DE2247164A1 - Koagulierungsmittel, insbesondere von lacknebel - Google Patents
Koagulierungsmittel, insbesondere von lacknebelInfo
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Description
Koagulierungsmittel, insbesondere von Lacknebel
Unter einer Koagulierung versteht man bekanntlich das Gerinnen oder Ausflocken von meist sehr fein verteilten Peststoffen
aus einer Lösung. Lack-Koagulierungsmittel oder Lackabscheider,
wie sie auch genannt werden, besitzen also die Aufgabe bei sogenanntem Wasserlack den im Wasser gelösten Lack oder den
im Wasser verteilten Lack auszuflocken, zu entkleben und abzuscheiden.
Bei den !conventioneilen Lacken wird der Lacknebel in Wasser
berieselten Spritzkabinen von einem sogenannten Wasservorhang mitgerissen.
Um ein Verkleben und Verstopfen der Düsen, Filter und Pumpen
der Anlage zu verhindern,, setzt man gemäß des nächstkommenden
Standes der Technik dem den Wasservorhang bildenden sogenannten Umlaufwasser Alkalihydroxyd und gegebenenfalls auch
Alkalimetaxsilikat hinzu, die die Aufgabe haben, den Lack zum größten Teil zu verseifen um ihm damit seine klebenden
Eigenschaften zu nehmen.
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Dieses nächstkommende Koagulierungsmittel des Standes der Technik also Alkalihydroxyd, gegebenenfalls in Vergesellschaftung
mit Alkalimeta^silikat konnte jedoch noch zu keinem befriedigendem Ergebnis führen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß ein weiter unten im einzelnen darzustellender sprunghafter und überraschender
Fortschritt dadurch erreicht wird, daß das erfindungsgemäße Koagulierungsmittel als dritte essentielle
Komponente neben Alkalihydroxyd und Alkalimeta^silikat ein Alkalialuminat und vorzugsweise Natriumaluminat enthält.
Beim Einsatz des neuen erfindungsgemäßen Koagulierungsinittels
wird der Lacknebel in den Spritzkabinen von einem Wasservorhang niedergeschlagen, wobei der Wasservorhang aus einem
Wasser gebildet wird, der das erfindungsgemäße Koagulierungsmittel in den weiter unten noch anzugebenden Mengenbereichen
enthält. Die Absaugung bzw. die Richtung der Absaugluft treibt dabei den Lacknebel noch in verstärktem Maß auf diesen Wasservorhang
zu. Beim Auftreffen des Lacknebels auf den Wasservorhang findet ein Mitreißen der feinen Lackpartikelchen durch
die schwereren Wasserpartikel, die das erfindungsgemäße Koagulierungsmittel gelöst enthalten, nach unten statt. Dabei
findet nun, bedingt durch die Tatsache, daß in diesem Wasser das erfindungsgemäße Koagulierungsmittel enthalten ist, eine
sehr wirksame Koagulierung des Lacks bzw. des Lacknebels statt, wobei der Lack sehr rasch seine Klebeeigenschaft verliert und
an der Oberfläche des im Bodenbereich vorhandenen "Wasser-, sumpfs" schwimmt, und zwar in einer Form, die nicht mehr
klebend ist, sondern mehr oder weniger mit einem porösen Schwamm verglichen werden kann. Der solchermaßen koagulierte
Lack läßt sich mechanisch leicht von der Oberfläche des "Wassersumpfs" entfernen, und zwar beispieleweise durch Ab-
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rechen oder Abkämmen oder durch einen kontinuierlichen Austrag
mittels einer«an sich bekannten Austrageinrichtung (Fördereinrichtung).
Vergleicht man die Wirkung eines Wasservorhangs, der das Koägulierungsmittel des nächstkommenden Standes der
Technik, das aus Alkalihydroxyd im Gemisch mit Alkalimetasilikat besteht, mit der Wirkung eines Wasservorhangs der
in vergleichbarer Konzentration das erfindungsgemäße Koägulierungsmittel
enthält, so ist festzustellen, daß in der Zeiteinheit der Austrag an Lack beim erfindungsgemäßen Koägulierungsmittel
sprunghaft größer ist und daß ferner.der koagulierte
Lack wesentlich "sauberer" also überhaupt nicht mehr klebrig ist. Befühlt man beispielsweise eine,Probe des mit
dem erfindungsgemäßen Koägulierungsmittel koagulierten, an der Oberfläche des "Wassersumpfs" schwimmenden Lacks mit der
Hand bzw. quetscht im Handinnern eine solche Probe durch " Schließen der Paust zusammen und öffnet sodann die Hand wieder,
so ist die Handfläche sauber geblieben.
Es ist ferner überraschend und fortschrittlich, wie breit dieses erfindungsgemäße Koägulierungsmittel anwendbar ist;
es läßt sich anwenden auf alle sogenannten konventionellen Lacke, wie Lacke auf Basis von Alkydharz, Phenolharz, Melaminharz,
Nitro-Zellulose-Basis, ferner auf Epoxydharze und auch
auf Zweikomponentenlacke.
Vergleicht man demgegenüber den Koagulierungseffekt mit dem oben geschilderten Koägulierungsmittel des Standes der Technik,
so ist festzustellen, daß beispielsweise bei einem Gehalt des Wasservorhangs an 0,1 Gew.% herkömmlichen Koagulierungsmittels/war
^auch auf dem Was s er sumpfßchwamm, daß hier jedoch
noch sehr klebrig und daher schwierig abtransportierbar war; es mußten ferner starke Verschmutzungen der Austragsvor^·
richtungen in Kauf genommen werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Koagulierungsmittels
setzt sich aus 40 - 60 Gew.# Alkalimeta>silikat,
5-20 Gew.% Alkalialuminat und aus 25 - 40 Gew.# Alkalihydroxyd zusammen.
Das den Wasservorhang bildende Wasser enthält das erfindungsgemäße
Koagullerungsmittel in der Regel im Bereich von 0,1 bis 0,3 Gew.% bezogen auf die Wassermenge.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist als weiterer Inhaltsstoff im erfindungsgemäßen Koagulierungsmittel ein hochsiedender
aliphatischer Kohlenwasserstoff vorzugsweise in einer Menge von etwa 2 % enthalten; beispielsweise ist hier Oktan
(sogenanntes Testbenzin) zu nennen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Koagulierungsmittel vorzugsweise 1 % eines
oberflächenaktiven Mittels, also eines Mittels, das die Oberflächenspannung des Wassers bzw. der wässrigen Lösung der
Inhaltsstoffe dieses Koagulierungsmittels herabsetzt·
Ein weiteres Kriterium über die Güte solcher Koagulierungsmittel ist die Menge des stets in geringem Umfang im "Wassersumpf"
auf den Boden absinkenden koagulierten Lacks. Es ist ein großer Nachteil der Koagulierungsmittel des Standes der Technik,
daß sie nicht in der Lage waren, zu vermeiden, daß eine relativ große Menge an mehr oder weniger koaguliertem Lack im "Wassersumpf
" auf den Boden des Behälters abgesunken ist; eine' Entfernung dieses mehr oder weniger koagulierten Lacks aus dieser
Lage bereitet erfahrungsgemäß in der Praxis stets große Schwierigkeiten.
Demgegenüber Wird dem erfindungsgemäßen Koagulierungsmittel auch der Vorteil erzielt, daß die Menge an koaguliertem Lack,
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die auf dem Boden des "Wassersumpfs" absinkt, sprunghaft verringert
ist."
Der technische Fortschritt, der mit vorliegender Erfindung erzielt
wird, wird anhand der folgenden zahlenmäßig gehaltenen Vergleichsversuche weiterhin erläutert:
Vergleichsversuchsergebnisse
Es wurde eine Standard-Lackieranlage bei gleichem täglichen Lackverbrauch einmal unter Verwendung des Koagulierungsmittels
des nächstkommenden Standes der Technik,also eines Koagulierungsmittels
aus Alkalihydroxyd und Alkalimetasilikat gefahren und das anderemal unter Verwendung des erfindungsgemäßen Koagulierungsmittels.
Der Austrag an koaguliertem Lack betrug bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Koagulierungsmittels pro Tag 800 kg; der koagulierte
Lack war krümmelig und vollkommen entklebt.
Nach 35 Arbeitswochen war am Boden d.h. im Wassersumpf eine Menge von mehr oder weniger koaguliertem Lack von 3500 kg. Die
Reinigung des Bodens der Lackierungsanlage d.h. des Wassersumpfs benötigte einen Arbeitsaufwand von 20 Arbeitsstunden.
Bei Verwendung des oben beschriebenen Koagulierungsmittels des
nachstkommenden Standes der Technik betrug dagegen der.Austrag
an keineswegs durchkoaguliertem Lack nur 520 kg; die Feststellung,
daß der Lack nicht durchkoaguliert war ist berechtigt, da
der Lack immer noch in Gestalt einer zähen und klebrigen Masse vorlag.
Nach 35 Arbeitswochen wurden am Boden d.h. im Wassersumpf 50000kg
an mehr oder weniger koaguliertem Lack festgestellt. Der Aufwand zur Beseitigung dieser $0 000 kg an mehr oder weniger koaguliertem Lack im Wassersumpf betrug 600 Arbeitsstunden.
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Bei Verr.leichsversuchen die in der Spritzanstalt eines Textilbetriebs
durchgeführt wurden, ergab sich, daß man bei Verwendung
der Koagulierungsmittel des Standes der Technik einmal wöchentlich die Anlage reinigen mußte.
Bei Verwendung des erfindungsgem.'ißen Koagulierungsmittels treten
dagegen an der Spritzwand der Lackierungsanlage bznr. des Gehäuses,
in der lackiert wurde, überhaupt keine Verklebungen ein so daß Reinigungen praktisch überflüssig wurden* l
Es ist zu betonen, daß im übrigen bei allen oben aufgeführten Versuchen bzw. praktischen Erprobungen sonst unter vollig gleichen
Bedingungen gearbeitet wurde/und zwar sowohl was die Art des Spritzens^als auch die Art und Menge des Lacks,als auch die Art
und Menge des die beiden gegenüberzustellenden Koagulierungsmittel
enthaltenden Wasservorhangs in den Lackierungsanlageη bzw. Lackierungskabinen
anbetrifft.
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Claims (2)
1. Koagulierungsmittel, insbesondere zum Koagulieren von Lacknebel auf der Basis von Alkalihydroxyd in Vergesellschaftung
mit Alkalimeta>ßilikat, dadurch gekennzeichnet, daß das Koagulierungsmittel als dritte essentielle
Komponente Alkalialuminat enthält.
2. Koagulierungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es 5 bis 20 Gew.$ Natriumaluminat enthält.
3- Koagulierungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen hochsiedenden aliphatischen Kohlenwasserstoff enthält.
4- Koagulierungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein oberflächenaktives Mittel (Detergens, Netzmittel) enthält.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722247164 DE2247164A1 (de) | 1972-09-26 | 1972-09-26 | Koagulierungsmittel, insbesondere von lacknebel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722247164 DE2247164A1 (de) | 1972-09-26 | 1972-09-26 | Koagulierungsmittel, insbesondere von lacknebel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2247164A1 true DE2247164A1 (de) | 1974-03-28 |
Family
ID=5857409
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722247164 Pending DE2247164A1 (de) | 1972-09-26 | 1972-09-26 | Koagulierungsmittel, insbesondere von lacknebel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2247164A1 (de) |
-
1972
- 1972-09-26 DE DE19722247164 patent/DE2247164A1/de active Pending
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