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Dem Aufrollautomaten eines Sicherheitsgurts zugeordnete Sperrvorrichtung
In der Offenlegungsschrift 1 480 244, 63 c - 70, ist eine dem Aufrollautomaten eines
Sicherheitsgurts in einem Fahrzeug zugeordnete Sperrvorrichtung beschrieben mit
einer an ein hydraulisches Bremssystem des Fahrzeugs angeschlossenen und daher synchron
mit diesem betätigten Kolben-Zylinder-AnorlllungS deren Kolben mit einer bei der
Betätigung in eine Zahnanordnung des Aufrollautomaten eingreifenden Sperrklinlre
verbunden ist. Diese Zahnanordnung sitzt auf einem'mit der Aufrollwelle des 8ufrollautomatenverbundenen
Scheibe in Form von äußeren Zahnrädern, über die bei der Betätigung ein einen Bestandteil
des Kolbens bildender, entsprechend Innenzähne aufweisender glockenförmiger Bereich
des Kolbens geschoben wird.
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Eine derartige Sperrvorrichtung ist ihaofern vorteilhaft, als während
des normalen Fahrens mit dem Fahrzeug,
wobei insbesondere an ein
Kraftfahrzeug gedacht ist, die von dem Sicherheitsgurt zumindest teilweise umschlungene
Person weitgehende Bewegungsfreiheit hat, da der Sicherheitsgurt dann nur unter
der Wirkung einer ihn in den Aufrollautomaten zu ziehen suchenden Feder steht. Auf
der anderen Seite wird ein Abrollen des im Automaten aufgewickelten Gurtbereichs
verhindert, sobald durch Bremsen des Fahrzeuges eine negative Beschleunigung bestimmten
Grades auftritt.
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Viele Unfälle geschehen jedoch insbesondere nachts dadurch, daß ein
Hindernis vom Fahrer überhaupt nicht bemerkt wird und demgemäß eine Bremsbetätigung
nicht erfolgt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sperrvorrichtung der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß sie auch bei einem nicht zu einer
vorherigen Bremsbetätigung führenden Aufprall ein Abwikkeln des auf dem Aufrollautomaten
befindlichen Gurtbereichs verhindert. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylinder-Anordnung ferner an zumindest
einen im Bereich einer Stoßstange des Fahrzeugs angeordneten hydraulischen Aufprallsensor
angeschlossen ißtt der eine bei einem Aufprall ihr Volumen verringernde planer enthält.
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Verständlicherweise wird man dasselbe Drucksittel ßowohl für das Bremssystem
als auch für den Aufprallsensor verwenden. Damit jedoch beispielsweise bei einer
Beschädigung deil Aufprallsensors kein Druckverlust im hydraulischen Bremssystem
auftritt, und damit auch beim Versagen dieses Bremssystems der Aufprallsensor noch
wirksam ist, liegen bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in Verbindungsleitungen
zwischen der Kolben
-Zylinder-Anordnung einerseits sowie dem Bremssystem
und dem Aufprallsensor andererseits das Bremssystem und den Aufprallsensor bei Betätigung
einer dieser Einrichtungen gegeneinander abdichtende Rückschlagventile. Ist keine
dieser Einrichtungen betätigt, so sorgen diese Rückschlagventile selbstverständlich
ebenfalls für eine Treimung des Bremssystems von dem Aufprallsensor. Nur dann, wenn
diese beiden Einrichtungen angesprochen haben, also eine Situation vorliegt, bei
der trotz Bremsens noch ein Aufprall erfolgt, liegt über den Zylindern der Eolben-Zylinder-hnordnung
eine Verbindung zwischen diesen beiden Einrichtungen vor; in diesem falle kommt
es jedoch nur noch darauf an, den Aufrollautomaten, sofern er nicht zuvor durch
den Bremsvorgang bereits gesperrt worden ist, nunmehr über den Aufprallsensor zu
blockieren.
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Aus der deutschen Patentschrift 896 312,'63 c/7'O, ist bereits eine
Einrichtung bekannt geworden, die ein Ventil zum Aufblasen eines in Fahrtrichtung
vor einer zu schützenden Person angeordneten Behälters aufweist, dem eine elektromagnetische
Betätigungsvorrichtung zugeordnet ist. Ein diese Betätigungsvorrichtung steuernder
Kontakt ist im Bereich einer Stoßstange des Fahrzeugs angeordnet, so daß diese bekannte
Einrichtung nur bei einem Aufprall, nicht aber beim Betätigen der Bremse wirksam
wird. Außerdem ist diese bekannte Einrichtung insofern nachteilig, als sie einen
besonderen Stromkreis sowie elektrische Betätigungsmittel erfordert, während die
Erfindung invorteilhafter Weise von der ohnehin für die Bremsbetätigung vorgesehenen
Hydraulik Gebrauch macht.
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Die Figur zeigt die für die Erfindung wesentlichen Bestandleile einer
Sperrvorri.cshtung.
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Von dem an sich in seinem Aufbau bekannten Aufrol.lautomaten ist lediglich
die Weile 1 dargestellt, auf der der eine Endbereich 2 des Sicherheitsgurtes unter
der Wirkung der Feder 3 aufgerollt ist. Die Feder 3 stellt also sicher, daß der
Gurt sich stets unter einer gewissen Spannung auf die zu schützende person auflegt,
so daß diese entgegen der Wirkung der Feder sich auch beispielsweise nach vorne
bewegen kann. I)rehfest auf der Welle 1 sitzt die mit Zähnen 4 versehene Scheibe
5, in deron Zähne erfindungsgemäß sowohl bei Betätigung der Bremse als auch beim
Ansprechen eines hydraulischen Aufprallsensors die Sperrklinke 6, dann ein Abrollen
des aufgerollten Bereichs 2 des Sicherheitsgurts verhindernd, eingreift.
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Von dem hydraulischen Brerlssystem des Fahrzeugs sind lediglich das
Bremspedal 7 sowie der Hauptbremszylinder 8 wiedergegeben, der über die Leitung
9, in die das Rückschlagventil 10 eingeschleift ist, mit dem Zylinder 11 der Kolben-Zylinder-Anordnung
11, 12 in Verbindung steht. Der Kolben 12 ist einstückig mit der Sperrklinke 6 ausgebildet;
ihm ist die Rückzugsfeder 21 zugeordnet. Der Zylinder 11 enthält die mit Bremsflüssigkeit
gefüllte Kammer 13. Sobald das Bremspedal 7 betätigt wird, wird in bekannter Weise
Bremsflüssigkeit a:us dem Zylinder 8 über das in dieser Richtung offene Rückschlagventil
10 in die Kammer 13 geliefert, wodurch die Sperrklinke 6 in der Figur in Richtung
nach rechts in den Bereich der Zähne 4 gedrückt wird.
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Dieselbe Bewegung führt die Sperrklinke 6 dann aus, weirn infolge
eines Aufpralls der im Bereich einer nicht dargestellten Stoßstange angeordnete
AuSprallsensor 14 anspricht. Dieser Aufprallsensor 14 bsteht in dem figürlich dargestellten
Ausführungsbeispiel aus den beiden teleskopartig angeordneten und mittels der Manschette
15 abgedichteten topfartigen Teilen 16 und 17-, die die ebenfalls mit Bremsflüssigkeit
gefüllte Kammer 18 bilden. Bei einem Aufprall gleiten die Teile 16 und 17 weiter
ineinander, so daß über die Leitung 19 und das Rückschla-gventil 20 ebenfalls der
Druck in der Kammer 13 erhöht und dadurch die Sperrklinke 6 in den Bereich der Zähne
4verschoben wird. Wie die Wirkungslinie 22 angibt, wird Ventil 10 vom Ventil 20-gesteuert,
und zwar dergestalt, daß Ventil 10 nur dann geschlossen ist, wenn Ventil 20 geöffnet
ist. Dadurch werden zusätzliche Einrichtungen für d.e Gewährleistung des Rückfliisses
der Bremsflüssigkeit aus der Kammer 13 nach Beendigung des Bremsvorgangs überflüssig.
Handelsübliche entsperrbare Rückschlagventile können hierfür eingesetzt werden.