DE2245476C3 - Oszillator für hohe Frequenzen mit integrierten Logikbausteinen - Google Patents
Oszillator für hohe Frequenzen mit integrierten LogikbausteinenInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Oszillator für hohe Frequenzen mit zwei seriengekoppelten, invertierenden
Verknüpfungsgliedern.
Datenverarbeitungs- und digitale Steuerungseinrichtungen werden vorzugsweise mit integrierten Logikbausteinen
aufgebaut. Soweit als möglich werden hierfür eine ganze Anlage oder zumindest für in sich
abgeschlossene Teile Bausteine einer in sich einheitlichen Schaltkreistechnik verwendet. Es besteht daher
der naheliegende Wunsch, gegebenenfalls erforderliche Sonderschaltungen, wie Oszillatoren für die Takterzeugung
ebenfalls unter Verwendung von integrierten Logikbausteinen der betreffenden Schaltkreistechnik
aufzubauen. Besonders vorteilhaft ist dabei im allgemeinen die Möglichkeit, die Ausgangssignale eines derartigen
Oszillators ohne Umformung als Eingangssignale für weitere Verknüpfungsglieder verwenden zu können.
Die in den Logikbausteinen enthaltenen Verknüpfungsglieder liefern in aller Regel nicht nur eine
Stromverstärkung, die für den gleichzeitigen Anschluß der Eingänge mehrerer weiterer Verknüpfungsglieder
am Ausgang erforderlich ist, sondern im Übergangsbereich zwischen den beiden binären Schaltzuständen
auch eine Spannungsverstärkung. Damit ist ein solches Verknüpfungsglied als Oszillatorverstärker ohne Ver-Wendung
zusätzlicher Transformationsmittel grundsätzlich geeignet. Allerdings ist die sich ergebende
Spannungsverstärkung in den meisten Fällen nicht sehr hoch. Eine wichtige Rolle spielt auch die sogenannte
Gatterlaufzeit, d. h. diejenige Zeit, die zwischen dem Beginn eines Eingangssignals und dem Beginn des
zugehörigen Ausgangssignals verstreicht. Bei einer periodischen Schwingung macht sich diese Zeit als
Phasenverschiebung bemerkbar.
Aus »IRE Transactions on Circuit Theory«, Juni 1961, S. 169, 170, ist es bekannt, in einer Oszülatorschaltung
als Kopplungsglied ein Tiefpaßfilter zu verwenden.
Durch die Zeitschrift »Electronic Design«, 26, vom 20.
Dezember 1969, S. 85, ist ein Quarzoszillator unter Verwendung einer integrierten monostabilen Kippschaltung
bekannt Nachteilig an Schaltungen dieser Art ist die Tatsache, daß die maximal erreichbare Schwingungsfrequenz
weit unter der reziproken Gatterlaufzeit liegt Die Ursache dafür ist der Verstärkungsabfall der
Verknüpfungsglieder bei hohen Frequenzen, wodurch ein sicheres Anschwingen vielfach nicht mehr gewährleistet
ist Aus der Zeitschrift »Elektronik Informationen«,
1971, Heft 1, S. 10 und 11, sind Quarzoszillatoren mit zwei in Serie geschalteten Verknüpfungsgliedern
bekannt Eines dieser Verknüpfungsglieder weist ein phasendrehendes Rückkopplungsnetzwerk auf. Eine
einfache Serienschaltung von zwei Verknüpfungsgliedern 20ΙΓ Erhöhung der Gesamtverstärkung bringt
jedoch im Hinblick auf die angestrebte Erweiterung des Frequenzbereichs zu hohen Schwingungsfrequenzen
hin nur einen geringen Erfolg, weil gleichzeitig die gesamte Gatterlaufzeil verdoppelt wird.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, Oszillatorschaitungen der zuletzt genannten Art so abzuwandeln,
daß die maximal erreichbare Schwingungsfrequenz nahe an die reziproke Gatterlaufzeit herankommt. Die
Schwiiigungsfrequenz soll durch LC-Kreise oder durch
einen Schwingquarz bestimmbar sein. Bei Verwendung von Schwingquarzen soll auch ein Abgleich auf
Oberwellen ohne Verwendung zusätzlicher Selektionsmittel möglich sein.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
aufgeführten Merkmale gelöst.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. I das Schaltbild des Oszillators,
F i g. 2 das Ersatzschaltbild eines Einzeloszillators,
Fig.3 das Ersatzschaltbild des Oszillators nach F i g. 1 und
F i g. 4 das Schaltbild eines quarzstabilisierten Oszillators.
Der Oszillator nach F i g. 1 besteht aus den beiden Verknüpfungsgliedern 51 und 52, die jeweils über die
Induktivitäten L 1 bzw. Ll und über die Widerstände
R1 bzw. Rl in sich rückgekoppelt sind. Die
Kapazitäten CAi und CfI bzw. C4 2 und CE2
vervollständigen die Schwingkreise, die wegen der Kopplung der beiden Induktivitäten zusammen ein
Bandfilter bilden. An der Klemme A wird das Ausgangssignal abgenommen. Es ist zu beachten, daß
die in F i g. 1 dargestellten Kapazitäten mindestens teilweise durch die Ausgangs- bzw. Eingangskapazitäten
der Verknüpfungsglieder gebildet werden und bei sehr hohen Schwingungsfrequenzen nur noch aus diesen
bestehen.
Die Verknüpfungsglieder 51, 52 sind in Fig. 1 symboliüch als Inverter dargestellt. Die Verknüpfungsglieder
können aber ebenso gut beispielsweise NAND- oder NOR-Glieder sein, wobei dann die übrigen
vorhandenen Eingänge frei bleiben oder auf ein entsprechendes Potential gelegt werden. Beispielsweise
läßt sich mit Hilfe eines NAND-Glieds über einen der zusätzlichen Eingänge auf einfache Weise das Arbeiten
des Oszillators steuern.
Wegen der jeweils vorgesehenen Rückkopplung stellen die beiden Verknüpfungsglieder in Verbindung
mit den zugehörigen Rückkopplungsnetzwerken Schaltungsanordnungen dar, die für sich — mindestens im
Prinzip — zur Anfachung von Schwingungen geeignet
sind. Diese Schaltungsanordnungen sollen daher im folgenden als Einzeioszillatoren bezeichnet werden.
Es wurde schon erwähnt, daß mit Oszillatoren, die nur
ein Verknüpfungsglied verwenden, der geringen Spannungsverstärkung
wegen im allgemeinen nur relativ niedrige Schwingungsfrequenzen im Vergleich zur
reziproken Gatterlaufzeit erreicht werden können. Demgegenüber ist ein besonderer Vorteil des erfirrdungsgemäßen
Oszillators darin zu sehen, daß für das Anschwingen des Oszillators die Gesamtverstärkung
beider Verknüpfungsglieder 51 und 52 ausschlaggebend
ist, während für die obere Frequenzgrenze nur die Signallaufzeit (Gatterlautzeit) über ein Verknüpfungsglied
bestimmend ist Tatsächlich hat es sich bei dem angegebenen Oszillator gezeigt, daß mit Verwendung
handelsüblicher Verknüpfungsglieder die Einhaltung der bekannten Rückkopplungsbedingung KR- V>
1 {KR = Rückkopplungsfaktor, V= Verstärkung) in der Regel keine Schwierigkeiten macht, solange nur die
absoluten Beträge eine Rolle spielen. Dieser Teil soll daher im folgenden nicht mehr behandelt werden.
Für die Untersuchung der Phasenbedingungen soll zunächst ein Einzeloszillator, dessen Ersatzschaltbild in
Fig.2 dargestellt ist, näher betrachtet werden. Mit einigen vereinfachenden Voraussetzungen lassen sich
daraus Beziehungen ableiten, die eine grobe Abschätzung der erreichbaren oberen Grenzfrequenz fm und
der für eine gewünschte Schwingungsfrequenz f(f < fm) erforderlichen L- und C-Werte zulassen. Nach F i g. 2 ist
das Netzwerk, welches den Ausgang des Verknüpfungsgliedes S mit dessen Eingang verbindet, ein Tiefpaß-π-Glied
mit der Längsinduktivität L und den Querkapazitäten CA und CE Letztere können zumeist gleichgesetzt
werden: CA = CE = C. Unter Berücksichtigung des Längswiderstands R1 (Bedämpfungswiderstand)
und des Eingangswiderstands Rgdes Verknüpfungsgliedes
ergibt sich dann für das verlustbehaftete und nicht angepaßte Tiefpaßglied eine Grenzfrequenz
te =
die bekanntlich seiner Eigenresonanz entspricht.
Die sich einstellende Schwingungsfrequenz f des Oszillators nimmt einen Wert an, bei dem die
Phasenverschiebung im ganzen Rückkopplungskreis 2π beträgt Wegen der Signalinversion muß also gelten:
φτ + φκ = 180°,
wobei φτ die der Gatterlaufzeit τ entsprechende
Phasenverschiebung und φκ die durch das Tiefpaßglied verursachte Phasenverschiebung ist. Setzt man
φτ = 360 ■ ν ■ f,
so ergibt sich
so ergibt sich
φκ = 180 - 360τ · f= 180(1 - 2r · /).
Verwendet man für die weitere Abschätzung die streng nur für verlustfreie und gemäß ihrem Wellenwiderstand
abgeschlossene Tiefpässe gültige Beziehung für das Phasenmaß b = 2 arc sin f/fg, dann gilt für
b = gpKannähernd:
f/fg~ sin (90 - 180r · /)
bzw.
bzw.
f/fg ~ cos Ι80τ · ί
Daraus folgt: fg « f/cos \80τ · f.
Aus den zuletzt angegebenen Beziehungen läßt sich auch die mit einem Verknüpfungsglied mit einer
bestimmten Gatterlaufzeit τ maximal erreichbare Oszillatorfrequenz fm abschätzen: fm « 1/2 τ, d.h. die
kürzeste Schwingungsdauer ist gleich der doppelten Gatterlaufzeit Indessen stellen die genannten Formeln
die tatsächlichen Verhältnisse eben nur annähernd dar; in Versuchen (mit dem vollständigen Oszillator)
konnten schon Frequenzen erreicht werden, die dem "ο reziproken Wert von etwa 1,5 Gatterlauf zeiten r
entsprachen. Für hohe Frequenzen bringt der Ansatz
fg~ f/cos 130 t- ■/
■ 5 eine bessere Übereinstimmung mit den Versuchsergebnissen.
Die für den Einzeloszillator gemachten Abschätzungen gelten für den vollständigen Oszillator nach F i g. 1
praktisch unverändert, solange die Kopplung zwischen den beiden Induktivitäten L1 und L 2 nicht zu fest ist.
Zur Erleichterung der Übersicht ist in Fig.3 ein Ersatzschaltbild des Oszillators dargestellt, worin M die
sogenannte Gegeninduktivität bezeichnet. M ist eine fiktive Induktivität, die beiden Schwingungskreisen
angehört Es ist zweckmäßig, die Gegeninduktivität M so festzulegen, daß der Kopplungsfaktor
K =
M
Ll Ll
Ll Ll
etwa in den Größenbereich 0,05 bis 0,1 fällt. Bei sehr hohen Oszillatorfrequenzen ist der Kopplungsfaktor K
wegen der besseren Leistungsübertragung an die obere Grenze des genannten Bereichs zu legen. Der günstigste
Wert hängt im übrigen von der Dämpfung der Schwingungskreise ab, die im wesentlichen durch die
Größe der Widerstände R1 und R 2 bestimmt ist.
Die übliche Einstellung der Bandbreite des Bandfilters durch Veränderung des Kopplungsfaktors ist in
dem vorliegenden Fall meistens nicht sehr zweckmäßig, zumal der Frequenzabgleich der Oszillalorschwingung
häufig eine weitgehende nachträgliche Veränderung der Induktivitäten Lt und Ll erfordert. Da sich hierbei
wiederum der Kopplungsfaktor ändert, wenn nicht besondere Maßnahmen vorgesehen werden, ist es
günstiger, die erforderliche Bandbreite (die insbesondere bei der Quarzstabilisierung eine Rolle spielt) durch
gegenseitiges Verstimmen der Einzelkreise einzustellen. Es hat sich ergeben, daß ein stabiles Arbeiten des
Oszillators bei einem Verhältnis der Resonanzfrequenz der Einzelkreise etwa zwischen 0,8 und 1,4 erreichbar ist.
In jedem Fall ist die Bedämpfung der Kreise durch die Widerstände RX bzw. R2 so zu wählen, daß die
Einsattelung der Bandfilterkurve zwischen den beiden Resonanzstellen nicht mehr als etwa 20% von den
Spitzenwerten abweicht. Bei hohen Oszillatorfrequenzen sollte die Resonanzfrequenz des dem zweiten
Einzeloszillator zugeordneten Schwingkreises die höhere sein.
Die F i g. 4 zeigt die Schaltung des bandfiltergekoppelten Oszillators mit Quarzstabilisierung. Der
Schwingquarz Q ist zwischen den Ausgang und den Eingang des Verknüpfungsgliedes 51 gelegt. Es ist klar,
daß die Mittenfrequenz und die Bandbreite des Bandfilters so eingestellt werden müssen, daß die
Frequenz des Schwingquarzes in den Übertragungsbereich des Bandfilters fällt. Das gilt natürlich auch
entsprechend für Oberwellenbetrieb des Schwingquar-
zes. Die Abstimmung fällt um so leichter, je größer die
Bandbreite ist. Andererseits ermöglicht ein genügend schmaler Übertragungsbereich des Bandfilters die
Selektion aller unerwünschten Oberwellen ohne zusätzliche Mittel.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Oszillator für hohe Frequenzen mit zwei seriengekoppelten, invertierenden Verknüpfungsgliedern,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verknüpfungsglied in sich über ein phasendrehendes,
mindestens eine Resonanzstelle aufweisendes Rückkopplungsnetzwerk (Ll, CAl, CEi, L 2,
CA 2, CE 2) in einer die Bedingungen für die '° Schwingungsanfachung erfüllenden Weise rückgekoppelt
ist und daß dieso gebildeten Einzeloszillatoren durch ein Bandfilter gekoppelt sind.
2. Oszillator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückkopplungsnetzwcrke Teile '5
des Bandfilter sind.
3. Oszillator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückkopplungsnetzwerke
Tiefpässe sind.
4. Oszillator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Rückkopplungsnetzwerk ein Tiefpaß-Jr-Glied ist.
5. Oszillator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einem der
Rückkopplungsnetzwerke ein Schwingquarz paral-IeI
geschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722245476 DE2245476C3 (de) | 1972-09-15 | Oszillator für hohe Frequenzen mit integrierten Logikbausteinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722245476 DE2245476C3 (de) | 1972-09-15 | Oszillator für hohe Frequenzen mit integrierten Logikbausteinen |
Publications (3)
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DE2245476A1 DE2245476A1 (de) | 1974-03-21 |
DE2245476B2 DE2245476B2 (de) | 1976-02-12 |
DE2245476C3 true DE2245476C3 (de) | 1976-09-23 |
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