DE2241341C3 - Verfahren zur Entwicklung elektrostatischer Ladungsbilder - Google Patents

Verfahren zur Entwicklung elektrostatischer Ladungsbilder

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DE2241341C3 DE19722241341 DE2241341A DE2241341C3 DE 2241341 C3 DE2241341 C3 DE 2241341C3 DE 19722241341 DE19722241341 DE 19722241341 DE 2241341 A DE2241341 A DE 2241341A DE 2241341 C3 DE2241341 C3 DE 2241341C3
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Description

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden ten und gegebenenfalls weiteren Tonern durchfährt. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Die unterschiedlichen Flächenpotentiale können Stelle eines Farbtoners Tonersysteme verwendet durch gesteuerte selektive Aufladung einer ungeladewerden, die auf Grund ihrer physikalischen nen photoleitenden Schicht oder einer solchen aus oder/und chemischen Eigenschaften eine visuelle 6o Isolierstoffen auf einer leitfähigen Unterlage aufge- oder maschinelle Differenzierung der Teilbilder bracht werden.
ermöglichen. E« kann aber auch ein über die Fläche konstant
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden aufgeladenes photoleitfähiges Material verwendet Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß magne- werden, welches durch Einwirkung unterschiedlicher tische oder magnetisierbare Tonersysteme ver- 65 Lichtmengen und Energien in ein bildmäßiges abgewendet werden. stuftes Ladungsrelief verwandelt wird.
Zur Vereinfachung wird im nachstehenden stets von Flächenpotentialen, die je einer Farbe zugeordnet
sind, gesprochen. Diese Potentiale liegen üblicher- niedrigsten Flächenladungsdichten entwickelt, soweise, wenn eine Gesamtladung von etwa 500 V auf- dann die an den Bildbereichen mit höherer Flächengebracht wird, im Bereich eines etwa 150, Vorzugs- ladungsdichte verbliebenen Ladungen ganz oder teilweise etwa 100 V umfassenden Potentialbereiches, der weise mit einem zweiten Flüssigtoner entwickelt und bei Hervorrufung von nur 2 Farben und gesteigerter 5 die Entwicklung etwaiger noch vorhandener Restla-Gesamtladung erheblich angehoben sein kann, in dem düngen mit einem dritten und gegebenenfalls weitedie Farbe zwischen den Voll- und Halbtönen abge- ren Flüssigtonern durchführt, wobei man bis einstuft sein können. Es hat sich gezeigt, daß energe- schließlich zur vorletzten Entwicklungsstufe Flüssigtisch unterschiedliche Lichtmengen auf einer aufgela- toner verwendet, bei denen der spezifische elektridenen Photoleiterschicht bei Belichtung unterschied- io sehe Widerstand des Toners so bemessen ist, daß inliche Flächenpotentiale erbringen. Diese Ladungsni- nerhalb I see Tonereinwirkung keine merkbare Laveaus haben eine für den praktischen Gebrauch aus- dungsverminderung des latenten Bildes durch die inreichende Lebensdauer. Dabei wird vorausgesetzt, nere Leitfähigkeit des Tonersystems erfolgt,
daß die Flächenpotentiale verschieden großer Flä- Der Aufbau der Flüssigtoner ist bekannt. Es läßt chen vom Rand zum Innern nicht homogen sind, 15 sich durch ladungsregelnde Harze oder Substanzen, sondern eine Abhängigkeit von der Flachengröße be- haftungsvermittelnde Harze und Dispergiermittel sitzen. Jedoch sind eine Vielzahl von Methoden be- dem gewünschten Verwendungszweck anpassen. Bekannt, die Flächenladungen zu homogenisieren oder sonders geeignet sind solche Tonersysteme, die in der die Ladungsbereiche zu unterteilen. Auch wurde die zur Erreichung der gewünschten Menge an bildmäßig Verwendung von Hilfselektroden bei der Entwick- 20 abgeschiedenem Toner benötigten Zeit keine Entlalung vorgeschlagen. dung des latenten elektrostatischen Bildes herbeifüh-
Bilder, die aus Linien annähernd gleicher Strich- ren, denn das Potentialrelief des latenten Ladungsbil-
stärke oder aus Rasterpunkten gleicher Größe zu- des trägt Informationen, die zwar bei der Anwen-
sammengesetzt sind, lassen sich besonders einfach dung des Verfahrens verändert, jedoch für die einzel-
und gegebenenfalls ohne die bekannten Hilfsmittel as nen Teilschritte nicht ganz verlorengehen dürfen,
entwickeln. Flüssigtoncr, besonders diejenigen, die den vorste-
Das erfindungsgemäße Verfahren benutzt somit hend angeführten Bedingungen genügen und die gegedie einzelnen Potentiale als weitere Informationsträ- benenfails für spezielle Anwendungen so beschaffen ger, wobei die Informationen sich durch ihre Poten- sind, daß der spezifische elektrische Widerstand der tialgröße unterscheiden. Es enthält also beispiels- 30 Trägerflüssigkeit durch die das Tonersystem aufbauweise eine Photoleiterschicht mit einer bildgemäßen enden Substanzen nicht unter 3 ■ 10M Ohm · cm verörtlich festgelegten elektrostatischen Ladung mit ringert wird, sind nun gegenüber hohen und niedeinem zugeordneten Potential die Information des rigen Potentialen außerordentlich wirksam, so daß Ortes des Bildaufbaues neben der für weitere Infor- eine vollständige Ausentwicklung im Entwicklerbad mationen (z. B. Farbe) nutzbaren Potentialhöhe. 35 erreicht wird.
Bei der Entwicklung eines latenten elektrostati- Zur Herstellung der für das erfindungsgemäße sehen Bildes mit Bildbereichen unterschiedlicher Flä- Verfahren verwendbaren Tonersysteme eignen sich chenladungsdichten gleicher Polarität ist die Ent- als Zusätze zu diesen Natur- oder Kunstharze ohne wicklung der Bereiche mit hoher Flächenladungs- Gruppierungen, die als Ionen oder starke elektrische dichte zu der Zeit noch nicht abgeschlossen, in der 40 Polaritäten wirksam werden, beispielsweise gedie Bildbereiche niedriger Flächenladungsdichte mischte Kohlenwasserstoffharze, aus aromatischen weitgehend ausentwickelt sind, so daß nach Unter- und aliphatischen Kohlenwasserstoffen oder besonbrechung der Entwicklung die verbliebenen Ladun- ders vorteilhaft Polyterpenharze. Diese zeichnen sich gen der teilentwickelten Bildbereiche mit einem zwei- durch besonders hohe Isolationswirkung aus.
ten Tonersystem, das sich in den Eigenschaften vom 45 In der letzten Entwicklungsstufe, in der kein Restersten unterscheiden kann (z. B. Farbe), abgesättigt potential zu verbleiben braucht, können auch Tonerwerden können. systeme mit mehr oder weniger stark ausgeprägter
Diese zweite Entwicklungsstufe erfolgt unter Zu- elektrischer Leitfähigkeit verwendet werden, so daß
hilfenahme eines elektrischen Feldes geeigneten Be- für die Wahl der Zusätze das Tonersystem, insbeson-
trages, dessen Richtung dem, durch die Ladungen 50 dere der Harze, keine so strengen Auswahlregeln wie
des latenten Bildes verursachten Feld entgegengesetzt vorstehend angegeben notwendig ist.
ist, um eine weitere Abscheidung von Toner dieser Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Entwicklungsstufe auf die in geringer Menge vorhan- Verfahrens wird nach der ersten Entwicklungsstufe
denen Restladungen der Bildbereiche, die in der vor- bei den folgenden während der Tonerabscheidung
hergehenden Stufe weitgehend entwickelt wurden, zu 55 ein geeignet geschaltetes elektrisches Hilfsfeld ange-
verhindern. legt, indem zu beiden Seiten des Bildträgers je eine
Das erfindungsgemäße Verfahren bedient sich zur Elektrode angeordnet wird, durch die ein im gesam-
Entwicklung bekannter elektrostatischer Entwick- ten Tonersystem wirksames homogenes elektrisches
lungssysteme. Obwohl eine allgemeine Brauchbarkeit Feld erzeugbar ist. Es kann aber auch ein Hilfsfeld
vorliegt, hat sich infolge der leichten Steuerbarkeit 60 zwischen einer Elektrode und der leitfähigen Rück-
das flüssige Entwicklersystem besonders bewährt. seite des elektrostatischen Aufzeichnungsmaterials
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde daher ohne angelegt werden.
sich jedoch auf flüssige Entwickler zu beschränken, Durch d2, von außen induzierte und polarisierend
Vorwiegend mit Hilfe dieser beschrieben. In der spe- wirkende Feld erhält nun jedes Tonerteilchen ein kiziellen Anwendungsform der Flüssigtoner arbeitet 65 netisches Potential definierter Größe und damit eine
man dergestalt, daß man das latente Bild mit einem Information, an welchen Potentialniveaus es sich unersten Flüssigtoner bis zur nahezu vollständigen Ent- ter Aufbau eines (z. B. farbigen) Teilbildes ablagern
wiclclune der Bildbereiche mit niedrigeren bzw. den soll.
Zur Herstellung zwei- und dreifarbiger Kopien von Vorlagen kann man also erfindungsgemäß in verschiedener Weise vorgehen, wobei die Arbeitsweise in den folgenden Beispielen beschrieben wird:
5 Beispiel 1
Verfahren zur Herstellung einer zweifarbigen
elektrophotographischcn Kopie
Ein elektrophotographisches Zinkoxydpapier, das für die drei Drittel des Spektrums unterschiedlich sensibilisiert ist, wird in einem handelsüblichen Durchlauf-Kopiergerät elektrostatisch negativ auf etwa 600 V aufgeladen und anschließend mit dem Bild einer zweifarbigen Vorlage belichtet, die auf weißem Grund grüne, und rote Rasterpunkte aufweist.
Die im latenten Bild durch die zwei Farben gebildeten verschiedenen Ladungsniveaus sollen sich im Betrage ungefähr wie 10:4 verhalten, wobei die höchste Ladungsdichte nicht viel unter dem Ladungsniveau des unbelichteten aufgeladenen elektrophotographischen Papiers liegen soll.
Das latente Bild wird in einer zweistufigen Entwicklungsanlage zweifarbig entwickelt. Die Entwicklungsanlage besteht aus zwei Glaströgen (20 χ 20 X 9 cm), von denen jeder mit 3 1 einer jeweils andersfarbigentwickelnden Entwicklerflüssigkeit gefüllt ist, die aus etwa 31 einer Trägerfiüssigkeit (Gemisch von C10-Cia-Isoparaffinen) und 6 ml rotem bzw. 9 ml grünem Tonerkonzentrat besteht
In eins dieser Gefäße taucht als Elektrode noch eine Kupferplatte ein (Elektrophoresezelle).
Zweifarbige Entwicklung des latenten Bildes
bild rot + grün. Da die benutzten Toner nichttransparente Pigmentfarben enthalten., überdeckt bei dem zweistufigen Teilbild die zuletzt oben abgelagerte Tonerschicht die unten liegende Tonerschicht. So entsteht der Eindruck einer zweifarbigen Kopie.
Beispiel 2
Verfahren zur Herstellung einer dreifarbigen
elektrophotographischen Kopie
Ein elektrophotographisches Zinkoxydpapier, d3i für die drei Drittel des Spektrums unterschiedlich sensibilisiert ist, wird in einem handelsüblichen Durchlauf-Kopiergerät elektrostatisch negativ auf etwa 600 Volt aufgeladen und anschließend mit dem Bild einer mehrfarbigen Vorlage belichtet, die auf weißem Grund blaue, grüne und rote Rasterpunkte aufweist. Die im latenten Bild durch die drei Farben gebildeten verschiedenen Ladungsniveaus sollen sich im Betrage ungefähr wie 10:7:1 verhalten, wobei die höchste Ladungsdichte nicht viel unter dem Ladungsniveau des unbelichteten aufgeladenen elektrophotographischen Papiers liegen soll.
Das latente Bild wird in einer dreistufigen Entwicklungsanlage mehrfarbig entwickelt. Die Betonerungsanlage besteht aus drei Glaströgen (20 X 20 X 9 cm), von denen jeder mit 31 einer jeweils andersfarbigen Entwicklerflüssigkeit gefüllt ist, die aus etwa 31 einer Trägerflüssigkeit (Gemisch von C10-C12-Isoparaffinen) und 15 ml blauem, 6 ml rotem bzw. 9 ml grünem Tonerkonzentrat besteht.
In zwei dieser Gefäße taucht als Elektrode noch jeweils eine Kupferplatte ein (Elektrophoresezelle).
In der ersten Entwicklungsstufe wird das latente 35 Mehrfarbige Entwicklung des latenten Bildes Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbar
machung der latenten Bildbereiche mit der niedrigen Flächenladungsdichte ausgewählt wird.
In der zweiten Entwicklungsstufe wird dieses teilentwickelte Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbarmachung der latenten Bildbereiche, mit der hohen Flächenladungsdichte ausgewählt wird.
1. Das Papier wird in die Zelle ohne Kupferplatte, die z. B. roten Toner enthält, eingeführt. Es entsteht ein rotes Gesamtbild auf dein Papier. Das Papier wird nach 10 see wieder aus der Zelle entfernt.
2. Zwischen der Rückseite des nach 1 vorbehandelten Papiers und der Kupferplatte der ersten Elektrophoresezelle, die z. B. grünen Toner enthält, wird eine Gleichspannung vom Betrage 1 kV angelegt, so daß das Papier als Anode geschaltet ist. Dann wird das Papier parallel und im Abstand von 8 cm zu der Kupferplatte in die Zelle eingeführt, so daß die Bildseite des Papiers der Metallelektrode gegenübersteht.
Auf dem roten Tonerbild scheidet sich nun grüner Toner an den Stellen der mittleren und hohen Ladungsdichten des latenten Bildes ab. Außerdem wird Toner auf der Kathode abgeschieden. Das Papier wird nach 10 see wieder aus der Zelle entfernt, und anschließend wird die Spannung an den Elektroden wieder abgenommen.
Die entstandene Kopie besteht aus einem einstufigen Teilbild rot sowie einem zweistufigen Teil-Zweifarbige Entwicklung des latenten Bildes
Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbarmachung der latenten Bildbereiche mit der niedrigsten Flächenladungsdichte ausgewählt wird.
In der zweiten Entwicklungsstufe wird dieses teilentwickelte Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbarmachung der latenten Bildbereiche mit der mittleren Flächenladungsdichte ausgewählt wird. In der dritten Entwicklungsstufe wird das zweistufig teilentwickelte Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbarmachung der latenten Bildbereiche mit der höchsten Flächenladungsdichte ausgewählt wird.
1. Das Papier wird in die Zelle ohne Kupferplatte, die z. B. roten Toner enthält, eingeführt. Es entsteht ein rotes Gesamtbild auf dem Papier. Das Papier wird nach 10 see wieder aus der Zelle entfernt.
2. Zwischen der Rückseite des nach 1 vorbehandelten Papiers und der Kupferplatte der ersten Elektrophoresezelle, die z. B. grünen Toner enthält, wird eine Gleichspannung vom Betrage 0,6 kV angelegt, so daß das Papier als Anode geschaltet ist. Dann wird das Papier parallel und im Abstand von 8 cm zu der Kupferplatte in die Zelle eingeführt, so daß die Bildseite des Papiers der Metallelektrode gegenübersteht.
Auf dem roten Tonerbild scheidet sich nun grüner Toner an den Stellen der mittleren und höheren Ladungsdichten des latenten Bildes ab. Außerdem wird Toner auf der Kathode abgeschieden. Das Papier wird nach 10 see wieder
aus der Zelle entfernt, und anschließend wird die Spannung an den Elektroden wieder abgenommen.
3. Zwischen der Rückseite des nach 1 und 2 vorbehandelten Papiers und der Kupferplatte der zweiten Elektrophoresezelle, die z.B. blauen Toner enthält, wird eine Gleichspannung vom Betrage 2,0 kV angelegt, so daß das Papier als Anode geschaltet ist. Dann wird das Papier parallel und im Abstand von 8 cm zu der Kupferplatte in die Zelle eingeführt, so daß die Bildseite des Papiers der Metallelektrode gegenübersteht.
ladenen Fläche ausgeht. Durch gesteuerte partielle Entladung dieser Fläche erhält man das gewünschte Ladungsbild. Zur Entladung können der Flächenladung entgegengesetzt geladene Teilchen wie z.B. Gasionen, Elektronen oder radioaktive Strahlen benutzt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gelang es auch zwei verschieden hohe Ladungsniveaus auf handelsüblichem dielektrischen Papier aufgebracht, ίο mit zwei verschiedenen Tonern verschiedenfarbig sichtbar zu machen. Die Entwicklung des latenten Bildes erfolgt in der Anordnung, die auch zur mehrfarbigen EF-Entwicklung dient.
Auf dem (roten) und (rot + grünen) Teilbild scheidet sich nun blauer Toner an den Stellen der höchsten Ladungsdichten des latenten Bildes ab, also nur noch auf Teilen des (rot 4- grünen) Teilbildes. Außerdem wird Toner auf der Kathode abgeschieden. Das Papier wird nach ao 20 see wieder aus der Zelle entfernt, und anschließend wird die Spannung an den Elektroden wieder abgenommen.
Die entstandene Kopie besteht aus einem einstufigen Teilbild rot, einem zweistufigen Teilbild a5 rot + grün sowie einem dreistufigen Teilbild rot + grün + blau. Da die benutzten Toner nichttransparente Pigmentfarben enthalten, überdeckt den mehrstufigen Teilbildern die zuletzt oben abgelagerte Tonerschicht die unten liegende Tonerschicht. So entsteht der Eindruck einer mehrfarbigen Kopie. Verwendet man transparente oder transluzente Toner, so kann man auch Mischfarben erzeugen, indem z. B. grüner Toner auf rotem Toner abgeschieden ,5 keinen Grüneindruck vermittelt, sondern dunkelrot-schwarz erscheint.
Während die bisherigen Beispiele die mehrfarbige Abbildung auf Photoleiterschichten beschreibt, ist das Verfahren auch zur mehrfarbigen Abbildung auf dielektrischen Schichten, wie beispielsweise dielektrische Papiere, geeignet. Unter dielektrischen Schichten versteht man Signalträger, die ohne selbst wesentlich lichtempfindlich zu sein, örtlich aufgebrachte elektrostatische Ladungen über einen zur sichtbaren Signalabbildung ausreichenden Zeitraum erhalten. Auch sind Übergänge zwischen Photoleiterund dielektrische Schichten möglich. Eine Abbildung auf dielektrischen Schichten wird beispielsweise dadurch erzeugt, indem einem dielektrischen Papier von außen den Farbinformationen entsprechend abgestimmte elektrische Potentiale aufgegeben werden. Diese elektrostatischen Potentiale, die als Oberflächenladungen der dielektrischen Schicht vorliegen, werden anschließend nach dem erfindungsgemäßen Verfahren fertig entwickelt.
Zur Ladungsaufgabe bedient man sich der verschiedensten Methoden, wie beispielsweise die Zuführung von Ladungen oder geladenen Teilchen durch metallische Schreibelektroden, oder auch durch Elektronenstrahlen aus sogenannten Lenardfenstern, oder solchen, die durch Röntgenbremsstrahlen in bekannter Weise beim Einwirken von Röntgenstrahlen auf Metalle wie z.B. Gold und Tantal entstehen.
Es ist aber auch möglich, latente elektrostatische Ladungsbilder oder Signale dadurch zu erzeugen, indem man von einer homogen elektrostatisch aufgc-
Beispiel 3
Verfahren zur zweifarbigen Entwicklung eines
latenten elektrostatischen Bildes auf dielektrischem
Papier
Auf einem dielektrischen Papier werden mit einem entsprechenden Schreibgerät durch Anlegung einer Gleichstromspannung zwischen Schreibelektrode Und leitfähiger Unterlage Linien verschieden hoher Flächenladungsdichten aufgebracht. Die Ladungsniveaus wurden mit —500 V und —800 V Elektrodenspannung geschrieben.
Das latente Bild wird in einer zweistufigen Betonerungsanlage zweifarbig entwickelt. Die Betonerungsanlage besteht aus zwei Glaströgen (20 χ 20 X 9 cm), von denen jeder mit 31 einer jeweils andersfarbigen Tonerflüssigkeit gefüllt ist, die aus etwa 3 1 einer Trägerflüssigkeit (Gemisch von C10-C12-Isoparaffinen) und 6 ml rotem bzw. 9 ml grünem Tonerkonzentrat besteht.
In eins dieser Gefäße taucht als Elektrode noch eine Kupferplatte ein (Elektrophoresezelle).
Zweifarbige Entwicklung des latenten Bildes
In der ersten Entwicklungsstufe wird das latente Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbarmachung der latenten Bildbereiche mit der niedrigen Flächenladungsdichte ausgewählt wird.
In der zweiten Entwicklungsstufe wird dieses teilentwickelte Bild mit der Farbe entwickelt, die für die Sichtbarmachung der latenten Bildbereiche mit der hohen Flächenladungsdichte ausgewählt wird.
1. Das Papier wird in die Zelle ohne Kupferplatte, die z. B. roten Toner enthält, eingeführt. Es entsteht ein rotes Gesamtbild auf dem Papier. Das Papier wird nach 5 see wieder aus der Zelle entfernt.
2. Zwischen der Rückseite des nach 1 vorbehandelten Papiers und der Kupferplatte der ersten Elektrophoresezelle, die z. B. grünen Toner enthalt, wird eine Gleichspannung vom Betrage 3,7 kV angelegt, so daß das Papier als Anode geschaltet ist. Dann wird das Papier parallel und im Abstand von 8 cm zu der Kupferplatte in die Zelle eingeführt, so daß die Bildseite des Papiers der Metallelektrode gegenübersteht.
Auf dem roten Tonerbild scheidet sich nun grüner Toner an den Stellen der hohen Ladungsdichte des latenten Bildes ab. Außerdem wird Toner auf der Kathode abgeschieden. Das Papier wird nach IS see wieacr aus der Zelle entfernt, und anschließend wird die Spannung an den Elektroden wieder abgenommen.
Das entstandene Bud besteht aus einem einstufi-
509643Π91
gen Teilbild rot und einem zweistufigen Teilbild rot + grün. Da die benutzten Toner nichttransparente Pigmentfarben enthalten, überdeckt bei dem zweistufigen Teilbild die zuletzt oben abgelagerte Tonerschicht die unten liegende Tonerschicht. So entsteht der Eindruck von verschiedenfarbig geschriebenen Linien.
Die aufgebrachten unterschiedlich hohen Ladungsniveaus wurden in den Beispielen dahingehend verwendet, daß sie zum Aufbau eines mehrfarbigen Bildes dienten. Sie können aber auch weiterhin dazu verwendet werden, beispielsweise magnetische oder magnetisierbare Tonersysteme oder Tonersysteme, die durch eine weitere Reaktion farbbildend werden, abzulagern.
Auch ist es möglich, durch die Restladung den Bildern einen Toner zuzuführen, der weitere Funktionen übernehmen kann. Beispielsweise kann dieser Toner aus einem leicht schmelzbaren Harz bestehen, welches bei Erwärmen die Tonerteilchen zum Haften bringt.
Er kann auch Substanzen enthalten, die die bildfreien Stellen verändern, indem beispielsweise Schutzlackierungen, Abtönungen der bildfreien Stellen, Druckhilfsmittel für die hydrophile Ausgestaltung, Bleichmittel für Sensibilisatoren und Harze u. a. abgelagert werden.
Eine weitere Möglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, an Stelle der originalen die komplementären oder andere Farben wiederzugeben, da das Entwicklungsverfahren die freie Farbwahl gestattet.
Das Verfahren gestattet die Wiedergabe subjektiver und subtraktiv-additiver Farbmischungen. Hierzu ist die Einteilung der Tonermaterialien in transparente Toner und solche mit Körperfarben notwendig. Für subtraktive Farbbilder sind auch Tonermaterialien verwendbar, die in einer als Toner abgelagerten Kapsel Farbstofflösungen enthalten, die durch Öffnung beispielsweise mit thermischer Ener-
ao gie, unter Gasentwicklung oder durch mechanische Kräfte ein durch Ausfließenlassen einer Farblösung reines oder überlagertes Teilbild zulassen.

Claims (8)

l 2 Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entwick- Patentansprüche: lung latenter elektrostatischer Bilder durch Aufbrin-
1. Verfahren zur Entwicklung latenter elektro- gung wenigstens eines polarisierten Tonersystems auf statischer Bilder durch Aufbringung wenigstens isolierendes, gegebenenfalls photoleitfähiges Mateeines Dispersionsentwicklers in einem elektri- 5 rial, das Bildbereiche unterschiedlicher Potentiale sehen Hilfsfeld auf isolierendes, gegebenenfalls aufweist. , - Λ, _, u
photoleitfähiges Material, das Badbereiche unter- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur schiedlicher Potentiale aufweist, dadurchge- Wiedergabe eines Ladungsbildes von einer /orlage kennzeichnet, daß man das latente Bild mit mit mehreren unterschiedlichen bildlichen Informaeinem ersten Toner bis zur nahezu vollständigen io tionen, insbesondere auf ein Verfahren zur mehrfar-Entwicklung der Bildbereiche mit niedrigeren bigen Entwicklung von Ladungsbildern farbiger Vorbzw, den niedrigsten Flächenladungsdichten ent- lagen.
wickelt, sodann die an den Bildbereichen mit hö- Man hat bereits versucht, latente elektrostatische
herer Flächenladungsdichte verbliebenen Ladun- Ladungsbilder mit Bereichen unterschiedlicher Flä-
gen ganz oder teilweise mit einem zweiten Toner 15 chenladungsdichte dadurch bildgemaß sichtbar zu
entwickelt und die Entwicklung etwaiger noch machen, daß man aus dem Toner des Dispersionsent-
vorhandener Restfadungen mit einem dritten und Wicklers verschiedene Teilchengrößen auf dem laten-
gegebenenfalls weiteren Tonern durchführt. ten Bild abschied. Dabei sollen die gröberen Teil-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- chen nur an den Bereichen größerer Ladungsdichte kennzeichnet, daß die unterschiedlichen Flächen- ao haften, während die feineren Teilchen bevorzugt an Potentiale durch gesteuerte selektive Aufladung den Bere-'Aen geringerer Ladungsdichte haften soleiner ungeladenen photoleitenden Schicht oder len. Unterscheiden sich nun die größeren von den einer solchen aus Isolierstoffen auf einer leitfähi- kleineren Teilchen durch ihre Farbe, so ist die elekgen Unterage aufgebracht werden. trostatische Bilderzeugung oder Aufzeichnung in ver-
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 25 schiedenen Farben möglich.
kennzeichnet, daß ein Flüssigtoner verwendet Nach diesem Verfahren verbleiben aber nach der
wjrd. Entwicklung der Bildbereiche mit hohen Flächenla-
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- dungsdichten durch die groben Tonerteilchen dort kennzeichnet, daß ein über die Fläche konstant Restladungen in der Größenordnung der niedrigeren aufgeladenes photoleitfähiges Material verwendet 30 Flächenladungsdichten, so daß die Anwendung feiwird, welches durch Einwirkung unterschiedli- ner Tonerteilchen die Abscheidung derselben auf den eher Lichtmengen und Energien in ein bildmäßi- Bildbereichen sowohl der höheren als auch der niedges abgestuftes Ladlungsrelief verwandelt wird. rigeren Flächenladungsdichten bewirkt. Damit er-
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- folgt keine eindeutig differenzierte Kennzeichnung kennzeichnet, daß bei Herstellung des Disper- 35 der verschiedenen Flächenladungsdichten. Außerdem sionsentwicklers für den Tonerfall Harze ohne ist die Auflösung der entwickelten Bilder notwenleitfähige Gruppen oder Baueinheiten, insbeson- digenveise gering, da die größeren Teilchen einen dere reine Kohlenwasserstoffharze bzw. Polyter- mittleren Durchmesser in der Größenordnung von 90 penharze, verwendet sind. bis 120 μ und die feineren Teilchen von 20 bis 60 μ
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 4<> haben müssen.
kennzeichnet, daß in der letzten Entwicklungs- Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, die auf
stufe Tonersysteme mit mehr oder weniger stark eine photoleitfähige- oder dielektrische Schicht als
ausgeprägter elektrischer Leitfähigkeit verwendet unterschiedlich hohe Ladungsdichten aufgebrachte
sind. unterschiedliche Informationen durch Entwicklung
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 45 einfach und schnell sowie mit hoher Auflösung unkennzeichnet, daß während der Tonerabschei- terschiedlich zu kennzeichnen.
dung zu beiden Seiten des Bildträgers je eine Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch geElektrode angeordnet wird, durch die ein im ge- löst, daß man das latente Bild mit einem ersten Tosamten Tonersystem wirksames homogenes elek- ner bis zur nahezu vollständigen Entwicklung der trisches Feld erzeugbar ist. 5° Bildbereiche mit niedrigeren bzw. den niedrigsten
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Flächenladungsdichten entwickelt, sodann die an den kennzeichnet, daß ein Hilfsfeld zwischen einer . Bildbereichen mit höherer Flächenladungsdichte verElektrode und der leitfähigen Rückseite des elek- bliebenen Ladungen ganz oder teilweise mit einem trostatischen Aufzeichnungsmaterials angelegt zweiten Toner entwickelt und die Entwicklung etwaiwird. · 55 ger noch vorhandener Restladungen mit einem drit-
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