DE2240769C3 - Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder - Google Patents

Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder

Info

Publication number
DE2240769C3
DE2240769C3 DE19722240769 DE2240769A DE2240769C3 DE 2240769 C3 DE2240769 C3 DE 2240769C3 DE 19722240769 DE19722240769 DE 19722240769 DE 2240769 A DE2240769 A DE 2240769A DE 2240769 C3 DE2240769 C3 DE 2240769C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fluid
embossing
artificial leather
leather
embossed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722240769
Other languages
English (en)
Other versions
DE2240769A1 (de
DE2240769B2 (de
Inventor
Urai Higashiyamato Tokio Muneharu (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP6260671A external-priority patent/JPS5028109B2/ja
Priority claimed from JP6260771A external-priority patent/JPS4828567A/ja
Priority claimed from JP1971094606U external-priority patent/JPS5115836Y2/ja
Priority claimed from JP46103258A external-priority patent/JPS4867406A/ja
Priority claimed from JP47016507A external-priority patent/JPS4884867A/ja
Priority claimed from JP5997372U external-priority patent/JPS4917876U/ja
Application filed by Individual filed Critical Individual
Publication of DE2240769A1 publication Critical patent/DE2240769A1/de
Publication of DE2240769B2 publication Critical patent/DE2240769B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2240769C3 publication Critical patent/DE2240769C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder mit einem bewegbaren, kastenförmig nach unten offenen, Heizelemente umfassenden Oberteil und mit einem unter diesem angeordneten Unterteil, dessen Oberfläche muldenförmig ausgebildet und mit Prägevertiefungen versehen ist oder nur diese aufweist, wobei die Prägevertiefungen über Strömungsmitteldurchlässe mit einer Saugkammer verbunden sind.
Mittels einer solchen Vorrichtung kann z. B. vinylbeschichtetes Gewebe zu Gegenständen, insbesondere Sitzen und Türpolstern für Kraftfahrzeuge, verarbeitet werden.
Eine Vorrichtung dieser Art ist z. B. durch die GB-PS 11 83 872 bekannt. Bei ihr muß das Kunstleder mechanisch durch einen oberen PreiJstempel gepreßt werden, nachdem das zum Heizen dienende Oberteil entfernt ist. Die Formoberfläche des Preßstempels ist mit Nadeln versehen, die während eines ersten Hubes in einer auf die Formfläche des Preßstempels aufgebrachten Schaumstoffschicht verborgen sind und bei einem weiteren Absenken des Preßstempels in einem /weiten Arbeitsgang die Schaumstoffschicht zusammendrücken und das Werkstück mit Poren versehen, um es luftdurchlässiger zu machen. Durch die auf der Fonnseite des Preßstempels angebrachte Schaumstoffschicht ergibt sich eine wenig ausgeprägte Struktur an der geprägten Oberfläche, und das Kunstleder wird anschließend beim zweiten Arbeitsgang zwischen dem Preßstempel und dem Unterteil stark zusammengepreßt, so daß dabei nicht nur die stempelseitige Schaumstoffschicht, sondern auch die Schaumstruktur des Kunstleders zusammen- oder flachgepreßt wird und das Kunstleder härter wird. Diese Arbeitweise mit der Verwendung eines Oberteils zum Erwärmen des Kunstleders jnd eines separaten Preßstempels zum Anbringen der Prägungen führt dazu, daß nicht nur zwei verschiedene Werkzeuge notwendig sind, sondern daß während de Wechsels der Werkzeuge eine Abkühlung eintrete kann. Andernfalls müßte das Kunstleder auf eine übei höhte Temperatur erwärmt werden, damit es nach der Werkzeugwechsel die richtige Temperatur aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung der eingangs genannten Art derart zu verbes sern, daß nicht nur eine zu starke oder übermäßige Er wärmung bzw. eine zwischenzeitliche Abkühlung ver mieden, sondern auch ein schnelleres Arbeiten als bis her ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge löst, daß im Oberteil eine waagerechte, mehrere Durch lasse aufweisende Trennwand den Innenraum de: Oberteils in eine die Heizelemente umfassende Strö mungsmittelheizkammer und eine darunterliegende Strömungsmitteldruckkammer unterteilt und daß beide Kammern je einen nach außen mündenden Strömungs mitteldurchlaß aufweisen.
Auf Grund dieses Aufbaus wird das in die Strömungsmittelheizkammer durch den Strömungsmitteleinlaß eingebrachte Strömungsmittel wirksam erwärmt und erweicht das unter der darunterliegenden Strömungsmitteldruckkammer liegende Kunstleder über die Durchlässe. Indem Strömungsmitteldruck in der Strömungsmitteldruckkammer über die Strömungsmittelduichlässe aufgebracht wird, kann das Kunstleder allein durch die Kraft des Strömungsmittels an der Oberfläche des Unterteils verformt werden. Dadurch wird die Schaumstruktur nicht verletzt. Weil die Oberfläche des Kunstleders dem Unterteil zugewandt ist, wird das Muster sehr scharf eingeprägt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch den zweiten Strömungsmitteldurchlaß nach dem Erwärmen und beim Aufbringen des Druckes kühles Strömungsmittel zugeführt werden kann, während das erwärmte Strömungsmittel durch den zweiten Auslaß aus der Strömungsmittcldruckkammer herausgedrückt wird, so daß die Abkühlung des Kunstleders nach dem Verformen beschleunigt und ein schnelleres Arbeiten ermöglicht wird.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß entlang dem nach unten weisenden Rand des Oberteils ein Kühlkanal verläuft und das Unterteil von mehreren Kühlkanälen für ein kühlendes Strömungsmittel durchsetzt ist. So wird ein noch schnelleres Abkühlen nach dem Prägen und damit eine weitere Verkürzung der Bearbeitungszeit erreicht. Außerdem verläuft einer der Kühlkanäle im Unterteil direkt unterhalb des mit Kühlkanal versehenen, nach unten weisenden Randes des Oberteils, so daß das Kunstleder an dieser Stelle, wo es eingeklemmt wird, keine unerwünschten Preßnarben erhält. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn nur ein Teil des Kunstleders geprägt wird und der breite Rand ungeprägt bleiben soll.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt einer Vorrichtung zum Prägen einer Kunstlederplatte gemäß der Erfindung,
F i g. 2 einen Vertikalschnitt einer anderen Vorrichtung zum Prägen einer Kunstlederplatte gemäß der Erfindung,
F i g. 3,4 und 5 Vertikalschnitte, welche verschiedene Schritte bei der Herstellung eines Sitzes mit einer anderen Vorrichtung gemäß der Erfindung darstellen,
Fig.6 einen Vertikalschnitt, welcher einen anderen Schritt der Herstellung des Sitzes mit den in den
:jg.3, 4 und 5 dargestellten Vorrichtungen veranichaulicht und
pig.7 eine teilweise geschnittene perspektivische Misicht eines mit der in den F i g. 3,4. 5 und 6 abgebildeten Vorrichtung hergestellten Sitzes. "
F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeisniel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägen von Kunstleder, beispielsweise vinylbeschichtetem Gewebe, wobei ein bewegliches Oberteil 1 im wesentlichen in Forrr eines Kastens mi: offenem Boden in seiner am weitesten abgesenkten Lage dargestellt ist, in welcher es mit einem stationären Unterteil 2 über ein Stück Kunstleder 3 unter Druck in Eingriff steht. Das Oberteil 1 ist vertikal zum Unterteil 2 hin- und wegbeweglich, so daß das Stück Kunstleder 3 in die Lage zur Prägebehandlung gebracht werden kann und aus dieser Lage weggenommen werden kann, wenn das Oberteil 1 in seine oberste Lage bewegt ist. Das Oberteil 1 bildet e;ne Strömungsitiitteiheizkammer 4 und eine Strömungsmitteidruckkammer 5, in welcher ein Strömungsmittel unter Druck setzbar ist, und Strömungsdurchlässe 6 und 7 erstrek-Jcen sich in die Kammern 4 bzw. 5, um ein Strömungsmittel, z. B. Luft, in diese einzuleiten. Heizelemente 8, z.B. elektrische Elemente sind innerhalb der Strömungsmittelheizkammer 4 zum Aufheizen des dieser Kammer über den Strömungsdurchlaß 6 zugeführten Strömungsmittels angeordnet. Das von den Heizelementen 8 erwärmte Strömungsmittel tritt in die Strömungsmitteldruckkammer 5 über in einer Trennwand 9 angebrachte öffnungen ein, welche zwischen den Kammern 4 und 5 angeordnet ist. Der untere Rand der Strömungsmitteldruckkammer 5 ist mit einem Kühlkanal 10 versehen, durch welchen ein kühlendes Strömungsmittel, z. B. Wasser, umläuft. Das Unterteil 2 kann im allgemeinen die Form einer Preßform aus Mci.il! aufweisen und mindestens ein feil von ihm kann mit einem Silikonharz beschichtet sein. Ein Abschnitt mit Prägevertiefungen 11 ist an der Oberfläche des Unterteils vorgesehen, und eine Dichtung 12 umgibt den Abschnitt mit den Prägevertiefurigen 11. Mehrere Kühlkanäle 13 sind im Unterteil angebracht, so daß ein kühlendes Strömungsmittel, z. B. Wasser, durch sie umlaufen kann.
Im Betrieb wird das Oberteil 1 in seine oberste Stellung bewegt. Nachdem ein Stück Kunstleder 3 auf dem Unterteil 2 angeordnet ist, wird das Oberteil 1 nach unten bewegt, bis sein unterer Rand, welcher den Kühlkanal 10 enthält, in engen Kontakt mit dem Kunstleder 3 gebracht ist. Dann wird ein Strömungsmittel, z. B. Luft, über den Strömungsmitteldurchlaß 6 in die Strömungsmittelheizkammer 4 geleitet, um es mit den Heizelementen 8 zu erwärmen, und das heiße Strömungsmittel wird durch die Löcher der Trennwand 9 in die Strömungsmitteldruckkammer 5 geleitet, um das Kunstleder 3 zu erweichen. Anschließend wird ein unter Druck stehendes Strömungsmittel, z. B. Druckluft, über den Strömungsmitteldurchlaß 7 in die Strömungsmitteldruckkammer 5 geleitet, um das Material des erweichten Kunstleders 3 in die Prägevertiefungen 11 zu pressen und dadurch das gewünschte geprägte Muster an dem Kunstleder herzustellen. fr%·
Auf Grund der Tatsache, daß das Kunstleder 3 zwischen der Dichtung 12 und dem mit dem Kühlkanal versehenen Rand fest an seinem Platz gehalten wird. tritt kein Lecken von Strömungsmittel aus dem Obe·- teil 1 auf, und die übrigen Abschnitte des Kunstleders 3, ausgenommen des mit dem gewünschten geprägten Muster zu formenden Abschnitts, werden vor jeder Erwärmung geschützt.
Nach dem Herstellen des geprägten. Musters an dem Kunstleder 3 wird das Oberteil 1 nach oben vom Unterteil 2 wegbewegt, und das unter Druck stehende Strömungsmittel innerhalb des Oberteils i kann in die Atmosphäre entweichen. Dann wird der geprägte Abschnitt des Kunstleders 3 herausgenommen.
Ein kühlendes Strömungsmittel, z. B. Wasser, läuft fortwährend durch den Kühlkanal 10 und den Kühlkanal 13, um so das Unterteil und den unteren Rand des Oberteils 1 vor einem Aufheizen durch die Wärme des unter Druck stehenden Strömungsmittels zu bewahren, und das auf dem Unterteil 2 angeordnete Stück Kunstleder 3 zu kühlen. So sind irgendwelche Einrichtungen zum Kühlen des Kunstleders 3 unnötig. Die Tempera- ?ur des über den Strömungsmitteldurchlaß zugeführten Strömungsmittels kann zweckmäßig niedrig im Vergleich zu dem in der Strömungsmiuelheizkammer 4 erwärmten Strömungsmittel sein, und das Strömungsmittel kann mit so niederen Temperaturen mit hoher Geschwindigkeit in die Strömungsmitteldruckkammer 5 eingepreßt werden, daß die Kühlung des Kunstleders 3 unterstützt wird. Auf diese Weise kann das Kunstleder 3 leicht und zuverlässig geprägt werden.
F i g. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prägen. Ein bewegliches Oberteil 21, welches im wesentlichen die Form eines Kastens mit einem offenen Boden aufweist, ist in seiner untersten Lage in Druckkontakt mit einem stationären Unterteil 22 über ein Stück Kunstleder 23 dargestellt. Während das in F i g. 1 gezeigte Oberteil 1 in seinem Inneren mit dem Heizelement 8 und der Trennplatte 9 versehen ist, ist das in F i g. 2 gezeigte Oberteil 21 nicht mit solchen Einrichtungen versehen. Das Oberteil 1 bildet einen einzigen Innenraum 26. welcher mit einem offenen unteren Ende aufhört, und ein Kühlkanal 24 ist im unteren Rand des Oberteils 21 angeordnet. Ein einziger Sirömungsmitteldurchlaß 25 erstreckt sich in den Innenraum 26, um ein Strömungsmittel, z. B. Luft oder Dampf, mit hoher Temperatur und hohem Druck in den Innenraum 26 zu leiten.
Das Unterteil 22 ist an seiner Oberseite mit einer tiefen Mulde versehen, und ein Abschnitt mit Prägevertiefungen 28 ist am Boden der Mulde angeordnet. Mehrere Strömungsmitteldurchlässe 30 mit kleinem Durchmesser erstrecken sich vom Boden der Prägevertiefungen 28 und enden in einer einzigen Saugkammer 31, welche sich durch das Unterteil 22 erstreckt und an eine Unterdruck- oder Saugeinrichtung angeschlossen werden kann. Das Unterteil 22 ist ferner mit mehreren sich hindurch erstreckenden Kühlkanälen versehen, und eine Dichtung 29 ist in einem Abschnitt gegenüber dem unteren Rand des Oberteils 21 angeordnet.
Im Betrieb wird das Oberteil 21 nach unten bewegt, um ein Stück Kunstleder 23 fest zwischen dem Oberteil und dem Unterteil 22 strömungsmitteldicht zu halten, Ein Strömungsmittel mit hoher Temperatur und hohem Druck wird dem Innenraum 26 des Oberteils über der Strömungsmitteldurchlaß 25 zugeleitet, wie beim erster Ausführungsbeispiel. Gleichzeitig wird die nicht darge stellte Unterdruckeinrichtung in Betrieb gesetzt, un über die Strötnungsmiueldurchlässe 30 und die Saug kammer 31 im Unterteil 22 Luft aus den Prägevertie Ringen zu saugen.
Das Kunstleder 23 wird durch das mit hoher Tempe ratur und hohem Druck ins Oberteil 21 geleitete Strö mungsmittel erwärmt, so daß es erweicht wird, und da Material des erweichten Kunstleders 23 wird durch de Druck des Strömungsmittels mit hoher Temperatu
und hohem Druck und durch den an den Prägevertiefungen von der Saugeinrichtung anstehenden Unterdruck in die Prägevertiefungen 28 gepreßt, so daß das gewünschte Prägemuster an dem Kunstleder 23 hergesiellt werden kann. Auf Grund der Tatsache, daß Unterdruck an den Prägevertiefungen 28 des Unterteils 22 ansteht, kann die Ansammlung von Luft in den Prägevertiefungen 28 vermieden werden, und der Unterdruck arbeitet mit dem hohen Druck und hohe Temperatur aufweisenden Strömungsmittel zusammen, um das Kunstleder 23 entsprechend dem Oberflächenveriauf der Mulde zu verformen und das Material des Kunstleders 23 in die Prägevertiefungen 28 zu pressen. so daß das gewünschte Prägemuster zuverlässig am Kunstleder 23 ausgebildet werden kann.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann ein Strömungsmittel mit hoher Temperatur jedoch mit einem Druck der im wesentlichen dem Atmosphärendruck gleich ist. in das Oberteil geleitet werden, um das Kunstleder 23 bloß zu erwärmen anstatt ein Strömungsmittel mit hoher Temperatur und hohem Druck zuzuführen, und nur der Unterdruck kann zum Verformen des Kunstleders 23 aufgebracht werden, so daß es mit dem Oberflächenverlauf der Ausnehmung übereinstimmt und das Material des Kunstleders 23 in die Prägevertiefungen 28 gepreßt wird. Ferner kann eine Vorrichtung, welche ebenso wirksam wie die in F i g. 1 gezeigte aber einfacher in ihrem Aufbau ist. erhalten werden, wenn das Unterteil 22 durch das in F i g. 1 gezeigte Unterteil 2 ersetzt wird, weil in diesem Fall die Einrichtungen, welche die Heizelemente 8. die Trennwand 9 und den Strömungsmitteldurchlaß 6 umfassen, nicht notwendig sind.
Die F i g. 3 bis 6 zeigen Teile der Schritte zum Herstellen oder Aufbauen eines Sitzes für ein Kraftfahrzeug wie er in F i g. 7 dargestellt ist unter Verwendung einer Vorrichtung, welche der in F i g. 2 gezeigten Vorrichtungen ähnlich ist.
F i g. 3 zeigt die Schritte des Pressens eines Stücks Kunstleder 43 aus einem Material wie Vinylharz gegen ein Unterteil 41 mittels eines Oberteils 42. welches im wesentlichen die Form eines Kastens mit offenem unteren Ende aufweist. Das Unterteil 41 ist an seiner Oberfläche mit einem Abschnitt mit Prägevertiefungen 44 versehen, und dieser Abschnitt mit den Prägevertiefungen ist im wesentlichen so ausgebildet, daß er mit dem äußeren Verlauf des Sitzes, einer Tür od. dgl. eines Kraftfahrzeuges übereinstimmt. Der mit den Prägevertiefungen versehene Abschnitt weist in einem Teil einen fein gekerbten Abschnitt 44' zum Herstellen eines geprägten Musters an der unteren Oberfläche des Kunstleders 43 auf und als anderen Teil einen sehr fein linear gekerbten Abschnitt 40", um ein gerunzeltes Muster wie bei natürlichem Leder herzustellen. Ferner weist der Abschnitt mit den Prägevertiefungen 44 einen uneben gekerbten Abschnitt 44'" auf, um einen Wulst analog dem Verlauf des Wulstes an der unteren Oberfläche des Kunstleders 43 auszubilden. Das Unterteil 41 ist ferner mit mehreren Strömungsmitteldurchlässen 46 von kleinem Durchmesser versehen, welche sich vom Boden der Prägeverliefungen erstrecken und in einer einzelnen, einen großen Durchmesser aufweisenden Saugkammer 45 enden. Die Saugkammer 45 erstreckt sich seitlich durch das Unterteil 41. so daß sie über eine Leitung 47 mit einer nicht dargestellten Saugpumpe verbunden werden kann, so daß in den Prägevcrtiefungcn enthaltene Luft durch Betätigung der Saugpumpe abgesaugt werden kann. Ein Ventil 48 ist in der Leitung 47 vorgesehen, um den Luftstrom durch die Leitung 47 zu unterbrechen. Die strichpunktierte Linie 43' zeigt das Stadium des Kunstleders 43. welches zur Oberfläche des mit Prägevertiefungen 44 versehenen Abschnitts des Unterteils 41 gesaugt wird. Das Oberteil
42 wird zum Unterteil 41 bewegt, um das kunstleder 43 sicher zwischen dem unteren Rand des Oberteils 42 und der oberen Fläche des Unterteils 41 zu halten. Ein Strömungsmittel mit hoher Temperatur und hohem
ίο Druck wird von einer oberen Öffnung des Oberteils 42 in den Innenraum geleitet, um das Kunstleder 43 zu erweichen und gegen das Unterteil 41 zu pressen. Jedoch kann auch ein Strömungsmittel mit hoher Temperatur und Atmosphärendruck statt des Strömungsmittels mit hoher Temperatur und hohem Druck, wie oben beschrieben, verwendet werden, um so das Kunstleder
43 nicht durch den hohen Strömungsmitteldruck gegen das Unterteil 41 zu pressen. Ein Kühlkanal 49 ist im unteren Rand des Oberteils 42 ausgebildet und mehrere ähnliche Kühlkanäle 49 sind im Unterteil 41 vorgesehen, um Überhitzung der Vorrichtung durch Umlauf eines geeigneten kühlen Strömungsmittels durch diese Kühlkanäle zu vermeiden.
In Fig. 4 ist ein Kunstleder 43 dargestellt, welches
2$ durch die Saugwirkung gegen die Oberfläche des mit Prägevertiefungen 44 versehenen Abschnitts des Unterteils 41 gesaugt ist oder in diesem Stadium durch Schließen des Ventils nach Anwendung des Saugdrucks gehalten ist. Eine Einrichtung 50 zum Einspritzen und Aufschäumen von Schaumstoff ist in einer solchen Lage dargestellt, daß sie den nach unten verformten Abschnitt des Kunstleders 43' innerhalb des mit Prägevertiefungen versehenen Prageabschnitts 44 überlagert und einen Zwischenraum bildet. Diese Einrichtung steht unter Druck mit den übrigen Teilen des Kunstleders 43' in Eingriff. Eine Masse eines schäumenden Kunstharzmaterials 51, z. B. Urclhanhar/.. wird durch die Einrichtung 50 zum Einspritzen und Aufschäumen in den Raum zwischen der Einrichtung 50 und dem nach unten verformten Abschnitt des Kunstleders 43 gespritzt, und in dem schäumenden Kunstharzmaterial 51 werden Blasen erzeugt. In diesem Stadium wird ein Gemisch des schäumbaren Kunstharzmaterials und eines Härtemittels eingespritzt, und die Blasen werden erzeugt und bei einer niedrigen oder hohen Temperatur nach der allgemein üblichen Praxis ausgehärtet, welche entweder als Kalthärtcn oder als Warmhärten bezeichnet wird. Bei der vorliegenden Erfindung wird das Härten vorzugsweise innerhalb eines Bereichs durchgeführt, welcher zwischen der Raumtemperatur und ungefähr 8O0C liegt. Diese Temperatur wird vorgezogen, damit das erweichte Kunstleder nicht bis zum Schmelzen erwärmt wird.
In Fig.5 ist das Kunstleder 43' dargestellt, wie es durch die Saugwirkung gegen die Oberfläche des mit Prägevertiefungen versehenen Abschnitts des Unterteils 41 gezogen ist oder wie es in dieser Lage durch Schließen des Ventils 48 nach Anwendung der Saugwirkung gehalten wird.
Eine Sprühvorrichtung 60 ist oberhalb des nach unten verformten Abschnitts des Kunstleders 43 innerhalb des mit Prägevertiefungen 44 versehenen Abschnitts dargestellt. Ein Verstärkungsmaterial, welche« aus faserigem Material, z. B. Glasfasern oder verweb
ft5 ten Fasern, und einem Binder besteht, wird durch die Sprühvorrichtung 60 auf die anliegende Oberfläche de« nach unten verformten Abschnitts des Kunstleders 43 gesprüht, so daß es fest mit der Oberfläche verbunder
wird, wie durch 61 in F i g. 5 dargestellt ist. Das Verstärkungsmaterial ist in keiner Weise auf die oben beschriebene Mischung begrenzt, und ein stoffähnliches Material oder ein elastomeres Material kann an der freien Oberfläche des Kunstleders angebracht oder dasselbe damit beschichtet werden. Der in F i g. 5 dargestellte Schritt sollte vor dem in F i g. 4 gezeigten Schritt durchgeführt werden, wenn eine Verstärkung erforderlich ist.
Der in F i g. 6 gezeigte Schritt sollte vor dem in F i g. 3 gezeigten Schritt durchgeführt werden, wenn dieser Schritt besonders erwünscht wird. F i g. b zeigt den Schritt, bei welchem ein Strömungsmittel mit hoher Temperatur und hohem Druck zum Kunstleder 43 von der Unterseite zugeführt wird, um das Kunstleder 43 in Richtung des Oberteils 42' auszudehnen. Für diesen Arbeitsgang werden die Leitung 47, das Ventil 48. die Saugkanimer 45 und die Strömungsmitteldurchlässe 46, die beim in F i g. 3 gezeigten Schritt zum Absaugen verwendet werden, mit der nicht dargestellten Quelle eines Strömungsmittels unter hohem Druck und hoher Temperatur verbunden, so daß das Strömungsmittel zu dem einen mit Vertiefungen versehenen Abschnitt zugeleitet werden kann, um das horizontal angeordnete Kunstleder 43 in eine Lage aufzublasen, wie sie durch die strichpunktierte Linie 43" angedeutet ist.
Die Kunstharzschicht und eine nicht dargestellte dafür vorgesehene Beschichtung werden relativ gleichmäßig durch die Hitze und den Druck des Strömungsmittels gegeben. Wenn dieser Schritt angewendet wird, hat das Oberteil 42 vorzugsweise eine größere Höhe als das in F i g. 3 gezeigte Oberteil.
Die Anwendung des in F i g. 6 gezeigten Schrittes ist dadurch vorteilhaft, daß das Kunstleder 43 leicht nach unten verformt werden kann, so daß es mit dem Verlauf der Abschnitte 44. 44'. 44". 4'" des Unterteils 43 übereinstimmt, und in dem nächsten Schritt leicht gleichmäßig gedehnt werden kann, auf Grund der Tatsache, daß das Kunstleder 43 schon durch den in F i g. b gezeigten Schritt gedehnt wurde. Ferner werden in dem in F i g. 6 gezeigten Schritt die Kunstharzschicht und ihre Beschichtung, welche im allgemeinen oberhalb der Kunstharzschicht bei der in F i g. 6 gezeigten Form gelegen ist. in einer Richtung entgegengesetzt zur Verformungsrichtung des nächsten Schrittes aufgeblasen. So kann die Beschichtung, welche relativ schwer dehnbar ist, genügend gedehnt werden, und diese Tatsache vermeidet die früher anzutreffenden Schwierigkeiten.
bei welchen die Beschichtung das Dehnen der Kunstharzschicht in dem nächsten Schritt behindert oder von der Kunstharzschichl abgelöst wird.
Wenn alle in den F i g. 3 bis 6 gezeigten Schritte angewendet werden sollen, werden sie in der folgenden Reihenfolge durchgeführt:
1. Das Kunstleder wird in Richtung des Oberteils aufgeblasen.
2. Das Kunstleder wird gegen den mit Prägevertiefungen versehenen Abschnitt des Unterteils durch Pressen des Kunstleders mit einem Strömungsmittel bei hoher Temperatur und hohem Druck, welches von der Seite des Oberteils aufgebracht wird, und durch Anwendung eines Saugdrucks auf das Kunstleder von der Seite des Unterteils gepreßt, so daß das Kunstleder geprägt wird.
3. Ein Verstärkungsmaterial wird auf die Oberfläche des nach unten verformten Abschnitts des Kunstleders aufgebracht.
4. Ein schäumbares Kunstharzmaterial, z. B. Urtihanharz wird in den nach unten verformten ausgcnommenen Abschnitt des Kunstleders eingespritzt, und es werden Blasen in dem schäumbaren Kunstharzmaterial erzeugt.
Ein und dasselbe Unterteil kann in allen diesen Schritten zum Herstellen eines Oberflächenteils eines Sitzes od. dgl. verwendet werden. Ferner wird das Kunstleder während des Einspritzens und Schäumens des schäumbaren Kunstharzmatcrials weiter gegen das Unterteil gepreßt, so daß das Kunstleder zuverlässig geprägt werden kann. Darüber hinaus können die geprägten Muster, lederähnlich gerunzelten Muster und gewölbten Muster leicht gleichzeitig geformt werden.
F i g. 7 zeigt einen durch diese Schritte hergestellten Sitz für ein Kraftfahrzeug. In F i g. 7 bezeichnen die Bezugszahlen 43'. 61 und 51 das Kunstleder, die Schicht des Verstärkungsmaterials bzw. die Schicht des geschäumten Kunstharzmaierials. Die Anordnung besteht aus den integral mittels der Verfahrensschritte der Erfindung befestigten Materialien und ist an Sitztragrahmen 70 und einer Grundplatte 71 mittels mehrerer Federn 72 befestigt, wie sie benötigt werden, um einen Fahrzeugsitz zu bilden.
Während sich die obige Beschreibung auf den Aufbau eines Sitzes für ein Fahrzeug bezog, ist die Erfindung in keiner Weise auf einen solch speziellen Artikel beschränkt und ist auch auf den Aufbau von Sit?.cn anwendbar, wenn diese als Möbel verwendet werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
609 608 727

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder mit einem bewegbaren, kastenförmig nach unten offenen, Heizelemente umfassenden Oberteil und mit einem unter diesem angeordneten Unterteil, dessen Oberfläche muldenförmig ausgebildet und mit Prägevertiefungen versehen ist oder nur diese aufweist, wobei die Prägevertiefungen über Strömungsmitteldurchlässe mit einer Saugkammer verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Oberteil (1, 21) eine waagerechte, mehrere Durchlässe aufweisende Trennwand (9) den Innenraum des Oberteils (1, 21) in eine die Heizelemente umfassende Strömungsmittelheizkammer und eine darunterliegende Strömungsmitteldruckkammer unterteilt und daß beide Kammern (4,5) je einen nach außen mündenden Strömungsmitteldurchlaß (6,7) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang dem nach unten weisenden Rand des Oberteils (1, 21) ein Kühlkanal (iO, 24) verläuft und das Unterteil (2, 22) von mehreren Kühlkanälen (13, 27) für ein kühlendes Strömungsmittel durchsetzt ist.
DE19722240769 1971-08-19 1972-08-18 Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder Expired DE2240769C3 (de)

Applications Claiming Priority (12)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP6260771 1971-08-19
JP6260671 1971-08-19
JP6260671A JPS5028109B2 (de) 1971-08-19 1971-08-19
JP6260771A JPS4828567A (de) 1971-08-19 1971-08-19
JP1971094606U JPS5115836Y2 (de) 1971-10-15 1971-10-15
JP9460671 1971-10-15
JP10325871 1971-12-21
JP46103258A JPS4867406A (de) 1971-12-21 1971-12-21
JP1650772 1972-02-18
JP47016507A JPS4884867A (de) 1972-02-18 1972-02-18
JP5997372U JPS4917876U (de) 1972-05-24 1972-05-24
JP5997372 1972-05-24

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2240769A1 DE2240769A1 (de) 1973-03-08
DE2240769B2 DE2240769B2 (de) 1975-07-03
DE2240769C3 true DE2240769C3 (de) 1976-02-19

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4233622C2 (de) Preßverfahren zum Beschichten eines Werkstückes und Presse zur Durchführung des Verfahrens
DE3229150C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Zurichten von Spaltleder
DE1097662B (de) Vorrichtung zum Herstellen von Hohlkoerpern aus thermoplastischem Kunststoff nach der Methode des Aufblasens eines Vorformlings
DE19818881A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Formen von Innenverkleidungen für Kraftfahrzeuge
DE2011443A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Siebformen dreidimensionaler Gegenstände
DE10325097A1 (de) Schäumform
DE2941086A1 (de) Sitzpolster, insbesondere fuer fahrzeugsitze, sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellung
DD252560A5 (de) Verfahren und vorrichtung zum ziehen von metalltafeln geringer dehnung
DE3827497C2 (de) Vorrichtung zur Beschichtung von dreidimensionalen Körpern mit einer Folie
DE19859798C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Formkörpern aus Faserverbundwerkstoffen
DE69721688T2 (de) Formwerkzeug und Verfahren zur Formung von geschäumtem Kunststoff
EP0264003B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von mit hinterschäumten Bezügen versehenen Polstern, insbesondere Automobilsitzpolstern
DE3511954C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formpreßteilen, die an mindestens einem Rand mit einem thermoplastischen Randstreifen, insbesondere einer Dichtlippe od.dgl. verbunden sind
DE2240769C3 (de) Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder
DE1504356A1 (de) Schaumstoffplatte mit eingepraegten Zierrillen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE19505523A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines flächigen Verkleidungselementes
EP1003632A1 (de) Kunststoff-formteil sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellung
DE2264523A1 (de) Herstellung eines besonderen kunstleders mit geschaeumtem kunststoff
DE19829352C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Formkörpers
DE10019496A1 (de) Verfahren zur partiellen Oberflächenprofilierung von mit einem Dekormaterial zu kaschierenden Trägerteilen
DE2240769B2 (de) Vorrichtung zum Tiefziehen und gleichzeitigen Prägen oder zum Prägen von Kunstleder
EP1880816A2 (de) Verfahren zum Umformen eines Bereichs von Holzwerkstoffplatten und Vorrichtung hierfür
DE3146105A1 (de) Verfahren zum herstellen von polstermaterial
DE1504385B2 (de) Verfahren zur herstellung eines glasfaserschichtkoerpers
DE2611029A1 (de) Verfahren zum herstellen gekruemmter, flexibler und im wesentlichen selbsttragender plattenfoermiger konstruktionen