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Weichstoff-Kompensator ======================= Die Erfindung bezieht
sich auf einen Weichstoff-Kompensator aus einem Elastomer und vorzugsweise mit mindestens
einer Gewebeeinlage.
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Weichstoff-Kompensatoren werden u.a. zur Aufnahme von Relativbewegungen
von Rohrleitungs- oder Kanalabschnitten verwendet.
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Derartige Relativbewegungen kennen als Folge von Dehnungen aufgrund
von Temperaturänderungen oder von Schwingungen bzw.
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Vibrationen von Ventilatoren und Gebläsen auftreten. Im Schiffsbau
werden solche Relativbewegungen auch von den Schiffsbewegungen verursacht. Obgleich
die bekannten Weichstoii-Kompensatoren unter ueblichen Bedingungen zuverlässig arbeiten,
treten bei hohen Temperaturen Schwierigkeiten auf, die in der relativ geringen Hitzebeständigkeit
von Elastomeren begründet sind. Im Schiffsbau beispielsweise wird gefordert, daß
die Kompensatoren in den Löschwasserleitungen über einen Zeitraum von 30 Minuten
einer Temperatur von 800 0c standhalten müssen. Diese Forderung wurde bisher dadurch
erfüllt, daß die Weichstoff-Kompensatoren von einer äußeren metallischen Schutzhaube
umgeben sind, die auf ihrer Innenseite eine Wärmeisolierschicht aufweist und in
einem Abstand vom Kompensator angeordnet ist, sodaß ein Luftspalt verbleibt. Diese
Schutzhaube hält im Brandfall die Hitze jedenfalls so weit von dem Kompensator fern,
daß die vorher erwähnte Bedingung erfüllt ist. Der Hauptnachteil dieser Konstruktion
besteht darin, daß sie den Kompensator erheblich verteuert und den Leitungsdurchmesser
im Bereich des Kompensators beträchtlich vergrößert, was bei den an sich beengten
Raumverhältnissen auf Schiffen zu Schwierigkeiten führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen brandsicheren Weichstoff-Kompensator
zu schaffen, der sich von den bekannten, nichtbrandsicheren Weichstoff-Kompensatoren
weder im Hinblick auf die Herstellungskosten noch im Hinblick auf den Raumbedarf
in nennenswerter Weise unterscheidet.
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Der erfindungsgemäße Weichstoff-Kompensator aus einem Elastomer und
vorzugsweise mit mindestens einer Gewebeeinlage ist gekennzeichnet durch mindestens
eine Schicht aus einem elastischen, unbrennbaren, ab einer bestimmten Temperatur
aurschäumenden, wärmedämmenden Material.
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Derartige Werkstoffe enthalten ein Treibmittel, das das Volumen der
Schicht im Beflammungsfalle auf ein Vielfaches, beispielsweise auf das 20-fache,
anwachsen läßt. Im aufgeschäumten Zustand bildet die Schicht somit eine ausgezeichnete
Isolierung, welche den dichtenden Bestandteil des Kompensators vor einer vorzeitigen
Zerstörung schützt.
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Als hervorragend geeignet hat sich z.B. ein unter dem Warenzeichen
"UNITHERM" von Firma Spiess, Hecker & Co. auf den Markt gebrachtes elastisches
Flammschutzmittel erwiesen. Bereits bei Schichtdicken in der Größenordnung von 1
mm konnte eine ausreichende Isolierwirkung erzielt werden. Der Platzbedarf wird
somit durch eine derartige Isolierschicht nur unmerklich vergrößert. Durch Anordnung
dieser Isolierschicht als Zwischenschicht wird eine Beschädigung dieser Schicht
durch mechanische Einwirkung oder durch chemische Eingriffe, welche ihre Schutzwirkung
in Frage stellen würde, mit Sicherheit vermieden.
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Die Zwischenschicht kann in einfacher Weise durch den Vulkanisationsvorgang
der ursprunglich unvulkanisierten benachbarten elastomeren Lagen mit diesen verbunden
werden. Als Elastomer
hat sich Siliconkautschuk, polymerisiertes
Chloropren, vernetzbares sulfochloriertes Polyäthylen sowie ein lineares Copolymer
aus Vinylidenchlorid und Hexafluorpropylen besonders gut bewährt. Zu Erhöhung der
mechanischen Festigkeit können im Bedarfsfall Gewebeeinlagen eingebaut werden, die
vorzugsweise aus Polyester oder Glasfaser bestehen.
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Die Elastomereinlagen auf den beiden Seiten der Zwischen schicht können
aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
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Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen brandsicheren Weichstoff-Kompensators
ist in der Zeichnung im Schnitt und in perspektivischer Darstellung gezeigt.
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Der dargestellte Weichstoff-Kompensator 1 ist zwischen den Flanschen
2 und 3 zweier Rohrleitungsabschni~te II und 5 angeordnet und mit diesen durch Schrauben
6 und Ge#enhalteplatten 7 verbunden. Der Weichstoff-Kompensator 1 weist mehrere
Lagen 8,9>10,11 und 12, teils aus einem Elastomer und teils aus einem Gewebe,
auf, sowie eine Zwischenschicht 13, die aus einem elastischen, unbrennbaren, ab
einer bestimmten Temperatur aufschäumenden, wärmedämmenden Werkstoff besteht. Im
Falle einer Beflammung von außen wird die äußerste Lage 12 zerstört und die Zwischenschicht
13 schäumt unter der Einwirkung der hohen Temperatur um beispielsweise das 20-fache
auf, sodaß die innenliegenden Schichten 8 bis 11 jedenfalls über einen gewissen
Zeitraum vor der Zerstörung geschützt sind. Im aufgeschäumten Zustand füllt die
Zwischenschicht 13 den Raum zwischen den Halteplatten 7 mehr oder weniger vollständig
aus.
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Im Falle der Gefahr einer Beflammung von innen ist die aufschäumende
Zwischenschicht naturgemäß weiter-innen anzuordnen, beispielsweise anstelle der
Lage 9. Wesentlich ist, daß die
Flammschutzschicht durch eine äußere
Lage gegen mechanische Einwirkungen geschützt ist. Ferner ist bei Anordnung der
Flaminschutzechicht als Zwischenschicht die Gewähr gegeben, daß sie gegen chemische#Angriffe,
beispielsweise durch Seewasser, von der äußeren Lage absolut geschützt ist.
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- Patentansprüche -