DE2237315A1 - Verfahren zur entfernung von polyphenolen aus gaerungsgetraenken - Google Patents

Verfahren zur entfernung von polyphenolen aus gaerungsgetraenken

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DE2237315A1
DE2237315A1 DE19722237315 DE2237315A DE2237315A1 DE 2237315 A1 DE2237315 A1 DE 2237315A1 DE 19722237315 DE19722237315 DE 19722237315 DE 2237315 A DE2237315 A DE 2237315A DE 2237315 A1 DE2237315 A1 DE 2237315A1
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DE19722237315
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Gerhard Dr Steenken
Jan Matinus Woestenenk
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Akzo GmbH
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Akzo GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
    • C12H1/02Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material
    • C12H1/04Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material with the aid of ion-exchange material or inert clarification material, e.g. adsorption material
    • C12H1/0416Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material with the aid of ion-exchange material or inert clarification material, e.g. adsorption material with the aid of organic added material
    • C12H1/0424Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material with the aid of ion-exchange material or inert clarification material, e.g. adsorption material with the aid of organic added material with the aid of a polymer

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Description

  • Verfahren zur Entfernung von Polyphenolen aus Gärungsgetränken Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Polyphenolen aus Bier und anderen Getränken. Es ist bekannt daß die Kältetrübung sowie die Dauertrübung im Bier durch die Zusammenlagerung von Polyphenolen und Eiweißstoffen erfolgt. Die Verringerung von trübungsbildenden Polyphenolen einerseits oder von hochmelekularem Eiweiß andererseits führt zu wesentlich lagerstabileren Bieren. Die stabilsten Biere werden erhalten, wenn die beiden Hauptbestandteile der Biertrübungen verringert werden Zur Entfernung der Eiweißkomponente werden vorwiegend Kieselsäuren als Hydrogele oder Xerogele verwendet. Dies ist aber nicht Gegenatand der vorliegenden Erfindung. Für die Entfernung von trübungsbildenden Polyphenolen aus Bier sind viele Verfahren bekannt. Als Adsorbentien werden vorwiegend Polyamide vorge schlagen.
  • Die Polyphenole gehören in die Gruppe der Gerbstoff und die Chemie befaßt sich schon seit mehreren Jahrzehnten mit dem Polyamid/Gerbstoff-System. In der Chemiker Zeitung 76. Jahrgang 1952, Nr. 17e Seite 398, wird beschrieben, wie ein definiertes Polyamid als Modellsubstanz für Haut herangezogen wird.
  • "Als Polyamid wurde das Mischkondensat Ultramid 6 A der BASF Ludwigshafen verwendet, das durch Lösen in heißem Methanol und anschließendes Ausfällen in Wasser unter starkem Turbinieren in eine Form übergeführt wurde, die dem vergleichsweise angewandten Hautpulver weitgehend entsprach." In einem Diagramm wird gezeigt, daß die adsorbierte Menge Gerbstoff an Hautpulver und an Ultramid, bezogen auf den Stickstoffgehalt der adsorbterenden Stoffe, keine großen Unterschiede aufweist. Auf Seite 399 findet man den Hinweis, daß Polyamide nach Erschöpfung der Adsorptionskapazität mit Natronlauge regeneriert werden können.
  • "Da natürliche Proteine gegen Alkali empfindlich sind, wurde nur das Polyamid mit NaOH entgerbt ....." Ferner wurde von H. Batzer 1952 vorgeschlagen9 Polyamidpulver zur quantitativen Gerbstoffbestlmmung zu verwenden, In den Ber.
  • dtsch. chem. Ges., 1957, 90, Seiten 1125 - 1128 wird über die "Chromatographische Trennung von Gerbstoffen an einer Polyamid säule..." berichtet. Auf Seite 1126 heißt es "Die Einwirkung von Phenol auf Polyamid kann als reversible Gerbung betrachtet werden, denn die Bindung von Phenol ist durch die gleichen Nebenvalenzkräfte, nämlich Wasserstoffbrückenbindung zwischen der phenolischen Hydroxylgruppe und der Amidgruppe, bedingt, wie sie für die Gerbung diskutiert werden." Auf Seite 1127 heißt es weiter "Der besondere Vorteil dieses chromatographischen Systems zur Trennung von Gerbstoffen und darüber hinaus von phenolischen Substanzen überhaupt liegt aber in der M6glichkeit, auf einfache Weise präpärative Trennungen relativ großer Substanzmengen auszuführen." Für Ihre Arbeiten verwendeten die Verfasser Perlonpulver "feinst", Maschenweite 200 µm (DIN 30) von den Farbwerken Hoechst.
  • G. Harris und Mitarbeiter (veröffentlicht 1959 in J. Inst. Brew.
  • Vol. 65, Seiten 256 - 259) verwendeten die Erkenntnisse von Grossmann und Mitarbeiter und benutzten Polyamidpulver als selektives Adsorbens für die Anthocyanogene, d.h., Polyphenole0 In einer weiteren Arbeit (J.Inst.Brew. Vol. 66, 1960, Seite 317) wird von G. Harnes und Mitarbeitern gezeigt, daß die adsorbierende Wirkung von Polyamiden sehr wesentlich von der geometischen Form abhängt. Am wirksamsten sind feine Pulver oder Pasten. Bei Verwendung von feinen Granulaten sinkt dle Wirksamkelt schon erheblich. Sie sinkt auf Null beim Einsatz von Tabletten und Fasergeweben.
  • Die bekannten Erkenntnisse der obengenannten Forscher führten zu mehreren Patenten bzw. Patentanmeldungen, die die Stabilisierung von Bier betreffen. Gemäß der DT-PS 1 292 612 werden Perlonpulver mit einem Durchmesser von o,2mm verwendet. Die DOS 1 442 339 berichtet über eine Vorrichtung zum physikalisch-chemischen Stabilisieren von Bier und ähnlichen Getränken. Vorgeschlagen werden granulierte Polyamide als Festbett in einer Reaktionssäule. Nach der DOS 1 668 866 werden Polyamidspäne in einer mittleren Dicke von 80 - looJLm verwendet, die zu Filterplatten verpreßt werden.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei der Verwendung von feinsten Polyamidfasern, die sich nur nach einem speziellen Verfahren herstellen lassen, mehr Polyphenole aus Bier und anderen Gärungsgetränken entfernt werden können als mit den be,-kannten Polyamidfeinfasern. Sogar ein Polyamid-Pulver, welches zur quantitativen Bestimmung von Anthocyanogenen im Bier verwendet wird, hat - bezogen auf die gleiche Dosage - wesentlich schwächere Adsorptionseigenschaften Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von Polyphenolen bzw. Gerbstoffen aus Gärungsgetränken, insbesondere Bier, mittels Polyamiden, und ist dadurch gekennzeichnet, daß man Polyamidfeinstfasern oder -fäden mit einem Durchmesser von weniger als 1>im, vorzugsweise mit einem Durchmesser zwischen o,l bis o,ol µm, verwendet.
  • Die Polyamidfeinstfasern bzw, -fäden können bei dem Verfahren in verschiedener Weise angewandt werden. Beispielsweise können -vorzugsweise gekräuselte - Polyamidfeinstfäden in einer Kolonne eingesetzt werden die von dem Bier durchlaufen wird. Besonders vorteilhaft ist es, die Fäden oder Fasern in Form von Filtern zu verwenden, beispielsweise als Filtergewebe, die ggf. in mehreren Schichten Ctbereinandergelegt werden oder in Form einer Filterschicht aus Polyamidfeinstfasern. Die Filterschichten sind bereits in Dicken von etwa 0,5 bis 1 mm äußerst wirksam.
  • Die Polyamldfelnstfasern können entsprechend dem Verfahren der US-PS 3 o99 o67 erzeugt werden, indem man ein Polyamid und ein weiteres Polymerisat gemeinsam verspinnt, die Fäden verstreckt und anschließend das weitere Polymerisat mittels eines geeigneten Lösungsmittels in Lösung bringt. Das Auflösen der Fadenkomponente kann auch erst nach weiteren Verfahrensschritten, beispielsweise nach einem Kräuselprozeß oder nach dem Schneiden der Fäden auf Stapellänge, vorgenommen werden. Durch die Spinnbedingungen, d.h. die mengenmäßige Zusammensetzung der Spinnmasse, der Art der Polymeren, die Art der Düse, die Spinngeschwindigkeit und das Ausmaß der Verstreckung kann man die Feinheit der Fäden beeinflussen.
  • Das Verfahren wird anhand von Beispielen im einzelnen erläutert: Beispiel 1 0,250 g Polyamidfeinstfasern mit einem Durchmesser von weniger als 1 µm, von denen mehr als 50% einen Durchmesser zwischen o,1 und o,ol=m aufweisen, wurden in einem Gefäß 3 Minuten lang mit 500 ml Bier geschüttelt und anschließend filtriert. Ånschließend wurde im behandelten Bier der Restgehalt an Polyphenolen nach der Methode von G. Harris und R.W. Ricketts (J. Inst. Brew. 1959, Seite 331) bestimmt Zum Vergleich wurde unter gleichen Bedingungen die Wirkung anderer bekannter Polyamid Adsorbentien gemessen, und zwar werden eingesetzt: a) Polyamid-Pulver für die quantitative Bestimmung von Polyphenolen (Bezeichnung "P 10"), 39% des Pulvers hatten einen Korndurchmesser von weniger als 40 µm b) Polyamidgranalien mit einem Durchmesser von ca 0,5 - 1 mm c) unverstreckte Polyamidfasern mit einem Durchmesser von ca.
  • 50 - 100 µm d) verstreckte Polyamidfasern mit einem Durchmesser von ca.
  • 10 bis 50 µm.
  • T a b e 1 l-e l Polyphenolgehalte in mg/l Bier
    unbehandel- P 10 Polyamid- Polyamidfäden Polyamid-
    tes Bier Pulver Granalien verstr. unverstr. Feinstfasern
    1) 35,46 31.92 32,86 32,62 35,46 31,24
    2) 35,46 32,16 33,10 33,10 - 31.64
    Mittelwert 32,04 32,98 32,36 35,46 31,44
    Diff. zum
    unbehand. -3,42 -2,48 -2,60 # 0 -4,02
    Bier
    Beispiel 2 Man stellt aus Polyamidfeinstfasern entsprechend Beispiel 1 eine etwa o,75 mm dicke Filterschicht her, die auf ein Sieb aufgelegt wird. Das zu stabilisierende Bier wurde durch diese Schicht gedrucks. Je Durchlauf wurden 40 ml Bier behandelt, Die Filterfläche betrug 7,54 cm2. Es wurde die Differenz der Polyphenolmenge zum unbehandelten Bier (O-3ier) bestimmt. Nach dem 3.
  • Durch lauf (Versuch B) wurde das Filter mit verdünnter Natronlauge regeneriert und gut ausgewaschen. Dann wurde das Filter erneut eingesetzt (Versuch C).
  • Tabelle 2
    Durchlauf-Zeit Polyphenole Diff. zum O-Bier
    Versuch A
    O-Bier 32,5 mg/l
    1) Durchlauf ca. 1 Min. 24,4 " - 8,1 mg/l
    2) Durchlauf ca. 1 Min 27,2 " - 4,8
    3) Durchlauf ca. lo Min. 28,4 " - 4,1
    Versuch B
    O-Bier 36,9 mg/l - 7,2 mg/l
    1) Durchlauf l5o sec. 29,7 " - 5,7
    2) Durchlauf 158 sec. 31.2 " - 5,0
    3) Durchlauf 182 sec. 31,9
    Versuch C
    Durchlauf 135 sec. 26,5 mg/l - 1o,4 mg/l
    Es zeigt sich, daß durch die behandlung des Filters mit Natronlauye eine Erhöhung der Adsorptionsleistung erreicht wird. Hierdurch ist sichergestellt, daß die ultrafeinen Fasern ohne Kapazitätsverlust zu regenerieren sind.

Claims (5)

  1. Patentansprüche
    Ti Verfahren zur Entfernung von Polyphenolen bzw. Gerbstoff aus Gärungsgetränken, insbesondere Bier, mittels Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyamidfeinstfasern oder -fäden mit einem Durchmesser von weniger als 1 µm, vorzugsweise mit einem Durchmesser zwischen o,l bis o,ol µm, verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gekräuselte Polyamidfeinstfasern oder -fäden verwendet.
  3. 3, Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidfeinstfasern oder -fäden in einer Kolonne eingesetzt werden, die von dem zu stabilisierenden Getränk durchlaufen wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyamidfeinstfasern oder -fäden in Form von Filtern verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter eine Dicke von o,5 bis 1 mm aufweist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1986006589A1 (en) * 1985-05-16 1986-11-20 Memtec Limited Removing and recovering plant polyphenols

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