DE2235299C3 - Gasdicht verschlossenes galvanisches Element und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Gasdicht verschlossenes galvanisches Element und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein gasdicht verschlossenes galvanisches Element, insbesondere einen gasdichten
Akkumulator in zylindrischer Form, dessen Deckel durch Umbiegen des Zellenbehälters gebildet ist. sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieses Elements.
Es sind bereits gasdicht verschlossene galvanische tlemente bekannt, deren tiefge/ogene, zylindrische
Eellengefäße mit einem gesondert hergestellten Deckel
verschlossen werden. Diese Zcllengefäße und deren Deckel bestehen meistens aus einem elektrisch leitenden
Material und werden deshalb fast immer zur Stromab und Stromzuleitung herangezogen. Da sich
Zellengcfäß und Deckel auf unterschiedlichem Polenlia! befinden, müssen beide voneinander isoliert werden.
Die Herstellung solcher Zellenbehälter ist sehr uufwendig, da Deckel und Zellengefäß getrennt hergestellt
werden. Auch werden an die Deckelkonstruktion «us isolations- und dichtungslechnischen Gründen erhöhte
Anforderungen gestellt. Das gilt besonders bei gas- und elektrolytdichten Elementen, wie beispielsweise
bei gasdichten alkalischen Akkumulatoren.
Aus der USA.-Patentschrift 3 230 112 ist ein gasdichter
alkalischer Akkumulator bekannt, der einen zylindrischen Behälter mit einem umgebogenen Rand besitzt.
Durch diesen umgebogenen Rand wird ein als Isolierscheibe ausgebildeter Deckel, durch den der mit den
Elektroden einer Polarität verbundene Ableiter geführt ist, festgeklemmt.
Eine solche Konstruktion erfordert an den beiden möglichen Leckstellen, d. h. in der Umgebung der
Durchführung des Abieiters durch den Deckel und in der Nähe des umgebogenen BehJterrandes cmc sorgfältige
Abdichtung.
G.sdicht betriebene galvanische Elemente arbeiten theoretisch mit niedrigen Innend.ücken von ciwa 0.2
bis 0 5atü Praktisch werden diese Werte jedoch meistens'
überschritten, beispielsweise wenn die Gusontwicklun«
in der Zelle so hoch wird, daß mehl sämtliche sich entwickelnden Gase verzehrt werden können. Um
tierirti'e unzulässige Überdrücke Irühzeitig nach
■luBen abzuleiten bzw. um die Gefahr einer explosionsartigen
Zerstörung des galvanischen Elementes aus/.uschthen werden zusätzliche Sicherungsvorrichtungen
vorgesehen die nach Überschreiten eines vorher fest
«clc^ten zulässigen Innendrucks ansprechen. Diese
Sicherungsvorrichtungen arbeiten entweder als Ventil. oder sie sind als Sprengmembran, die mittels einer
Spren-nadel zerstört werden kann, ausgebildet. Derar-'tjlxe
Sicherungsvorrichtungen sollen möglichst wenig Volumen aufweisen und sich funktionsgerecht der gesunten
Zellenkonstruktion anpassen. Bei einem Zellenbehälter mit Deckel ist die Sicherungsvorrichtung im
letzteren untergebracht. Dazu muß der Deckel eine besondere Aiisführungsform aufweisen, und es ergibt si,h
ein erhöhter Herstellungsaufwand. , „,,,
Aus der deutschen Offenlcgungsschrifi 2 031 714 ist
ein "asdicht verschlossenes galvanisches Element bekinnt
das dadurch gekennzeichnet ist. daß der umgebogene
Rand des Zellenbchälters als Deckel ausgebildetes! und in diesem Deckel ein Koniaktniet gas- und
flüssi"kcitsdicht eingelassen ist. Dieses galvanische Element
besitzt den Nachteil, daß in den Kontakimei ein
zusätzliches Überdruckventil eingebaut werden muli
Aufgabe der Erfindung ist es. ein gasdicht verschlossenes
galvanisches Element der zuletzt angeführten Ausführungsform zu entwickeln, bei dem die obenerwähnten
Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Deckel einen innenliegenden, nach außen
gestellten Kragen besitzt und daß über diesen Kragen unter Zwischenlage eines Isolierringes eine Kontaktkappe
gas und flüssigkeitsdichl geschoben ist.
Ein erfindungsgemäßes galvanisches Element ist in
F i g. 1 im Querschnitt dargestellt, F 1 g. 2 zeigt den Behälter. Im Behälter 1 ist der Elckirodenwickel 2 untergebracht,
welcher mit einer Isolierscheibe 3 abgedeckt sein kann.
Gemäß der Erfindung wird der plastisch verformte Becherrand des Behälters 1 nicht nur zu einem Deckel
umgeformt, sondern erhält während des Anrollens auch
gleichzeitig einen wieder hochgestellten kleinen Innenkragen 7. Durch das angewendete Rollierverfahren
kann dieser kleine, mittig angebrachte Kragen auch eine Hinterschneidung (F i g. 2) aufweisen, damit später
eine Kontaktkappe 6 verankert werden kann. Durch dieses neue Verfahren ist es erstmalig möglich, gasdicht
verschlossene galvanische Elemente in zylindrischer Form mit einem Minimum an Bauteilen zu fertigen.
Neben dem Vorteil der geringen Anzahl von Bauteilen kommt noch der Vorteil hinzu, daß die verwendete
Kontaktkappe 6 nicht nur den Zellenabschluß darstellen wird, sondern auch gleichzeitig ein Sicherheitsventil.
Diese Mehrfach-Funktion wird wie folgt erreicht.
Die Rollier-Vorrichtung wird so ausgebildet, daß sie den Becherrand plastisch verformt und im letzten Arbeilsgang
über einen mitlaufenden Dorn den innenliegenden bereits oben beschriebenen kleinen Kragen erzeugt:
wie in F i g. 2 dargestellt, kann dieser Kragen leicht nach außen gestellt sein.
Nachdem der Becherrand in der beschriebenen Weise verformi ist. wird ein passender, entsprechend ausgebildeter
Isolierring 4 auf den Deckelkragen geschoben. Der Isolierring kann vorher mit einer elektrolvthemmenden
Schicht, wie z. B. mit Bitumen, lackiert
sein. Der positive Ableiter 5 kann nun mit der dazugehörigen Kontaktkappe 6 elektrisch verpunktet werden.
Die Kontakt- b/u. Verschluf5kappe kann über den isolierten
Kragen 7 des angerollten Deckels gedrückt werden. Ip einem anschließenden Preßvorgang wird
diese Kappe so nuchvcrformt. daß sie sich mit dem Gegenstück
des Deckels verkrallt. Aus Sicherheitsgründen kann der Ableiter 5 rroch mit einer zusätzlichen Isolierumhüllung
versehen sein.
Durch den Anstellwinkel des angerollten kleinen Kragens ist es r-oglich. die Abzugskraft der Kontaktkappe
in bestimmten Grenzen zu wählen. Das ist besonders wichtig, wenn diese Kontaktkappe gleichzeitig
die Funktion eines Sicherheitsventils übernehmen soll. Die Abzugskraft wird auch durch die Materialdicke der ao
Kontaktkappe beeinflußt. Bei richtiger Dimensionierung dieser beiden Größen ist es /.. B. möglich, daß man
gasdicht verschlossene galvanische Elemente b.ait. die
erst nach Überschreiten eines Innendruckes von 18 bis
20 at ansprechen. Man wird jedoch in der Praxis die Abzugskraft dieser Kontaktkappe individuell au! die
Größe der jeweiligen Elemente einstellen, damit ein
ausreichender Sicherheitsfaktor erzielt wird zwischen dem gewünschten Abblasdruck und der mechanischen
Festigkeit des Zellengehäuses.
Sollte sich im Inneren des Zellengehäuses ein unzulässiger
Gasdruck entwickeln, so lüftet die Kontaktkappe ab. Durch den angepunkteten Ableiter kann sie jedoch
nicht abfliegen.
Als Vorteil des erfindungsgemäßen gasdichten verschlossenen galvanischen Elements sind der geringe
Aufwand bei der Herstellung des Zellenbehälter', und
-deckeis, die gute Abdichtung gegen Gase und Elektrolyt
infolge der geringen abzudichtenden Fläche zwischen Kragen und Kontaktkappe zu erwähnen. Als besonderer
Vorteil gegenüber den herkömmlichen galvanischen Elementen ist jedoch hervorzuheben, daß
durch Einstellung des Aussteilwinkcls für einen vorgegebenen Abblasdurck die Kontaktkappe gleichzeitig
die Funktion des Sicherheitsventils übernehmen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gasdicht verschlossenes galvanisches Element, insbesondere gasdichter Akkumulator in zylindrischer
Form, dessen Deckel durch Umbiegen des Zellenbehälters gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel einen innenliegenden, nach außen gestellten Kragen (7) besitzt und daß
über diesen Kragen (7) unter Zwischenlage eines Isolierringes (4) eine Kontaktkappe (6) gas- und
flüssigkeitsdicht geschoben ist.
2. Gasdicht verschlossenes galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ableiter (5) elektrisch und mechanisch fest mit der Kontaktkappe (6) verbunden ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines gasdicht verschlossenen
galvanischen Elements nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
während der plastischen Verformung des Becher randes über einen mit dem Becher (1) mitlaufenden
Dorn der innenliegende, nach außen gestellte Kragen (7) angerollt wird, daß anschließend über ilen
Kragen (7) der Isolierring (4) gestülpt wird, daß der Ableiter (5) mit der Kontaktkappe (6) elektrisch und
mechanisch fest verbunden wird und daß anschließend die Kontaktkappe (6) über den isolierten Kragen
(7) gedruckt und die Kontaktkappe durch Nachverformung mit dem Kragen (7) verkrallt wird.
4. Verfahren nach dem Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet,
daß der \nstellwinkel des angerollten Kragens (7) entsprechend dem vorgegebenen Abblasdruck eingestellt wird.
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