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Futtermittel Die Erfindung betrifft Futtermittel, insbesondere Futtermittel,
die bestimmte, den Wirkungsgrad der Futterverwertung bei Tieren verbessernde Amide
enthalten. Der Begriff 11Tiert1 umfaßt sowohl Säugetiere als auch Vögel; insbesondere
eignen sich die Produkte der Erfindung für Tiere des Bauernhofs, wie Geflügel; Schweine
und junge Wiederkäuer.
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Es wurde gefunden, daß durch Einverleiben einer geringen Menge bestimmter
Amide in Futtermittel, insbesondere in fett- und ölhaltige Futtermittel, der Wirkungsgrad
der Butterverwertung, der durch den Quotienten aus der Gewichtszunahme des Tieres
und der aufgenommenen Futtermenge gegeben ist, verbessert werden kann. Hiermit ist
eine Einsparung der vom Tier benötigten Futtermenge und eine Verkürzung der Zeitdauer
, die notwendig ist, um eine geforderte tebendgewichtzunahme zu erreichen, verbunden.
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Somit betrifft die Erfindung ein Futtermittel, das 0,002 bis 1,0 %
(Gewicht/Gewicht) eines N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamids der Formel
enthält, in der R ein aliphatischer Rest mit 3 bis 21 C-Atomen und X ein Hydroxyalkylrest
mit 1 bis 3 C-Atomen bedeuten.
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Futtermittel, die weniger als 0,002 oder über 1,0 Prozent (Gew./Gew.)
des N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamids enthalten, ergeben leicht nur eine geringe
oder überhaupt keine Verbesserung im Futterverwertungs-Wirkungsgrad, verglichen
mit Futtermitteln, die kein Amid enthalten. Die größte Verbesserung des Futterverwertungs-Wirkungsgrades
zeigt sich bei Futtermitteln, die 0,002 bis 1,0 Prozent (Gewicht/Gewicht) N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamid
enthalten. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,01 bis 0,2 Prozent (Gewicht/Gewicht);
die besten Ergebnisse erhält man bei einem Gehalt von 0,02 bis 0,1 Prozent(Gewicht/Gewicht)
des Amids.
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Das erfindungsgemäß verwendete N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamid enthält
im aliphatischen Rest nicht unter 3 und nicht über 21 C-Atome. Vorzugsweise besitzt
der aliphatische Rest 7 bis 17 C-Atome, die besten Ergebnisse erhält man bei 7 bis
13 C-Atomen, Beispiele für besonders geeignete erfindungsgemäße N-(Iiydroxyalkyl)-carbonsäureamide
enthalten die Hydroxylgruppe in /3 -Stellung. Diese können durch folgende Formel
dargestellt werden:
Bei einem weiteren besonders geeigneten N-(Hydroxyalkyl?-carbonsäureamid steht die
Hydroxylgruppe in g -Stellung. Dies läßt sich durch folgende Formel wiedergeben:
Das Hydroxyalkylamid ist vorzugsweise ein Monoäthanolamid; es können jedoch auch
andere Amide, wie Propanolamide und Butanolamide, zur Erzielung einer lohnenden
Verbesserung im Futterverwertungs-Wirkungsgrad beitragen.
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Im allgemeinen ist es gebräuchlicher, das W-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamid
in Form eines Gemisches von Amiden herzustellen, die z.B. durch Umsetzung eines
verseiften Fetts oder Öls mit dem entsprechenden Hydroxyalkylamin ohne anschließendes
Raffinieren des Fettes oder Öls zur Abtrennung irgendeiner bestimmten Fettsäure
oder deren Hydroxyalkylamidderivat erhalten werden.
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Folgende, in Tabelle I zusammengestellten Öle können verwendet werden
und ergeben nach Behandlung des Öls mit Xthanolamin
Oarbonsäureäthanolamide.
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Tabelle I Zusammensetzung ausgewählter Pflanzenöl-Monoäthanolamide
Fettsäure-Monoäthanolamid (%)+) Kokosnuß- Baumwollsamen- Palmkern- Sojabohen-Fettsäure
öl öl öl öl Caprylsäure 6 - 3 -Caprinsäure 6 - 4 Laurinsäure 44 - 51 Myristinsäure
18 1 17 Palmitinsäure 11 29 8 11 Palmitoleinsäure - 2 Stearinsäure 6 4 2 4 Ölsäure
7 24 13 25 Linolsäure 2 40 2 51 Linolensäure 9 +) Gewicht/Gewicht; Ein besonders
geeignetes, handelsübliches Amid ist Kokosnußmonoäthanolamid, auch als N-(2-Hydroxyäthyl)-kokosnußfettsäurenamid
bekannt.
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Es können auch tierische Fette zur Herstellung gemischter Fettsäuremonoäthanolamide
verwendet werden; hierzu ist z.B. Talg besonders geeignet.
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Das Futtermittel, dem das N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamid einverleibt
wird, enthält im allgemeinen mindestens 3 Gewichtsprozent
Fett oder
Öl sowie Protein- und Kohlehydrat-haltige Stoffe und andere Bestandteile.
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Obgleich durch Zugabe von N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamid zu dem
Futtermittel der Gesamtwirkungsgrad der Futterverwertung verbessert werden kann,
zeigt sich, daß insbesondere die Verdauung von Fett und Öl in dem Futtermittel verbessert
wird. Öle von niedrigem Nährwert, wie saure Öle, können dem Futtermittel mit Vorteil
in einer Menge von 3 bis 20 Prozent (Gewicht/Gewicht) einverleibt werden, vorausgesetzt,
daß das Euttermittel.auch N-(Hydroxyalkyl)-carbonsäureamid enthält.
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Besonders gute Ergebnisse hinsichtlich der Verbesserung des Futterverwertungs-Wirkungsgrades
werden bei Fütterungsversuchen mit Geflügel erhalten; an anderen Tieren lassen sich
jedoch ähnliche Ergebnisse erzielen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Fütterungsversuches zur
Aufzucht von Brathühnern .erläutert.
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Beis-piel Jweils 40 Brathuhnküken ("cobb broiler chicks") (20 männliche
und 20 weibliche) werden in Hühnerställe ("floor pensfl) in einen Raum mit geregelter
Temperatur und bestimmtem Lichtplan gebracht.
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Wenn sie 7 Tage alt sind, erhalten die Küken Versuchs futter, nachdem
sie bis zu diesem Tag mit handelsüblichem Anfangs futter gefüttert worden sind.
Bis sie 2 Wochen alt sind erhalten die Küken Versuchs-Anfangsfutter ("starter diets"),
anschließend erhalten sie bis zu einem Alter von 5 Wochen Versuchs futter für
heranwachsende
Tiere ("grower diet") und im Alter von 5 bis 8 Wochen erhalten sie ein Versuchs-Abschlußfutter
("finisher diet").
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Das Futter wird in die Hühnerställe gegeben, wodurch man ein statistisches
Ergebnis erhält, wie es von J. W. Snedecor in "Statistical Methods" (1956), 5.Aufl.,
Iowa State University Press, Ames, Iowa, USA. befürwortet wird. Gewichtszunahme,
Butter-und Wasserverbrauch werden im Alter von 2, 5 und 8 Wochen bestimmt.
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Tabelle II zeigt die Zusammensetzung der verwendeten Versuchsfutter.
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Tabelle II Zusammensetzung der Grundrationen ohne Zusatz von Kokosnußmonoäthanolamid
Anfangsfutter Zuchtfutter Abschlußfutter Bestandteil (%)+) (bis zu 2 Wochen) (2
bis 5 Wochen) (5 bis 8 Wochen) Getreideflocken 65,0 66,2 72,7 extrahiertes Ölsamenmehl
14,7 14,5 9,0 Fischmehl 12,0 11,0 10,0 Calcium, Phosphat und Salz 2,05 2,05 2,05
Vitamine, Spurenelemente und Wuchsstoffe 0,25 0,25 0,25 saures Öl 6,0 6,0 6,0 +)
Gewicht/Gewicht; Den vorgenannten Rationen wird Kokosnußölmonoäthanolamid in Nengen
von 0,02 bis 0,40 Prozent (Gewicht/Gewicht) zugesetzt, Diese
Futtermittel werden mit- einem Vergleichs-Futtermittel, ohne Zusatz von ÄthanolamiQ
verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle IlI zusammengestellt, Tabelle III Einfluß
von Kokosnußmonoäthanolamid auf das Wachstum von Brathühnern (0 bis 8 Wochen alt)
Zusatz von Kokdsnußmono- Gewichts- Futter- Futterverweräthanolamid zu den zunahme
verbrauch tungs-Rationen (%) (g) (g) wirkungsgrad 0 (Vergleichsversuch) 1821 4014
0,4539 0,02 1804 3894 0,4632 0,05 1775 3872 0,4585 0,1 1802 3896 0,4627 0,2 1800
3921 0,4591 0,4 1794 3941 0,4553 Eine, Analyse dieser Ergebnisse zeigt, daß die
Verbesserung im Futterverwertungs-Wirkungsgrad bei den,. Konzentrationen von 0,02
und von 0,1 Prozent in jedem Ball statistisch deutlich verschieden (P = 0,05) von
dem Vergleichsversuch ist. 3ei einem Zusatz von 0,1 Prozent ergibt sich eine Zunahme
des Futterverwertungs-Wirkungsgrades von fast, 2,5 Prozent.
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Die Verwendung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen,
insbesondere durch das Futtermittelgesetz beschränkt sein.