DE2230849A1 - Verfahren und vorrichtung zum formen von kompaktlingen aus einer feinteiligen masse - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum formen von kompaktlingen aus einer feinteiligen masseInfo
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Description
betreffend
einer feinteiligen Masse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Formen von Kompaktlingen aus metallischem oder nichtmetallischem Pulver, insbesondere aber aus Metallpulver,
das gegebenenfalls nach dem Verpressen noch gesintert wird, wie in der Pulvermetallurgie üblich ist.
Die Herstellung von Sinterkörpern aus Metallpulvern erfolgt i.a. zweistufig. In der ersten Stufe wird das Pulver
durch Pressen zu einem Rohkompaktling oder Pulverkörper verdichtet und dann in der zweiten Stufe bei einer Temperatur
nahe, jedoch unter dem Schmelzpunkt gesintert. Danach ist der Sinterkörper mechanisch bearbeitbar.
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Die beiden in der Pulvermetallurgie am häufigsten angewandten Verdichtungsverfahren sind das Pressen mit einsinnig gerichtetem
Druck oder das Verdichten in Matrizen und das Pressen mit isostatischem Druck. Kompaktlinge mit geringem Höhen-Durchmesser-Verhältnis
werden gewöhnlich in Matrizen bzw. Preßformen durch Anwendung einsinnig in senkrechter Richtung wirkenden
Druckes hergestellt. Bei höheren Höhen-Durchmesser-Verhältnissen ergibt sich aus der längs der Matrizenwände erzeugten Reibung
ein ausgeprägtes Dichteprofil innerhalb des Kompaktlings, das häufig zu nichtzufriedenstellenden Eigenschaften und ungenügender
Festigkeit des Rohbriketts führt. In solchen Fällen sind derartige Schwierigkeiten durch Pressen mit isostatischem
Druck überwindbar, der sich durch einen einheitlichen Druck-, zustand auszeichnet. Werden in isostatisch gepreßten Formstücken gelegentliche DichteSchwankungen festgestellt, so
sind diese hauptsächlich auf die geometrisch komplexe Gestalt des Stückes zurückzuführen und liegen innerhalb annehmbarer
Grenzen. V/erden beide Formverfahren mit sehr hohen Verdichtungsdrücken angewandt, so ergeben sich in beiden Fällen Kompaktlinge
mit annähernd gleicher Geaamtdichte im Rohzustand. Bei niedrigeren Drücken bringt das isostatische Pressen höhere
Rohzustands-Dichten. Ein Nachteil des isostatischen Verdichtens besteht darin, daß die zur Erzielung der angestrebten Rohzustands-Dichten
erforderlichen Ausrüstungen umfangsreich und teuer sind. Man kann allgemein sagen, daß die Kosten der
Ausrüstung exponential mit den angewandten Drücken steigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein wirtschaftlich durchführbares Verfahren zu schaffen, das
die gestellten Forderungen in besonders zuverlässiger Weise erfüllt.
Erfindungsgemäß werden das isostafcLsche und das einsinnige
Verdichten gleichzeitig und in Kombination miteinander angewandt, wobei der sich ergebende dreiachsige Spannungszustand
zu beeinflußbaren Schubspannungen führt.
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Das Verfahren nach der Erfindung zum Formen von Kompaktlingen aus einem Pulver wird in einer Preßform, in der das eingebrachte
Pulver isostatisch belastbar ist, durchgeführt und zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß das Pulver
mit isostatischem Druck und längs einer vorwählbaren Achse einen Schubspannung erzeugenden Druck zusammengepreßt wird.
Beim dreiachsigen Verdichten entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren werden durch Kaltpressen Kompaktlinge mit
größerer Dichte als bisher möglich erzielt. Außerdem ist es mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, Kompaktlinge
mit einer gegebenen Dichte bei Anwendung niedrigerer isostatischer Drücke als bisher und daher unter Verwendung
weniger kostspieliger Vorrichtungen herzustellen. Beispielsweise ist eine Rohzustands-Dichte, für die bisher ein isostatischer
Druck von etwa 7030 kp/cm^ erforderlich war, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem isostat-" sehen Druck
im verschlossenen Preßbehälter von nur etwa 2110 .p/cm^, zusammen mit einem Schubspannung erzeugenden, durch axiale Belastung
bewirkten Druck von etwa 2810 kp/cm2 erzielbar. Die Kosteneinsparungen, die sich bei Druckbehältern'für etwa 2110
kp/cm2 gegenüber Druckbehältern für etwa 7030 kp/cm2 ergeben, liegen auf der Hand.
Ein noch überraschenderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die erhöhte Festigkeit des gesinterten Kompaktlings. Bei einer gegebenen Dichte weisen die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gepreßten bzw. verdichteten Kompaktlinge eine größere Festigkeit auf als Rohkompaktlinge gleicher
Dichte, die entweder durch isostatisches Pressen oder durch Pressen mit einsinnig gerichtetem Druck hergestellt
wurden.
Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung ergeben·
sich aus den Unteransprüchen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung hat eine Preß kammer, in der zum Formen von Kompaktlingen
aus einem Pulver, insbesondere Metallpulver, das gegebenenfalls nach dem Verpressen gesintert wird, durch isostatischen
Druck in einer Preßform belastbar ist und ist gekennzeichnet durch einen durch eine Stirnseite der Preßform wirkenden
Preßstempel zur zusätzlichen axialen Druckbelastung des in der Preßform befindlichen Pulvers.
Die Preßform ist zweckmäßig zylindrisch ausgebildet und der Preßstempel in einem stirnseitigen Preßformenverschluß geführt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schemätischer Zeichnungen
mehrerer Ausführungsbeispiele mit weiteren Einzelheiten erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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Fig. 1 einen Druckbehälter zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 ein Mohr'sches Spannungsdiagramm der sich bei der
Herstellung von Kompaktlingen entsprechend den Beispielen I bis VI sich ergebenden Schubspannungstrajektorien,
Fig. 3 ein Diagramm der Abhängigkeit der Rohzustands-Dichte vom Schubspannungsverhalten bei vier verschiedenen
Eisenpulvern (Beispiel I),
Fig. 4 ein Diagramm, ähnlich Fig. 3» bei Aluminiumpulver (Beispiel II),
Fig. 5 ein Diagramm, ähnlich Fig. 3, bei Nickelpulver
(Beispiel III),
Fig. 6 ein Diagramm, ähnlich Fig. 3» bei Kupferpulver (Beispiel IV),
Fig. 7 ein Diagramm, ähnlich Fig. 3» bei Wolframpulver (Beispiel V),
Fig. 8 ein Diagramm der Abhängigkeit der Festigkeit vom Schubspannungsverhalten bei einem gesinterten
Eisenschwamm-Kompaktling (Beispiel Vl), und
Fig. 9 ein Mohr'sches Spannungsdiagramm der verschiedenen, sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergebenden Schubspannungstrajektorien (Beispiel VII)
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« I f * t
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren ist ein
Druckbehälter 1 in ähnlicher Ausbildung wie beim herkömmlichen
isostatischen Pressen verwendbar (Fig. 1). In diesem Behälter
ist ein Kanal 2 ausgebildet, in den eine isostatische Preßform 3 eingesetzt ist. Die Preßform ist an einem Ende offen
und nimmt dort einen Formenverschluß 4 auf.
Der Umfang der Preßform 3 ist von einem Raum 6 umschlossen, in den über einen Durchlaß 5 Druckgas zuführbar ist. Über eine
Entlüftungsleitung 7 kann in einer Pulver- oder feinteiligen
Masse 9 eingeschlossene Luft während der anfändlichen Verdichtung entweichen. An der Preßform 3 stützt sich ein im
Pormenverschluß 4 verschieblich geführter Stempel 10 eines Druckkolbens 12 ab. Der Stempel ist zum Auftrag eines Axialdruckes
an der Masse bzw. am Kompaktling in senkrechter Richtung bewegbar. Der Druckkolben 12 erzeugt die axiale Belastung
und ist oberhalb des Druckbehälters angeordnet. Zur Erzeugung des isostatischen Druckes ist an den Durchlaß 5 eine (nicht
gezeichnete) geeignete Pneumatik-Pumpe angeschlossen.
Die Preßform 3 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet,
insofern als die Erzeugende ihrer Seitenwände eine zur Achse der Form parallele Linie ist. Im Normalfall, d.h. bei zylindrischer
Ausbildung der Preßform mit kreisrundem Querschnitt, ist der isostatische Druck radial zur Achse des Kompaktlings
gerichtet. Einfacher ausgedrückt, der Druck ist senkrecht zur Formenwand gerichtet.
Bei der Herstellung von Kompäktlingen oder Rohbriketts nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren und unter Verwendung der in Fig. 1 gezeigten Preßvorrichtung ist der durch den Druckkolben
12 ausgeübte Axialdruck σ*- größer als der an der Preßform
aufgetragene seitliche isostatische Druck 6" ■>. Bei gleichstarkem
Axial- und seitlichem Druck &* bzw. e-i, ist der
auf die Masse einwirkende Druck, im wesentlichen gleich wie bei isostatischem Pressen. Schubspannungen fehlen. Bei unterschiedlich
starken Drücken, d.h. wenn die axiale Spannung
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größer ist als die in seitlicher Richtung wirkende Spannung,
werden im Kompaktling Schubspannungen hervorgerufen, deren
Größe bei einer gegebenen Spannungsdifferenz ( 6-^ - ffO
wie auch die Größe der bei einem beliebigen gegebenen isostatischen Druck zulässigen Schubspannung aus dem Mohr*sehen
Spannungsdiagramm in Fig. 2 zu entnehmen ist.
In Fig. 2 ist an der Ordinate die Schubspannung f und an der
Abszisse die Normalspannung & in verschiedenen Ebenen eines
Körpers bei verschiedenen Spannungszustanden aufgetragen.
Greifen an verschiedenen aufeinander senkrecht stehenden Flächen des Körpers unterschiedliche Drücke an, so können sie als die
kleinere Hauptspannung e$ und als die größere Hauptspannung β*
bezeichnet werden. Die Sohub- und Normalspaimungs-Kombination
in einer, beliebigen Ebene eines Körpers kann bestimmt werden, indem man einen Halbkreis, z.B. 0, CL, G2, C-,, CL, etc., konstruiert,
der die waagerechte Achse in den Punkten ff"., und a*\
schneidet. Der Halbkreis im Mohr'sehen Spannungsdiagramm
bezeichnet den Ort der Normal- und Schubspannungs-Kombinationen über verschiedenen durch den Körper gehenden Ebenen. Die
speziellen Kombinationen für eine Ebene, die mit der Achse der größeren Hauptspannung einen Winkel θ bildet, findet man
am Schnittpunkt des Halbkreises 0 mit einer Linie L, die durch den Mittelpunkt des Halbkreises geht-und mit der waagerechten
Achse (Abszisse) sinen Winkel 2® odei% wie in Pig. 2 gezeigt,
90° bildet.
Eine für verschiedene Arten vor» aus pulvei-förmigem Auagangsmaterial
hergesteiltm.KompaktIingen empirisch bestimmte Einhüllende
der Bruchfestigkeit ist der Ort der Schubspannung, die bei bestimmten Normalspannungen zum Bruch führt. Die
Einhüllende dor Bruchfestigkeit kann die in Fig. 2 gezeigte
Form haben.
Der bei der Herstellung von Kompaktlingen nach dem erfindungsgemäSen
Verfahrer, seitlich aufgetragene Druck kann im
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Mohr1sehen Spannungsdiagramm bzw. Spannungskreis als die
kleinere Hauptspannung o*^ dargestellt werden. Die durch den
Kolben hervorgerufene axiale Belastung ist die größere Hauptspannung S" ^ und lann leicht verändert werden.
Der Ort der größten Schubspannung und der entsprechenden Normalspannung ist selbstverständlich durch den isostatischen
Druck Cλ und den Axialdruck β"'., bestimmt. Verändern sich diese,
so wandert der Punkt der größten Schubspannung durch den Mohr1sehen Spannungskreis. Der Spannungsweg dieser Bewegung
ist die Trajektorie der größten Schubspannung. Die Trajektorie
der maximalen Schubspannung für die nachfolgend beschriebenen Beispiele I bis VI ist in Fig. 2 durch die gestrichelte
Linie dargestellt. Sie ergibt sich, indem man zuerst nur mit isostatischem Druck 6% verdichtet und danach nur den Axialdruck
^1 erhöht. Es leuchtet ein, daß die Trajektorie unterhalb
der Einhüllenden der Bruchfestigkeit bleiben muß.
In den nachfolgenden Beispielen ist das Verdichten einer Anzahl handelsüblicher Pulver mit unterschiedlichen physikalischen
und chemischen Eigenschaften beschrieben. Die nachstehende Tabelle I gibt diese Pulver an sowie die Beispiele,
in denen sie verwendet wurden.
Pulver | TABELLE I | Bezeichnung | Pulver herge stellt durch |
|
Beispiel | Eisen | Hersteller | MH-100 | Reduktion |
I | Eisen | Hoeganeas | ATOMET 28 | Feinstzer kleinerung |
Eisen | Quebec | RZ-365 MM | It | |
Eisen | Easton | Ancor 1000 | Il | |
Aluminium | Hoeganeas | 201 AB | Il | |
II | Nickel | Alcoa | 128 Carbonyl | Zersetzung |
III | Kupfer | Int.Nickel | 100RXA | Reduktion · |
IV | V/o If ram | Glidden | C-20 2 |
Zersetzung |
V | Wah Chang 309831/083 |
|||
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Die Partikel der verwendeten Eisenpulver variierten von schwammig bis zu unregelmäßigen und nahezu kugeligen Gestaltformen.
Die Nichteisen-Pulver wiesen beträchtliche Unterschiede in den Pulvermerkmalen auf, die hauptsächlich auf das bei
ihrer Herstellung angewandte Verfahren zurückzuführen waren. Die in den Beispielen I bis VI hergestellten Kompaktlinge
besaßen anfänglich eine Höhe von etwa 38 mm und einen Durchmesser
von etwa 25,4 mm, während sich für die Endabmessungen der Rohbriketts beträchtliche Schwankungen aufgrund der Größe
der ausgeübten Schubspannung ergaben.
Vier Eisenpulver wurden mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung verdichtet. Zuerst wurden die Pulver in die Preßform
3 eingegeben. Zu Beginn der Verdichtung wurde durch Wasserverdrängung Luft aus der Kammer ausgetrieben. Sodann
wurde mit zweckmäßig gewählter Stärke isostatischer Druck durch die Wände der Preßform 3 aufgetragen. Sodann wurde zur
Erzielung des angestrebten Spannungszustandes in der Probe
mit Hilfe des Stempels 4 axialer Druck ausgeübt. Die Form des Spannungsweges zeigt Pig. 2. Danach wurden alle Drücke
aufgehoben, die erhaltenen Kompaktlinge aus der Preßform herausgenommen und ihre Dichte geprüft. Die Schubspannungsverläufe
für die vier Eisenpulver sind in Fig. 3 übereinander aufgetragen. Die Ergebnisse bestätigen den für die dreiachsige
Verdichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren typischen Vorteil. Man erkennt, daß die Kurven aller Pulver in ihrem
allgemeinen Verlauf einander ähnlich sind und auf eine merklich erhöhte Rohzustands-Dichte aufgrund der Schubbeanspruchung
bei allen isostatischen Drücken hinweisen. Das Ende des linearen Bereichs der Kurven wird als der Punkt des einsetzenden
Bruchs betrachtet, d.h. als der Grenzwert der Schubspannung, die noch sicher aufgetragen werden kann.
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CtIlI
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Mit den gleichen Arbeiteschritten wie zum Beispiel I beschrieben
wurden Kompaktlinge aus Aluminiumpulver hergestellt. Das Schubspannungsverhalten des Aluminiumpulvers ist in Pig. 4
dargestellt. Mit sehr niedrigen isostatischen Drücken von etwa 0,775 kp/cm wurde eine Rohzustands-Dichte von 92$ der
theoretischen Dichte erzielt.
Mit den gleichen Arbeitsschritten wie zum Beispiel I beschrieben wurden Kompaktlinge aus Nickelpulver hergestellt.
Das Schubspannungsverhalten des Nickelpulvers ist in Pig. 5
dargestellt.
Mit den gleichen Arbeitsschritten wie zum Beispiel I beschrieben
wurden Kompaktlinge aus Kupferpulver hergestellt. Wie sich aus Fig. 6 ergibt, zeigte das Kupferpulver ein ähnliches
Schubspannungsverhalten wie das Nickelpulver. Nur die Kurven
für etwa 1,55 kp/cm zeigen eine Tendenz zu konstanter Dichte bei hoher Schubbeanspruchung.
Mit den gleichen Arbeitsschritten wie zum Beispiel I beschrieben wurden Kompaktlinge aus Wolframpulver hergestellt. Pig.
zeigt das Sqhubspannungsverhalten des Wolframpulvers bei
Drücken im verschlossenen Druckbehälter bis zu etwa 13» 95
kp/cm . Dieses Verhalten ist typisch für alle anderen Pulver
und überschreitet bei weitem die Diohte von 75»5i£ der bei
einfachem isostatischen Dru
baren theoretischen Diohte.
einfachem isostatischen Druck von etwa 15»50 kp/cm erziel-
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i ί I »
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Einige der im Beispiel I beschriebenen Eisenschwamm-Kompaktlinge
wurden bei einer Temperatur von etwa 538 0C während einer
Stunde in trockenem Wasserstoff leicht gesintert und dann in rechteckige Stangen geschnitten. Sie wurden sodann einem
Querbiegeversuch nach ASTM unterworfen. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Fig. 8 dargestellt. Obgleich die Ergebnisse
stark streuen, erkennt man, daß bei einem gegebenen Prozentsatz der theoretischen Dichte die Kompaktlinge die größte Festigkeit
aufweisen, die mit höchster Schubspannung gepreßt wurden. Der mit 90$ der theoretischen Dichte unter hoher Schubspannung
hergestellte Kompaktling weist eine doppelt so große Festigkeit auf wie die isostatisch gepreßten Rohbriketts, obwohl
diese bei bedeutend niedrigeren isostatischen Drücken geformt wurden.
Diese Ergebnisse bestätigen, daß durch dreiachsiges Verdichten nicht nur eine hohe Dichte bei niedrigeren isostatischen
Drücken, sondern auch bei einer gegebenen Dichte eine höhere Festigkeit der erhaltenen Kompaktlinge erzielbar sind.
Bei einem gegebenen Sohubspannungs-Normalspannungs-Schlußzustand im Mohr'sehen Spannungskreis entsprechend speziellen ieostatischen
und axialen Drücken kann die zu diesem Zustand hin- und von diesem wegführende Trajektorie Veränderungen
unterworfen sein, so lange sie unterhalb der Einhüllenden der Bruchfestigkeit bleibt. Es wurde festgestellt, daß
bestimmte Spannungstrajektorien günstiger sind als andere.
Bei diesem Beispiel wurden Eisenpulver-Kompaktlinge auf den
gleichen maximalen Schub- und Normalspannungs-Zustand, d.h.
mit gleioher isostatischer und axialer Beanspruchung, jedoch
längs verschiedener Trajektorien gepreßt.
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Bei bis zum Schlußzustand gerader Trajektorie (Pig. 9» Weg 1)
betrug die Rohzustands-Dichte 89>3$ der theoretischen Dichte.
Lieser Spannungsweg wird durch gleichzeitiges Erhöhen des isostatischen Druckes C-, und des Axialdruckes ^, erzielt.
Bei mehrfach gestufter Trajektorie (Fig. 9» Weg 2) betrug
die Rohzustands-Dichte 90$ der theoretischen Dichte. Diese
Trajektorie ergibt sich durch abwechselnd schrittweises bzw. stufenweises Erhöhen des isostatischen und des axial
gerichteten Druckes.
Bei Anwendung des vollen isostatischen Druckes und dann des vollen Axialdruckes (Fig. 9» Trajektorie 3) ergab sich eine
Rohzustands-Dichte von 9"\,2 fa der theoretischen Dichte.
(Dieser Spannungsweg wurde in den "wrhergehenden Beispielen
gewählt.)
Bei rechtwinklig verlaufender Trajektorie (Fig. 9» Weg 4)
betrug die Rohzustands-Dichte 93>3$ der theoretischen Dichte.
Diese Trajektorie erhält man, wenn man den isostatischen Druck auf den Grenzwert der Normalspannung erhöht und dann im
gleichen Maß mit der Erhöhung des Axialdruckes zurücknimmt.
Folgt man schließlich der Trajektorie 5 in Fig. 9» so erhält man eine Rohzustands-Dichte von 96,2$ der theoretischen
Dichte. Erzielt wird dieser Weg dadurch, daß man den isostatischen Druck über den Grenzwert der Normalspannung hinaus
erhöht und schneller zurücknimmt als d-er Axialdruck ansteigt.
Die durch die Wege 4 und 5 dargestellten Trajektorien sind
dann vorzuziehen, wenn man eine maximale Rohzustands-Dichte anstrebt. Will man jedoch mit Hilfe des billigsten Druckbehälters
eine höchstmögliche Dichte erreichen, dann bietet der Weg 3 die optimale Lösung.
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Die obigen Beispiele zeigen, daß durch dreiachsiges Verdichten
entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren eine von den allgemeinen Pulvermerkmalen unabhängige beträchtliche Erhöhung
der Rohzustands-Dichte erzielbar ist. Wenngleich die Anmelderin sich auf keine spezielle Theorie oder wissenschaftliche Erklärung
festlegen kann, so hat es doch den Anschein, als führe die Beanspruchung durch Schubspannung zu einer Neuausrichtung
der Partikel, wodurch die zur Erzielung optimaler Dichte erforderliche plastische Verformung auf ein Gerii^tmaß herabgesetzt
wird. Bei der Untersuchung von Mikroaufnahmen der Oberfläche eines polierten Eisenschwamm-Kompaktlings, der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geformt wurde, wurde festgestellt, daß die verhältnismäßig großvolumigen Poren,
die einen Teil der Porosität eines beliebigen Kompaktlings ausmachen, wesentlich verkleinert waren. Dies bedeutet, daß
die erhöhte Dichte erreicht wird, indem man das Entstehen größerer Poren im Kompaktling verhindert. Es ergibt sich
daraus, wie im Beispiel VI näher erläutert, eine erhöhte Festigkeit des Kompaktlings.
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Claims (7)
1. Verfahren zum Formen von Kompaktlingen aus einem Pulver, insbesondere Metallpulver, in einer isostatisch belastbaren
Preßform, das gegebenenfalls nach dem Verpressen gesintert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver
mit isostatischem Druck und längs einer vorwählbaren Achse einen- Schubspannung erzeugenden Druck zusammengepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver zuerst nur mit isostatischem Druck beaufschlagt wird, und daß dann ohne wesentliche Herabsetzung des
isostatischen Druckes ein axial gerichteter, Schubspannung erzeugender Druck aufgebracht wird, um die Schubspannung im Pulver
auf einen Maximalwert zu bringen, ohne die kritische Schubspannung des Pulverkörpers zu überschreiten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver zuerst nur mit isostatischem Druck beaufschlagt wird, und daß dann bei Herabsetzung des isostatischen
Druckes axial gerichteter Druck aufgebracht wird, um die Schubspannung im Pulverkörper auf einen Maximalwert zu bringen,
ohne jedoch die kritische Schubspannung des Pulverkörpers zu überschreiten.
4. Verfahrennach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der zuerst und allein auf das Pulver aufgebrachte isostatische Druck etwa gleich gewählt wird dem angestrebten
Grenzwert der Normalspannung, und daß dann bei Auftrag des
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axial gerichteten Druckes der isostatische Druck um einen Betrag verringert wird, der etwa gleich ist dem aufgetragenen
Axialdruck.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der zuerst und allein auf das Pulver
aufgetragene isostatische Druck größer gewählt wird als der angestrebte Grenzwert der Normalspannung, und daß dann
bei Auftrag des axial gerichteten Druckes der isostatische Druck um einen Betrag verringert wird, der größer ist als der
aufgetragene Axialdruck.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 mit einer Preßkammer, in der das Pulver durch isostatischen Druck in einer Preßform belastbar ist,
gekennzeichnet durch einen durch eine Stirnseite der Preßform (3) wirkenden Preßstempel (10) zur zusätzlichen
axialen Druckbelastung des in der Preßform befindlichen Pulvers.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform (3) in bekannter Weise
zylindrisch ausgebildet ist und der Preßstempel (10) in einem stirnseitigen Formenverschluß (4) geführt ist.
Leerseite
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SE8005474L (sv) * | 1979-08-10 | 1981-02-11 | British Nuclear Fuels Ltd | Sett for pressning av keramiska pulver |
DE3238389A1 (de) * | 1982-10-16 | 1984-04-19 | Laeis-Werke Ag, 5500 Trier | Verfahren zur herstellung von einstueckigen presslingen aus trockenen keramischen massen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
CN115007859B (zh) * | 2022-06-23 | 2024-05-03 | 宁波京甬磁业有限公司 | 一种钕铁硼磁铁的成型取向工艺 |
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- 1972-06-23 DE DE19722230849 patent/DE2230849A1/de active Pending
- 1972-07-04 JP JP6639372A patent/JPS4885405A/ja active Pending
- 1972-07-28 GB GB3541872A patent/GB1358665A/en not_active Expired
- 1972-08-25 FR FR7230373A patent/FR2169024A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
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