DE2228713A1

DE2228713A1 - Warmverformung von kunststoff-doppelmaterial

Info

Publication number: DE2228713A1
Application number: DE19722228713
Authority: DE
Inventors: Peter Bruechmann; Wilfried Mueller
Original assignee: Kopperschmidt & Co Carl W
Current assignee: Kopperschmidt & Co Carl W
Priority date: 1972-06-13
Filing date: 1972-06-13
Publication date: 1974-01-17

Description

Bezeichnung: Warmverformung von Kunststoff-Doppelplattenmaterial.
1. Einleitung.
Bekannt sind seit kurzer Zeit doppelwandige Kunststoffplatten; die im Extrusionsverfahren hergestellt werden. Diese Doppelplatten bestehen aus einer Ober- und einer Unterdecke, die durch organisch einbezogene senkrecht hierzu stehende und parallel angeordnete Stege miteinander verbunden sind.
Die Platten werden als ebene Tafeln in, den Handel gebracht.
Infolge der zwischen den Stegen befindlichen mehr oder weniger quadratischen Kanäle wird mit diesen Tafeln eine -ausgezeichnete Wärmedämmung, eine gewisse Schallabsorption sowie eine gegenüber einschichtigen Tafeln gleicher Dicke enorme Gewichtsreduzierung und Steigerung der Festigkeitseigenschaften erreicht.
Im Handel befinden sich zur Zeit Doppelplatten aus PMMA, jedoch sind auch andere geeignete Ausgangswerkstoffe, wie z.B. PC oder PS, denkbar. In dieser handelsüblichen Ausführung sind die Doppelplatten lichtdurchlässig und es bietet sich die Verwendung im Bauwesen, z.B. als Isolierverglasung, an.
Die nachfolgend beschriebene Erfindung bezieht sich auf die Warmverformung der genannten Doppelplatten aus PMMA, PC oder ähnlichen thermoplastischen Werkstoffen, die die Herstellung z.B. von Isolier-Lichtkuppeln in einem einzigen Arbeitsgang ermöglicht.
2. Beschreibung des Verfahrens.
Durch zahlreiche Versuche wurde festgestellt, dass eine Umformung, bei der Druck auf die zu verformende Doppelplatte "a" ausgeübt wird, nicht ohne weiteres ohne Deformierung der Stege durchführbar ist. Begrundung: bei einer gleichmässigen Temperaturdurchdringung bis zur Plastifizierung des Materials werden auch die Stege erveicht und können die Last nicht mehr von der belasteten auf die gegenüberliegende Decke der Platte übertragen.
Diese Erkenntnis erstreckt sich sowohl auf eine Belastung in Form eines gleichmassig verteilten Druckes als auch auf eine mechanisch übermittelte, örtliche Belastung, etva beim Abkanten des Materials.
Die Erfindung beinhaltet 1. die prinzipielle Umkehrung der gleichmässig verteilten Druckbelastung in eine gleichmässig verteilte Zugbelastung und 2. eine Verlagerung der Druckkräfte auf HilEsmittel "a", venn örtliche Verformungen der Doppelplatte vorgenommen werden sollen.
Im ersteren Falle wird die Doppelplatte auf eine entsprechend starke Metallplatte (oder Hartholzplatte) gelegt, in die eine Öffnung geschnitten ist, die der gewtinschten kontur der herzustellenden kuppel entspricht. Das Material wird dann in warmplastischen Zustand mittels Vakuums durch die Öffnung nach unten gezogen, dabei ist eine besondere Abdichtung nicht erforderlich, da das weiche Material sich an die erhitzte Metallfläche hermetisch anschmiegt - (anders beim Blasverformen!). Während der Unterdruckbelastung der Platte werden die Stege ausschliesslich auf Zug beansprucht, wodurch eine augenfällige Deformierung ausgeschlossen wird.
Eine Erweiterung des Verfahrens besteht darin, dass das Material mittels kräftigen Vakuums durch eine umlaufend abgestufte Öffnung gezogen wird, wodurch gleichzeitig die gevdnschte Auswölbung sowie eine Tropfkante "c" erzielt wird.
Die Luftkanäle bleiben bis zum stand der Kuppel erhalten; damit ist die Voraussetzung geschaffen, unter welcher die kuppel als Isolier-Kuppel bezeichnet werden kann. Eine ~Kältebrücke", an der sich Kondenswasser niederschlägt, ist nicht vorhanden (wie sie auftreten würde, wenn man eine höher geblasene Aussenschale mit einer niedriger geblasenen Innenschale zu einer Isolierkuppel zusammenmontieren wurde).
Im zweiten Falle werden zusätzlich, z.B. vor einer Abkantung oder Lichtkuppelherstellung, die Hohlkanäle der Stegdoppelplatte mit Profilleisten aus (geeignetem, d.h. wärmebeständigem und Plexiglas- oder #, PC-vertrAglichem) Gummi gefüllt, die während der Verformung die in die Platte eingeleiteten Lasten verteilen. Sie erfüllen etwa den Zweck der Sandfüllung beim Warmbiegen von Rohren. Nach der Verformung können jie Profilleisten, die zunächst festgeklemmt sind, durch einfaches ZIndielAngeziehen" und damit verbundener Querschnittsverkleinerung leicht herausgezogen werden (Fig. 1 und 2).
Weitere Vorteile, die das Verfahren ermöglicht, sind darin zu begründen, dass die im Bereich der Tro fkante ~c" liegenden offenen Kanäle dichtgequetscht werden Fig. 3. "d"), was im gleichen Arbeitsgang (im Rahmen der Warmverformung geschehen kann. Anwendbar sind auch Profilleisten, die als Schließelemente "e" über die offenen Kanäle geschoben werden. Das Verfahren lasse ausserdem jeden beliebigen, z.B. diagonalen, Verlauf der Stege bzv. Kanäle zu (Fig. 5).

Claims

Schutzansprüche:

(1.Warmverformung von Doppelplattenmaterial, das aus einer J # Ober- und einer Unterdecke besteht, die durch längslaufende gleichmässig voneinander entfernt angeordnete Stege organisch verbunden sind. Die Arbeitsgänge bestehen in einer Erwärmung des Materials bis zur Erreichung eines plastischen Aggregatzustandes, dadurch gekennzeichnet, dass eine anschliessende, zwangsweise -Verformung als gleichmässig verteilte Zugbelastung mittels Vakuums gegen ein Negativ- oder Positivinodell oder auch frei (ohne Modellanlage) vorgenommen wird.
2. Warmverformung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf besondere Dichtelemente verzichtet werden kann, da die erweichte Materialunterdecke diese Funktion direkt übernimmt.
3. Warmverformung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Formhalte-Füllprofile verwendet werden.
4. Warmverformung nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass doppelschalige Isolierkuppeln verformt werden.
5. Warmverformung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelwandigkeit bis zum äussersten Rand der Kuppel, der gleichzeitig als Tropfkante ausgebildet ist, erhalten bleibt.
6. Warmverformung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Stege des Doppelplattenmaterials nach Belieben gewählt werden kann, da das Verf alaren nach Anspruch 1 sowohl eine Krümmung in Richtung des Stegverlaufes als auch quer dazu ermöglicht, wobei jeder beliebige Winkel denkbar ist.
7. Warmverformung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Randbereich das Doppeiplattenmaterial abdichtend zusammengedrückt und zu einer Tropfkante verformt wird.

L e e r s e i t e