DE2228502C3 - Anordnung zur Analyse des Schwingungszustandes schwingender Objekte - Google Patents
Anordnung zur Analyse des Schwingungszustandes schwingender ObjekteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Analyse
ilcs Schwingungs/ustandes schwingender, mittels eines
Lasers beleuchteter Objekte, wobei die durch die Schwingung verursachte Veränderung des durch die
Streuung von kohärentem Licht an der diffus streuenden Oberfläche des schwingenden Objektes entstehenden
Fleckenmusters mittels einer Aufzeichnungseinrich-. tung erfaßbar ist.
Methoden zur Analyse des Schwingungszustandes schwingender Objekte, die auf der Beobachtung der
Veränderung des bei der Beleuchtung des schwingenden Objekts mit kohärentem Licht entstehenden
Fleckenmuster (»speckle pattern«) beruhen, haben gegenüber den an sich genaueren holographischen
Interferometrie-Verfahren den Vorteil, daß sie in der Regel Echtzeit-Untersuchungen ermöglichen, insbesondere
aber in bezug auf den apparativen Aufwand e. heblich anspruchsloser sind. Gegenüber dem Chladni-Sandverfahren
haben sie den Vorteil, daß sie berührungsfreie Untersuchungen ermöglichen und keine
Anforderungen an die Ausbildung Geomettie und Aufstellung des Meßobjekts stellen. Unterschiedliche
Methoden zur Erstellung von Speckle-Schwingungsbildern
wurden L"iiasson-Moiiier (JOSA 61 No. 5 (1971)
559-565), Archbold et al. (Nature 222 (April 1969) 263-265), Massey (NASA CR-985 (1968)) und Fernelius-Tome
(JOSA 61 No. 5 (1971) 566 - 572) angegeben.
Die bekannten optischen Speckle-Verfahren haben gemeinsam, daß das Bild des schwingenden Objekts in
Abhängigkeit davon, ob sich an einem Ort ein Schwingungsbauch, -knoten oder Sattelpunkt befindet,
von einem Fleckenmuster hohen oder aber verwaschenen Kontrastes überzogen erscheint.
Das Erkennen des jeweiligen Zustandes des Fleckenmusters — ob scharf und kontrastreich oder verwaschen
und konstrastarm — bereitet jedoch oftmals Schwierigkeiten, und insbesondere ungeübte Beobachter können
Mühe haben, richtige Ergebnisse zu finden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diesem Mangel abzuhelfen und zu ermöglichen, daß mittels optischer
Speckle-Verfahren gewonnene Bilder auch ohne besondere Erfahrung richtig ausgewertet w. r<ien können.
Diese Aufgabe wird mit einer Anordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß aufgrund der
Merkmale des Kennzeichens von Anspruch I gelöst.
Auf diese Weise erscheinen voll entwickelte Fleckenmuster, d. h. Bereiche, in denen das Fleckenmuster
scharf und kontr,ι streich ist. im optischen Chladni
Verfahren nach Eliasson-Mottier also die Bereiche der Schwingungsknoten, vorwiegend r. B. dunkel mit
schmalen hellen Bändern. Verwaschene bzw. kontrastarme Fleckenmuster, im Eliasson-Mottier-Verfahren
also Bereiche von Schwingungsbäuchen, werden hingegen vorwiegend /. B. hell wiedergegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von Figuren erläutert. Dabei /eigen
F ig I eine Anordnung, bei welcher das Chladni- Flekkenmuster
nach dem F.liasson-Mottier-Verfahren erzeugt
wird.
Fig. 2 die Intensität-Wahrscheinlichkeitsverteilung
bei C hladni F leckenmustern nach F.liasson Monier für
Bereiche hohen und niedrigen Kontrastes,
Fig. 3 ein Diagramm zur Wirkung des nichtlinearen Gliedes, und
F i g. 4 eine für das Speckle-Verfahren nach Archbold zu verwendende Anordnung.
In Fi g. 1 ist ein Laser 6 dargestellt, dessen Lichtstrahl
zwecks Auslcuchtung eines Üiffusors 8 (Mattscheibe, Opalglas) mittels einer Diverenzlinsc 7 aufgeweitet
wird. Das schwingende Objekt 9 wird von dem vom Diffusor 8 kommenden Licht beleuchtet und erzeugt in
dem Fernseh-Bildaufnahme-Gerät 1 über dessen Objektiv
14 ein Fleckenmuster, wie es z. B. in JOSA 61 No. 5 (1971) Seite 564 F ig. 10(a) dargestellt ist.
Das Fleckenmuster weist in Bereichen, die den Knotenlinien des schwingenden Objekts 9 entsprechen.
Recken hohen Kontrastes auf, und in Bereichen, die Schwingungsbäuihen des schwingenden Objekts 9
entsprechen, Flecken niederen Kontrastes. Die Wahr- <o
scheinlichkeitsverteilung der Licht-Intensität p(l)m dem
Fleckemnuster ist über /i» F i g. 2 dargestellt. Dabei ist /
der örtliche Intensitätswert der Helligkeit und / der Intensitätswert der mittleren Helligkeit des Fleckenmusters.
Kurve a gibt p(l) für einen Bereich hohen. Kurve b
für einen Bereich niederen Kontrastes im Fleckenmuster wieder. Wie ersichtlich, ist die Wahrscheinlichkeit,
daß Intensitäten auftreten, die erheblich größer oder kleiner sind als /, in Gebieten hohen Kontrastes
(Schwingungsknoten) bedeutend größer als in Gebieten niederen Kontrastes (Schwingungsbäuche). In den
letzteren Gebieten hat vielmehr der obenerwähnte mittlere Helligkeitswert /die größte Wahrscheinlichkeit
des Auftretens.
Die Bildsignale Ub, die von dem Bildaufnahmegerät 1 bei der Abtastung des Fleckenmusters erzeugt werden,
werden nun über das nichtlineare Glied 5, einen Fensterdiskriminator, geführt. Dessen Fenstermitte ist
auf einen Pegel eingestellt, der gleich dem dem mittleren Helligkeitswert / des Fleckenmusters entsprechenden
Bildsignalmittclwert ist (vgl. F i g. 3). Die Fensterbreite Δ /ist variabel, die Grenzpegel entsprechen Helligkeits-Intensitätswerten
/1 und h des Bildes des Objekts 9 (Fig. S). Ein Bildverarbeitungsgerät mit eingebauten
Fensterdiskriminator ist bekannt. Hinter dem nichtlinearen Glied 5 ist das Wiedergabegerät 4 vorgesehen,
das zwecks Erzeugung eines Fernsehbildes des Fleckenmusters von dem Bildsignal Ue über die Leitung 2, und
von dem Austast- und Synchronsignal über die Leitung 3 beaufschlagt, ird.
Der Fensterdiskriminator 5 bewirkt, das Bildsignale Ub welche Werten der Lichtintensität unterhalb /. oder
oberhalb /, entsprechen, die Ausgangsspannung B (Schwarzpegel) ergeben, und solche, welche Werten
zwischen /1 und h entsprechen, die Ausgangsspannung *ϊ
A (Weißpegd). Auf diese Weise erscheint ein Bereich
hohen Kontrasts im Fleckenmuster (Knoten) vorwic gend dunkel mit schmalen hellen Bändern. Bereiche
verwaschenen Kontrasts (Bauch) hingegen werden vorwiegend hell wiedergegiben. Die erwähnten schma- to
len hellen Bänder im Dunkelbereich werden erzeugt durch die Kelligkeitswerte im Hochkontrast-Bereich,
die zwischen /1 und h liegen. Es ist natürlich ebenfalls
möglich den Pegel A dunkel und den Pegel B hell wiederzugeben. Dadurch werden Knoten vorwiegend M
dunkel und Bäuche hell wiedergegeben.
Durch die Veränderung der Fensterbreite Al zwischen /1 und h des Fenslerdiskriminators kann die
optimale Empfindlichkeit gegenüber Speckel-Kontrast Veränderungen gefunden werden. Die Grenzen A und h
werden aber auf 112 und 3//2 eingestellt, wobei der .'
entsprechende Spannungswerte durch Mittelung des Bildsignals Ub im später noch zu erwähnenden
Tiefpaßfilter 10 vor Eintritt in das nichtlineare Glied 5 gewonnen werden kann.
Die strichlierte Gerade in F i g. 3 deutet ein lineares
Übertragungssystem an, also ein Übertragungssystem ohne das nichtlineare Glied 5. Das die Zeilenhelligkeit
des Fernsehbildes des Wiedergabegeiätes 4 steuernde Signal wäre dann in üblicher Weise proportional zu der
bei der Abtastung jeweils auftretenden Lichtintensität / im Bild des Fleckenmusters.
Um allfällige Variationen der Beleuchtungsstärke auf
dem Objekt 9 auszugleichen, kann ein Regelkreis vorgesehen sein, der im wesentlichen aus den in dem
Übertragungsweg 2 des Bildsignals eingeordneten, in seinem Verstärkungsgrad steuerbaren Verstärker 11
und dem Tiefpaßfilter 10 besteht. Schwankungen der Beleuchtungsstärke, die natürlich ' igenüher dem
Bildsigna! Up niederfrequenz sind, werden dann über
das Tiefpaßfilter 10 dem Steuereingang des Verstärkers 11 zugeführt, der bei steigender mittlerer Beleuchtungsstärke
auf dem Objekt 9 eine Schwächung des Bildsignals Ub bewirkt.
In F i g. 4 ist noch eine Anordnung zur Erzeugung des
Fleckenmusters nach Archbold et al. (Nature a.a.O.) und dessen Auswertung dargestellt. Demgemäß wird aus
dem Strahl des Lasers 6 mittels zweier Strahlteiler 12 und 15 ein Referenzstrahl 13 abgespalten, welcher mit
dem von dem Objekt 9 gestreuten Licht in der Bildebene des Objektivs 14 des Bildaufnahmegerätes 1
auf der Bildröhre 14 zur Interferenz gebracht wird. Da die nach Archbold erzeugten Fleckenmuster eine
ähnliche Verteilung der Intensität p(l) haben wie die nach Eliasson Mottier (vgl. J.N. Burch in »Optical
Instruments and Techniques 1969«, Oriel Press, New castle 1970. Seite 224), ergibt auch hier das Fernsehbild
des (nicht gezeichneten) Wiedergabegerätes ein dunkle Wiedergabe der Stellen hohen Kontrastes (Knoten) und
eine helle Wiedergabe der Stellen verwaschenen Kontrastes (Bereiche großer Schwingungsamplitude),
wenn (in nicht nochmals gezeichneter Weise) ein Übertragungssystem wie in Fig. 1 an das Aufnahmegerät
1 angeschlossen wird.
Im Bereich mittlerer Schwingungsamplituden bis ca. 5A(A = Wellenlänge des beleuchtendes Lichts) beobachtet
man zu beiden Seiten der Knotenlinie weiter Streifen höheren und niedrigeren Kontrastes, wobei erstere
Isoamplitudenlinien ganzzahligen Vielfachen von A/2 entsprechen. Diese worden ebenfalls durch das Übertragungssystem
dunkel hervorgehoben.
Die Erfindung kann nicht nur bei Schwingungsuntersuihungen
an großen Maschinen (Turbinen, Motoren, Transformatoren. Fahrzeugen, Flugzeugen etc.) angewendet
werden, sondern auch bei kleinen Mascninenteilen und Komponenten, wie sie z. B. in Uhren
vorkommen, etwa Schwingquarzen.
Claims (7)
1. Anordnung zur Analyse des Schwingungszustandes schwingenden mittels eines Lasers beleuchteter
Objekte, wobei die durch die Schwingung verursachte Veränderung des durch die Streuung
von kohärentem Licht an der diffus streuenden Oberfläche des schwingenden Objekts entstehenden
Fleckenmusters mittels einer Aufzeichnungseinrichtung erfaßbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufzeichnungseinrichtung durch ein Fernseh-Aufnahme-, -Übertragungs- und -Wiedergabe-System
(I1 2, 3, 4) gebildet ist, mit welchem das
Bildsignal (UB)über ein nichtlineares Glied (5) derart
umformbar ist, daß es für Helligkeitswerte (I) des Fleckenmusters innerhalb eines bestimmten Bereiches
(ΔΙ)beiderseits des mittleren Helligkeitswertes
(I) einen ersten (A) und für Helligkeitswerte (I) außerhalb des genannten Bereiches (Δ I) einen
zweiten Wert ("S/annimnu.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß getrennte Übertragungswege (2,3) für
das Bildsignal (Ub) einerseits und das Austast- und Synchronsignal andererseits vorgesehen sind, und in
dem Übertragungsweg (2) für d?s Bildsignal (Ub) als nichtlineare"; Glied (5) ein Fensterdiskriminator
vorgesehen ist, dessen Fenstermitte auf den dem mittleren Helligkeitswert (I) des Fleckenmusters
entsprechenden Bildsignalmittelwert eingestellt und Jo
dessen Fenste breite (ΔI)veränderbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß tue Grenzen des Fensterdiskriminators
(5) auf Pegel eingestellt sin<i. die Helligkeitswerten
/1 = 111 und /2 = 3//2 entsprechen, wobei / der
mittlere Helligkeitswert des Fleckenmusters ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Übertragungsweg (2)
für das Bildsignal (Ub) ein ;n seinem Verstärkungsgrad regelbarer Verstärker (11) vorgesehen ist,
welcher in seinem Verstärkungsgrad in Abhängigkeit vom Bildsignalmittelwert geregelt wird.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennteichnet,
daß zwischen dem Ausgang des Verstärkers (11) und seinem Eingang für die Regelung des
Verstärkungsgrades ein Tiefpaßfilter (10) vorgesehen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß /wischen dem Laser (6) und dem tchwingenden Objekt (9) ein Diffusor (8) angeordnet
ist.
7. Anordnung nach Atispruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß das schwingende Objekt (9) unmittel bar mit dem I icht des Lasers (6) beleuchtet ist und
daß von der Laserstrahlung vor der Streuung an dem Obiekt (9) ein Referen/strahl (U) abgespalten (12)
bt, welcher mit dem von dem Objekt (9) gestreuien Licht in der Bildebene des Objektivs (14) des /um
fernseh-Aufnahme. -Übertragungs- und Wiederga
fce System(I, 2,1,4) gehörenden Bildaufnahmegerätes(l)zur
Interferenz kommt.
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