DE2228107B2 - Verfahren zur herstellung von 1 zu 1-copolymeren aus allylacetat und maleinsaeureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1 zu 1-copolymeren aus allylacetat und maleinsaeureanhydridInfo
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Description
Dialkylperoxidicarbonaten oder Perestern bei Tempe raturen von 5 bis 140° C copolymerisiert werden und das
Copolymerisat abgetrennt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt in farblosen Copolymeren, die nach dem Abtrennen vom Verdünnungsmittel
und anschließendem Trocknen pulverförmig und frei fließend sind. Die Produkte fallen mit
großer Reinheit an und müssen somit nicht mehr umgefällt werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens
besteht darin, daß die Copolymerisation bis zu hohen Umsätzen durchgeführt werden kann.
Die Monomeren, Allylacetat und Maleinsäureanhydrid, werden im allgemeinen im Molverhältnis 1 :1
und gegebenenfalls Verdünnungsmittel, kontinuier- 4s eingesetzt, jedoch sind geringe Abweichungen ohne
lieh zudosiert werden. Einfluß auf die Zusammensetzung des entstehenden
Copolymeren und den Umsatz. Bei größeren Abweichungen, z. B. 25 Gew.-% Allylacetat, 75 Gew.-%
Maleinsäureanhydrid, ändert sich zwar die Zusammen-
setzung nicht wesentlich, jedoch nimmt der Umsatz naturgemäß ab.
Es ist aus der Literatur (P. D. BartIett, K. Die organischen Verdünnungsmittel, die die Mono-
N ο ζ a k i, J. Am. Chem. Soc. 68, 1495 [1946]) bekannt, meren lösen, nicht jedoch das Copolymere, und in denen
daß Maleinsäureanhydrid und Allylacetat zu 1 :1-Copo- das Suspendierhilfsmittel ebenfalls gut löslich sein soll,
lymeren radikalisch blockcopolymerisierbar sind. Bei 55 sind: Benzine, Benzol und Alkylbenzole mit 1-3
dieser Blockcopolymerisation treten jedoch erhebliche Alkylresten einer Kettenlänge bis zu 3 Kohlenstoffato-Schwierigkeiten
auf. So entsteht nach Erreichen eines men, beispielsweise Toluol, Xylol, Äthylbenzol. Das
Umsatzes von etwa 50% eine zähflüssige bis gummiarti- Gewichtsverhältnis des Verdünnungsmittels zu den
ge Masse, die ein Durchrühren und Auspumpen des Monomeren liegt zwischen 0,5:1 und 10:1. Vorzugs-Reaktors
unmöglich macht. Diese gummiartige Masse 60 weise wird als Verdünnungsmittel Benzol oder Toluol
enthält neben dem Copolymeren die nichtumgesetzten verwendet, wobei ein Gewichtsverhältnis von Verdün-Monomeren.
Eine Trennung des Copolymeren von den nungsmittel zu Monomeren von 0,5 :1 bis 4 :1,
Restmonomeren, beispielsweise durch Filtration, ist insbesondere 2 :1, eingehalten wird,
nicht möglich. Die Abtrennung muß deshalb durch Das Suspendierhilfsmittel Polyvinyläthyläther wird in
nicht möglich. Die Abtrennung muß deshalb durch Das Suspendierhilfsmittel Polyvinyläthyläther wird in
langwierige Lösungs- und Fällungsoperationen erfol- 65 Mengen von 0,01 —1 Gew.-%, vorzugsweise 0,025—0,25
gen. Weiterhin besteht wegen der schlechten Wärmeab- Gew.-%, bezogen auf Monomere zugesetzt. Ein Vorteil
fuhr die Gefahr des Durchgehens der Reaktion beim dieses Suspendierhilfsmittels besteht darin, daß bereits
Einsatz höherer Initiatorkonzentrationen. beim Einsatz geringer Mengen ein gut filtrierbares
Produkt erhalten wird.
Für die Herstellung von Copolymeren mit höheren Schüttgewichten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das
Suspendierhilfsmittel Polystyrol in Mengen von 0,1 —0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,15—025 Gew.-%, bezogen auf
Monomere, einzusetzen.
Oftmals ist es zweckmäßig, die Suspendierhilfsmittel vor ihrem Einsatz in einem kleinen Teil des Verdünnungsmittels
zu lösen und sie gelöst zu verwenden. Der Zusatz von Suspendierhilfsmitteln ist unbedingt notwendig,
da ohne diese zwar primär eine feinteilige Polymerdispersion erhalten wird, letztere sich aber bald
zu einem Kuchen, der beträchtliche Mengen Monomere enthält, am Boden des Umsetzungsgf äßes agglomeriert
Als Radikalbildner kommen nur Perester oder Dialkylperoxidicarbonate in Frage. Sie werden in
Mengen von 0,01—5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Monomere, eingesetzt Andere
Radikalbildner führen bei der Fällungspolymerisation nur zu geringen Umsätzen. Beispiele für Dialkylperoxidicarbonate
sind: Diisopropyl-, Dihexyl-, Diäthylhexyl-, insbesondere Dicyclohexylperoxidicarbonat; Beispiele
für Perester, insbesondere Perester von α-verzweigten Alkoholen sind: tert.-Butylperoctoat, tert-Butylperisononanat
und insbesondere tert-Butylperpivalat
Die Copolymerisation wird in üblichen Polymerisationsgefäßen, die oftmals mit Rührorganen ausgestattet
sind, durchgeführt. Die Polymerisationstemperatur hängt vom verwendeten Verdünnungsmittel und vom
Radikalbildner ab und liegt zwischen 5 und 1400C; bei Verwendung von Benzol und Dicyclohexylperoxidicarbonat
wird insbesondere zwischen 40 und 700C polymerisiert.
Das entstandene Produkt wird von organischen Verdünnungsmitteln abgetrennt, beispielsweise durch
Filtration oder durch Zentrifugieren, und das erhaltene Pulver getrocknet.
Oftmals ist es vorteilhaft, durch kontinuierliches Abtrennen des gebildeten Copoiymeren und kontinuierliches
Zudosieren der verbrauchten Monomeren, Suspendierhilfsmittel, Radikalbildner und gegebenenfalls
Verdünnungsmittel, eine kontinuierliche Copolymerisation durchzuführen. Das Zudosieren bzw.
Abtrennen kann dabei fortwährend erfolgen, aber auch absatzweise in gewissen Zeitabständen ausgeführt
werden. Zur Abtrennung wird oftmals eine Schälzentrifuge benutzt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Copolymeren weisen im allgemeinen Schüttgewichte zwischen
300-400 g/l (bestimmt nach DIN 53 468) auf. Der Restgehalt an Verdünnungsmitteln liegt meistenteils
zwischen 0,5 und 1 Gew.-%, und der Gehalt an Maleinsäureanhydrid beträgt im allgemeinen 1—2
Gew.-%. Die Grenzviskosität, bestimmt in Aceton bei 20°C, hat oftmals einen Wert zwischen 1 und 25 dl/g.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copulymeren können auf verschiedenen Anwendungsgebieten
eingesetzt werden. Beispielsweise eignen sie sich als anionische Polyelektrolyte, entweder
in der sauren Form oder nach Neutralisation mit Basen in Form ihrer Salze. Weiterhin ergibt die Umsetzung
von Allylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren mit Alkoholen Copolymere mit Maleinsäurehalbestern.
Dabei kann gleichzeitig der Acetatrest ganz oder teilweise abgespalten werden. Diese Umsetzungsprodukte
können ebenso wie das unveränderte Copolymere als Vernetzungskomponente in Lackrohstoffe eingesetzt
werden.
In eine trockene und mit Stickstoff gefüllte Polymerisationsapparatur
werden 147 g Maleinsäureanhydrid, 150 g Allylacetat 03 g PolyvinySäthyläther und 594 g
Benzol eingebracht und unter Rühren aufgeheizt Sobald die Polymerisationstemperatur von 55° C erreicht
ist gibt man 534 g Dicyclohexylperoxidicarbonat
entsprechend 2,0 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtmonomergehalt
zu. Nach 8 Stunden filtriert man den Polymerbrei warm (ca. 500C) ab und wäscht mit Benzol
nach. Nach dem Trocknen erhält man ein völlig farbloses, frei fließendes Pulver. Der Umsatz beträgt
etwa 81%, das Copolymere enthält 2 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und hat eine Grenzviskosität von
11 dl/g in Aceton bei 20° C.
Bei einem Ansatz wie im Beispiel 1, aber mit 1,5 Gew.-% t-Butylperpivalat als Radikalbildner wird bei
einer Polymerisationstemperatur von 72°C nach 8 Stunden ein Umsatz von 69% erreicht. Das Copolymere
enthält etwa 1,2% Maleinsäureanhydrid und hat eine Grenzv;skosität in Aceton bei 200C von 10 dl/g.
Bei einem Ansatz wie im Beispiel 1, aber mit 2 Gew.-% t.-Butylperoctoat als Radikalbildner und Toluol
als Verdünnungsmittel wird bei einer Polymerisationstemperatur von 850C nach 20 Stunden ein Umsatz von
72% erreicht. Das Copolymere enthält etwa 1,4% Maleinsäureanhydrid und hat eine Grenzviskosität in
Aceton bei 2O0C von 1 dl/g.
In einer Polymerisationsapparatur wie im Beispiel 1 werden 882 g Maleinsäureanhydrid, 900 g Allylacetat
und 3564 g Benzol auf 550C aufgeheizt. Dann gibt man 0,2 Gew.-%, bezogen auf den Monomergehalt, Polystyrol
als Suspensionshilfsmittel und 1,5 Gew.-% Dicyclohexylperoxidicarbonat als Radikalbildner zu. Nach 8
Stunden wird ein Umsatz von 65% erreicht. Das Copolymere enthält etwa 1,3% Maleinsäureanhydrid
und hat eine Grenzviskosität in Aceton bei 2O0C von 11 dl/g.
Vergleichsversuch!
(Blockcopolymerisation)
(Blockcopolymerisation)
In eine trockene und mit Stickstoff gefüllte Polymerisationsapparatur
werden 294 g Maleinsäureanhydrid und 300 g Allylacetat eingebracht und unter Rühren
aufgeheizt. Sobald die Polymerisationstemperatur von 65° C erreicht ist, gibt man 2,88 g pulverförmiges
Benzoylperoxid, entsprechend 0,5 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtmonomergehalt, zu. Im Verlauf von 19
Stunden wird die Reaktionslösung zunehmend dickflüssiger. Die Trennung des Copolymeren von dem
Monomergemisch kann nur durch mehrmaliges Umfallen erreicht werden. Der Umsatz beträgt ca. 50%.
Vergleichsversuch 2
(Lösungspolymerisation)
(Lösungspolymerisation)
In eine trockene und mit Stickstoff gefüllte Polymerisationsapparatur
werden 147 g Maleinsäureanhydrid, 150 g Allylacetat und 300 g Aceton eingebracht und
unter Rühren aufgeheizt. Sobald die Polymerisationstemperatur von 55°C erreicht ist, gibt man 1,78 g
Dicyclohexylperoxidicarbonat, entsprechend 0,6
Gew.-%, bezogen auf den Gesamtmonomergehalt zu. Nach 6 Std. wird das Copolymere durch Eingießen der
Reaktionslösung in einen großen Überschuß von Benzol ausgefällt Die Ausbeute beträgt ca. 30%. Das Polymere
enthält auch nach wiederholtem Auswaschen mit Benzol noch etwa 5,5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid.
Vergleichsversuch 3
(Fällungspolymerisation
ohne Suspensionshilfsmittel)
In eine trockene und mit Stickstoff gefüllte Polymerisationsapparatur
werden 294 g Maleinsäureanhydrid, 300 g Allylacetat und 594 g Benzol eingebracht und
unter Rühren aufgeheizt Sobald die Polymerisationstemperatur von 65° C erreicht ist gibt man 2,88 g
Benzoylperoxid, entsprechend 0,5 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtmonomergehalt, zu. Die zunächst gebildeten
Polymerkügelchen kleben rasch zusammen und bilden am Boden des Gefäßes und am Rührer einen
hartgummiartigen Kuchen. Nach 23 Stunden wird die benzolische Phase abgeschüttet Das Copolymere fällt
als harte spröde Masse an. Der Umsatz beträgt ca. 22%.
Vergleichsversuch 4
(Fällungspolymerisation mit Suspensionshilfsmittel und Benzoylperoxid als Radikalbildner)
In eine trockene und mit Stickstoff gefüllte Polymerisationsapparatur
werden 147 g Maleinsäureanhydrid, 150 g Allylacetat 0,3 g Polyvinyläthyläther und 594 g
Benzol eingebracht und unter Rühren aufgeheizt. Sobald die Polymerisationstemperatur von 65° C erreicht
ist, gibt man 4,46 g Benzoylperoxid, entsprechend 1,5 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtmonomergehalt
zu. Nach 22,5 Stunden ist die Lösung milchig, es ist praktisch kein Polymerisat entstanden.
Bei gleichen Ansätzen, aber mit folgenden Radikalbildnern:
Nonanoylperoxid, Lauroylperoxid, λα'-Αζο-isobuttersäurenitril
wurden ebenfalls keine Umsätze erzielt
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 1 :1-Copolymeren aus Maleinsäureanhydrid und Allylacetat durch
radikalische Polymerisation der Monomeren, dadurch gekennzeichnet, daß Maleinsäureanhydrid
und Allylacetat in der 0,5- bis lOfachen
Gewichtsmenge, bezogen auf die Monomeren, .,.·*.
Benzin, Benzol oder Alkylbeuzo! mit 1 bis 3 io ständuchen Aufarbeitung.
Alkylräten einer Kettenlänge bis zu 3 Kohlenstoff- Aufgabe der Erfindung war es daher ein Verfahren
Alkylräten einer Kettenlänge bis zu 3 Kohlenstoff- Aufgabe der Erfindung war es daher ein Verfahren
atomen als Verdünnungsmittel und in Gegenwart zur Copolymerisation vor'Allylacetat undMalemsaurevon
0,01 bis 1 Gew.-% Polyvinyläthyläther, bezo6en anhydnd bereitzustellen, bei dem die Polymerisation zu
auf die Monomeren, oder 0,1 bis 0,5 Gew.-*.. möglichst hohen Umsätzen gefuhrt werdeu kann und
bezogen auf Monomere, Polystyrol als Suspendier- 15 die Abtrennung des gebildeten Copolymeren von den
hilfsmittel sowie in Gegenwart von 0,01 bis 5 Restmonomeren auf einfache Weise möglich ist Das
dabei gebildete Produkt sollte eine möglichst hohe
Reinheit aufweisen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 1 :1-Copolymeren aus Maleinsäureanhydrid und Allylacetat
durch radikalische Polymerisation der Monomeren entwickelt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
Maleinsäureanhydrid und Allylacetat in der 0,5- bis lOfachen Gewichtsmenge, bezogen auf die Monomeren,
Benzin, Benzol oder Alkylbenzol mit 1 bis 3 Alkylresten
einer Kettenlänge bis zu 3 Kohlenstoffatomen als Verdünnungsmittel und in Gegenwart von 0,01 bis I
Gew.-% Polyvinyläther, bezogen auf die Monomeren, oder 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf Monomere,
gekennzeichnet, daß als Suspendierhilfsmittel Poly- 30 Polystyrol als Suspendierhilfsmittel sowie in Gegenwart
vinyläthyläther in einer Menge von 0,025 bis 0,25 von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren.
Gew.-%, bezogen auf Monomere, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Suspendierhilfsmittel Polystyrol
in einer Menge von 0,15 bis 0,25 Gew.-%, bezogen auf Monomere, eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dialkylperoxidicarbonate
oder die Perester in Mengen von 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Monomere, eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Copolymere
kontinuierlich abgetrennt wird und die verbrauchten Monomeren. Suspendierhilfsmittel, Radikalbildner,
Gew.-%, bezogen auf die Monomeren, Dialkylperoxidicarbonaten oder Perestern bei Temperaturen
von 5 bis 140° C copolymerisiert werden und das Copolymerisat abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Verdünnungsmittel
Benzol oder Toluol verwendet wird, wobei ein Gewichtsverhältnis von Verdünnungsmittel zu Monomeren
von 0,5 :1 bis 4 :1 eingehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von
Verdünnungsmittel zu Monomeren 2 ·. 1 ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
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