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Verfahren zur Zudosierung von flüssigen Reaktanten zur Elektrolytflüssigkeit
von Brennstoffelementen und Brennstoffbatterien Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Zudosierung von flüssigen Reaktanten, insbesondere Hydrazin, zur Elektrolytflüssigkeit
von Brennstoffelementen und Brennstoffbatterien unter Verwendung einer Konzentrationsmeßzelle,
in welcher der Reaktant durch eine Membran diffundiert und an einer im Diffusionsgrenzstrombereich
betriebenen Elektrode umgesetzt wird, wobei die Konzentration des Reaktanten in
der Elektrolytflüssigkeit durch Messung des Diffusionsgrenzstromes ermittelt wird.
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Brennstoffelemente und Brennstoffbatterien, die mit einem flüssigen,
in der Elektrolytflüssigkeit gelösten Reaktanten betrieben werden, sind beispielsweise
Hydrazin/Sauerstoff-Brennstoffelemente bzw. -Brennstoffbatterien. In derartigen
Vorrichtungen zur elektrochemischen Stromerzeugung dient luft oder gasförmiger Sauerstoff
als Oxidationsmittel und in der Elektrolytflüssigkeit, wie Kalilauge oder Natronlauge,
gelöstes Hydrazin als Brennstoff. Als in der Elektrolytflüssigkeit gelöste Reaktanten
können bei Brennstoffelementen und Brennstoffbatterien des genannten Typs auch Alkohole,
wie Methanol und Äthanol, die als Brennstoff dienen, oder Wasserstoffperoxid, das
als Oxidationsmittel dient, verwendet werden. Bei Alkoholen wird dabei meistens
ein saurer Elektrolyt verwendet, während Wasserstoffperoxid in sauren und alkalischen
Elektrolyten angewendet werden kann.
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Bei derartigen elektrochemischen Vorrichtungen wird zur Gewährleistung
eines einwandfreien Betriebes und zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades der flüssige
Rektan, wie#Hydrazin, der Elektrolytflüssigkeit entsprechend den Betriebsbedingungen
zudosiert.
Die Dosierung kann dabei insbesondere der Belastung des Brennstoffelementes bzw.
der Brennstoffbatterie und der Temperatur der lektroltflssikeit angepaßt werden.
Bei einem derartigen Vorgehen ist es erforderlich, die Konzentration des flüssigen
Reaktanten in der Elektrolytflüssigkeit zu ermitteln. Eine bei gegebener Belastung
zu hohe Hydrazinkonzentration beispielsweise verringert nämlich, infolge Selbatzersetzung
des Hydrazins, den Faradaywirkungsgrad merklich. Bei zu niedriger Hydrazinkonzentration
andereiseits wird die Polarisation de#r Anoden zu groß, was neben einer Verminderung
des Spannungswirkungsgrades auch zur Zerstörung dieser Elektroden führen kann.
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Durch die deutsche Offenlegungsschrift 1 812 870 ist bereits ein Verfahren
zur Konzentrationsmessung von flüssigen, in der Elektrolytflüssigkeit von Brennstoffelementen
gelösten Reaktanten sowie eine meßzelle zur Durchführung dieses Verfahrens bekannt.
Dabei wird die zu messende Flüssigkeit, beispielsweise in 6 n KOH gelöstes Hydrazin,
durch eine zwei Elektroden enthaltende Zelle geleitet, in der der Reaktant zunächst
durch eine Membran diffundiert und anschließend an einer im Diffusionsgrenzstrombereich
arbeitenden J\leßelektrode umgesetzt wird, wobei der 3iffusionsgrenzstrom gemessen
wird.
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Das von der Meßzelle erhaltene elektrische Signal kann in einfacher
Weise zur Hydrazindosierung herangezogen werden, da der Strom von der Hydrazinkonzentration
linear abhängt.
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Dabei wird das tleßsignal (Istwert) mit einem Sollwert verglichen
und je nach dem Vorzeichen der #oll-Istwert-Differenz, d.h. der Regelabweichung,
der Motor einer Dosierpumpe für Hydrazin ein- oder abgeschaltet: Ist der Istwert
kleiner als der Sollwert, so wird der Motor eingeschaltet; übersteigt der Istwert
dagegen den Sollwert, so wird der Motor abgeschaltet.
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Dieser diskontinuierliche Betrieb des Motors stellt eine Zweipunktregelung
dar.
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Eine derartige Dosiermethode hat sich im praktischen Betrieb zwar
bewährt, ist aber noch nicht voll zufriedenntellend, Die
verwendete
Meßzelle hat nämlich eine für einen Meßsignalgeber relativ lange Ansprechzeit (Totzeit)
von etwa einer Minute. Die Einstellzeit selbst, d.h. die Zeit vom Ansprechen bis
zum Erreichen von 90 % des der jeweiligen Konzentration entsprechenden Diffusionsgrenzstromes,liegt
bei etwa 3 bis 4 l;#iinuten. Da nun zur Dosierung des Hydrazins, wie bereits ausgeführt,
ein. Zweipunktregler verwendet wird, kann es zu einem merklichen Schwingen des Regelkreises
und damit zu stärkeren Schwankungen des Hydrazingehaltes in der Elektrolytflüssigkeit
kommen. So kann während des Zudosierens des Hydrazins die Hydrazinkonzentration
kurzfristig höher ansteigen als dies für den jeweiligen Betriebszustand notwendig
ist, was zu einer Verminderung des Faradaywirkungsgrades infolge Selbstzersetzung
des Hydrazins führen kann.
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Die Verwendung einer Dosierpumpe ist auch deshalb unerwünscht, weil
die Dosierpumpe ei#nen hohen Energieverbrauch hat und einem hohen Verschleiß unterliegt;
darüber hinaus weist sie im allgemeinen eine geringe Betriebssicherheit auf und
ist relativ teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Zudosierung von flüssigen
Reaktanten, insbesondere Hydrazin, zur Elektrolytflüssigkeit von Brennstoffelementen
und Brennstoffbatterien unter Verwendung der genannten Konzentrationsmeßzelle weiter
zu verbessern. Insbesondere soll vermieden werden, daß bei der Dosierung größere
Regelschwankungen auftreten. Ferner soll ein verbesserter Faradaywirkungsgrad infolge
verminderter Schwankungen in der Hydrazinkonzentration erreicht werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Dosierrate über
wenigstens ein impulsgesteuertes Magnetventil in Abhängigk#it von der Soll-Istwert-Differenz
quasistetig geregelt.
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unter einer qujaistetigen Regelung wird dabei eine Regelung vertden,
bei welcher die Steuerimpulse in Zeitabständen >ufeinclnderfolgen, die klein
gegenüber der Einstellzeit.der
Regelstrecke sind, und ferner die
bei jeweils einer Ventilbetätigung erzielte Konzentrationsänderung klein gegenüber
der Konzentration des Reaktanten in der Elektrolytflüssigkeit ist. Vorzugsweise
sollte die Konzentrationsänderung bei einem Ventilhub etwa 1 bis 10 {O der Gesamt
konzentration nicht überschreiten. Unter Einstellzeit der Regelstrecke soll dabei
die Zeit verstanden werden, die erforderlich ist, um ausgehend von der Konzentration
Null den Sollwert der Konzentration des Reaktanten unter Betriebsbedingungen zu
erreichen.
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Unter Dosierrate soll die mit Hilfe des oder der Magnetventile pro
zeiteinheit zugegebene Menge des zu regelnden Reaktanten verstanden werden.
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Die Meßzelle liefert einen der Hydrazinkonzentration proportionalen
Strom, der in einem Meßsignalumformer in ein Spannungssignal, den Istwert, umgewandelt
werden kann. Als Sollwert dient ein vorgegebener Spannungswert, der einer bestimmten,
gewünschten Hydrazinkonzentration entspricht.
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Die Differenz zwischen Sollwert und Istwert ist die Regelabweichung.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Zudosierung flüssiger Reaktanten
zur Elektrolytflüssigkeit von Brennstoffelementen und Brennstoffbatterien wird dem
Zeitverhalten der DiXeßzelle und der verhältnismäßig kurzen Einstellzeit der Regelstrecke
Rechnung getragen. Größere Regelschwankungen bei der Dosierung des Reaktanten können
dadurch vermieden werden.
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Dies führt einerseits zu einer Verbesserung des Faradaywirkungsgrades,
andererseits wird, insbesondere bei Verwendung von Hydrazin als Brennstoff, eine
zu große Polarisation der Anoden vermieden.
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Vorteilhaft kann die oll-Istwert-Differenz mittels eines Proportionalreglers
(P-Begler) in eine Stellgröße und die Stellgröße in das oder die Magnetventile steuernde
Impul:#c umgewandelt werden. Auf diese Leise läßt sich die Dosierrte proportional
zur ##oll-Istwert-bifferenz regen.
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Besonders vorteilhaft kann die Soll-Istwert-Differenz aber auch mittels
eines Proportional-Integral-Reglers (P-I-Regler) in eine Stellgröße und die Stellgröße
wiederum in die die Magnetventile steuernden Impulse umgewandelt werden. Durch die
Verwendung eines P-I-Reglers kann eine weitere Verminderung der Regelschwankungen
erreicht werden und damit eine weitere Reduzierung von Konzentrationsschwankungen.
Die Soll-Tstwert-Differenz führt führt im Regler zu einer Stellgröße, der die Dosierrate
proportional ist. Durch das integrale Verhalten des Reglers wird bei konstanter
Regelabweichung die zunächst zur Regelabweichung proportionale Stellgröße ständig
größer und erreicht nach einer gewissen Zeit, der sogenannten Nachstellzeit, ihren
doppelten Wert. Die Nachstellzeit kann beispielsweise im Bereich zwischen 1 und
30 Minuten eingestellt werden. Ein berschwingen des Regelkreises kann darüber hinaus
vorteilhaft dadurch verhindert werden, daß die Stellgröße - mittels einer geeigneten
Vorrichtung - auf den Wert Null gesetzt wird, wenn der Sollwert kleiner ist als
der Istwert, d.h. wenn die Hydrazinkonzentration höher ist als ihr Sollwert. Falls
der P-I-Regler einen Rechenverstärker aufweist, der mit Widerständen und einem Kondensator
zur Integration beschaltet ist, kann das Auf-Null-Setzen der Stellgröße durch Entladen
des Kondensators, beispielsweise über einen Transistor, erfolgen, der vom Ausgang
des Verstärkers über eine Diode angesteuert wird.
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Die Stellgröße kann in der Weise in Impulse umgewandelt werden, daß
bei konstanter Impulsfolge die Impulsbreite moduliert wird. Die Umformung der Stellgröße
in Impulse kann aber auch in der Art erfolgen, daß bei konstanter Impulsbreite die
Impulsfolge moduliert wird.
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Besonders vorteilhaft kann Stellgröße und/oder zum oollwert eine dem
Laststrom des Brennstoffelementes oder der Brennstoffbatterie proportionale Störgröße
addiert werden.
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Schnelle Änderungen im Hydrazinverbrauch, die durch einen großen Lastwechsel
im Brtnnstoffelement oder der Brennstoffbatterie hervorgerufen werden, können nämlich
unter Umständen durch den Regelkreis wegen der relativ langen Ansprechzeit der Meßzelle
nicht schnell genug ausgeglichen werden. Durch die Einführung einer Störgröße "Belastung"
in den Regelkreis, wobei die Störgröße zur Stellgröße addiert wird, kann diese Schwierigkeit
behoben werden. Die Störgröße wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß die in Abhängigkeit
vom Laststrom zugeführte Hydrazinmenge bei einem Faradaywirkungsgrad von 100 , verbraucht
würde. Der zusätzliche Hydrazinbedarf, der durch einen verminderten Faradaywirkungsgrad,
d.h. einen erhöhten Verbrauch, bedingt ist, wird über die Meßzelle und den Regler
durch die Stellgröße ausgeglichen. Bei hoher Belastung ist es zweckmäßig, die Hydrazinkonzentration
auf ein erhöhtes Niveau einzustellen.
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Der Sollwert wird bei dieser Verfahrensweise auf Grund des konstruktiven
Aufbaus und der Beschaffenheit der Brennstoffelemente bzw. der Brennstoffbatterie
fest vorgegeben. Eine Anpassung des Sollwertes an die jeweiligen Betriebsbedingungen
der Brennstoffelemente bzw. der Brennstoffbatterie kann dadurch erreicht werden,
daß man eine dem Laststrom proportionale Störgröße zum Sollwert addiert. Diese Maßnahme
läßt sich unabhängig davon anwenden, ob eine entsprechende Störgröße zur Stellgröße
addiert wird oder nicht.
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Das Störsignal kann vorteilhaft in einem dem Brennstoffelement bzw.
der Brennstoffbatterie nachgeschalteten Wechselrichter gewonnen werden. Es liegt
dabei als Wechzelstromsignal vor und kann deshalb in einfacher Weise in ein potentialgetrenntes
Gleichstromsignal umgeformt werden.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann weiterhin vorteilhaft die Temperaturabhängigkeit
des zuI s Istwertes kompensiert werden.
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Das von der Meßzelle kommende Jignal, das ein Stromsignal ist, ist
nämlich außer von der Hydrazinkonzentration auch noch von der Temperatur der Elektrolytflüssigkeit
abhängig. Die Kompensation
erfolgt in einfacher Weise in einem
Meßsignalumformer, der den Meßzellenstrom in ein Spannungssignal umwandelt. ia-.
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bei kann die Temperaturabhängigkeit mittels eines temperaturabhängigen
iderstandes kompensiert-werden, mit dem beispielsweise ein im Meßsignalumformer
angeordneter Rechenverstärker beschaltet wird. Beispielsweise kann ein NTC-\'v7iderstand
(~negative temperature coefficient") verwendet werden, bei dem der Widerstandswert
mit steigender Temperatur abnimmt.
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Anhand eines Ausführungsbeispieles und dreier Figuren soll die Erfindung
noch näher erläutert werden.
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Es zeigt Fig. 1 schematisch die Hydrazindosierung für eine Hydrazin/
Saueetoff-Brennstoffbatterie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, Fig. 2 schematisch
eine Kosnzentrationsmeßzelle und Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In Fig. 1 sind eine Hydrazin/#auerstoff-Biennstoffbatterie 10, ein
Elektrolytvorratsgefäß 11 und eine Pumpe 12 zur Förderung eines Elektrolyt/Hydrazin-Gemisches
in einem Elektrolytkreislauf 13 angeordnet. Der Elektrolytkreislauf 13 ist mit einem
Bypass 14 versehen, in welchem eine Konzentrationsmeßzelle 15 angeordnet ist. Die
Meßzelle 15 liefert ein elektrisches Signal, das über eine Leitung 16 auf eine Regeleinrichtung
17 übertragen wird. Die Regeleinrichtung 17 wirkt über eine Leitung 18 auf ein Magnetventil
19 ein, das in einer Rohrleitung 20 angeordnet ist, welche ein Vorratsgefäß 21 für
Hydrazin (in Form von Hydrazinhydrat) mit dem Elektrolytkreislauf 15 verbindet.
Das Magnetventil 19 wird durch die Regeleinrichtung 17 in Abhängigkeit von der ooll-Istwert-Differenz
betätigt, wodurch zur Elektrolytflissigkeit, beipielsweise 6 n KOH, im Elektrolytkreislauf
Hydrazin zudosiert wird. Das
Hydrazinvorratsgefäß 21 ist vorteilhaft
auf einem höheren Niveau angeordnet als der Elektrolytkreislauf, so daß die Förderung
des Hydrazins aufgrund eines hydrostatischen DrucK-gefälles erfolgt, wodurch auf
andere Fördereinrichtungen, beispielsweise eine Förderpumpe, verzichtet werden kann.
An die Regeleinrichtung 17 kann mit einer Leitung 22 ein Meßsignalumformer 23 angeschlossen
sein, der im Lastkreis 24 der Brennstoffbatterie angeordnet ist. Der Meßsignalumformer
23 weist einen Shunt (Nebenschlußwiderstand) 25 und einen Trennverstärker 26 auf.
Der Sqeßsignalumformer 23 überträgt -in Form eines Spannungssignals - eine Störgröße
auf die Regeleinrichtung 17.
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Die Brennstoffbatterie 10 enthält beispielsweise 360 Brennstoffelemente,
wobei jeweils 120 Brennstoffelemente in Serie und drei derartige Serien parallel
geschaltet sind, und liefert eine Leistung von 10 kW (U = 120 V, I = 83 A) bei einer
Betriebstemperatur von etwa 4000 und einem Sauerstoffdruck von etwa 0,2 N/mm² .
Der zum Betrieb der Brennstoffbatterie verwendete Sauerstoff wird beispielsweise
durch Zersetzung von Wasserstoffperoxid gewonnen. Die Pumpe 12 fördert pro Stunde
etwa 1000 1 des Elektrolyt/Bydrazin-Gemisches zur Brennstoffbatterie. In der Elektrolytflüssigkeit,
d.h.
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6 n KOH, wird während des Betriebes mit einem Laststrom von 83 A eine
Hydrazinkonzentration von etwa 0,8 Nol/l aufrechterhalten. Unter normalen Betriebsbedingungen
müssen der Elektrolytflüssigkeit deshalb pro Stunde etwa 5 1 Hydrazinhydrat zudosiert
werden. Da bei vollständig geöffnetem Magnetventil pro Stunde etwa 20 1 zudosiert
werden, beträgt die Öffnungszeit des impulsgesteuerten Magnetventils unter normalen
Betriebsbedingungen etwa 25 bis 30 ,.. Bei einer Lasterhöhung vergrößert sich die
Offnungizeit des Magnetventils, wodurch mehr Hydrazin in die Elektro3#ytflü#sigkeit
gefördert wird.
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In Fig. 2 ist eine Konzentrationsmeßzelle 30 dargestellt.
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Die Konzentrationsmeßzelle wird-vorteilhaft in einem Bypass des Elektrolytkreislaufes
einer Brernstoffbatterie angeordnet und beispielsweise von einem Elektrolyt/Hydrazin-Gemisch
durchströmt, wozu Öffnungen 31 und 32 in der Meßzelle dienen.
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In der Meßzelle 30 ist eine Meßelektrode 33 angeordnet. Die Meßelektrode
dient zur Oxidation von Hydrazin, sie bildet demnach die Anode. Die Meßelektrode
33 kann eine Katalysatorschüttung sein, die mit einem Kontaktblech 34 zur Stromabnabme
versehen ist. Als Elektrodenmaterialien eignen sich beispielsweise Edelmetalle,
wie Platin. Als Meßelektrode kann aber auch ein platiniertes Nickelnetz verwendet
werden. An der Meßelektrode 33 ist eine poröse Membran 35 angeordnet, beispielsweise
ein Asbestdiaphragma mit einer Dicke von etwa 0,4 mm. Die Membran 35 liegt vorteilhaft
teilweise auf der Meßelektrode 33 auf. Vorteilhaft weist darüber hinaus der Bereich
der- Membran, der auf der Meßelektrode aufliegt, feineie Poren auf als der äußere
Randbereich, welcher nicht auf der Meßelektrode aufliegt. Der äußere- Randbereich
der Membran ist also grobporös. Durch diese groben Poren kann der bei der Oxidation
des Hydrazins an der M.eßelektrode gebildete Stickstoff ungehindert hindurch und
in die die Meßzelle durchströmende Elektrolytflüssigkeit eintreten. Die Membran
35 wird mit einem Netz 36, beispielsweise -aus Nickel,# abgestützt. Gegenüber der
Meßelektrode 33 ist eine Gegenelektrode 37 angeordnet; sie kann beispielsweise ein
Nickelblech sein.
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An die beiden Elektroden 33 und 37 der Meßzelle wird eine Spannung
von etwa 1,2 V angelegt. Das in die Meßzelle eintretende, in der Elektrolytflüssigkeit
gelöste Hydrazin diffundiert durch die Membran 35 und wird an der M'eßelektrode
33 zersetzt, die aufgrund der angelegten Spannung von etwa 1,2 V im Diffusion-sgrenzstrombereich
betrieben wird. Dabei wird der über die Zelle fließende Diffusionsgrenzstrom gemessen
und das Meßsignal über einen Meßslgnalumformer einer
Regeleinrichtung
zur Reglung der Zudosierung von Hydrazin zur Elektrolytflüssigkeit der Hydrazin/Sauerstoff-Brennstoffbatterie
zugeführt. Der Diffusionsgrenzstrom ist der Hydrazinkonzentration in der Elektrolytflüssigkeit
proportional.
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In der Fig. 3 ist - als Blockschaltbild - eine beispielhafte Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. eine Regeleinrichtung,
dargestellt. Eine Meßzelle 40, die in einem Bypass 41 zum Elektrolytkreislauf 42
eine r Hydrazin/Sa auer rs to off einer Hydrazin/Sauerstoff-Brennstoffbatterie angeordnet
ist, liefert ein Meßsignal in Form eines Stromsignals, das einem Meßsignalumformer
43 zugeleitet wird. Der Meßsignalumformer 43, der gleichzeitig eine Spannung von
etwa 1,2 V an der Meßzelle 40 aufrechterhält, wandelt das Stromsignal in ein Spannungssignal
um. Das im Meßsignalumformer 43 erhaltene Signal, der Istwert, wird einem Ädditionsglied
44 zugeführt und dort mit dem Sollwert verglichen, der von einem Sollwertgeber 45
erzeugt wird. Dem Additionsglied 44 kann außerdem von einem weiteren Meßsignalumformer
46 eine Störgröße zugeführt werden, die zum Sollwert addiert wird, wobei ein modifizierter
Sollwert gebildet wird. Der Meßsignalumformer 46 ist dabei an den Lastkreis der
Brennstoffbatterie angeschlossen (vgl. Fig. 1) und liefert die Störgröße in Form
eines Spannungssignals. Die im Additionsglied-44 ermittelte Regelabweichung, d.h.
die Differenz zwischen dem modifizierten Sollwert und dem Istwert, wird einem Regler
47 zugeleitet, der die Stellgröße erzeugt. Als Regler 47 wird beispielsweise ein
P-I-Regler verwendet, der als elektronisches Bauteil einen Rechenverstärker aufweist,
welcher mit Widerständen und Xapazitäten beschaltet ist. Der Regler 47 kann mit
einem Null-Steller 48 verbunden sein, der die Stellgröße auf Null setzt, wenn der
Sollwert kleiner ist als der Istwert. Die im Regler 47 gebildete Stellgröße wird
einem Additionsglied 49 zugeführt, in welchem die vom Meßsignalumformer 46gelie1erte
Störgröße zur Stellgröße addiert werden kann. Das dabei erhaltene signal, ebenfalls
eine Jtellgröße, wird einem Dualcodierer 50 zugeführt.
Der lualeodierer
kann ein Impulabreitenmodulator oder ein Impulsfrequenzmodulator sein.
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Wird ein Impulsbreitenmodulator verwendet, so wird darin die vom Additionsglied
49 erhaltene Stellgröße in Impulsfolgen mit konstanter Frequenz und der Stellgröße
proportionalen Impulsbreiten umgeformt. Dazu weist der Impulebreitenmodulator einen
Sägezahngenerator auf, der im wesentlichen aus einem Integrator besteht, welcher
vom Ausgang eines Grenzwertschalters mit vorgegebener Hysteresis über Dioden und
Widerstände angesteuert wird. Eine derartige Schaltung liefert eine Sägezahnspannung
von beispielsweise 0 bis 5 V bei 0,1 Hz.
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Diese Sägezahnspannung wird zur Stellgröße addiert und einem Grenzwertschalter
mit möglichst kleiner Hysteresis zugeführt.
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Der Ausgang dieses Grenzwertschalters liefert Impulse mit einer Frequenz
von 0,1 Hz, deren Breite der Stellgröße proportional ist. Diese Impulse wirken auf
ein impulsgesteuertes Magnetven.til 51 ein, über das die Hydrazindosierung erfolgt.
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Das Magnetventil ist in einer Leitung 52 angeordnet, die in den Elektrolytkreislauf
42 mündet. Magnetventile können bis zu 1C7 Schaltungen ausführen, so daß sich, bei
einer Dchaltfrequenz in der Größenordnung von 0,1 Hz,der Vorteil einer hohen Lebensdauer
ergibt. Es kann mit einer Lebensdauer von mindestens 3 Jahren gerechnet werden.
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Wird anstelle des Impulsbreitenmoaulators ein Impulsfolgen-,modulator
(Impulsfrequenzmodulator) verwendet, so weist dieser einen Sägezahngenerator auf,
der im wesentlichen aus einem Integrator besteht, welcher wechselweise über Dioden
und Widerstände vom Ausgang eines Grenzwertschalters und von der Stellgröße angesteuert
wird.
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