DE222584C - - Google Patents

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DE222584C
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saprol
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DENDAT222584D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/30Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
    • C04B28/32Magnesium oxychloride cements, e.g. Sorel cement
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
    • Y02W30/91Use of waste materials as fillers for mortars or concrete

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  • Materials Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 222584 ^ KLASSE 80 ö. GRUPPE
HEINRICH AMEND in HANAU a. M.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1909 ab.
Die heute verwendeten Materialien für Wandbelag,. Bodenrinnen, Becken u. dgl. bei Pissoirs und Aborten bestehen meist aus rein mineralischen Massen, wie Schiefer, Zement, Ton, Graphit, Marmor, Glas usw., oder überwiegend mineralischen Massen, bestehend aus Gemischen der genannten Mineralien mit anderen Fülloder Bindestoffen. Diesen Materialien haftet der große Übelstand an, daß sie sehr spröde
ίο und leicht zu zerschlagen sind. Das Unv schlagen einer Platte, ein mutwilliges Dagegenschlagen sowie Frost u. dgl. geben zu Brüchen leicht Veranlässung. Diesem Übelstand sucht unter anderem das sogenannte Steinholz sowie auch Torfit und Sorelzement zu beseitigen. Solches Material ist aber auf die Dauer wenig widerstandsfähig gegen Urin, weil die verwendeten Einzelprodukte die Eigenschaft besitzen, schon bei Berührung mit sehr verdünnten, ammoniakalischen Lösungen, faulendem Harn u. dgl. mit der Zeit zu erweichen und sich allmählich aufzulösen bzw. zu zersetzen.
Dagegen schützt auch das zeitweise Anstreichen der aus diesem Material gefertigten Gegenstände (Platten, Rinnen u. dgl.) mit desinfizierenden und desodorisierenden Ölen nicht, was bekanntlich seit einiger Zeit an Stelle der wirtschaftlich kostspieligen und hygienisch unzureichenden Wasserspülung in Übung ist.
Diese Ölanstriche bezwecken in erster Linie eine Vernichtung der im Urin enthaltenen Ansteckungskeime, bevor diese weitergespült werden.
Da es sich bei diesen Anstrichen jedoch nur um ein Aufbringen des betreffenden Öles auf die glatte Außenseite bzw. Oberfläche der Platten und Rinnen handelt, so spült es sich sehr rasch ab, und der Anstrich muß — wenn er wirksam bleiben soll — sehr oft erneuert werden. Das macht die Sache umständlich und teuer: Erfolgt die Erneuerung aber nicht von Zeit zu Zeit, so dringt der Urin in das Gefüge der Platten bzw. Rinnen ein und beginnt dort seine zerstörende Wirkung.
Es ist auch bereits versucht worden, dem Material vor dem Pressen Teer oder andere desinfizierende Öle beizumischen, . welche das Material völlig durchsetzten und so die Mängel des nur äußerlichen Anstrichs beseitigen sollten. Da es sich hierbei aber ebenfalls nur um eine rein mechanische Beimengung handelte, so war nach kurzer Zeit bereits die desinfizierende Wirkung infolge der Auslauchung wieder verschwunden, und dieselben Mängel wie beim Anstrich mit desinfizierenden Ölen traten auch hier in die Erscheinung.
Durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren soll dem gepreßten Material dadurch eine dauernd desinfizierende Eigenschaft gegeben werden, daß das Desinfiziens gebunden darin enthalten ist.
Nach längerer Benutzung wird auch hier die Oberfläche ab und zu wieder einmal mit einem desinfizierenden Öl bestrichen werden müssen, aber der Kern bleibt doch dauernd gegen die zerstörenden Einwirkungen des Urins geschützt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Kalk die Eigentümlichkeit besitzt, bis zu seiner Sättigung sehr große Mengen schwere Teeröle aufzunehmen und hierbei eine chemische Verbindung einzugehen, die dann der Kunstholzmischung vor ihrer Anrührung mit Chlormagnesiumlösung beigemischt wird.
Das neue Verfahren soll an nachstehendem Beispiel erläutert werden:
ίο Gewöhnlicher gebrannter Kalk, wie er im Handel ist, wird durch Übergießen mit Wasser gelöscht und tüchtig durchgerührt, bis er sich in feinem pülverförmigen Zustande befindet, und dann einige Zeit zum Trocknen liegen gelassen.
Alsdann wird derselbe mit Saprol (einem Produkt nach D. R. P. 121901) unter ständigem kräftigem Durchrühren Übergossen, bis ein dunkelbraunes, völlig trockenes Pulver entsteht. Der Kalk nimmt dabei bis zu 70 Prozent dieses Saprols auf und geht mit diesem eine chemische Verbindung ein.
Dieselbe Eigenschaft haben auch die schweren Teeröle, wie z. B. die Carbolsäure, das Kreosotöl, das Antracenöl usw. Der so hergestellte Saprolkalk wird bis zur völligen Trocknung einige Zeit liegen gelassen und dann ev. abermals mit Saprol Übergossen, und zwar soll dies so oft geschehen, bis kein Saprol mehr aufgenommen wird.
5 Teile dieses so erhaltenen Saprolkalkes werden alsdann mit 1 Teil Holzmehl, 1 Teil Torf und 2 Teilen Asbest innig gemischt. Dieses Gemisch wird vorteilhaft in einer Mischtrommel tüchtig durchgemischt unter Hinzufügung von etwas Magnesia und alsdann mit einer Chlormagnesiumlösung angerührt. Diese feuchte breiartige Masse preßt man unter hohem Druck zu Platten oder in^JFormen und läßt sie erhärten.
Dem so erhaltenen kunstholzartigen Endprodukt haftet die desinfizierende Eigenschaft des Saprols dauernd an. Das in ihm gebundene Desinfiziens bietet ihm einen dauernden wirksamen Schutz gegen die ammoniakalischen Zer- Setzungswirkungen des Urins. . ■
Wenn man auch hier die Oberfläche von Zeit zu Zeit aus praktischen Gründen mit einem desinfizierenden und desodorisierenden Öl bestreichen wird, so ist durch das neue Verfahren doch vor allem dauernd das zerstörende Eindringen von Fäulnisbakterien in den Kern der Masse verhütet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines kunstholzartigen, insbesondere zu Bekleidungen, Rinnen und sonstigen beliebigen Preßlingen für Pissoirs und Aborte geeigneten Baumaterials, dadurch gekennzeichnet, daß gebranntem und dann gelöschtem Kalk in pulverförmigem Zustand ein schweres» Teeröl, z. B. Saprol, bis zur völligen Sättigung zugesetzt, das ganze dann getrocknet und in pulverförmigen Zustand zurückgebracht wird, um schließlich in Mengen bis zu 5 Prozent zur Erhaltung einer dauernden Imprägnierung und Desinfektionswirkung einer bekannten Kunstholz- oder Steinholzmischung vor dem Anrühren mit Chlormagnesiumlösung beigemischt zu werden.
DENDAT222584D Expired DE222584C (de)

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DE222584C true DE222584C (de) 1900-01-01

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