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Vorrichtung zum dehnungsfreien Weiterführen einer Warenbahn Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum dehnungsfreien 'w'eiterführen einer aus einem
Vorrat unter Spannung mit hilfe einer angetriebenen Förderwalze abgezogenen IJarenbahn,
insbesondere einer Textilwarenbahn, zu einem nachfolgenden Iiaschinenteil, insbesondere
einer Längenmeßeinrichtung. Eskann sicl dabei ua eine einzelne Förderwalze (evtl.
mit rauhen Belag) oder um eine Förderwalze mit Andrückwalze handeln, so daP die
Warenbahn entweder nur durch Haftung an der Walzenoberfläche oder auch durch die
Kraftwirkung des Walzenspalts gefördert wird.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum Längenmessen von textilen warenbahnen
in dehnungsfreiem Zustand mit einer Abzugswalze und einer Förderwalze mit Andrückwalze
bekannt, wobei die Zuführgeschwndigkeit der Stoffbahn durch Regelung des Schlupfes
der Warenbahn im Walzenspalt beeinflußt wird (DT-PS 672.479). Die den Walzen im
Walzenspalt gemeinsame Tangentialebene liegt hierbei etwa herizontal. Annähernilin
der gleichen Ebene soll die Abzugswalze liegen. Dicht unter der Tangentialebene
ist ein Kontakt angeordnet, der bei Berührung durch die Warenbahn die Andruckkraft
im WalzenspaltdesWalzenpaareslëst,sodaß die Zuführgeschwndigkeit vermindert wird.
Diese bekannte Vorrichtung ist jedoch für dehnbare Warenbahnen, insbesondere textile
Gewirke, nur begrenzt geeignet, da durch die Berührung des Xastgerates eine mechanische
Beanspruchung, die unmittelbar zu Längung führt, auftritt.
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Aus der DT-PS 718.503 ist eine weitere Vorrichtung zum spannung losen
Zufuhren einer t;arenbahn zur Ileßwaize einer Längemmeßmaschine bekannt. Hierbei
ist eine einzelne Sörderwalse der
Meßwalze vorgeschaltet, wobei
die Förderwalze ständig schneller als die meßwalze läuft und die warenbahn die Förderwalze
von unten umschlingt. Da die Förderwalze schneller als die Meßwalze läuft, muß die
Warenbahn unter der Förderwalze einen geringen Durchhang bilden. ist dies der Fall,
so hört sofort die iTachforderung der Stoffbahn durch die Förderwalze auf bis der
Durchhang aufgezehrt ist, so daß die Warenbahn wieder in Eingriff mit der Förderwalze
kommt. Diese an sich sehr günstige Einrichtung setzt aber voraus, daß die Warenbahn
der Förderwalze ohne nennenswerte Gegenkräfte zugeführt wird. Zwischen dem vorangehenden
Maschinentel, einem abzurellanden Warenballen oder ähnlichem und der Förderwalze
sind daher in der Regel Kompensationseinrichtungen geschaltet. Diese Einrichtungen
sind nicht nur autwendig, sondern bei sehr leichten Gewirken häufig auch nicht anwendbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum dehnungefreien
Weiterführen einer Warenbahn zuschaffen, die auch bei hinwendung auf leichteste
textile Gewirke unmittelbar ab Rolle mit hilfe einer einzelnen Förderwalze oder
mit hilfe einer als Kontaktwalze ausgebildeten Förderwalze sowie beim Arbeiten bei
anderen nennenswerten Gegenkräften an anlauf, z.B.
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bei gebremster Rolle, Großdocke oder sehr hohem Einlauf, mit Hilfe
einer Förderwalze mit oder ohne Midrückwalze anwendbar ist.
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Die erfind,ungsgema'ße Lösung besteht derin, daPJ zur Waren-Entspannung
bei von oben nach unten mit hilfe der Förderwalze abgesogener Warenbahn unterhalb
der Förderwalze ein Durchhang gebildet ist und daß zur Regelung der Tiefe des Durchhange
tTittel zum abwechselnden Schalten der Förderwalze auf Vor- und flach ellung gegenüber
dem nachfolgenden iiaschinenteil vorgesehen sind, die von einer mittels die Durchhangtiefe
kontaktlos erfas -senden Einrichtung gesteuert sind.
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Wenn erfindungsgemäß eine einzelneFörderwalzeverwendst ist, wird die
Warenbahn der Förderwalze von oben so zugeführt, daß
sich eine -
unter anderem von der Oberflächenart der Förderwalze und der materialart der Warenbahn
abhängige - ausreichend große Berührungsfläche zwischen Förderwalze undWarenbahn
ert3ibt .
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Benutzt man dagegen eine Andrücwalze zum anpressen der tarnen bahn
aa die Förderwalze, so kann es im Prinzip schon genügen, wenn die gemeinsame angentialebene
der-Walzen vertikal liegt.
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D Warenbahn berührt dann die 1"örderwalze im wesentlichen nur längs
einer Linie (und einem von der Durchhangtiefe abhängigen mehr oder weniger schmalen
Bereich darunter), oberhalb der sie auf der Andruckwalze liegt und unterhalb der
sie sich in dem genannten Durchhang befindet. Als Andrückwalze kann dabei eine spezielle
Walze oder auch unmittelbar die abzurollende Warenrolle oder -docke verwendet werden.
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Wenn die gefahr der Bildung von Walkfalten besteht oder die Warenbahn
wegen ihrer mechanischen Empfindlichkeit oder ähnlichen nur wenig gepreßt werden
darf, so daß die Kraftwirkung im vorgenannten Walzenspalt (mit gemeinsamer vertikaler
D gentialebene der Walzen) zum Fördern der Warenbahn eventuell nicht ausreicht,
so kann vorteilhaft die Andrückwalze so an die Förderwalze angelegt werden, daß
die Berührungslinie der Walzen (in Warenlaufrichtung gesehen) vor der Berührungslinie
liegt, die durch die genannte vertikale Tangentialebene gebildet ist und hinter
der die Warenbahn von der Förderwalze wieder abläuft.
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In folgenden wird teilweise ohne Rücksicht darauf, ob die tindruckwalze
vorhanden ist oder nicht, der Einfachheit halber nur von der Förderwalze gesprochen.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß - im Gegensatz zur Vorrichtung
nach
der DT-PS 72.479 - die Warenbahn ständig mit gleicher Kraft von der Förderwalze
gehalten, aber mit wechselnder Geschwindigkeit gefördert wird, und daß wegen der
kontaktlosen Erfassung des Durchhang eine zusätzliche mechanische Beanspruchung
der Warenbahn vermieden wird. Auch kann die Warenbahn erfindungsgemäß selbst bei
nennenswerten Gegenkräften am Einlauf - im Gegensatz zur Vorrichtung nach der DT-P,S
71.503 -ohne Zwischenschaltung von Kompensatoren unmittelbar gefördert werden.
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Es ist günstig, wenn die Durchhangtiefe erfindungsgemäß auf einen
engen Bereich zwischen dem Umfang der Förderwalze und einem maximalen Wert Beschränkt
ist, in dem das Eigengewicht des durchhängenden Warenbahnabschnittes im Hinblick
auf intspannung nicht störend schwankt.
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Es kann ferner vorteilhaft sein, wenn für den Durchhang ein Schwankungsbereich
zwischen dem Umfang der Förderwalze und einer unterhalb dieser liegenden, insbesondere
der Durchhangform angepaßten, Tragfläche vorgesehen ist. DieseTragfläce kann eine
günstige Brems-Stauch-Wirkung auf die Warenbahn ausüben. Sie ist vor allem vorteilhaft
zur Aufnahme von bei hohen Warengeschwindigkeiten im Durchhang auftretenden Zentrifugalkräften.
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Vorzugsweise ist die die Durchhangtiefe kontaktlos erfassende Einrichtung
nur zum Schalten der Förderwalze auf Voreilung gegenüber dem nachgeschalteten maschinenteil
vorgesehen. Dagegen wird zweckmäßig zum Schalten auf iTacheilung ein Zeitschaltwerk
benutzt. Als Mittel zum kontaktlosen Erfassen des Durchhangs kann ein auf photo-elektronischer
Basis arbeitendes Meßgerät, wie eine Lichtschranke, ein Ultra-Schallgerät oder Shnliches
verwendet werden. Dabei ist es günstig, wenn der Meßstrahl
einen
um die Förderwalze gedachten Kreis tangiert.
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Anhand der schematischen Prinzip zeichnung von Ausführungsbeispielen
werden weitere erfindungsgemäße Einzelheiten erläutert.
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In figur 1 ist eine erfindungsgemäße Einrichtung schematisch ezeichnet,
bei der eine \arenbahn 1, z.B. ein Gewirke, unmittelbar von einer Rolle (oder Docke)
2 durch den ,zwischen dieser und einer (angetriebenen) Förderwalze 3 gebildeten
Spalt 4 von oben nach uiiten längs der gestrichelt gezeichneten etwa vertikal verlaufenden
gemeinsamen Dangentialebene 5 von Rolle 2 und als 3 gefördert wird. Diese Tangentialebene
5 berührt die Förderwalze 3 längs der Linie, hinter der die Warenbahn 1 erfindungsgemäß
von der Förderwalze 3 abläuft. Figur 1 zeigt alao den Fall, daß die Warenbahn 1
die Förderwalze 3 im wesentlichen nur an einer Linie, nämlich am Walzenspalt 4,
und einem von der Durchhangtiefe abhängigen schmalen Bereich dahinter berührt.
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Die Rolle 2 liegt im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 mit der Achse
6 auf einer Schrägbahn 7 so daß die Rolle 2 unabhängig von ihrem Durchmesser an
der Förderwalze 3 anliegt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Förderwalze 3 ist mit
hilfe nicht gezeichneter Einrichtungen gegenüber der Abzugsgeschwindigkeit des nachfolgenden
maschinenteils, z.B. einer Meßenrichtung, je nach Bedarf auf Vor- oder Nacheilung
steuerbar. Die Steuerung wird im Ausführungsbeispiel von einer Lichtschranke mit
Geber 8 und Reflektor 9 kommandiert. Der Strahl 1o der Lichtschranke tangiert einen
um die Förderwalze 3 gelegten gedachten Kreis 11.
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Der Durchmesser des Kreises 11 setzt sich zusammen aus dem Durchmesser
der Förderwalze 3, der Warenbaimdicke und einem Spielraum, der unter anderem von
der Qualität der Warenbahn, von der vorgesehenen Bahngeschwindigkeit und von den
Eigenschaften der Regeleinrichtung abhängt.
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Wenn die törderwalze 3 beispielsweise auf Ilachlauf gegenüber dem
nachfolgenden Diaschinenteil geschaltet ist, zehrt sich ein etwa vorhandener Durchhang
12, der zwischen dem spalt 4 und dem in Figur 1 nicht gezeichneten nachfolgenden
Naschinenteil, d.h.
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unterhalb der Förderwalze , gebildet ist, allmählich auf, bis der
Weg des Strahls zwischen Geber 8und Reflektor9der Lichtschranke frei wird. Ilierauf
erfolgt erfindungagen die Schaltung der Umfangsgeschwindigkeit der Förderwalze 3
auf Voreilung.
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Zweckmäßig ist dabei in der Steuerung des Antriebs der Pörderwalze
3 ein Zeitschaltwerk vorgesehen, welches letztere nach kurzer Zeit wieder auf iracheilung
schaltet, so da, der Durchhang 12 2 einen bei der gegebenen Warenbahngeschwindigkeit
maximal zulässigen Wert nicht überschreitet.
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In Figur 2, in der gleiche Teile wie in Figur 1 bezeichnet sind, ist
keine Andrückwalze vorgesehen. Die Warenbahn 1 wird der Förderwalze 3 hier - beispielsweise
aus hohem Einlauf - mit Hilfe einer mit Abstand huber die Förderwalse 3 gesetzten
Umlenkwalze (oder Warenballen) 14 zugeführt. Es ergibt sich somit eine (etwas von
der Durchhangtiefe abhängige) Berührungsfläche 15 zwischen Förderwalze 3 und Warenbahn
1. Die Warenbahn 1 läuft dabei wieder an bzw. nur wenig unterhalb der Linie von
der vor derwalze ab, die in Figur 1 dadurch den Spalt 4 gebildet ist.
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Außerdem ist in Figur 2 als Beispiel dargestellt, in welcher Weise
der erfindungsgemäßen Förderwalze 3 eine Neßwalze 16 mit Meßband 17 nachgeschaltet
sein kann.
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Im Ausführungsbeispiel gemaß Figur 3 liegt eine Walze oder Rolle 18
als Andrückwalze oben auf der Förderwalze 3 unmittelbar an dieser an, so daß die
Warenbahn 1 außer durch Reibungskraft an der Berührungsfläche 15 auch mit Hilfe
der Druckkraft in Spalt 19 zwischen den Walzen gefördert wird.
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Außerdem ist in Figur 3 die erfindungsgemäße Einrichtung durch eine
Tragefläche 20 ergänzt, die unterhalb der Förderwalze 3.
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liegt. Die Tragefläche 20 ist etwa der von der Tiefe des Durchhangt
12 abhängigen Durchhangform angepaßt. Als Reflektor für den Lichtstrahl 1o der Lichtschranke
kann entweder die Gragefläche 20 selbst oder bei Anbringung eines Fensters in der
Tragefläche der sonst benutzte Reflektor 9 verwendet werden.
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In Figur 3 ist ferner gezeichnet, in welcher Weise die Waren-@ahn
1 nach Verlassen der erfindungsgemäßen Förderwalze bei ci;ler Meß-Beschau-Maschine
über die Rolle 21 und einen Schautisch 22 zu einem Meßwerk 23 gelangen kann. Es
ist dabei günstig, dem meßwerk eine weitere kontaktlose Durchhangregelung 24 vorzuschalten,
beispielsweise eine solche, wie sie in der DT-OS 1.638.o82 beschrieben ist. Tach
Durchlauf durch das Meß werk 23 kann die Warenbahn 1 auf einer Einwalzensteigdocke
mit einer angetriebenen Bördfrwalze 25 und einer auf einer Schrägbahn 26 aufliegenden
Warenrolle 27 aufgewickelt werden.
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Wenn die Einrichtung gemäß Figur 3 auch für den Rücklauf geeignet
sein soll, ist es zweckmäßig, an der Einwalzenstegdocke am Ausgang eine erfindungsgemäße
Einricfitung mit einer Durchhangregelung mit einer Lichtschranke 28 vorzusehen,
die beispielsweise derjenigen nach Figur 1 entspricht. Da sich die Lichtschranke
28 beim Rücklauf der Warenbahn1 unmittelbar vor dem meßwerk 23 befindet, ist hierbei
eine zusätzliche Durchhangsteuerung, wie sie zweckmäßig beim Vorlauf mit dem Gerät
24 vorgesehen ist, nicht erforderlich. Das ist besonders günstig, da man den Aufwand
für die Steuerung des relativ selten vorkommenden Rücklaufs möglichst gering halten
möchte.
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1o Patentansprüche , Figuren