DE2224793C3 - Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dihydroxyanthrachinonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-DihydroxyanthrachinonenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Zur Herstellung von reinem 1,5-Dihydroxyanthrachinon
und reinem 1,8-Dihydroxyanthrachinon wird bis jetzt, ausgehend von Anthrachinon, folgendes technische
Verfahren verwendet:
Anthrachinon wird in Gegenwart von Quecksilberkatalysatoren disulfoniert, das Gemisch von 1,5- und
1,8-Anthrachinondisulfonsäure wird im schwefelsauren
Medium in die Isomeren getrennt und diese werden jeweils mit Kalkhydrat im Autoklav zu den entsprechenden
Hydroxyderivaten hydroxyliert.
Anthrachinon wird zu Dinitroanthrachinon nitriert
und von dem Dinitroanthrachinongemisch werden die «A'-Dinitroanthrachinone isoliert Diese werden im
schwefelsauren Medium in 1,5- und 1,8-Dinitroanihrachinon
getrennt Die Isomeren werden dann getrennt methoxyliert und zu den entsprechenden Dihydroxyanthrachinonen
verseift
Es wurde nun gefunden, daß man zu reinem 1,5-Dihydroxyanthrachinon und reinem 1,8-Dihydroxyanthrachinon
gelangen kann (ohne unter Druck arbeiten zu müssen wie es für die Hydroxylierung der
AA'-Amhrachinondisulfonsäuren nötig ist und ohne so große Volumina an Schwefelsäure zu benötigen wie für
die Trennung der 1,5- und 1,8-Dinitföäflthfächinöne
erforderlich ist), wenn man von einem «A'-Dialkoxyanthrachinongemisch
(hergestellt z. B. aus α,Λ'-Dinitroanthrachinongemisch)
ausgeht und dieses, ohne Trennung der Isomeren, zu den entsprechenden Dihydroxyderivaten
mit starken Säuren in essigsaurem Medium verseift, wobei man die unterschiedliche Löslichkeit des 1,5- und
des 1,8-Dihydroxyanthrachinons im essigsauren Versejfungsmedium
in der Wärme ausnützt, um die zwei Isomeren direkt voneinander zu trennen.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dihydroxyanthrachinon,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein «A'-Dialkoxyanthrachiuongemisch,
worin Alkoxy für den Rest eines niedrigmolekularen aliphatischen Alkohols steht,
in Essigsäure mit starken Mineralsäuren in der Wärme id verseift und nach Abtrennen des ausgefallenen 1,5-Dihydroxyanthrachinons
oberhalb 80° C, aus der Mutterlauge das 1,8-Dihydroxyanthrachinon durch Erkalten
und bzw. oder Verdünnen mit Wasser ausscheidet
Alkoxy steht z. B. für den Rest eines 1 bis 3 iä Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen Alkohols
vorzugsweise für Methoxy.
Als Essigsäure kommt insbesondere konzentrierte Essigsäure vorzugsweise Eisessig in Betracht, wovon
man vorteilhaft die 2- bis lOfache Menge, bezogen auf das eingesetzte Dialkoxyanthrachinon, verwendet
Als starke Mineralsäuren kommen solche in Betracht,
die in Essigsäure nach folgendem Schema dissoziiert werden:
HA+CH3COOH
z. B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure
oder Schwefelsäure.
Mit besonderem Vorteil wird konzentrierte Schwefelsäure eingesetzt Da man vorzugsweise im wasserfreiem
oder nahezu wasserfreiem Medium arbeitet, kann man auch Oleum einsetzen um den Wassergehalt des
Verseifungsmediums herabzusetzen, wenn wäßrige Essigsäure verwendet wurde. Vorteilhaft verwendet
man mindestens 2 Mol Mineralsäure, insbesondere
κ Schwefelsäure pro Mol Dialkoxyanthrachinon.
Die Verseifung wird vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 8O0C und der Siedetemperatur (Rückfluß) des
Reaktionsgemisches und während etwa 5 bis 24 Stunden durchgeführt
Nach Beendigung der Verseifung wird das auskristallisierte 1,5-Dihydroxyanthrachinon in der Wärme (über
80° C) von der Mutterlauge abgetrennt, gegebenenfalls gewaschen und getrocknet Aus der filtrierten Mutterlauge
kann nun durch Erkalten und bzw. oder langsames Verdünnen mit Wasser reines 1,8-Dihydroxyanthrachinon
auskristallisiert werden, wobei man gegebenenfalls die Mutterlauge einengen kann. Es ist auch vorteilhaft,
von der Mutterlauge, z. B. durch Gießen auf Wasser, das
1,8-Dihydroxyanthrachinon auszufällen. Der nach FiI-trieren erhaltene Filterrückstand besteht aus reinem
1,8-Dihydroxy anthrachinon.
Die Mutterlauge kann nach an sich bekannten Methoden zur Rückgewinnung von Essigsäure regeneriert
werden.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile
Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
100 Teile Dimethoxvanthrachinon-ljS/i.e-Gemisch
werden in SOO Teilen Eisessig suspendier!, mit 130 Teilen
93%iger Schwefelsäure versetzt und ca. 9 Stunden unter Rückfluß gekocht. Man läßt auf 95°C erkalten und
filtriert vom auskristallisierten Anthrarufin bei 95°C ab, läßt die Mutterlauge auf Zimmertemperatur erkalten
und filtriert bei 20eC vom auskristallisierten Chrysazin
ab. Beide Produkte werden, getrennt, mit heißem
3 4
Wasser neutral gewaschen und getrocknet. Es entstehen 100%iger Schwefelsäure versetzt und ca. 7 Stunden
43 Teile Anthrarufin und 37 Teile Chrysazin. unter Rückfluß gekocht. Man filtriert vom auskristallisierten
Anthrarufin bei 110°C ab, gießt die Mutterlauge
Beispiel 2 auf 3000 Teile Wasser und filtriert das ausgefallene
5 Chrysazin ab. Beide Produkte werden, getrennt, mit
100 Teile Dimethoxyanthrachinon-l.S/l.e-Gemisch heißem Wasser neutral gewaschen und getrocknet Es
werden in 300 Teilen Eisessig suspendiert, mit 90 Teilen entstehen 44 Teile Anthrarufin und 37 Teile Chrysazin.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,5- und 1,8-Dihydroxyanthrachinon, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein «A'-Dialkoxyanthrachinongemisch,
worin Alkoxy für den Rest eines niedrigmolekularen aliphatischen Alkohols steht, in
Essigsäure mit starken Mineralsäuren in der Wärme verseift und, nach Abtrennen des ausgefallenen
1,5-Dihydroxyanthrachinons oberhalb 80° C aus der
Mutterlauge das 1,8-Dihydroxyanthrachinon durch Abkühlen und bzw. oder Verdünnen mit Wasser
ausscheidet
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Eisessig einsetzt
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als starke Mineralsäure
Schwefelsäure einsetzt
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen zwischen
800C und Siedetemperatur des Reaktionsmediums verseift und das 1,5-Dihydroxyanthrachinon
von der Mutterlauge abtrennt
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in wasserfreiem Medium
arbeitet
6. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die 2- bis lOfache Menge
Eisessig, bezogen auf Dialkoxyanthrachinon, einsetzt
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