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Einrichtung zur Formsicherung, insbesondere an Pressen, Spritz-und
Druckgußmaschinen o.dgl.fl Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Formsicherung,
insbesondere an Pressen, Spritz- und Druckgußmaschinen oOdglO, bei der das Gewicht
der aus der Form ausgestoßenen Teile in einer Wiegevorrichtung mit einem auf Messern
gelagerten Wiegebalken und pendelnd daran gelagerten Lastschale mit zwei dreieckförmigen,
gegeneinander verschwenkbaren Wiegeschalen überprüft wird, wobei diese#Wiegevorrichtung
nach Erreichen des vorgegebenen Kontrollgewichtes einen Steuerbefehl zum erneuten
Start der Formeinrichtung gibt und sich gleichzeitig automatisch entleert.
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Derartige Einrichtungen haben die Aufgabe, sicherzustellen, daß kein
Teil in der Formeinrichtung zurückbleibt, da in einem solchen Falle die Form bzw.
das Werkzeug beschädigt werden kann. Bei vollautomatischen Spritzgußautomaten wird
das Gewicht von Anguß und Spritzlingen gegen ein Kontrollgewicht ausgewogen, Nur
bei Erreichen des Kontrollgewichtes erfolgt der Start des neuen Arbeitszyklus. Wird
dieses Kontrollgewicht nicht erreicht, so kann kein automatischer Start der Formeinrichtung
erfolgen, Bekannt ist eine Einrichtung zur Formsicherung der eingangs genannten
Art, bei der das Gewicht der aus der Form ausgestoßenen Teile in einer Wiegevorrichtung
gegen ein vorgegebenes Kontrollgewicht ausgewogen wird. Bei Erreichen dieses Gewichtes
wird über einen Befehlskontakt ein Befehl zum erneuten Start der Formeinrichtung
gegeben. Bei dieser bekannten Einrichtung zur Formsicherung besteht die Lastschale
aus zwei dreieckförmigen Wiegeschalen, die mit ihrer gemeinsamen Drehachse an einem
Wiegebalken gelagert sind.
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Während des Befüllens der Lastschale ist der Wiegebalken unterstützt,
so da der Wiegevorgang nicht durch das Fallgewicht beeinflußt werden kann. Der Wiegebalken
selbst -ist dabei mit prismenförmigen Messern auf entsprechenden Lagerblöcken gehalten.
Bei Erreichen des vorgegebenen Kontrollgewichtes schwenkt ein Befehlskontakt gegen
einen Gegenkontakt am ortsfesten Traggerüst0 Hierbei wird ein Steuerbefehl ausgelöst,
der zum erneuten Start der vorgeschalteten
Formeinrichtung führt.
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Insbesondere bei sehr leichten Kunststoffspritzteilen kommt es auf
eine hohe Ansprechempfindlichkeit einer solchen Kontroll-und-Steuereinrichtung an.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine solche Einrichtung
in ihrer Ansprechempfindlichkeit zu verbessern, die Betriebssicherheit zu vergrößern
undaißerdem bei relativ großer Lastschale einamöglichste kleine Baugröße, insbesondere
eine niedrige Bauhöhe, zu erreichen.
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Zur Lösung der Aufgabe der Erfindung wird eine Einrichtung zur Formsicherung
der genannten Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Lastschale
während der Befüllung schwingungsfrei unterstützt gehalten ist an einem Wiegebalken,
dessen Lastarmlänge ein Mehrfaches der Gewichtsarmlänge beträgt.
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Bei der bekannten Konstruktion ist zwar das Wiegebalkensystem bei
der Befüllung unterstützt, die Lastschale selber kann jedoch Schwingungen ausführen,
die zu einer Verfälschung der Anzeige führen. Gemäß der Erfindung ist daher die
Lastschale währ-end der Befüllung direkt unterstützt, so daß auch jegliche Schwingung
vermieden wird. Eine hohe Ansprechgenauigkeit ergibt sich aus dem vorgeschlagenen
Hebelverhältnis des Lastarmes zum Gewichtsarm. Außerdem wird durch die vorgeschlagene
Bauweise eine geringe Baulänge und Bauhöhe erreicht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsart sind an einem Trage rüst horizontal
gegenläufig verschiebbare Stangen vorgesehen mit je einem am Ende rechtwinklig angesetzten
Block, der im Verriegelungszustand mit einer Einformung eine an der Wiegeschale
befestigte Rolle unterstützt. Gleichzeitig ist an jeder Stange noch ein Entriegelungssteg
vorgesehen, die die pendelnd gelagerten Wiegeschalen auseinanderziehen.
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Diese Wiegeschalen sind dabei an einem Rahmen pendelnd gelagert und
mittels Federn in ihrer Verschlußstellung gehalten. Diese besondere Aufhängung der
Wiegeschalen an einem Rahmen hat den Vorteil, daß beim Aufschwenken die Schalenränder
nicht wesentlich über den Begrenzungsrahmen der Lastschale hinausgehen, wodurch
eine Reduzierung der bisher üblichen Bauhöhe erreicht wurde. Die Lastschale kann
nahezu unmittelbar unter die Einfallöffnung des Gehäuses der Einrichtung untergesetzt
werden. Durch den umlaufenden Rahmen wird verhindert, daß ausgeworfene Teile seitlich
aus der Schale herausspringen können.
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Eine weitere Erhöhung der Ansprechfeinheit und der Ansprechgenauigkeit
wird dadurch erreicht, daß der Rahmen der Lastschale auf Lagermessern am Wiegebalken
mit einer entsprechenden Lagerung gehalten ist. Die Lagerung des Wiegebalkens wurde
außerdem dadurch verbessert, dä3 in den Lagern am Traggerüst in axialer Ric-htung
reibungsmindernde Lagersteine eingesetzt worden sind.
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Die Erfindung ist also in der Kombination von Verbessenzigen von Bauteilen
einer im Prinzip bekannten Einrichtung zur Formsicherung zu sehen, die gemeinsam
dazu dienen, die Ansprechgenauigkeit und die Betriebssicherheit einer solchen Einrichtung
zu verbessern, um sie insbesondere zur Kontrolle geringer Ausfallgewichte einsetzen
zu können.
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Im folgenden wird anhand eines abgebildeten Ausführungsbeispieles
die Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Einrichtung, Fig. 2 die zugehörige Draufsicht, Fig. 3 eine entsprechende Seitenansicht
mit einem teilweise geschnittenen Außengehäuse und Fig. 4 die Ansicht eines Lagerblockes
zur Aufnahme der Lagermesser des Wiegebalkensystems.
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Auf einem Traggerüst 1 ist auf der Platte 2 ein Wiegebalkensystem
3 aufgesetzt. Dabei ist an den seitlichen Wiegebalken je ein Lagermesser 34 vorgesehen,
welches auf einem Lagerblock 16, wie er in Fig. 4 gezeigt ist, aufsetzt. Die Aufteilung
des Wiegebalkens ist dabei so gewählt, daß die Länge des Lastarmes 31 ein Mehrfaches
der Länge des Gewichtsarmes 32 beträgt. Ein solches Hebelverhältnis erhöht die Ansprechempfindlichkeit
der Wiegevorrichtung. An jedem Lagerblock 16 ist eine Lagerplatte 17 befestigt mit
einer dreieckförmigen Ausnehmung, in der das Lagermesser 34 aufsetzt. Von oben wird
das
Messer mit einer Halteplatte 19 gesichert. Zur#Verminderung der stirnseitigen Reibung
des Lagermessers am Block 16 ist in axialer Richtung in diesem Block ein reibungsmindern
der Gleitstein 18, beispielsweise ein Kristall, eingesetzt.
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Am vorderen Ende der Lastarme 31 ist auf Lagermessern 35 die Lastschale
4 aufgehangen. Diese Lastschale besteht aus einem Rahmen 41, an dem voneinander
unabhängig zwei dreieckförmige Wiegeschalen 42 pendelnd gelagert sind, die durch
Federn 44 gegeneinander gezogen sind und die Lastschale verschließen.
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Im geöffneten Zustand entspricht die Größe der Ausfallöffnung der
oberen Einfüllöffnung der Lastschale.
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An einem relativ schweren Querbalken 33 des Wiegebalkensystems sind
als Gegengewichte zur Lastschale Kontrollgewichte 61 auf einer Gewindestange 62
verschiebbar aufgesetzt. Durch Verschiebung der-Kontrollgewichte 61 kann ein Gegenmoment
zum Lastmoment in gewünschter Größe vorgegeben werden. An diesem Querbalken 33 ist
eine weitere Stange 63 befestigt mit einem verschiebbaren Gewicht 64 zur Feineinstellung.
Mit dieser Feineinstellung kann das Gegenmoment um bekannte Größen verändert werden
Am Ende dieser Stange 63 befindet sich ein Befehlskontakt 7, der mit einer auf der
Platte 2 des Traggerüstes 1 aufgesetzten Gegenkontakt 8 bei Erreichen des vorgegebenen
Kontrollgewichtes bzw. Kontrollmomentes zusammenarbeitet, Durch diesen Kontakt wird
ein Steuerbefehl zum erneuten Start einer vorgeschalteten Maschine gegeben, beispielsweise
einer Presse, einer Spritz-oder einer Druckgußmaschine.
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Während der Befüllung bzw. des Ausfallens der Teile aus der vorgeschalteten
Formeinrichtung sind die Wi-egeschalen 42 der Lastschale 4 schwingungsfrei unterstützt
gehalten. Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, sind seitlich am Traggerüst 1
zwei Stangen 51 und 52 des Gestänges 5 gegeneinander verschiebbar gehalten. Auf
diesen Stangen 51 und 52 sind Blöcke 53 und 55 aufgesetzt, die im Verriegelungszustand
mit entsprechenden Einformungen 54 und 56 die Kun#ststoffrollen 43 an den Wiegeschalen
42 unterstützen, so daß die Lastschale durch den Aufprall 4er aus der vorgeschalteten
Maschine ausgestoßenen Teile nicht in Schwingungen versetzt werden kann.
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An den Stangen 51 und 52 sind außerdem Entriegelungsstege 57 und 58
gehalten, die beim Verschieben der Stangen die Wiegeschalen 42 an ihren Rollen 43
auseinanderziehen-bzw. schieben und somit die Lastschale öffnen, wobei die sich
darin befindlichen Teile nach unten herausfallen.
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Die Verschiebung der zwischen den Gleitrollen 9,10211 am Traggerüst
gehaltenen Stangen 51 und 52 erfolgt über einen Kurbeltrieb 12. Zur Steuerung laufen
diese Stangen 51 und 52 gegen Endkontakte 13und 14. Die Stange 51 überläuft mit
einer Kontakt-rolle 59 einen weiteren Endschalter 15. In Fig. 1 ist in gestrichelter
Darstellung die Entleerungsstellung der Wiegeschalen 42 gezeigt, wobei die Stangen
51 und 52 eine entsprechende Stellung einnehmen. Beim Verschieben der Stangen 51
und 52 in die Verschlußstellung,
in der ihre Blöcke 53 und 55 die
Wiegeschalen 42 unterstützen, werden die Wiegeschalen 42 wieder durch die Federn
44 in die Verschlußstellung selbsttätig zurückgezogen.
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Das Traggerüst 1, auf welchem das Wiegebalkensystem 3 mit der Kontrollgewichtseinrichtung
6 und der Lastschale 4 aufgesetzt ist, und an der seitlich das Gestänge 5 vorgesehen
ist, wird in einem Abdeckgehäuse 100, wie es in Fig. 3 ersichtlich ist, eingesetzt.
Zur Bedienung der Einrichtung ist an diesem Gehäuse eine Schalterplatte 101 vorgesehen
mit einem Zählwerk 102 und einem Einschalthebel 103. Oben auf der Platte 2 des Traggerüstes
1 sind weitere Bedienungs- und Prüfschalter 72,73und Kontrolleuchten 70,71aufgesetzt.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung wird in der Regel zur Formsicherung
unter der Ausstoßöffnung einer entsprechenden Maschine untergesetzt. Wie bereits
erwähnt, soll sichergestellt werden, daß keine geformten Teile in der Maschine zurückbleiben.
Aus diesem Grunde muß geprüft werden, ob das bekannte Gewicht der ausgestoßenen
Teile nach jedem Arbeitszyklus erreicht wird.
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Über die Kontrollgewichtseinrichtung 6 wird ein Gegenmoment zum Lastmoment
infolge der ausgestoßenen Teile so eingestellt, daß nach der Entriegelung des Balkensystems
der Kontakt 7 gegen den Gegenkontakt 8 schwenkt. Wird das vorgegebene Gewicht nicht
erreicht, so darf auch kein Kontakt erfolgen.
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Während des Aufpralles der ausgestoßenen Teile in die Lastschale 4
muß diese Schale schwingungsfrei unterstützt gehalten sein. Erst nach einer einstellbaren
zeitlichen Verzögerung wird das Gestänge 5 verschoben und damit die Wiegeeinrichtung
frei gegeben. Das Gestänge 5 wird zunächst nur mit seinen Unterstützungsblöcken
von den Wiegeschalen abgezogen.
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Nach Schließen des Befehlskontaktes erfolgt das Öffnen der Wiegeschalen
42 über die Entriegelungsstege 57 und 58, die die Wiegeschalen 42 an den Rollen
43 aufziehen bzw. aufschieben.
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Beim Abziehen der Unters tützungs blöcke von den Rollen 43 der Wiegeschalen
42 überläuft eine Kontaktrolle 59 an der Stange 51 den Schalter 15. In der Entriegelungsstellung
befindet sich die Kontaktrolle 59 über dem Schalter 15. Diese Stellung wird durch
eine auf leuchtende Lampe 70 angezeigt.
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Ist diese Entriegelungsstellung nicht erreicht, so darf der Start
der vorgeschalteten Maschine nicht erfolgen.
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Nach dem Öffnen der Wiegeschalen 42 läuft die Stange 52 gegen den
Endschalter 14, wodurch die Rückbewegung der Stangen 51 und 52 und damit auch die
Schließung und die Festsetzung der Lastschale 4 bewirkt wird.
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Wird von den ausgestoßenen Teilen nach der Entriegelung des Wiegebalkensystemes
das vorgegebene Kontrollgewicht erreicht, so wird über den Schluß der Kontakte 7
und 8 ein Steuerbefehl zur vorgeschalteten Maschine gegeben, der
einen
erneuten Start auslöst. Gleichzeitig wird die Lastschale 4 entleert und die Einrichtung
für einen neuen Wiege zyklus vorbereitet. Der Kontaktschluß wird durch eine Lampe
71 angezeigt.
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Über einen Befehl von der Maschine wird der Steuerkres der erfindungsgemäßen
Einrichtung, der im geschlossenen Zustand die Wiege-und Kontrollbereitschaft kennzeichnet,
wieder geschlossen für den nächsten Kontrollvorgang.
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Wird jedoch das vorgegebene Kontrollgewicht durch die ausgestoßenen
Teile nicht erreicht, so erfolgt kein Befehlskontakt über die Kontakte 7 und 8,
so daß die vorgeschaltete Maschine gestoppt ist. Nach einer einstellbaren zeitlichen
Verzögerung, wird der Steuerkreis, der die Wiegebereitschaft kennzeichnet, gesperrt.
Ein Schließen des Steuerkreises ist danach nur von Hand möglich. Mit dieser Maßnahme
wird verhindert, daß bei Nichterreicnen des vorgegebenen Kontrollgewichtes durch
Erschütterungen oder durch mechanische Berührung ungewollt die vorgeschaltete Maschine
in Lauf gesetzt werden kann.
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Der Start der vorgeschalteten Formeinrichtung kann daher bei automatischer
Steuerung durch die erfingungsgemäße Einrichtung nur erfolgen, wenn folgende drei
Bedingungen erfüllt sind:
1.) Die Wiegebereitschaft, bei der sich
das Gestänge 5 in der Entriegelungsstellung befindet, muß über den Befehlsgeber
15 gemeldet sein.
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2.) Der Steuerbefehl für die Entriegelung muß von der Maschine gekommen
sein.
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3.) Der Befehlskontakt durch Berührung der Kontakte 7 und 8 nach Erreichen
des Kontrollgewichtes muß erfolgt sein.
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Im -übrigen ist über die Schalter 72 und 73 ine Überprüfung der Einrichtung
möglich. So kann über die Schalter die Lastschale 4 geöffnet und das Gestänge 5
in die Entriegelungsstellung unangie Verriegelungsstellung gefahren werden. Während
dieser Prüf-und Einstellvorgänge kann die vorgeschaltete Maschine nicht in Gang
gesetzt werden.