DE2220884B2 - Fackelbrenner - Google Patents
FackelbrennerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Brenner für die Beseitigung von brennbarem Abgas, insbesondere von
Abgas aus Erdöl.
Es gibt viele Fälle, in denen die Ölindustrie Rohöl oder Rohölfraktionen handhaben muß, die aufgrund der
Konzentration an niedrigmolekularen Kohlenwasserstoffen, wie Methan, Äthan, Propan und Butan, einen
unannehmbaren hohen Dampfdruck haben. Es ist allgemein üblich, den Dampfdruck durch Verringerung
der Konzentration an flüchtigen Komponenten zu senken, und die hierbei erhaltenen brennbaren Gase
haben gewöhnlich Drücke unter 6 kN/m2, wobei die Drücke sich als Überdrücke oberhalb von Normaldruck
verstehen.
Es ist nicht immer möglich, brennbare Gase bei niedrigem Druck zu verkaufen oder in anderer Weise zu
verwerten. Gelegentlich müssen sie verworfen werder,
Hierbei entstehen häufig rauchige Flammen, insbeson derebei Butan bei Drücken unter 1,5 kN/rr .
Es wurden bereits Brenner zur Beseitige y von unter
niedrigem Druck stehenden, nicht verwertbaren Gasen vorgeschlagen, die einen Eintritt aufweisen, der ein
unter hohem Druck stehendes Gas über eine Leitfläche
führt, die so gekrümmt ist, daß die Strömung von Gas und Luft zu einem Brennstoffeintritt ausgelöst wird,
durch den ursprünglich unter niedrigem Druck stehender Brennstoff in deti Strom aus Hochdruckgas und Luft
eingeführt wird. Der Leitkörper ist als Coandakörper
s und die Leitfläche als Coandafläche bekannt
Brenner dieser Art sind sehr vorteilhaft in Fällen, in
denen das Volumen des zu verbrennenden Gases nicht in weiten Grenzen schwankt Bei vielen Betriebszuständen erfordern jedoch die Fackeln einen weiten »turn
ίο down«-Bereich, um sich verändernde Arbeitsbedingungen zu berücksichtigen. Der Ausdruck »turn down«-Bereich ist das Verhältnis der erreichbaren maximalen
Wärmezufuhr zum Brenner ohne Verschlechterung der Verbrennung geteilt durch die minimale Wärmezufuhr
zum Brenner.
Aus der US-PS 34 19 339 ist ein Brenner bekannt, der
eine Ansaugvorrichtung aufweist, bei der der Coanda-Effekt
über einen festen Schlitz in Erscheinung tritt. Die untere Durchsatzgrenze einer Coandafackel mit einem
feststehenden Schlitz liegt bei etwa 70 kN/m2, so daß normalerweise das »turn down« durch Anwendung
eines hohen maximalen Druckes von beispielsweise 550 bis 650 kN/m2, bei dem sich ein »turn down« von etwa
3 :1 ergibt, erhalten wird. Hohe maximale Arbeitsdrükke haben jedoch zwei Nachteile: Zuweilen ist das Gas
nicht unter einem genügenden Druck verfügbar, um das notwendige »turn down« zu erhalten, ferner nimmt das
Geräusch der Fackel mit steigendem Druck zu.
Es wurde nun gefunden, daß es durch einen selbstregulierenden Schlitz möglich ist, den Arbeits
druck über einen weiten Bereich von Durchflußmcngen konstant oder nahezu konstant zu halten, wodurch sich
ein breiterer »turn down«-Bereich ergibt, als dies normalerweise möglich ist, und ferner die Schwierigkeiten
behoben werden, die mit dem Betrieb unter hohem Druck verbunden sind.
Fackelbrenner mit einer Zuführungsleitung für ein Hochdruckgas und einem über deren Austritt angeordneten
Coandakörper mit gekrümmter Ablenkfläche für die Gas- und Luftströmung längs der Oberfläche des
sich verjüngenden Coandakörpers, der gekennzeichnet ist durch einen zwischen der Ablenkfläche des
Coandakörpers und der Hochdruckgasleitung vorgesehenen selbstregulierenden Schlitz.
Unter einem selbstregulierenden Schlitz ist ein Schlitz zu verstehen, der sich automatisch der Durchflußmenge
von Hochdruckgas so anpaßt, daß der Druck des Hochdruckgases beim Austritt aus dem Schlitz ungefähr
konstant bleibt Als Hochdruckgas kann ein Brenngas oder Wasserdampf verwendet werden. Das Hochdruckgas
tritt aus der Zuführungsleitung vorzugsweise unter einem Druck im Bereich von 70 bis 300 kN/m2 aus. Wird
als Hochdruckgas ein Brenngas verwendet, ist im Coandakörper vorzugsweise ein innerer Durchgang
5> vorhanden, durch den Brenngas unter niedrigem Druck
in den Strom aus Hochdruckgas und Luft eingeführt wird. Wird als Hochdruckgas Wasserdampf verwendet,
muß der Coaidakörper einen solchen Durchgang enthalten.
(>l Zweckmäßig läßt man den Coandakörper aul dem
Gasstrom wie in einem Luftlager »schwimmen« oder schweben, d. h., der selbstregulierende Schiit? wird
verwirklicht, indem die Hochdruckgasleitunt.; festste
henti und der Coandakörper in Abhängigkeit vom
''- Gasdruck beweglich gestaltet ist. Bei dieser Anordnung
öffnet sich der Schlitz so weit, daß jede erforderliche Menge Gas unter konstantem Druck hindurchströmen
kann. Dieses System gestat'et jedoch nur niedrige
Arbeitsdrücke, es sei denn, daß der Körper mit einem
Ballastgewicht bis zu einem hohen Gesamtgewicht belastet wird.
Vorteilhaft wird der bewegliche Coandakörper zusätzlich hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch
belastet. Dies hat den zweifachen Vorteil, daß das Totgewicht vom oberen Ende des Fackelschornsteins
entfernt und die erforderliche Belastung gesenkt wird.
Bei hydraulischer oder pneumatischer Femsteuerung können die Druck/Strömungs-Charakteristiken der
Fackel nach Bedarf verändert werden. Zweckmäßig erfolgt die zusätzliche Belastung des Coandakörpers
über eine Last, die über einen hydraulischen Kolben auf den Coandakörper einwirkt
Die auf den Coandakörper einwirkende Belastung kann durch Einsetzen einer Feder erhöht werden, die
die Coandafläche gegen den Eintritt des Hochdruckgases drückt Die Eigenschaften der Feder müssen so
gewählt werden, daß die Coandafläche unter Bildung des Schlitzes vom Eintritt abgehoben wird, wenn
Brenngas oder Wasserdampf unter hohem Druck einströmt Zwar bedeutet die Verwendung eines
federbelasteten Systems anstelle eines freischwebenden Systems, daß der Druck nicht mehr bei allen
Durchflußmengen konstant ist jedoch steigt die
Durchflußmenge mit dem Quadrat des Drucks, wobei eine sehr steile Charakteristik und ein gutes »turn
down« erhalten werden.
Die vorstehend beschriebenen Konstruktionsmerkmale bedingen eine Bewegung der Fackelspitze, so daß
geeignete Führungen und flexible Verbindungen im Falle einer zentralen Niederdruckzuführung notwendig
sind. Es ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung aber auch möglich, den selbstrtgulierenden
Schlitz zu verwirklichen, indem der Coandakörper feststehend und die Hochdruckgasleitung in Abhängigkeit
vom Gasdruck beweglich gestaltet ist. Hierbei kann ein Federbalgteil in der beweglichen Hochdruckgasleitung
unterhalb des Schlitzes angeordnet sein. Dies ermöglicht eine einfache Veränderung der Schlitzweite
ohne Bewegung der Fackelspitze selbst, da der auf den Ausgang des Schlitzes zur Einwirkung kommende
Druck so eingestellt werden kann, daß dieser Schlitz sich bis zur erforderlichen Weite öffnet
Vorzugsweise sind eine oder mehrere Federn, die parallel zum Federbalgteil wirken, in der beweglichen
Hochdruckgasleitung angeordnet Diese Verwendung zusätzlicher Federn ist eine einfache Möglichkeit, den
erforderlichen Druck zum Schließen des Schlitzes für eine bestimmte Anwendung zu erzielen, und hat die
folgenden Vorteile:
1) Der Federbalg arbeitet unter geringerer Beanspruchung, so daß eine längere Lebensdauer möglich ist.
2) Fertigungsschwankungen im Federbalg können durch entsprechende Wahl der Federstärke ausgeglichen
werden.
3) Der gleiche Federbalg kann für Fackeln von unterschiedlicher Spezifikation durch entsprechen
de Wahl der Federn verwendet werden.
Bs ist bekannt, daß ein Gasstrom an einer in geeigneter Weise geformten Oberfläche »haftet« und
eine gekrümmte Oberfläche einen Gasstrom ablenker und hierdurch eine Niederdruckzone erzeugen kann, im
Fackelbrenner gemäß der Erfindung ist der Anfangstei!
der Leitfläche die Rotationsfläche, die durch Rotation
eines Kreisquadranten um die Längsachse des Coandakörpers gebildet wird, wobei de gekrümmte Abschnitt
des Quadranten tangential zum Schlitz verläuft.
Hierdurch wird eine Zone niedrigen Drucks ausgebildet in die die Luft der umgebenden Atmosphäre strömt
Während des Betriebs des Brenners enthält die Niederdruckzone ein Gas mit hoher kinetischer
Energie. Um das Strömungsbild von der Niederdruckzone hinweg zu verbessern, ist der Endteil des
!.eitkörpers so geformt daß die kinetische Energie
verringert und der Druck des Gases erhöht wird. Beispielsweise verjüngt sich der Endteil des Leitkörpers
ίο kegelförmig.
Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit den Abbildungen beschrieben.
Der in F i g. 1 dargestellte Fackelbrenner weist einen
Coandakörper 1 und eine Leitung 2 für die Zuführung
ij von Brenngas unter hohem Druck auf. Wenn das Gas
strömt öffnet sich ein Schlitz 3 zwischen dem Körper 1
und der Leitung 2. Der Körper 1 ist mit einer Leitfläche versehen, die aus zwei Teilen 4 und 5 besteht, die
ineinander übergehen. Der Teil 4 ist ein Ablenkteil, der die Richtung des Hochdruckgases von waagerecht nach
senkrecht verändert während der Teil 5 sich verjüngt und die Strömung zwischen dem Ablenkteil 4 und dem
oberen Ende des Körpers 1 verändert.
Die Form des Abienkteils 4 läßt sich am einfachsten
:~ als Rotationsfläche beschreiben, die durch Rotation
eines Kreisquadranten um die Längsachse des Coandakörpers gebildet wird, wobei der gekrümmte Abschnitt
des Quadranten tangential zum Schlitz verläuft. Wie die Abbildungen zeigen, ist der Abstand zwischen der
Rotationsachse und der Mitte des Quadranten gleich dem Radius des Quadranten. Der sich verjüngende Teil
5 hat die Form eines Kegelstumpfes.
Während das Hochdruck-Brenngas um den Ablenkteil 4 strömt wird seine Strömungsrichtung von
anfänglich waagerecht zu senkrecht verändert. Hierdurch wird eine Niederdruckzone in der umgebenden
Luft und demzufolge eine Bewegung von Luft sowie Brennstoff zum oberen Ende des Körpers 1 ausgelöst.
Der Coandakörper 1 ist mit Hilfe einer Fühl ung 6 in die Hochdruckgasleitung 2 eingesetzt und ist freischwebend.
Beim Gleichgewichtspunkt ist PA= W, wobei P der Druck des Gases im Sitzrohr, A der Querschnitt des
Rohres und Wdas Gewicht des Coandakörpers 1 ist. Da
4v A und VVkonstant sind, ist somit Pkonstant, und ohne
Rücksicht auf die Gasdurchflußmenge öffnet sich der Schlitz lediglich, um diese aufzunehmen.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Konstruktion wird der Coandakörper 1 zusätzlich durch ein hydraulisches
System belastet. Eine Last 10 wirkt auf den Kolben 11
eines schmalen hydraulischen Zylinders 12 ein. Der Körper 1 ist mit dem Kolben 13 eines weiten
hydraulischen Zylinders 14 verbunden. Eine Leitung 15 überträgt den hydraulischen Druck zwischen den
>5 Zylindern 12 und 14.
In diesem Fall ist das mechanische Mehrgewicht des hydraulischen Systems
M, ■-■--■ U
worin W1 das Gewicht der zur Hinwirkung gebrachten
Las! 10. VV; das Gewicht des Körpers 1, Ai die Fläche
lU^ Zylinders 12 und Λ -die Fläche des Zylinders 14 ist.
Bei der in F i g. 3 dargestellten Ausführungsform drück; eine Feder 20 den beweglichen Coandakörper 1
gegen die feststehende Hochdruckgasleitung 2. Diese Feder · ι·ΐ <
der Hebewirkung des Hochdruckgases
entgegen. Beim Gleichgewicht ist W3 = Ai und P=Rd,
wobei Wj das Gewicht des Coandakörpers t, Ai die
Fläche der Leitung 2, P3 der Druck in der Leitung 2, R
die Federkonstante und c/der Federweg ist.
Bei der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform enthält die Hochdruckgasleitung 2 einen Federbalgteil
30 unmittelbar unterhalb ihres Austritts. Wennn der Druck des austretenden Gases steigt, wird der Schlitz 3
weiter, d. h„ es findet eine Relativbewegung zwischen dem. Coandakörper 1 und der Leitung 2 statt. Bei den in
Verbindung mit Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsformen bewegt sich der Coandakörper, während
die Leitung feststehend bleibt. Bei der in F i g. 4 dargestellten Ausführungsform ist der Coandakörper
feststehend. Auch fast die gesamte Leitung 2 bleibt feststehend, und die Relativbewegung erfolgt durch
Zusammenziehen des Balgs 30. Umgekehrt hat eine Abnahme des Drucks eine Ausdehnung des Balgs zur
Folge. Bei dieser Anordnung muß der Durchmesser des Außenrohres am Gasaustrittsschlitz 3 größer sein als
der Durchmesser des Balgs 30, so daß die durch den Gasdruck auf den Schlitz 3 ausgeübte Kraft größer ist
als die Kraft, die den Balg 30 durch den Innendruck öffnet.
Beim Gleichgewicht ist A\PA = R2d2, worin A't die
reine wirksame Fläche, P« der Druck des Gases in der
Leitung 2, R2 die Federkonstante des Federbalgs und di
der Federweg ist.
Bei der in Fig.5 dargestellten Ausführungsform unterstützen Federn 40 den Balg 30 in seiner Aufgabe.
den Schlitz 3 zu schließen. Sie sind parallel zum Balg 30 wirksam und sind an der Hochdruckgasleitung 2 über
und unter dem Balg 30 befestigt. Durch entsprechende Einstellung der Kraft der Federn 40 können Änderungen
der Fackelspezifikation und Schwankungen der Balgfertigung berücksichtigt werden. Die großen
Schrauben 16 ermöglichen das Zusammendrücken und die Einstellung der Federn.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Fackelbrenner mit einer Zuführungsleitung für ein Hochdruckgas und einem über deren Austritt
angeordnetem Coandakörper mit gekrümmter Ablenkfläche für die Gas- und Luftströmung längs der
Oberfläche des sich verjüngenden Coandakörpers, gekennzeichnet durch einen zwischen der
Ablenkfläche (4) des Coandakörpers (1) und der Hochdruckgasleitung (2) vorgesehenen selbstregulierenden Schlitz (3).
2. Fackelbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der selbstregulierende Schlitz
(3) verwirklicht wird- indem der Coandakörper (1) feststehend und die Hochdruckgasleitung (2) in
Abhängigkeit vom Gasdruck beweglich gestaltet ist
3. Fackelbrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Federbalgteil (30) in der
beweglichen Hochdruckgasleitung (2) unterhalb des Schlitzes (3) angeordnet ist.
4. Fackelbrenner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Federn (40),
die parallel zum Federbalgteil (30) wirken, in der beweglichen Hochdruckgasleitung (2) angeordnet
sind.
5. Fackelbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der selbstregulierende Schlitz
(3) verwirklicht wird, indem die Hochdruckgasleitung (2) feststehend und der Coandakörper (1) in
Abhängigkeit vom Gasdruck beweglich gestaltet ist.
6. Fackelbrenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Coandakörper
(1) zusätzlich hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch belastet ist.
7. Fackelbrenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Belastung des
Coandakörpers (1) über eine Last (10) erfolgt, die über einen hydraulischen Kolben (13) auf den
Coandakörper (1) einwirkt.
Applications Claiming Priority (2)
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GB1206971 | 1971-04-29 | ||
GB1206971A GB1383294A (en) | 1971-04-29 | 1971-04-29 | Flarestacks |
Publications (3)
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DE2220884B2 true DE2220884B2 (de) | 1977-06-30 |
DE2220884C3 DE2220884C3 (de) | 1978-02-16 |
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IT958558B (it) | 1973-10-30 |
GB1383294A (en) | 1974-02-12 |
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FR2136650A5 (de) | 1972-12-22 |
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JPS5322692B1 (de) | 1978-07-10 |
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