DE2220870C3 - Vorrichtung zum Abscheiden von Eisen(II)-chlorid aus Gasgemischen - Google Patents
Vorrichtung zum Abscheiden von Eisen(II)-chlorid aus GasgemischenInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Abscheiden von Eisen(II)-chlorid aus Gasgemischen, wie sie bei der Chlorierung von titanhaltigen Eisenerzen
entstehen.
Gasförmige Eisenchloride entstehen beispielsweise bei der Gewinnung von Titandioxid mittels eines
Chlorierungsverfahrens, bei dem titanhaltige Eisenerze bei relativ hohen Temperaturen zwischen 750 und 2s
UOO0C behandelt werden. Es ist zur Abtrennung der
Eisen-Verunreinigungen bei diesen Verfahren gebräuchlich, die höher siedenden Eisenchloride aus dem
Abgasstrom abzukühlen und dabei zu kondensieren. Wirksame industriell durchführbare Verfahrenstechniken hatten jedoch bisher den Nachteil, daß Erz-Feinkorn und Kohlenstaub, die mit den Gasen abgezogen
werden, zur Schlammbildung neigten und sich in der Flüssigkeitsschicht bzw. in der Schicht aus Flüssigkeit
und Feststoffen, die infolge der Abkühlung an den Wänden des Kondensators gebildet werden, sammelten.
Da diese Feststoffschicht Sehr schnell dicker wird, wird
die Leistung des Kondensators verringert, und es können Blockierungen verursacht werden. Zunächst
setzen sich die Feststoffe an den Wänden in Form eines *o
dünnen Belages ab, der später das Aussehen von inselartigen Ablagerungen annimmt
So wurde beispielsweise festgestellt, daß Staubteilchen, wie z. B. feinteiliger Koks, der mit den Gasen
ausgetragen wird, durch das kondensierende Eisenchlo- « rid, das beim Abkühlen aus einem Gas in den flüssigen
Zustand übergeht befeuchtet werden. Wenn solche Teilchen befeuchtet sind, neigen sie dazu, aneinander zu
haften, so daß sich infolge ihrer semi-flüssigen Oberfläche schnell eine klebrige Masse entlang den so
Kühlflächen aufbaut. In engen Leitungen oder Rohren, wie sie für derartige Kondensatoren verwendet werden,
verhindern diese Massen aus feuchtem Feststoff bald den weiteren Durchzug der Gase, so daß Betriebsunterbrechungen erfolgen müssen, damit die Vorrichtung
ausgewaschen und gereinigt werden kann.
Eine eingangs genannte Vorrichtung ist des weiteren bei der Gewinnung von Titantetrachlorid durch
Behandlung von eisenhaltigem Titanmaterial bekanntgeworden (OE-PS 2 02 982). Diese Vorrichtung besteht
aus einem senkrecht oder geneigt stehenden Reaktor, dessen oberem Ende feinteiliges, titanhaltiges Material
und feinteiliger Kohlenstoff zusammen mit einem Chlorierungsgas kontinuierlich zugeführt wird. Die
feinteiligen Feststoffe und das Chlorierungsgas werden ft5
im Gleichstrom in der Richtung nach unten durch den Reaktor transportiert, wobei die Temperatur über
700°C gehalten wird. In diesem Temperaturbereich
entsteht u. a. Eisen(II)-chlorid, das sich im flüssigen
Zustand auf der Innenseite des Reaktors ablagert Der auf diese Weise gebildete flüssige Film fließt langsam an
den Reaktorwänden hinunter und wird in einer getrennt von dem Reaktor angeordneten Kammer aufgefangen.
Die Temperatur soll bei diesem bekannten Reaktor so geregelt werden, daß diese an keiner Stelle innerhalb
des Reaktors in einem solchen Ausmaß fällt daß beispielsweise Eisen(II)-chlorid im festen Zustand
auftritt und somit zu einer Verstopfung des Reaktors führen würde. Trotzdem besteht auch bei diesem
Reaktor die Gefahr von Verstopfungen, da infolge der innerhalb eines einzigen Gefäßes stattfindenden Chlorierungsreaktion und Abtrennung der Chloride im
Reaktor eine Obergangszone existiert, in der die Konzentration an festen Partikeln im Gasstrom noch
hoch ist und nur erste Spuren von flüssigen Chloriden auf der Innenwand des Reaktors kondensieren, so daß
eine klebrige versteifende Masse aus Feststoffpartikeln
und halbflüssigen Chloriden gebildet wird, die nicht weggewaschen werden kann, da die Menge des in
diesem Bereich gebildeten flüssigen Kondensats hierzu nicht ausreicht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abscheiden von Eisen(II)-chlorid aus
Gasgemischen, wie sie bei der Chlorierung von titanhaltigen Eisenerzen entstehen, zu schaffen, bei der
durch das Ansätzen von Feststoffen oder semi-flüssigen Ablagerungen entstehende Verstopfungen mit Sicherheit vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst die dadurch gekennzeichnet ist daß
über einem Chlorierungs-Reaktionsbehälter mit nach oben gehendem Gasauslaßstutzen ein vertikaler rohrförmiger Rückfluß-Kondensator für das Eisen(II)-ChIorid angeordnet ist der im Bereich des Gasauslaßstutzens einen Auffangbehälter aufweist der als ringförmiger Auffangkanal um den Gasauslaßstutzen ausgebildet
ist.
Der entscheidende Unterschied zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der vorstehend beschriebenen bekannten Vorrichtung besteht darin, daß
erfindungsgemäß nicht mehr ein einziger Reaktionsbehälter verwendet wird, in dem gleichzeitig die
Chlorierungsreaktion und die Abtrennung der Chloride stattfindet sondern daß zusätzlich zu dem Chlorierungs-Reaktionsbehälter ein Kondensator für das Eisen(II)-chlorid angeordnet ist Das hat den Vorteil, daß im
Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung relativ wenig Feststoffpartikeln in den Bereich gelangen, in dem das
Eisen(II)-chlorid kondensiert, und sich daher auch nur wenig Feststoffpartikeln in der dort gebildeten Flüssigkeitsschicht ansammeln können. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden in den Kondensator nur die
gasförmigen Reaktionsprodukte der Chlorierungsreaktion eingeführt während in dem bekannten Reaktionsbehälter eine Mischung von fein zerkleinertem,
titanhaltigem Material und kohlenstoffhaltigem Material mit Chlor vorliegt. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung ergibt sich dadurch, daß der zusätzlich vorgesehene Kondensator
über dem Chlorierungs-Reaktionsbehälter, der eine nach oben gehenden Gasauslaßstutzen aufweist, angeordnet ist. Auf diese Weise kann das Eisen(ll)-chlorid
aus dem aufwärts geführten Gasstrom durch Kondensation abgetrennt werden, während gleichzeitig kondensiertes flüssiges Eisen(II)-chlorid im Gegenstrom zu dem
Gasstrom geführt werden kann. Dieses flüssige
Eisen(II)-chlorid wirkt unter Schwerkraft-Rückfluß ständig als Waschflüssigkeit und spült irgendwelche im
Kondensator entstehenden Feststoff-Ansammlungen weg.
Der erfindungsgemäß vorgesehene Rückliüß-Kondensator
ist so ausgebildet daß sich seine Wände mittels Luft oder Wasser kühlen lassen und daß von den
Außenseiten der Wände die Kondensationswärme so schnell und gut abgeleitet werden kann, daß das
thermodynamische Kondensationsgleichgewicht des Eisenchlorids, insbesondere des Eisen(II)-chlorids, das
den Hauptbestandteil des aus der Chlorierung abgezogenen Gases bildet, vollständig auf der Seite der
Kondensation bleibt. Das als Flüssigkeit anfallende, kondensierte Eisen(Ii)-chlorid wird zur Verhinderung
der Ausbildung von Feststoff-Ablagerungen entlang den Kondensatorwänden nach unten geführt. Die
Kondensatorwände sind hierzu so ausgebildet, daß sie einen durch Schwerkraft verursachten Rückfluß ermöglichen,
so daß Staub, Abriebteilchen oder sonstige Feststoffe, die zum Anhaften an den Wänden neigen,
weggespült werden.
Bei der Durchführung der Chlorierung von titanhaltigen Eisenerzen und der nachfolgenden Abtrennung des
Eisen(II)-chIorids mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung wurde festgestellt, daß Feststoff-Ansammlungen,
die sich manchmal in Form von vertikal angehäuften inselartigen Ansätzen entlang der Innenseite
der Kondensatorwände ausbildeten und Unebenheiten verursachten, durch das im Gegenstrom geführte
flüssige Eisen(ll)-chlorid unterschnitten und abgehoben wurden. Dies hat zusätzlich zu den vorstehend
geschilderten Vorteilen eine verbesserte Wärmeübertragung zur Folge, da auf diese Weise die isolierende
Wirkung der an den Kondensatorwänden anhaftenden Feststoffansammlungen ausgeschaltet werden kann.
Es ist zweckmäßig, die im Gegenstrom geführte kondensierte Flüssigkeit so stark wie möglich zu
überhitzen, um dadurch die nachfolgende Oberführung der Flüssigkeit zu erleichtern.
Zur besseren Erläuterung der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung dient die Zeichnung, in der
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung im Vertikalschnitt dargestellt ist.
In der Zeichnung ist ein Chlorierungsreaktor t dargestellt, der sich hoch erhitzen läßt und mit einer
Vielzahl von Gaseinleitungsrohren 2 bestückt ist, durch die Chlorgas eingeleitet wird. Als Füllung befindet sich
in dem Chlorierungsreaktor 1 eisenenthaltendes Titanerz 11, das mittels des durch die Einlaßrohre in den
Reaktor eingeleiteten Chlorgases im Fließzustand gehalten wird. Die heißen gasförmigen Reaktionsprodukte
verlassen den Reaktor durch den auf der Oberseite des Reaktors vorhandenen Gasaustriti 3 und
gelangen in einen Rückfluß-Kondensator 4 mit einem unteren verbreiterten Auffangbehälter 6, in dem sich
flüssiges Eisen(ll)-chlorid 12 befindet Durch einen Flüssigkeitsauslaß 7 wird flüssiges Eisen(II)-chlorid
entfernt. Die nicht kondensierten Gase strömen in dem Rückfluß-Kondensator 4 nach oben und gelangen durch en
einen Abzug 8 nach draußen. Der Auffangbehälter 6 ist als ringförmiger Auffangkanal 9 um den Gasauslaßstutzen
3 des Chlorierungs-Reaktionsbehälters 1 ausgebildet Durch diesen Auffangkanal 9 wird verhindert, daß
kondensierte Flüssigkeit in den Reaktor zurücktropft
Es wurde in einen Chlorierungsreaktor mit einem Durchmesser von 1,68 m bei einer Temperatur zwischen
1 000 und 1 0200C Chlorgas mit einer Geschwindigkeit von 1,7 mVrnin eingeleitet In dem Reaktor befanden
sich eine Erzfüllung und Koks im Fließzustand. Es wurden noch Z55 m3/min Luft oder Stickstoffgas
eingeleitet, um in geeigneter Weise den Fließzustand aufrechtzuerhalten. Die Füllung des Reaktors bestand
zu 80% aus llmenit und zu 20% aus feinteiligem Koks mit einer Teilchengröße, die ein Sieb mit einer lichten
Maschenweite von 1,68 mm passierte, jedoch auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,075 mm
zurückblieb. Bei der Chlorierungsreaktion wurden Eisenchloride gebildet annähernd 99% Eisen(H)-chIorid
und 1% Eisen(IlI)-chlorid, sowie Kohlendioxid, Kohlenmonoxid sowie Spuren von Titantetrachlorid.
Der verwendete Kondensator besaß einen Durchmesser von 15,24 cm und war 6,1 m hoch. Es konnte mit
gutem Erfolg unter Luftkühlung, Einwirkung von Umgebungsluft mit ungefähr 24° C und einer leichten
Windgeschwindigkeit von 5 Knoten gearbeitet werden. Alternativ dazu konnte auch mit Wasser gekühlt
werden. Dieses wurde um die oberen Außenwände des Kondensators herumgeleitet und an den Seiten entlang
nach unten fließen gelassen. Die Wassertemperatur lag bei annähernd 21 "C; das fließende Wasser bildete eine
Filmschicht die den Kondensator praktisch vollständig bedeckte. Dadurch wurde sichergestellt, daß die
Wandtemperatur des Kondensators unterhalb des bei 980°C liegenden Taupunktes des Eisen(H)-chlorids
gehalten wurde. Da Eisen(Il)-chlorid bei 675° C in den festen Zustand übergeht und Eisen(III)-chlorid bei
304° C fest wird und bei 3090C siedet bildete sich zunächst auf der Wand eine feste Schicht aus
sublimiertem Eisen(ll)-chlorid in Form eines weißen Pulvers, dann wurden Kristalle von Eisen(II)-chlorid
abgeschieden, und es bildete sich eine Schicht aus kristallinen Feststoffen, gemischt mit Koksstaub. Diese
Schicht verblieb längs der inneren Oberfläche des Kondensators, befeuchtet durch einen Eisen(II)-chlorid-FiIm,
im Gleichgewichtszustand.
Die beschriebene Arbeitsweise führte dazu, daß infolge eines oben an den Innenwänden des Kondensators
gebildeten Eisen(II)-chlorid-Stromes eine Rückflußwirkung auftrat. Dadurch vergrößerte sich das
Verhältnis Flüssigkeit: Feststoff zugunsten der Flüssigkeit, und überschüssige Feststoffe wurden weggewaschen.
Da das flüssige Eisen(ll)-chlorid im Gegenstrom zu dem Gasstrom nach unten fließt, absorbiert es
Wärme und wird auf diese Weise überhitzt. Dies erleichtert das Aufschmelzen der flüssig-festen Absetzungen
und begünstigt außerdem den Abfluß aus dem Kondensator.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Abscheiden von Eisen(IJ)-chIorid aus Gasgemischen, wie sie bei der Chlorierung von titanhaltigen Eisenerzen entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß Ober einem Chlorierungs-Reaktionsbehälter (1) mit nach oben gehendem Gasauslaßstutzen (3) ein vertikaler rohrförmiger Rückfluß-Kondensator (4) für das Eisen(II)-chlorid angeordnet ist, der im Bereich des Gasausiaßstut- zens (3) einen Auffangbehälter (6) aufweist, der als ringförmiger Auffangkanal (9) um den Gasauslaßstutzen (3) ausgebildet ist
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