DE2220304A1

DE2220304A1 - Hueftgelenkprothese, operationsverfahren zum einsetzen dieser prothese, sowie werkzeugsatz zur ausfuehrung des operationsverfahrens

Info

Publication number: DE2220304A1
Application number: DE2220304A
Authority: DE
Inventors: Kurt Karpf; Heinz Moser
Original assignee: Oscobal AG
Current assignee: Oscobal AG
Priority date: 1972-04-06
Filing date: 1972-04-25
Publication date: 1973-10-18
Also published as: US3874003A; CH552383A; SE7304737L; DE2220304C3; DE2220304B2; FR2179166B1; FR2179166A1

Description

Dlpl.-lng.lt. H. BAHR

Dlpl.-Phy«. E. BETZlER 2 4, JulH<)7? e. W. HERRMANN-TRENTEPOHL ^WfC

Patentanwalt· 0 O 0 Π Q Π /

1000 München 25, Eit«mch«r Straß· 17 Z Z Z U J U 4

Aktenzeichen; P 22 20 304.9
Anmelder: Oscobal AG

Unser Zeichen: M03 511

>1 eingegangen

Oscobal AG Selzach

HUEFTGELENKPROTHESE SOWIE WERKZEUGSATZ ZUR AUSFUEHRUNG EINER OPERATION ZUM EINSETZEN DER PROTHESE

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hüftgelenkprothese sowie den Werkzeugsatz zum Ausführen einer Operation zum Einsetzen der Prothese.

Hüftgelenkprothesen haben ganz allgemein die Aufgabe, natürliche Hüftgelenke zu ersetzen, um dem Menschen mit einem erkrankten Hüftgelenk seine Bewegungsfreiheit zurückzugeben.

Seit dem Jahre 1948 sind Prothesen für den Ersatz des Hüftgelenkes bekannt. Es ist dabei zu bemerken, dass vorerst nur die

FG/sm/18126

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Fall 1 //

Kugel am Schenkelhals ersetzt wurde. Erst .später folgten beide Hüftgelenksteile, das heisst, die Pfanne im Becken und die Kugel am Schenkelhals. Operationen, die nur den Ersatz der Gelenkkugel verlangen, wurden und werden auch heute noch mit

"v.

einer Schenkelkopf prothese durchgeführt. Diese Schenkelkopfprothese weist dabei'einen Stiel zum Einführen in die Medullarhöhle des Femur schaftes auf, wobei der Stiel in der Nähe seines einen Endes eine Verbreiterung mit einer Auflagefläche zum Anliegen auf dem Femoralhalsrest und an diese änschliessend einen Zapfen zur Aufnahme einer Gelenkkugel· aufweist^ "

Bisher bekanntgewordene Sehenkelkopfprothe sen weisen ein im Acetabulum anliegendes Capitulum und eine zur Einführung in die Medullarhöhle des Femurschaftes bestimmte Spindelpartie auf, wobei zwischen dem Capitulum und der Spindelpartie ein demontierbares Gelenk vorgesehen ist (

Eine andere bekannte Ausführungsform weist einen aus einem stabartigen Teil und aus einem sich verbreiternden Teil bestehenden. Stiel sowie einen Globularkopf auf, welcher dazu bestimmt ist, mit einer Unterstützungsfläche auf den restlichen Feraurhals angeordnet zu werden und die Mitte des Globularkopfes ausserha^ der Längsachse des Stieles liegt, wobei der Globularkopf auf einem Halsstück angeordnet ist und die Ebene durch die Mitte des Globular kopf es und der Unterstützungsfläche - in Richtung auf die Schmalseite der Prothese hin gesehen - zur Mittellängsebene des flachen- Stieles einen Winkel einschliesst und

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dass die Unterstützungsflache an der Unterseite des Halsstükkes ·- In Richtung auf die Breitseite der Prothese hin gesehen senkrecht zur genannten Ebene durch die Mitte des Globular kopfes angeordnet ist_r wobei der untere stabartige \Teil des

Stieles etwa doppelt so lang ist wie sein sich verbreiternder Teil.C

Bei den bekannten Prothesen hat man die Kugel auf einer, zylindrischen Partie aufgesteckt. Läuft nun aber aus irgend einem Grund die Kugel nicht frei in der Pfanne, so entsteht wegen der Reibung der Kugel auf der Achse des Schaftes ein Abrieb, der zufolge des relativ kleinen Durchmessers der Achse gross ist und schnell zu einer wackeligen Verbindung führt. Weiter ergeben sich bei einer weiteren Operation zum Auswechseln der Prothese, beim Ausziehen der eingewachsenen, respektive einzementierten Prothese, oft Schwierigkeiten so dass die Operation viel Zeit verlangt, was für. den Patienten äusserst>nachteilige Folgen haben kann. "" ^^!

Nebst diesen Schenkelkopfprothesen sind auch Total - Hüftprothesen bekannt, bei denen beide Gelenkteile, das heisst sowohl die Kugel als auch die Pfanne, ausgewechselt werden können* Allerdings entstehen bei derartigen Prothesen (

nicht zu vernachlässigende Schwierigkeiten, da durch die hohen Kräfteeinwirkungen, die bei der Belastung der Gelenke auftreten, die ursprünglich guten Gelenkflächen deformiert oder sogar beschädigt werden. Die entstehenden schlechten Gelenk - resp.

Reibungseigenschaften verursachen dabei eine erschwerte Bewe-

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.fe/βτ t to f eingogi

gungsmöglichkeit und Schmerzen und die umliegenden Gewebe können, durch die entstehenden Abriebprodukte, zu entsprechenden Reaktionen neigen, was dazu führen kann, dass die Prothesen in einer neuerlichen Operation ersetzt werden müssen.

Diesen Nachteilen wurde dadurch begegnet, dass für Pfanne und Kugel unterschiedliche Materialien verwendet wurden. Für die Pfannen wurden dabei Kunststoffe und für die Kugeln Metalle verwendet. Die Metallköpfe wurden dabei mit einem verlängerten Schaft in der vorher präparierten Markhöhle des Oberschenkels fixiert. Entweder wies der Prothesenschaft dafür sogenannte Fenster auf, durch welche ein Durchbau des Knochens möglich wurde, oder ein glatter Schaft wurde in die Markhöhle einzementiert.

Ebenso wurde die Kunststoffpfanne in das Becken einzementiert. Durch den Skelettbau ist ihr äusserer Radius allerdings in etwa gegeben, so wie ihre Wandstärke durch die zu erwartenden Belastungen ebenfalls gegeben ist. Die Folge davon ist, dass der Innenradius und somit der Kugelradius klein ausfällt, wodurch es nach einer gewissen Zeit zum Ausreiben der Pfanne kam, da die auftretenden Kräfte die Festigkeit der Kunststoffoberfläche der Pfanne überstiegen. Dies allerdings hatte ein Auswechseln der Prothese zur Folge.

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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Schenkelkopfprothesen zu beheben und eine Total-Hüftprothese zu schaffen, die keinen der Nachteile der bekannten Prothesen dieser Art aufweist. Die erfindungsgemässe Hüftprothese soll zudem so beschaffen sein, dass sie an die gegebenen SkelettVerhältnisse angepasst werden kann. Weiter sollen alle ihre Einzelteile leicht und schnell in einer vorbestimmten Lage in den Körper eingesetzt werden können. Ferner soll ein Werkzeugsatz zur Ausführung einer Operation zum Einsetzen der Prothese geschaffen werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss einerseits durch eine Hüftgelenkprothese, bestehend aus einer Schenkelkopfprothese mit Schenkelschaft und Kugelkopf und einer Gelenkpfanne, erreicht, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Kugelkopf 'auf einem Zapfen des Schenkelschaftes sitzt und mittels Nokken, die in Vertiefungen des Bundes des Schenkelschaftes eingreifen, gegen ungewolltes Verdrehen gesichert ist, und dass die Gelenkpfanne zwei Zapfen aufweist, die ihre genaue Lage im Beckenknochen festlegen und sichern.

Andererseits wird diese Aufgabe durch einen Werkzeugsatz zur Ausführung einer Operation zum Einsetzen der Prothese erreicht, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er nebst den bekannten chirurgischen Instrumenten eine Bohrlehre zum Bohren der Löcher im Acetabulum, eine Raspel zum Aushöhlen der Medullarhöhle

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des Femurschaftes und ein Pfanneneindrückgerät zum korrekten Einsetzen der Gelenkpfanne in den Beckenknochen beinhaltet.

Der erfindungsgemässe Werkzeugsatz wird vorteilhafterweise in einem Operationsverfahren verwendet, bei dem der Schenkelschaft der Schenkelkopfprothese so in die Medullarhöhle des Femurschaftes eingesetzt wird, dass der Bund mit einer Auflagefläche auf dem Femoralhalsrest aufliegt, und dass die Gelenkpfanne so in den Beckenknochen eingesetzt wird, dass deren Zapfen in Löcher, die vorgängig ins Acetabulum gebohrt wurden, zu liegen kommen, worauf sie einzementiert wird.

Eine vorteilhafte Weiterausgestaltung der erfindungsgemässen Hüftprothesa ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf einen Kugelhalsansatz aufweist, an dem sich die Nocken befinden.

Der Werkzeugsatz zur Ausführung einer Operation zum Einsetzen der Prothese ist vorteilhafterweise dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrlehre ein Endstück aufweist, das zumindest annähernd dia Form der Gelenkpfanne hat.

Beim eben beschriebenen Operationsverfahren achtet man vorteilhafterweise darauf, dass der Schenkelschaft in die Medullarhöhle des Femurschaftes eingesetzt wird, bevor der Kugelkopf

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auf den Zapfen, der sich vom Bund der Schenkelprothese abhebt, aufgesetzt wird.

Die wesentlichsten Vorteile der Erfindung liegen darin, dass den gegebenen Skelettverhältnissen in sehr weiten Grenzen entsprochen werden kann, denn es ist ohne weiteres möglich, die Knochenrichtungen medial, lateral, posterior und anterior zu kopieren, indem der Kugelkopf in der entsprechenden Stellung" auf den Zapfen der Schenkelkopfprothese aufgesetzt wird.

Ferner schützen die beiden Zapfen der Gelenkpfanne diese vor Mikrdbewegungen, welche zu einer späteren Lockerung führen könnten.

Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, die in Verbindung mit der Zeichnung einige AusführungsVarianten der erfindungsgemässen Hüftprothese sowie Ausführungsmöglichkeiten der erfindungsgemässen Werkzeuge im Detail und in Verbindung mit einem dank der Erfindung ermöglichten Operationsverfahren beschreibt.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Skelettes mit eingesetzten Prothesen, wobei das rechte Hüftgelenk durch eine Schenkelkopfprothese und das linke Hüftgelenk durch eine Total -Hüftprothese ersetzt ist,

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Fig. 2 eine Seitenansicht eines Schenkelprothesenschaftes mit aufgesetztem Kugelkopf,

Fig. 3 eine Aufsicht auf den Schenkelprothesenschaft nach Fig. 2,

Fig, 4 einen Schnitt durch eine Gelenkpfanne,

Fig. 5 eine Aufsicht auf die Gelenkpfanne nach Fig. 4,

Fig. 6a, b, c, d, e und f die Kugelkopfrichtungen normal, lateral und medial in Seitenansicht, und normal, anterior und posterior in Aufsicht, y

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Flg. 7 eine Variante eines Schenkelkopfprothesenschaftes mit aufgestecktem Kugelkopf in einer Variante,

Flg. 8 eine Ansicht einer Raspel zum Aushöhlen der-V Medullarhöhle im Femurschaft,

Fig. 8a die zur Raspel nach Fig. 8 gehörende Fräse, Fig. 9 einen Schnitt durch ein Gelenkpfanneneinsetzgerät mit aufgesetzter Gelenkpfanne und

Fig. 10 einen Schnitt durch eine Bohrlehre zum Bohren der beiden Löcher ins Acetabulum,in welche die Zapfen der Gelenkpfanne eingreifen,

Fig. 10a eine Draufsicht auf die Bohrlehre nach Fig. 10. f In Pig. 1 erkennt man leicht das Becken 13 und die beiden -4 Oberschenkelknochen 14 und 15, in deren Medullarhöhlen 56 und 57 Schenkelkopfprothesenschäfte 16 und 17 eingesetzt sind. Wie ersichtlich, liegen sie mit ihren Auflageflächen 18 und 19 der Bünde 20 und 21 auf den Femurhalsresten 22 und 23 auf. Die linke Seite der Zeichnung zeigt das rechte Hüftgelenk, bei dem der Kugelkopf 24 direkt in die natürliche Gelenkpfanne 25 hineinragt und mit dieser zusammenarbeitet. Es handelt sich hier somit um eine Schenkelkopfprothese. Demgegenüber zeigt-die rechte Seite der Zeichnung das linke Hüftgelenk, das durch eine Total-Hüftprothese ersetzt ist, da die natürliche Gelenkpfanne durch eine künstliche Gelenkpfanne 26 ersetzt wurde.

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-JO- .

•Aus Fig. 2 und 3 ersieht man, wie ein erfindungsgemässer Schenkelhalsschaft 16 im Detail aufgebaut sein soll. Es ist dabei zu vermerken, dass die Länge des Schaftes 16 den Skelettverhältnissen sowie den Kräfteverhältnissen entsprechend angepasst werden kann. Um den Schaft 16 vor ungewolltem Absenken in den Oberschenkelknochen 14 (Fig. l)zu schützen, wurde die Auflagefläche 18 an der medialen Seite wesentlich vergrössert. Ebenso wird durch die seitliche Verstärkung 2? im oberen Teil ein Verdrehen im Oberschenkelknochen 14 (Fig. 1) verhindert. Wie ersichtlich, weist der Bund 20 in seinem hinteren Teil eine Bohrung 28 auf, die dazu dient, den eventuell abgetrennten Trochonter major mittels Cerclagedraht wieder zu fixieren. Ebenso kann bei einer eventuellen Infektion das Ausziehgerät in dieser Bohrung eingehängt werdend Der Bund 20 weist auf seiner dem Schaft 16 und der Auflagefläche 18 gegen-,überliegenden Seite vier Vertiefungen 29 auf, die in Fig. 2 in Seitenansüit und in Fig. 3 in Aufsicht gezeigt sind. Um den Kugelkopf 36 aufnehmen zu können, weist der Schenkelschaft 16 im Schnittpunkt der Vertiefungen 29 einen konischen Zapfen 30 auf, dessen Achse 58 mit der Stielachse im Normalfall einen Winkel* von 126° bildet. Die Oberfläche des Schaftes 16 ist·glatt oder gesandstrahlt.

ο In Fig. 4 und 5 ist eine erfindungsgemässe Gelenkpfanne 26 darco

™ gestellt. Dabei ersieht man leicht deren Form, die soweit als <, möglich derjenigen der natürlichen Pfanne angeglichen ist. Als n> besonderes Merkmal sind die beiden Zapfen 31 und 32 zu betrach-^ω ten, die die Gelenkpfanne 26 in Löchern 60 (Fig. 1) im Acetabu4? lüm 13 genau fixieren. Die beiden Zapfen weisen je eine Nut 34

auf, durch welche beim Einzementieren der überflüssige Zement austreten kann. Die sternförmig angeordneten Rippen 33 dienen ebenfalls der Fixation der Lage der Gelenkpfanne 26 im Beckenknochen 13 (Fig. 1). ' ;,_

Dadurch, dass als Pfannenmaterial Metall, beispielsweise eine' Cr-Co-Mo-Legierung. verwendet wird, und der Kugelkopf aus · Kunststoffmaterial, beispielsweise aus einem hochmolekularen Niederdruckpolyatylen besteht, ist es absolut ausgeschlossen, dass die Innenfläche 35 der Gelenkpfanne 26 durch den Gebrauch des Hüftgelenkes in irgend einer Weise beschädigt werden kann· Somit fallt jegliches Auswechseln der einzementierten Pfanne 26, mit all seinen Nachteilen, mit Ausnahme bei Infektionen, vollständig dahin.

In Fig. 2 ist weiter ein Kugelkopf 36 mit symmetrischem Halsansatz 64 und radialer Bohrung 65 gezeigt, der auf den konisehen Zapfen 30 des Schenkelschattes"aufgesteckt wird.

Demgegenüber zeigt Fig. 7 einen Kugelkopf 37 mit asymmetrischem Halsansatz 66 und dezentrierter Bohrung 67, deren Achse 68 mit der Durchmesserlinie 69 des Kugelkopfes 37 einen Winkel bildet, der zwischen 5° und 15? variieren kann.

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Aus Fig. 6a, b, c, d, e und f sind die verschiedenen Grundrichtungen der Hüftgelenkachsen ersichtlich, die allesamt mit ein und derselben Schenkelkopfprothese, selbstverständlich aber auch mit einer einzigen Total-Hüftprothese berück-

sichtigt werden können, ohne dass auch nur ein einzementierter Prothesenteil ausgewechselt werden müsste. Es genügt, wenn der Kugelkopf 36 nach Fig. 2, mittels welchem die Richtung normal, Fig. 6a und 6d, erreicht wird, durch den Kugelkopf 37 nach Fig. 7 ersetzt wird, was ohne Schwierigkeit realisiert werden kann, da beide Kugelköpfe 36 und 37 lediglich auf den konischen Zapfen 30 aufgesteckt werden. Die Richtung lateral, Fig. 6b, wird erreicht, wenn der Kugelkopf 37 so auf den Zapfen 30 aufgesteckt wird, dass der Kugelmittelpunkt 61 oberhalb der Zapfenachse ·38 liegt» Die Richtung medial wird demgegenüber erzielt, wenn derselbe Kugelkopf 37 so auf den Zapfen 30 aufgesteckt wird, daaä der Kugelmittelpunkt 61 unterhalb der Zapfenachse 58 liegt* Die Richtungen anterior und posterior,werden wiederum mit demselben Kugelkopf 37 erreicht, wenn dieser, wfe aus Fig. 6e und 6f hervorgeht, so auf den konischen Zapfen 30 aufgesteckt wird, dass der Kugelmittelpunkt 61 hinter resp. vor der Zapfenachse 58 liegt. Diese fünf Grundrichtungen werden durch die Lage der Nocken 38 der Kugelköpfe 36 und¹37 sowie die Lage der entsprechenden Vertiefungen 29 des Bundes 20 genau festgelegt.

Der in Fig. 2 gezeigte Schenkelprothesenschaft 16 wird,, wie die Gelenkpfanne 26, einzementiert. Da das Einzementieren jedoch unliebsame Nebenerscheinungen mit sich bringt, (Hitzeent- «

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wicklung beim Aushärten des Zementes, Monomerausschexdung, sowie noch nicht restlos abgeklärte Langzeitergebnisse), ist es ein ganz grosser Vorteil, wenn auf die Verwendung von Knochenzement verzichtet werden kann.

Um den Prothesenschaft dennoch fixieren zu können, muss er so ausgebildet werden, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich ist. Zudem wird vor dem Einsetzen des Prothesenschaftes in den Femurschaft die Medullarhöhle ungefähr auf die Dicke A (Fig. 7) ausgehöhlt. Beim anschliessenden Einführen des Schaftes in die Medullarhöhle 56 des Femurschaftes 14 (Fig. 1) wird durch die Zähne 39 des Schaftes 40 das restliche Knochenmaterial abgeraspelt, so dass es sich in den Vertiefungen der Zähne 39 ansammelt, was zu einer Verhaftung des Prothesenschaftes führt. Beim späteren Verknöchern ist der Prothesenschaft dann fest angewachsen.

Der restliche Aufbau dieses Schenkelprothesenschaftes 40 entspricht in allen anderen Belangen demjenigen nach Fig. und Fig. 3, da sonst die Austauschbarkeit der einzelnen Kugelköpfe in Frage gestellt würde.

Man erkennt leicht, dass die erfindungsgemässe Hüftgelenkprothese, sei es als Schenkelkopfprothese oder als Total-Hüftprothese, eine Hüftprothese im Baukastensystem darstellt, bei der lediglich die Kugelköpfe ausgewechselt werden müssen, um eine möglichst natürliche Lage des Oberschenkels erreichen zu können. Es ist dabei selbstverständlich, dass extreme Skelett- --.309842/0293

Verhältnisse weiter durch entsprechend angepasste Schenkelprothesenschäfte und Gelenkpfannen ausgeglichen werden kön- nen.

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Um die erfindungsgemässe Hüftprothese möglichst rasch und leicht einsetzen zu können, sind einige spezielle Instrumente oder Werkzeuge notwendig, wie dies aus nachfolgender Bes.chreibung hervorgeht. So benötigt man vorerst eine Raspel (Fig. 8), bestehend aus dem eigentlichen Raspelteil 41 und einem auf einen Zapfen aufsteckbaren und fixierbaren Handgriff. Mit der Raspel 41 wird die Medullarhöhle 56 des Femurschaftes 14 ausgehöhlt. Vorteilhafterweise weist diese Raspel 41 genau die Dimension des Prothesenschaftes 16 oder Dicke A des Schaftes 40 auf. Nach/'dem Vorraspeln wird der Handgriff entfernt und die Raspel so in der Markhöhle belassen, dass die Fläche B genau bündig mit dem Schenkelhalsstumpf ist. Dabei überragt nun der Zapfen den Knochen. Ueber diesen Zapfen wird mit dem Fräser (Fig. 8a) der,Schenkelhalsstrumpf genau plan gefräst und dadurch hat man auch genau den richtigen ' Winkel für die Auflage 18 des Prothesenschaftes.

In Fig. 10 ist die erfindungsgemässe Bohrlehre zum Bohren der Löcher im Acetabulum dargestellt. Sie weist, wie das oben beschriebene Einsetzgerät, ein kugelförmiges Ende 49 auf, dessen Form in etwa der Form der Gelenkpfanne 26, diesmal aber ihrer äusseren Form, entspricht. Nach·dem Einführen der Bohrlehre in das vorgefräste Acetabulum wird sie in die richtige

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Lage (45° zur Körperachse und 10° - 20° Anteversion) gebracht und mit Hilfe der beiden kleinen Stifte 52 und 53 (axial verschiebbar, Spitzen 62 und 63), welche in das Acetabulum eingeschlagen werden, fixiert. Durch die .Anschläge 54, ;55 ist die Eindringtiefe der Spitzen genau bestimmt. In dieser· Stellung, werden nun mit einem speziellen Spiralbohrer durch die.Löcher C der Bohrlehre die beiden Löcher für die Aufnahme der Zapfen 31 und 32 der Gelenkpfanne 26. in das Acetabulum gebohrt. Der Spiralbohrer weist ebenfalls einen Anschlag auf, damit die erforderliche Bohrtiefe genau eingehalten werden kann. Somit ist die Lage der Gelenkpfanne 26 genau vorbestimmt·

.Weiter wird mit Vorteil ein Gelenkpfanneneinsetzgerät 42 (Fig. •9) verwendet, das ein kugelförmiges Ende' 43 in Form der Gelenkpfanne 26, respektive deren Innenfläche 35, in der.Form des Kugelkopfes 24 entspricht, aufweist, auf welches Ende 43 die Ge- ■ lenkpfanne 26 aufgespannt werden kann. Dies geschieht mittels eines elastischen Halters 44, der ,sich über "den Rand 45 der Gelenkpfanne 26 stülpt. Sobald sich die Gelenkpfanne 26, deren Aussenseite vor dem Einsetzen in den Beckenknochen 13 (Fig. Ϊ) zwischen den Rippen 33 mit Zement gefüllt wird, in ihrer endgültigen Lage befindet, bestimmt durch die beiden Bohrungen im Acetabulum, wird der Griff 46 in Richtung des Beckenknochens, respektive gegen das Ende 43 hin gedrückt, so dass die Gelenkpfanne 26 fest ins Acetabulum 13 gedrückt wird, was zur Folge hat, dass die beiden Zapfen 31 und 32 in die vorbereiteten Löcher 60 des Beckenknochens 13 gelangen. Hierauf wird der.Teil

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48, entgegen der Wirkung der Feder 47, an den Griff 46 herangezogen. Dadurch wird der elastische Halter 44 vom Ende 43 entfernt, so dass er den Rind 45 der Gelenkpfanne 46 freigibt.

Die Gelenkpfanne 26 ist somit in das Skelett eingesetzt, das

"Ι. Einsetzgerät kann zurückgezogen werden. Nachdem dann der Schenkelhalsschaft 16 oder 40 in die Medullarhöhle 52 einzementiert, respektive eingedrückt ist, kann der den Skelettverhältnissen entsprechende Kugelkopf 36 oder 37 in der vorgesehenen Lage auf den konischen Zapfen 30 aufgesteckt werden. Das eigentliche Einsetzen der Hüfgelenkprothese ist somit beendet.

Die Tatsache, dass keiner der einzementierten oder eingewachsenen Teile einer Abnützung unterworfen ist, erweist sich als aussergewöhnlich vortielhaft, wenn aus irgend einem Grunde der Kugelkopf ausgewechselt werden muss, da eine kleine operative Eröffnung genügt, um den Kugelkopf vom konischen Zapfen des Schenkelprothesenschaftes abzuheben Und einen neuen aufzusetzen.

Es ist selbstverständlich, dass sowohl an der Hüftprothese selbst als auch am Operationsverfahren und dem dazu verwendeten Werkzeugsatz Aenderungen vorgenommen werden können, ohne vom eigentlichen Erfindungsgedanken abzuweichen.

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Claims

— "* 7 — 47 ik /ft eingegangen am ..* PATENTANSPRUECHE

1) Hüftgelenkprothese, bestehend aus einer Schenkelkopfprothese rait Schenkelschaft und Kugelkopf, und einer Gelenkpfanne, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf auf einem Zapfen des Schenkelschaftes sitzt und mittels Nocken, die in Vertiefungen eines Bundes des Schenkelschaftes eingreifen, gegen ungewolltes Verdrehen gesichert ist und dass die Gelenkpfanne zwei Zapfen aufweist, die ihre genaue Lage im Beckenknochen festlegen und sichern.

2) Werkzeugsatz zur Ausführung einer Operation zum Einsetzen einer Prothese nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er nebst den bekannten chirurgischen Instrumenten eine Bohrlehre zum Bohren der Löcher im AcetabuIum, eine Raspel mit Handgriff zum Aushöhlen der Medullarhöhle des Femurschaftes, eine Fräse, um den Schenkelhalsstumpf genau im richtigen Winkel zur Auflagefläche des Prothesenschaftes vorzufrasen, und ein Pfanneneinsetzgerät zum korrekten Einsetzen der Gelenkpfanne in den Beckenknochen, beinhaltet.

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3) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kugelkopf einen Kugelhalsansatz aufweist, an dem sich die Nocken befinden.

4) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf eine diametral verlaufende Bohrung aufweist.

5) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf eine Bohrung aufweist, deren Achse zwischen 5 und 15° von einer Durchmesserlinie abweicht.

6) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf vier kreuzweise angeordnete Nocken aufweist.

.7) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelschaft zumindest annähernd glatte Oberflächen aurweist..

8) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelschaft ^ringförmige Zähne aufweist.

9) Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund In seinem hintern Teil eine Bohrung aufweist.

10)Hüftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund vier kreuzförmig angeordnete Vertiefungen aufweist, in deren Schnittpunkt sich ein konischer Zapfen befindet.

11)Hiiftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaftachse und die Zapfenachse einen Winkel von 126° bilden.

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12) HUftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals des Kugelkopfes symmetrisch ist.

13); Hiiftgeienkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf einen asytna^tris/chejavHals aufweist.

X4) Hiiftgeienkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelschaft gebogen ist und in seinem oberen hinteren Teil eine Verstärkung aufweist.

15) Hliftgelenkprotbese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf aus Kunststoff besteht,

16) Hiiftgeienkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelschaft aus einer Co - Cr - Mo - Legierung besteht.

17) Hiiftgeienkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkelschaft sandgestrahlt ist.

.18) HUftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne zwei Zapfen aufweist.

19) Hiiftgeienkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne auf ihrer äusseren Fläche sternförmig angeordnete Rippen aufweist.

20) Huftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne an ihrem Umfang zumindest teilweise einen Rand aufweist.

21) Hü'ftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne an der medialen Seite eine Anschragung aufweist.

22) Hüftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenradius der Gelenkpfanne annähernd demjenigen des Kugelkopfes entspricht.

23) Hüftgelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkpfanne aus einer Co - Cr- Ko - Legierung besteht. · '

24) Werkzeugsatz nach Anspruch 2,, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrlehre ein kugelsektorähnliches Ende aufweist, dessen Durchmesser in etwa demjenigen der Gelenkpfanne entspricht.

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25) Werkzeugsatz nach Anspruch 2., dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrlehre in Längsrichtung zwei Bohrungen aufweist, durch welche mit einem Spiralbohrer die beiden Locher, ins Acetabuluai gebohrt werden.

26') Werkzeugsatz'nach Anspruch 2'5", dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrlehre mit den beiden Stiften im Acetabulum in der richtigen Lage fixiert werden kann. . ·

27) Werkzeugsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ' Raspel ungefähr den Dimensionen des Schenkelschaftes entspricht.

28) Werkzeugsatz nach Anspruch 2., dadurch gekennzeichnet, dass das Pfanneneinsetzgerät ein kugelförmiges Ende aufweist, dessen Durchmesser demjenigen des Innendurchmessers der Gelenkpfanne entspricht..

29)Werkzeugsatz nach Anspruch* 2_} dadurch gekennzeichnet, dass das Pfanneneinsetzgerät in der Nähe seines kugelförmigen Endes einen elastischen Halter aufweist, der in Längsrichtung verschiebbar ist.

3O)Werkzeugsatz nach Anspruch S, dadurch gekennzeichnet, dass das Ptannenelnsatzgerät in seinem hinteren Ende einen festen Handgriff aufweist.

31)Werkzeugsatz nach Anspruch 2.7, dadurch gekennzeichnet, ck.ss der elastische Halter mittels'einer Feder gegen das ku^üliörmige Ende gedrückt wird.

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