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Die Erfindung betrifft ein Analysegerät zur Untersuchung einer massiven
oder durchstrahlbaren Meßprobe mittels ausgelöster Elektronen, mit einem einsetzbaren
Strahl-Erzeuger, dessen Strahl auf die Meßprobe lenkbar ist und dort Elektronen
auslöst, mit einem sphärisch gekrümmten, gegenüber der Meßprobe auf einem negativen
Potential gehaltenen Gegenfeld-Gitter, welches den Durchgang für einen niederenergetischen
Anteil der an der Meßprobe ausgelösten Elektronen sperrt und die Energie des höherenergetischen
Anteils beim Durchgang verringert, mit einer elektrostatischen Fokussiereinrichtung,
welche von den vom Gegenfeld-Gitter durchgelassenen Elektronen nur solche, deren
Energie in einem vorgegebenen Energiebereich liegt, auf die Eingangsöffnung eines
Elektronen-Detektors fokussiert, und mit einem an den Elektronen-Detektor anschließbaren
Registriergerät zum Nachweis der in seine Eingangsöffnung einfallenden Elektronen.
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Ein solches Analysegerät ist aus dem Aufsatz »High-Sensitivity Electron
Spectrometer« in der Zeitschrift »Applied Physics Letters«, Vol. 16, Nr. 9, Seiten
348 bis 351, 1970, insbesondere zur Analyse von Fotoelektronen, die aus einer relativ
großen Fläche der Meßprobe ausgelöst werden, bekannt. Die Konstruktion dieses Analysegeräts
beruht auf der Überlegung, daß nur diejenigen Elektronen, die das Gegenfeld-Gitter
mit minimaler kinetischer Energie passieren, für eine große Energie-Auflösung bei
der Analyse interessant erscheinen. Demzufolge werden mittels der genannten elektrostatischen
Fukussiereinrichtung, die als Monochromator wirkt, nur die durchgelassenen langsamen
Elektronen mit einer kinetischen Energie von vorzugsweise weniger als 1 eV auf eine
kleine Auffängerelektrode fokussiert, während alle schnellen Elektronen an irgendeine
andere Stelle gelangen.
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Die Fokussiereinrichtung des bekannten Analysegeräts besteht aus
einer zylindrischen Spiegelelektrode, die aus einem Gitter hergestellt ist, und
aus einem ebenen Gitter, welches am Ende der Spiegelelektrode angeordnet und mit
einer zentralen Öffnung für das Einsetzen der Auffängerelektrode versehen ist. Das
Potential der zylindrischen Spiegelelektrode ist auf einen sehr kleinen festen Wert
zwischen 0 und -5V gegenüber dem Potential des Gegenfeld-Gitters eingestellt. Dadurch
wird für die langsamen Elektronen eine Spiegelwirkung erzielt. Das ebene Gitter
am Ausgang der zylindrischen Spiegelelektrode liegt auf dem Potential des Gegenfeld-Gitters,
und die Auffängerelektrode wird mit einem positiven Potential von einigen hundert
Volt gegenüber dem Potential der Meßprobe betrieben.
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Ein Nachteil des bekannten Analysegeräts ist darin zu sehen, daß
es auf den Nachweis der vom Gegenfeld-Gitter durchgelassenen niederenergetischen
Elektronen festgelegt ist. Es ist daher gegen magnetische Störfelder höchst empfindlich.
Die Festlegung auf niederenergetische Elektronen bedingt auch eine relativ große
Eingangsöffnung des Elektronen-Detektors, woraus ein keineswegs optimales Signal-Untergrund-Verhältnis
im aufgenommenen Elektronenspektrum resultiert. Insgesamt gesehen ist die Fokussierungseinrichtung
für die praktische Anwendung nicht flexibel genug. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß der Bahnverlauf der ausgelösten Elektronen innerhalb der Fokussiereinrichtung
rechnerisch recht schwierig zu erfassen ist. Vor einer konstruktiven Lösung bedarf
es umfangreicher mathematischer Vorarbeiten, die nur unter Zuhilfenahme einer elektronischen
Datenverarbeitungsanlage bewältigt werden können.
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Aus Fig. 1 des Aufsatzes »Auger-Electron-Spectroscopy of fcc Metal
Surfaces« in der Zeitschrift »Journal of Applied Physics«, Band 39, Nr. 5, April
1968, Seiten 2425 bis 2432, ist ein Elektronenstrahl-Analysator mit einem Gitter-Elektronenspektrometer
bekannt, welches zur Energieanalyse von Auger-Elektronen verwendet wird. Im Zentrum
eines kugelschalenförmigen Gegenfeld-Gitters befindet sich eine Meßprobe, die von
einem primären Elektronenstrahl getroffen wird. Das Gegenfeld-Gitter befindet sich
auf negativem Potential gegenüber der Meßprobe. Die den Auftreffpunkt radial verlassenden
Elektronen werden durch das Gegenfeld hinsichtlich ihrer kinetischen Energie stark
verzögert. Die interessierenden Auger-Elektronen können das Gegenfeld-
Gitter gerade
noch durchdringen. Sie gelangen auf eine kugelschalenförmige Auffangelektrode, die
gegenüber der Meßprobe auf positives Potential gelegt ist. Der aufgefangene Elektronenstrom
wird mittels eines Schreibers aufgezeichnet. Das Potential des Gegenfeld-Gitters
wird langsam zu höheren Werten verändert, so daß das gesamte Spektrum durchfahren
wird. Durch Überlagerung einer periodischen Modulationsspannung am Gegenfeld-Gitter
wird erreicht, daß der zur Auffangelektrode gelangende Elektronenstrom periodisch
moduliert oder unterbrochen wird. Durch phasenempfindliche Gleichrichtung des mit
der doppelten Modulationsfrequenz variierenden, an der Auffangelektrode abgegriffenen
Elektronenstromsignals läßt sich das nach der Energie differenzierte Spektrum erhalten,
welches Auger-Elektronen-Linien mit wesentlich verbessertem Signal-Untergrund-Verhältnis
aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Analysegerät der eingangs
genannten Art ohne die erwähnten Nachteile und mit besseren Fokussierungseigenschaften
zu schaffen. Weiterhin soll die Analyseempfindlichkeit, also die Intensität des
Meßsignals gegenüber dem Untergrundsignal, speziell auch im Hinblick auf Auger-Elektronen,
die von einem feinen primären Elektronenstrahl aus der Meßprobe ausgelöst werden,
verbessert werden. Schließlich soll das Analysegerät so ausgestaltet werden, daß
mit Hilfe des vom primären Elektronenstrahl auf der Oberfläche der Meßprobe ausgelösten
Auger-Elektronenstroms Bilder der Verteilung einzelner chemischer Elemente auf einem
mikroskopisch kleinen Bereich der Probenoberfläche hergestellt werden können.
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Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß der mathematische
Aufwand bei den Vorarbeiten verringert werden kann, wenn auf Bauelemente, die auf
dem Gebiet elektronenmikroskopischer Untersuchungsgeräte an sich bekannt sind, zurückgegriffen
werden kann, und daß sich mit solchen Bauelementen auf einfache Weise eine optimale
konstruktive Lösung finden läßt. Die Erfindung besteht somit darin, daß die Fokussiereinrichtung
eine elektrostatische Immersionslinse ist, die eine beträchtliche chromatische Aberration
aufweist. Eine solche Immersionslinse ermöglicht durch einfache Einstellung ihrer
Potentiale eine flexible Fokussierung von Elektronen optimaler Energie. Durch die
Forderung nach einer günstigen chromatischen Aberration wird die Tatsache berücksichtigt,
daß Elektronen, welche nach Durchtritt durch das Gegenfeld-Gitter nahezu vollständig,
d. h. bis auf wenige eV abgebremst werden, durch die Potentialstörungen innerhalb
der Gittermaschen sehr stark aus ihrer ursprünglichen Richtung gestreut werden und
nach ihrer Fokussierung auf die Eingangsöffnung des Elektronen-Detektors üblicherweise
ein schlechtes Linien-Untergrund-Verhältnis im aufgenommenen Elektronen-Energiespektrum
liefern. Andererseits ist die Energietrennung unter Ausnutzung der chromatischen
Aberration der Immersionslinse bei der Fokussierung von Elektronen relativ hoher
kinetischer Energie gering.
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Elektrostatische Immersionslinsen verschiedener Ausgestaltung sind
an sich bekannt, z.B. aus dem Lehrbuch »Einführung in die Elektronenmikroskopie«,
VEB Verlag Technik Berlin, 1966, insbesondere Seite 50 ff. Sie sorgen dafür, daß
die von einem Quellpunkt ausgehenden Elektronen einer vorgegebenen
Energie
in einem Bildpunkt fokussiert werden, und zwar weitgehend unabhängig von ihrem Austrittswinkel.
Entsprechend werden die von der näheren Umgebung des Quellpunkts ausgehenden Elektronen
in die nähere Umgebung des Bildpunktes fokussiert. Je größer die chromatische Aberration
der Immersionslinse ist, desto mehr werden von einem Quellpunkt ausgehende Elektronen
verschiedener kinetischer Energie um den Bildpunkt verschmiert. Konstruktive Einzelheiten
und Eigenschaften von elektrostatischen Immersionslinsen lassen sich in übersichtlicher
Weise in Tabellen finden, z. B. in dem Buch »Focusing of Charged Particles«, Volume
I, Academic Press, New York und London, 1967, oder in der Literaturstelle Philips
Research Report, 18, 465 (1963). Mit Hilfe dieser Tabellen ist es recht einfach,
für einen speziellen Anwendungsfall die optimale Konstruktion zu finden. Die geometrischen
und elektrischen Daten der Immersionslinse sollten dabei so gewählt sein, daß die
chromatische Aberration größer ist als die sphärische Aberration. Mit anderen Worten:
Das Farbfehlerscheibchen, welches von Elektronen einer bestimmten Energieschärfe
AE hervorgerufen wird, sollte an der Eintrittsöffnung des Elektronen-Detektors größer
sein als ihr Öffnungsfehlerscheibchen. Bei Immersionslinsen, speziell bei Zylinderlinsen,
sind Öffnungs- und Farbfehler sowie Brennweite proportional dem Durchmesser, aber
in verschiedener Weise von den Betriebsspannungen abhängig.
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Das Analysegerät kann vorzugsweise so ausgebildet sein, daß als Immersionslinse
eine aus zwei Zylinderelektroden bestehende Zylinderlinse vorgesehen ist, daß die
erste Zylinderelektrode mittels einer ersten Spannungsquelle auf ein gegenüber der
Meßprobe negatives Potential gelegt ist, und daß die zweite Zylinderelektrode mittels
einer zweiten Spannungsquelle auf ein gegenüber der ersten Zylinderelektrode positives
Potential gelegt ist. Die zweite Zylinderelektrode trägt eine durchbrochene Rückwand.
Als Immersionslinse wird somit eine zylindrische Beschleunigungslinse verwendet.
Beide Zylinderelektroden besitzen vorzugsweise denselben Durchmesser.
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Ein solches Analysegerät unterscheidet sich also im Prinzip vom bekannten
Analysegerät. Die Unterschiede und Vorteile sollen punktweise aufgeführt werden:
1. Es ist nicht nur eine Fokussierung der nahezu vollständig abgebremsten Elektronen
(Durchlaßenergie Ed - 1 eV), sondern wahlweise auch der Elektronen höherer Energie
auf den Elektronen-Detektor möglich. Dazu ist lediglich das Verhältnis der Potentiale
beider Zylinderelektroden zu verändern.
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2. Die schnelleren Elektronen (Durchlaßenergie Ed > 1 eV) erfordern
bei gleicher Auflösung eine Fokussierung auf eine kleinere Eingangsöffnung des Elektronen-Detektors.
Daher verringert sich der Anteil der in die Eingangsöffnung gestreuten Elektronen
erheblich, und das Linie-Untergrund-Verhältnis wird verbessert. Dabei ergibt sich
gleichzeitig eine Verringerung des chromatischen Fehlers, d. h. der von dem Verhältnis
dE/E abhängigen Dispersion. Diese Verringerung ist bei der Auger-Elektronen-Spektroskopie
wegen der relativ großen Linienbreite von 1 bis 10 eV nicht besonders kritisch.
Entscheidend sind die Intensität und das Signal-Untergrund-Verhältnis.
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Die Fokussierung auf eine kleine Eingangsöffnung ist für Auger-Elektronen
bei der Elektronenstrahl-Mikroanalyse ohne weiteres möglich, da im Gegensatz zu
anderen Anregungsmethoden, wie z. B. bei der Fotoelektronen-Spektroskopie und bei
ESCA-Untersuchungen, der Quellbereich der an der Meßprobe emittierten Elektronen
von sehr kleinem Durchmesser ist und sein Durchmesser z.B. weniger als 1 mm beträgt.
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3. Die Fokussierung schnellerer Elektronen ist weiter von Vorteil,
weil die Abschirmung magnetischer Störfelder wesentlich weniger Probleme aufwirft
als bei langsamen Elektronen.
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Es ist möglich, die erste Zylinderelektrode genau oder zumindest
annähernd auf das elektrische Potential des Gegenfeld-Gitters zu legen. Damit läßt
sich eine besondere Spannungsquelle für die erste Zylinderelektrode einsparen.
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Um möglichst viele der ausgelösten Auger-Elektronen einer Energie
EA nachweisen zu können, sollten das Potential des Gegenfeld-Gitters und das Potential
der zweiten Zylinderelektrode derart gewählt sein, daß die Beziehung e (U2- U4)/E
einen Wert zwischen 2 und 50 annimmt, wobei e die Elementarladung, U4 das Potential
des Gegenfeld-Gitters und E, die kinetische Energie der vom Gegenfeld-Gitter durchgelassenen,
interessierenden Auger-Elektronen ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Analysegeräts kann dadurch
erreicht werden, daß die beiden Zylinderelektroden, insbesondere die erste Zylinderelektrode,
als zylindrische Gitter ausgebildet sind, und daß die Gitter von massiven, elektrisch
leitenden Rohren umgeben sind, die auf ein gegenüber dem zugehörigen Gitter positiven
Potential gehalten sind.
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Die Rohrpotentiale können dabei so hoch gewählt werden, daß die meisten
der durch die Gitter hindurchtretenden Elektronen absorbiert werden. Auf diese Weise
kann ein verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis erzielt werden.
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Um einen großen Öffnungsfehler zu vermeiden, sollten die Länge der
ersten Zylinderelektrode und das elektrische Potential der zweiten Zylinderelektrode
so gewählt sein, daß ein minimaler elektrischer Feldliniendurchgriff auf das Gegenfeld-Gitter
erfolgt.
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Dazu wird unmittelbar hinter dem Gegenfeld-Gitter auf die hindurchtretenden
Elektronen keine merkliche, störende Kraftwirkung ausgeübt. Zur Vermeidung eines
großen Öffnungsfehlers kann auch an der Eingangsöffnung der ersten Zylinderelektrode
eine Ringblende angeordnet sein. Dadurch wird die Eintrittsöffnung verringert. Durch
eine dem speziellen Anwendungsfall angepaßte Formgebung der Ringblende kann erreicht
werden, daß der Öffnungsfehler minimal wird.
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Eine Verringerung der Brennweite sowie eine Verringerung des Öffnungsfehlers
der Zylinderlinse lassen sich dadurch erzielen, daß im Raum zwischen der ersten
und der zweiten Zylinderelektrode ein aus einem elektrisch leitenden Material bestehendes
Gitternetz angeordnet ist, welches gegenüber der ersten Zylinderelektrode auf ein
positives Potential gelegt ist. Das Gitternetz kann dabei insbesondere auf ein gegenüber
der Meßprobe positives Potential gelegt sein. Nach einer ersten Möglichkeit ist
das Potential des Gitternetzes mittels einer dritten Spannungsquelle einstellbar.
Nach einer zweiten Möglichkeit wird das
Potential des Gitternetzes
mit dem Potential der zweiten Zylinderelektrode eingestellt; dann sollte der Einfachheit
halber das Gitternetz auf der Eingangsöffnung der zweiten Zylinderelektrode elektrisch
leitend befestigt sein. Das Gitternetz sollte insbesondere eben ausgebildet und
senkrecht zur Linsenachse angeordnet sein. - Die Verkürzung der Brennweite der Zylinderlinse
infolge der Anordnung eines Gitternetzes zwischen den beiden Zylinderelektroden
oder insbesondere auf der Eingangsöffnung der zweiten Zylinderelektrode führt zu
einer erheblichen Verkürzung des Analysegeräts. Das ist im Hinblick auf das bekannte
Analysegerät dann interessant, wenn nicht die langsamsten der vom Gegenfeld-Gitter
verzögerten Elektronen fokussiert werden sollen.
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Ein Problem für die Bilderzeugung mittels Auger-Elektronen stellt
die Tatsache her, daß das Verhältnis von Auger-Elektronen-Signal zu Untergrundsignal
im Auger-Energiespektrum im allgemeinen sehr klein ist.
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Außer den Auger-Elektronen einer für ein bestimmtes chemisches Element
charakteristischen Energie gelangen n ii mlich noch Elektronen derselben Energie.
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die von Streuprozessen der Primärelektronen herrühren, durch die Fokussiereinrichtung
in den Elektronen-Detektol Dabei überwiegt die Anzahl der inelastisch gestreuten
Primärelektronen die Anzahl der Auger-Elektronen im allgemeinen bei weitem.
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Zur Lösung dieses Problems soll auch bei dem Analysegerät von einer
Modulation und einer phasenempfindlichen Gleichrichtung Gebrauch gemacht werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Analysegeräts ist daher vorgesehen,
daß dem elektrostatischen Verziigerungsfeld des Gegenfeld-Gitters ein diesem gegenüber
betragsmäßig kleines, mit fester Frequenz variierendes Wechselfeld überlagert ist,
und daß das Ausgangssignal des Elektronen-Detektors in den Signaleingang eines phasenempfindlichen
Gleichrichters gegeben ist, dessen Referenzeingang mit einer Vergleichsspannung
von der Frequenz des Wechselfeldes gespeist ist. Auf die Eingangsöffnung des Elektronen-Detektors
werden also Elektronen mit periodisch geringfügig veränderter Energie fokussiert.
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Die Phasenlage des Ausgangssignals des Elektronen-Detektors wird direkt
mit der Phasenlage des Wechselfeldes verglichen. Die Auswertung des modulierten
Detektorsignals liefert das differenzierte Energiespektrum, wodurch eine Abtrennung
der schwachen Auger-Elektronen-Linien vom hohen Untergrund der gestreuten Elektronen
gelingt.
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Dabei kann an die erste Zylinderelektrode und/ oder an das Gegenfeld-Gitter
eine periodische Wechselspannung von fester Frequenz gelegt sein. Die günstigste
Lösung besteht darin, das Potential der ersten Zylinderelektrode gemeinsam mit dem
Potential des Gegenfeld-Gitters zu modulieren. Die Amplitude der Wechselspannung
sollte weniger als die Linienbreite der Elektronen im Spektrum für Auger-Elektronen-Linien,
also weniger als 1 bis 10 V betragen. Für die Punktanalyse genügt eine niedere Modulationsfrequenz,
z. B. von 5 kHz, für die im folgenden beschriebene Bilderzeugung kann sie höher
liegen, z. B. im Bereich von 30 bis 300 kHz. Da bei dieser Ausbildung im Miscnilichen
nur Elektronen aus einem kleinen Ene rgieberc ich, der dem Spitzen-Spitzen-Wert
der Wechsc-lspainuIlg entspricht, zum Meßsignal beitragen nnd dci Signaluntergrund
abgeschnitten wird, ergil,t sich eine hohe Analyseempfindlichkeit.
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Das Analysegerät kann auch zu einer Elektronenstrahl-Mikrosonde für
Auger-Elektronen weitergebildet werden. Es läßt sich also nicht nur zur Analyse
der von einem Punkt auf der Probenoberfläche ausgehenden Elektronen einsetzen, sondern
ermöglicht wegen seiner hohen Signalintensität auch die Erzeugung eines Bildes mit
gleichbleibender Auflösung über die Verteilung chemischer Elemente an der Probenoberfläche
zur mikroanalytischen Auswertung, wenn die Probenoberfläche vom primären Elektronenstrahl
rasterförmig abgetastet wird.
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Die Weiterbildung besteht somit darin, daß der primäre Elektronenstrahl
durch ein Ablenksystem rasterförmig über die Oberfläche der Meßprobe gelenkt ist,
daß der Elektronenstrahl einer Kathodenstrahlröhre synchron dazu zeilenweise über
ihren Leuchtschirm geführt ist, und daß der Hellsteuereingang der Kathodenstrahlröhre
an den Ausgang des Elektronen-Detektors bzw. des phasenempfindlichen Gleichrichters
angeschlossen ist.
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Der Durchmesser des primären Elektronenstrahls auf der Meßprobe sollte
dabei kleiner als 100 Xu sein und vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 tj und 5
ju liegen. Beispielsweise läßt sich auch bei einem Durchmesser dieser niederen Größenordnungen
eine hohe Ausbeute der Auger-Elektronen an der Meßprobc und damit ein hohes Meßsignal
erzielen, wenn ein Elektronenstrahl-Erzeuger von einem hohen Richtstrahlwert für
niederenergetische Elektronen verwendet wird. Der Elektronenstrahl-Erzeuger gemäß
dem Vorschlag besteht aus einer an sich bekannten Spitzenkathode von kleinem Krümmungsradius
und aus einer mit einer Durchlaßöffnung versehenen Anode, zwischen denen im Ultrahochvakuum
durch Anlegen einer Spannung ein elektrisches Feld von so hoher Feldstärke erzeugt
ist, daß die Spitzenkathode zur Feldemission angeregt ist. Ferner ist zwischen der
Anode und der Meßprobe eine elektrostatische Einrichtung (Verzögerungslinse) zur
Verringerung der Elektronengeschwindigkeit in dem aus der Durchlaßöffnung der Anode
austretenden primären Elektronenstrahl angeordnet. Die elektrostatische Heinrich
tung sorgt dafür, daß die Primärelektronen mit optimaler Anregungsenergie, die zwischen
0,5 keV und 3 keV liegt, auf der Oberfläche der Meßprobe eintreffen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in zwei Figuren dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigt jeweils in einer Schnittdarstellung
Fig. 1 ein mit einer Zylinderlinse ausgestattetes Analysegerät mit Modulation des
an einer Meßprobe ausgelösten Auger-Elektronen-Stroms und phasenempfindlicher Ermittlung
des Meßsignals, und Fig. 2 ein mit einer Zylinderlinse ausgestattetes Analysegerät,
bei dem die an einer Meßprobe ausgelösten Auger-Elektronen zur Erzeugung eines Bildes
der Probenoberfläche verwendet werden.
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In F i g. 1 gelangt ein primärer Elektronenstrahl 2 von z. B. 1 II
Durchmesser, der von einem nicht dargestellten Elektronenstrahl-Erzeuger emittiert
wird, in Richtung des Pfeiles 3 fokussiert auf die Oberfläche einer Meßprobe 4.
Als Elektronenstrahl-Erzeuger kann mit Vorteil ein solcher mit Feldemissions-Spitzenkathode
verwendet werden. Die Energie Ep der Primärelektronen sollte an der Meßprobe 4 vorzugsweise
einen Wert zwischen 0,5 und 3 keV besitzen.
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In diesem Energiebereich liegt die optimale Anregungsenergie für Auger-Elektronen
praktisch aller 309 539/490
chemischen Elemente. Die Meßprobe 4
ist an einem elektrisch leitenden Probenhalter 5 befestigt, welcher auf Nullpotential
gehalten ist. Mit Hilfe eines Probenmanipulators 6 kann die Meßprobe 4 einjustiert
werden.
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Durch den Einfall des primären Elektronenstrahls 2 werden an der
Meßprobe 4, deren Normale gegenüber dem Elektronenstrahl 2 geneigt ist, Auger-Elektronen
sowie Rückstreu- und Sekundärelektronen ausgelöst. Die kinetische Energie EA der
für die Oberflächenanalyse interessanten Auger-Elektronen liegt im Energiebereich
unterhalb von 1 keV, die der übrigen Elektronen im Energiebereich von 0 bis EP,
wobei Ep wiederum die Energie der auf die Meßprobe 4 fokussierten Primärelektronen
ist.
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Die an der Auftreffstelle ausgelösten Elektronen gelangen zunächst
in einen feldfreien Raum 7, der von einem kugelschalenförmigen Gitter 8 gebildet
wird, welches ebenfalls auf das elektrische Potential der Meßprobe 4, also auf Nullpotential
gelegt ist. Anschließend werden die durch das Gitter 8 hindurchtretenden Elektronen
einem radialen Verzögerungsfeld ausgesetzt. Zu diesem Zweck ist ein kugelschalenförmiges
Gegenfeld-Gitter 9 vorgesehen, welches auf einem gegenüber der Meßprobe 4 negativen
Potential U1 gehalten wird. Dieses Potential U1 wird von einer ersten einstellbaren
Spannungsquelle 10 geliefert. Das Gegenfeld-Gitter 9 wird von einem massiven, elektrisch
leitenden Kugelschalenausschnitt gehalten.
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An der Meßprobe 4 ausgelöste Elektronen, deren kinetische Energie
E ausreicht, um das Gegenfeld-Gitter 9 zu überwinden, gelangen in eine aus zwei
metallischen Zylinderelektroden 11 und 12 bestehende, als Immersionslinse wirkende
Zylinderlinse. Wie im folgenden näher erläutert wird, erfüllt die Zylinderlinse
die Aufgabe eines fokussierenden Monochromators für die eintretenden Elektroden.
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Die erste Zylinderelektrode 11 ist über einen konischen Ansatz 13
mit dem Gegenfeld-Gitter 9 elektrisch leitend verbunden. Die erste Spannungsquelle
10 legt also das Gegenfeld-Gitter 9 und die erste Zylinderelektrode 11 gemeinsam
auf das Potential Ul.
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Die beiden Zylinderelektroden 11 und 12 sind koaxial zueinander angeordnet
und besitzen denselben Durchmesser. Ihr Durchmesser ist etwas größer gewählt als
der Durchmesser des Gegenfeld-Gitters 9, so daß ein möglichst großer Anteil aller
aus der Meßprobe 4 ausgelösten Elektronen in die Zylinderlinse eintreten kann. Der
Durchmesser der zweiten Zylinderelektrode 12 könnte auch kleiner gewählt sein als
derjenige der ersten Zylinderelektrode 11. Die Anordnung ist stets so getroffen,
daß die Auftreffstelle des primären Elektronenstrahls 2 im Zentrum des Gitters 8,
im Zentrum des Gegenfeld-Gitters 9 sowie auf der Linsenachse 14 der Zylinderlinse
liegt.
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Die zweite Zylinderelektrode 12 ist mittels einer zweiten einstellbaren
Spannungsquelle 15 auf ein Potential U2 gelegt, welches gegenüber der Meßprobe 4
negativ, aber gegenüber dem Potential Ul der ersten Zylinderelektrode 11 positiv
gehalten ist. Die an der zweiten Zylinderelektrode 12 elektrisch leitend befestigte
Rückwand 16 aus Metall ist mit einer Durchtrittsöffnung 17 für Elektronen versehen.
Auf der Linsenachse 14 ist eine Blendenscheibe 18 angeordnet, die den Durchgang
eines zentralen Elektronenbündels von der Meßprobe 4 zur Durchtrittsöffnung 17 verhindert.
Hinter der Durchtrittsöffnung 17 ist
ein Elektronen-Detektor 19 für Einzelelektronen-Registrierung
aufgestellt. Als Elektronen-Detektor 19 ist ein Elektronenmultiplier oder Szintillationskristall
mit optisch angekoppeltem Fotomultiplier vorgesehen, wobei die Elektronen durch
Nachbeschleunigung mit einer Spannung von etwa 10 kV auf den Szintillationskristall
auftreffen. Ein Elektronen-Detektor 19 mit Einzelelektronen-Registrierung hat hinsichtlich
Empfindlichkeit, Genauigkeit und Meßdauer entscheidende Vorteile gegenüber einer
Elektronenstrommessung. Der Elektronen-Detektor 19 ist zur Registrierung oder Darstellung
des Meßsignals mit einem Registriergerät 20, z.B. mit einem Schreiber, Magnetspeichergerät
oder mit einer Kathodenstrahlröhre, verbunden.
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Beide Zylinderelektroden 11,12 sind gemäß F i g. 1 aus massivem,
elektrisch gut leitendem Material hergestellt. Abweichend davon können sie auch
als zylindrische Gitter ausgebildet sein, über welche zur Stabilisierung massive,
leitfähige Rohre geschoben sind.
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Diese sind durch Isolatoren von den Zylinderelektroden getrennt und
auf ein Potential festgelegt, welches gegenüber den Gitter-Zylinderelektroden positiv
ist.
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Durch eine solche Maßnahme wird das Signal-Untergrund-Verhältnis verbessert,
da unerwünschte Elektronen an den Rohren absorbiert werden.
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Folgendermaßen wird die Intensität von an der Meßprobe 4 ausgelösten
Elektronen, deren Energie in einem vorgegebenen Energieintervall AE liegt, ermittelt:
Die erste Spannungsquelle 10 wird auf einen festen Spannungswert U1 eingestellt.
Dieser Spannungswert Ul wird betragsmäßig etwas geringer gewählt als der Auger-Elektronen-Linie
desjenigen chemischen Elements, dessen Konzentration an der Auftreffstelle des primären
Elektronenstrahls 2 ermittelt werden soll, im Energiespektrum entspricht.
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Dadurch treten die von dem zu untersuchenden Element emittierten Auger-Elektronen
mit der geringen Energie EdA von nur einigen oder einigen zehn Elektronenvolt in
die Zylinderlinse ein. Beispielsweise betrage die am Gegenfeld-Gitter 9, am konischen
Ansatz 13 und an der ersten Zylinderelektrode 11 anliegende Verzögerungsspannung
Ul = -350V.
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Auger-Elektronen und andere Elektronen, deren kinetische Energie unterhalb
von e Ul = 350 eV liegt, können folglich nicht durch das Gegenfeld-Gitter 9 in die
Zylinderlinse eintreten. Die kinetische Energie E aller anderen Elektronen wird
um den Betrag e Ul verringert. Für diese gilt also Ed = E-eU,.
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Der beispielsweise erwähnte Spannungswert Ul = - 350 V könnte verwendet
werden, wenn die Auftreffstelle auf der Meßprobe 4 auf ihren Gehalt an Silber untersucht
werden soll. Silber besitzt eine ausgeprägte Auger-Elektronen-Linie bei einer Energie
EA von etwa 365 eV. Die vom Silber herrührenden Auger-Elektronen würden also im
Beispiel mit einer Energie E, = (Eine Ul) = 15 eV das Gegenfeld-Gitter 9 radial
verlassen und in die Zylinderlinse gelangen. Der Energiewert E, von 15 eV liegt
beträchtlich höher als beim bekannten Analysegerät.
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Geringe magnetische Störfelder sind daher und wegen der magnetischen
Abschirmung durch die Zylinderelektroden 11, 12 unkritisch.
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Die elektrischen und konstruktiven Daten der Zylinderlinse sind nun
so gewählt, daß von allen Elektronen, die das Gegenfeld-Gitter 9 durchlaufen, nur
solche Elektronen, deren kinetische Energie Ed hinter dem Gegenfeld-Gitter 9 in
einem einstellbaren, vorgegebenen
Energiebereich AE in der Umgebung
von 15 eV liegt, auf die Durchtrittsöffnung 17 und damit auf die Eingangsöffnung
des Elektronen-Detektors 19 fokussiert werden. Alle anderen Elektronen, deren kinetische
Energie Ed außerhalb des Energiebereichs AE liegt, werden je nach dem Betrag dieser
Energie entweder auf die Innenwand der zweiten Zylinderelektrode 12 oder auf deren
Rückwand 16 gelenkt.
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Die Zylinderlinse besitzt somit eine beträchtliche chromatische Aberration
(Farbfehler), die zur Monochromatisierung ausgenutzt wird. Mit Hilfe der zweiten
Spannungsquelle 15 wird die Feineinstellung auf die betreffende Auger-Elektronen-Linie
vorgenommen.
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Im Wertbeispiel würde die Zylinderlinse auf die Auger-Linie von Silber,
also so eingestellt werden, daß im wesentlichen nur Elektronen mit einer Energie
Ed = 15 eV in die Eingangsöffnung des Elektronen-Detektors 19 einfallen. Dabei kann
eine Energieunschärfe AE = l eV zulässig sein. Das ins Registriergerät 20 übernommene
Meßsignal rührt somit zu einem mehr oder weniger großen Anteil von den Auger-Elektronen
der Silberatome an der Auftreffstelle auf der Meßprobe 4 her. Die Höhe des Meßsignals
ist ein Maß für die dort anzutreffende Konzentration an Silberatomen.
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Es muß festgehalten werden, daß sich das zur Fokussierung erforderliche
Potential U2 der zweiten Spannungsquelle 15 nach der vorgegebenen Geometrie der
Zylinderlinse richtet, also nach der Länge und dem Durchmesser der Zylinderelektroden
11 und 12 und nach dem Durchmesser der Durchtrittsöffnung 17. Die Länge der ersten
Zylinderelektrode 11 sollte so gewählt sein, daß sich von der zweiten Zylinderelektrode
12 nur ein vernachlässigbarer Feldliniendurchgriff zum Gegenfeld-Gitter 9 ergibt.
Durch diese Maßnahme kann der Öffnungsfehler der Zylinderlinse klein gehalten werden.
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Die Energie der auf den Elektronen-Detektor 19 auffallenden Elektronen
ist eine Funktion des Spannungsverhältnisses V = e ( U1)/(E-e Ul). Für die interessierenden
Auger-Elektronen kann dieses Verhältnis auch V = e (U2- Ui)/(Ee U1) Ul) = e (U2
- U1)IE geschrieben werden. Mit anderen Worten: Die Brennweite für die interessierenden
Auger-Elektronen der Energie EdA wird durch die beiden Spannungen U, und U2 eingestellt.
Im angegebenen Wertebeispiel mit U, = -350 V und EA = 365 eV kann die gegen Nullpotential
gemessene Spannung U2 z. B. - 200 V betragen. Dieser Wert ergibt sich, wenn für
das Spannungsverhältnis V = 10 angenommen wird. Das Spannungsverhältnis V sollte
im allgemeinen Fall zwischen 2 und 20 liegen. U2 ist somit wesentlich größer als
Ul.
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Die radial durch das Gegenfeld-Gitter 9 mit der Energie Ed hindurchtretenden
Elektronen laufen zunächst in das anfänglich schwache, dann zunehmende Potential
innerhalb der ersten Zylinderelektrode 11, welches vom Durchgriff des Potentials
U2 in die erste Zylinderelektrode 11 herrührt. Sie werden dabei aus ihrer ursprünglichen
Richtung in Richtung auf die Linsenachse 14 gelenkt (Konkavlinse für den Beschleunigungsfall).
Die Elektronen der Energie Ed werden also auf gekrümmten Elektronenbahnen, von denen
in Fig. 1 nur die beiden Elektronenbahnen 21 und 22 eingezeichnet sind, auf den
Elektronen-Detektor 19 gelenkt. Sie können auf ihrem Wege auch die Linsenachse 14
schneiden.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß sich mit dem dargestellten Analysegerät
bei entsprechender Abwandlung eine Fotoelektronen-Analyse durchführen oder auch
das gesamte Spektrum der Auftreffstelle an der Meßprobe 4 aufnehmen läßt. Zu diesem
letzteren Zweck wird die Verzögerungsspannung Ul der ersten Spannungsquelle 10 kontinuierlich
von 0 auf 1 kV verändert, wobei die Spannung U2 mitgeführt und die Aufzeichnungsgeschwindigkeit
des Registriergeräts 20 proportional zur Änderung der Spannung Ul gehalten wird.
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Im Raum 23 zwischen der ersten und der zweiten Zylinderelektrode
11 bzw. 12 ist ein ebenes Gitternetz 24 untergebracht, welches aus einem elektrisch
leitenden Material besteht und senkrecht zur Linsenachse 14 unmittelbar vor der
Eingangsöffnung der zweiten Zylinderelektrode 12 angeordnet ist. Das Gitternetz
24 ist mit Hilfe einer dritten Spannungsquelle 25 auf ein Potential U3 gelegt, welches
gegenüber dem Potential Ul der ersten Zylinderelektrode 11 positiv und einstellbar
ist. Das Gitternetz 24 sorgt für eine stärkere Ablenkung der Elektronen in Richtung
auf die Linsenachse 14 und dient somit zur Verkürzung der Brennweite und Verringerung
des Öffnungsfehlers der Zylinderlinse. Für eine extrem kurze Brennweite der Elektronen
mit der Energie Ed kann das Gitternetz 24 auch auf Nullpotential oder auf ein gegenüber
der Meßprobe 4 positives Potential U3 gelegt sein.
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Abweichend von der zeichnerischen Darstellung in Fig. 1 ist es auch
möglich, das ebene Gitternetz 24 unter Wegfall der dritten Spannungsquelle 25 direkt
auf der Eingangsöffnung der zweiten Zylinderelektrode 12 elektrisch leitend zu befestigen.
Die Verwendung des Gitternetzes 24 bringt den Vorteil, daß das Analysegerät sehr
kurz und gedrungen aufgebaut werden kann.
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Eine wesentliche Verbesserung des Verhältnisses von Auger-Elektronen-Signal
zu Untergrundsignal im Meßsignal kann mittels eines Modulationssystems durch Modulation
des in die Zylinderlinse eintretenden Elektronenstroms und durch phasenempfindliche
Ermittlung des Meßsignals erzielt werden.
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Dazu ist ein Modulationsoszillator 26 vorgesehen, der an seinem Ausgang
27 eine sinusförmige Wechselspannung einer Frequenz von z. B. 100 kHz erzeugt. Diese
wird mittels eines Übertragers 28 mit einer festen Amplitude im Bereich zwischen
1 und 10 V auf die erste Zylinderelektrode 11 und auf das Gegenfeld-Gitter 9 gegeben.
Auf diese Weise wird dem radialen Verzögerungsfeld ein betragsmäßig kleines, mit
fester Frequenz variierendes Wechselfeld überlagert.
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Dadurch erhält man am Ausgang des Elektronen-Detektors 19 ein moduliertes
Ausgangssignal, das gegebenenfalls über einen (nicht gezeigten) Verstärker dem Signaleingang
29 eines phasenempfindlichen Gleichrichters 30 zugeführt wird. Dessen Referenzeingang
31 wird mit der am Ausgang 27 des Modulationsoszillators 26 auftretenden Wechselspannung
als Vergleichsspannung gespeist. Das vom phasenempfindlichen Gleichrichter 30 ermittelte
Signal, das nun bei vorgegebener fester Einstellung der Spannungen Ul und U2 im
wesentlichen von Auger-Elektronen der Meßprobe 4 herrührt, auf deren Energie Ed
die Zylinderlinse eingestellt ist, wird von dessen Ausgang 32 über einen Verstärker
33 zwecks Registrierung in das Registriergerät 20 gegeben.
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Fig. 2 zeigt in wesentlichen Einzelheiten das bereits an Hand der
Fig. 1 erläuterte Analysegerät, allerdings
sind hier aus Gründen
der besseren Übersicht das Modulationssystem und das Gitternetz nicht dargestellt.
Weiterhin läßt sich hier das Verzögerungspotential U4 des Gegenfeld-Gitters 9 mit
Hilfe einer weiteren Spannungsquelle 35 unabhängig vom Potential Um der ersten Zylinderelektrode
11 einstellen. Der konische Ansatz 13a besteht daher aus einem elektrischen Isoliermaterial.
Schließlich ist das in Fig. 2 dargestellte Analysegerät als Elektronenstrahl-Mikrosonde
für Auger-Elektronen ausgebildet, mit der sich Bilder über die Konzentrationsverteilung
eines chemischen Elements an der Oberfläche einer Meßprobe 4 erzeugen lassen.
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Der primäre Elektronenstrahl 2 durchläuft gemäß F i g. 2 ein Ablenksystem
36, welches aus einem ersten und einem zweiten Spulenpaar 37 bzw. 38 besteht.
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Das Ablenksystem 36 dient in bekannter Weise dazu, den primären Elektronenstrahl
2 Zeile für Zeile über die Oberfläche der Meßprobe 4 zu rastern. Beide Spulenpaare
37 und 38 bestehen jeweils aus zwei in Reihe geschalteten, senkrecht und symmetrisch
zur Achse des primären Elektronenstrahls 2 angeordneten Spulen. Das erste Spulenpaar
37 ist einseitig geerdet und mit der anderen Seite an die eine Ausgangsklemme 40
eines Ablenkgenerators 39 geschaltet.
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Dieser Ausgangsklemme 40 wird für die Zeilenauslenkung ein sägezahnförmiger
periodischer Ablenkstrom entnommen. Das zweite Spulenpaar 38 ist gegenüber dem ersten
Spulenpaar 37 um 90" gegen die Strahlachse gedreht. Es ist ebenfalls einseitig geerdet.
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Mit der anderen Seite ist es an die andere Ausgangsklemme 41 des Ablenkgenerators
LdO angeschlossen.
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Das zweite Spulenpaar 38 erhält ebenfalls einen sägezahnförmigen Strom,
dessen Anstiegszeit diejenige Zeit bestimmt, die zum Abrastern einer vorgegebenen
Fläche auf der Meßprobe 4 und damit zur Erzeugung eines Bildes benötigt wird. Natürlich
können als Ablenksystem 36 auch zwei senkrecht zueinander ange-
ordnete Plattenpaare
verwendet werden.
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Die Ausgangsklemmen 41 und 42 des Ablenkgenerators 39 sind an den
Eingang 42 zum Ablenksystem einer als Registriergerät verwendeten Kathodenstrahlröhre
20a angeschlossen. Ihr Hellsteuereingang 43 ist über den Verstärker 33 mit dem Ausgang
des Elektronen-Detektors 19 verbunden. Während also der primäre Elektronenstrahl
2 zeilenweise über die vorgegebene Fläche der Meßprobe 4 rastert, wird der Elektronenstrahl
der Kathodenstrahlröhre 20a synchron dazu Zeile für Zeile über ihren Leuchtschirm
441 gelenkt.
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Die Zylinderlinse ist auf die Auger-Elektronen-Linie eines interessierenden
Elements fest eingestellt.
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In den Elektronen-Detektor 19 können also nur Elektronen einer definierten
Energie Ed und Energiebreite dE gelangen. Der primäre Elektronenstrahl 2 trifft
beim Abrastern auf Stellen unterschiedlicher Konzentration dieses Elements. Mit
dem von jedem einzelnen abgerasterten Punkt der Probenoberfläche ausgehenden Signal
der vorgegebenen Auger-Elektronen-Linie wird die Helligl;eit des Kathodenstrahls
auf dem Leuchtschirm 44 der Kathodenstrahlröhre 20a gesteuert. Einer größeren Auger-Elektronen-Ausbeute
eines Punktes auf der Probenoberfläche entspricht somit eine größere Helligkeit
eines zugeordneten Punktes auf dem Leuchtschirm 44.
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Abschließend sei erwähnt, daß in Fig. 2 an der Eingangsöffnung der
ersten Zylinderelektrode 11 eine Ringblende 50 bestimlmter Formgebung leitend befestigt
ist. Sie dient zur Verringerung der Eingangsöffnung und damit zur Verringerung des
Öffnungsfehlers. Ihre Form kann so gewählt werden, daß der Öffnungsfehler der Immersionslinse
auf ein Minimum reduziert ist. Zu diesem Zweck kann auch, gegebenenfalls zusätzlich,
vorgesehen sein, daß eine geringe Potentialdifferenz zwischen Gegenfeld-Gitter 9
und erster Zylinderelektrode 11 aufrechterhalten wird.