DE2216393C3 - Verfahren zum Regenerieren von verbrauchten galvanischen Chrombändern - Google Patents
Verfahren zum Regenerieren von verbrauchten galvanischen ChrombändernInfo
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- C02F1/68—Treatment of water, waste water, or sewage by addition of specified substances, e.g. trace elements, for ameliorating potable water
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren von verbrauchten galvanischen Chrombädern.
Üblicherweise werden verbrauchte Chrombäder mit einem Reduktionsmittel behandelt, worauf Alkali zugegeten
wird, um Chromhydroxid als Niederschlag zu bilden, welcher als solcher entfernt wird. Die überstehende
Flüssigkeit wird gleichfalls verworfen. Andererseits werden erschöpfte bzw. verbrauchte galvanische
Chrombäder herkömmlicherweise dadurch regeneriert, daß sie einer Diaphragma-Elektrolyse
unterworfen werden oder mit einem Ionenaustauscherharz behandelt werden. Die erstgenannte Methode erfordert
aber nicht nur lange Regenerationszeiten, sondern führt auch nur zu einer eingeschränkten
Regenerierung. Die bei dieser Methode vorgesehenen wiederholten Regenerierungsschritte ergeben daher
einen Elektrolyten mit einer geringen Qualität, welcher nicht mehr langer wirksam ist und deshalb verworfen
wird. Bei dem letztgenannten Verfahren ist eine zusätzliche Stufe, nämlich die Verdünnung des verbrauchten
Elektrolyten erforderlich, da das lonenaus'auscherharz
gegenüber der Chromsäure nur wenig beständig ist. Aus diesem Grunde ist es zum Erhalt
eines vollständig regenerierten Elektrolyten, der zum Galvanisieren verwendet werden kann, notwendig, den
verdünnten Elektrolyten zu konzentrieren, was zu wirtschaftlichen Nachteilen hinsichtlich der Durchführbarkeit
führt. Somit kann gesagt werden, daß derzeit noch kein praktisches Verfahren zur Unschädlichmachung
und gefahrlosen Verwerfbarkeit von erschöpften bzw. verbrauchten galvanischen Chrombädern
vorgeschlagen worden ist.
Zur Überwindung dieser Nachteile bei der Behändlung
von erschöpften galvanischen Chrombädern sowie der Abfallstoffe der Elektrolyse wurden ausführliche
Untersuchungen angestellt. Als deren Ergebnis wurde gefunden, daß alles in dem verbrauchten galvanischen
Chrombad enthaltene Chrom in eine wasser· lösliche Chromchromat - Komplexverbindüng umgewandelt
werden kann, wenn man eine Behandlung mit einer chromchromatbildenden Komplexverbindung
vornimmt, wobei zur gleichen Zeit sämtliches in dem
erschöpften Elektrolyten vorhandene Eisen, das d.e elektronische Chromabscheidung störend oeeinflußt,
in Eisen(lII)-hydroxid umgewandelt wird. Letzteres
fällt aus und kann leicht entfernt werden. Es wurde weiterhin gefunden, daß die auf diese Weise erhaltene
wäßrige Lösung der Cbromchromat-Komplexverbmdung entweder in das elektrolytische Chromabscheidungssystem
zurückgeführt werden kann, um dort als Quelle für dreiwertiges Chrom zu dienen, das in geringen
Mengen notwendig ist, um ein einsetzbares galvanisches Chrombad zu bilden, oder bei einer
Diaphragmaelektrolyse als anodischer Elektrolyt eingesetzt werden kann, um einen frischen Chromelektrolyten
herzustellen.
Die vorliegende Erfindung beruht auf diesen Fe-t
Stellungen. .
Ziel der Erfindung ist es daher, ein Verfahren ζυ;·
wirksamen Regenerierung von verbrauchten gaiv;; nischen Chrombädern zur Verfügung zu stellen
Dabei sollen die Abwässer der elrktrolytischen Chron
abscheidung wirksam verwendet werden können, und das Regenerierungsverfahren soil einfach und rr:;
geringen Kosten durchführbar sein.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahrezum Regenerieren von verbrauchten galvanische-Chrombädern,
das dadurch gekennzeichnet ist, da.· dem Bad zur vollständigen Umwandlung des enthai
tenen Chroms in einen "Chromchromatkomplex unu des enthaltenen Eisens in Eisen(III)-hydroxid ein
chromchromatbildendes Reagenz zugesetzt, das Eisend II)-hydroxid durch Filtration abgetrennt und
die wäßrige Lösung der Chromchromatkomplexverbindung gegebenenfalls anodisch in einer Diaphragmazelle behandelt wird.
Der verbrauchte Chromelektrolyt hat gewöhnlich einen Eisengehalt, der auf die Chromabscheidung einen
nachteiligen Einfluß ausübt. Durch das Chromchromat-Komplex bildende Reagenz wird das gesamte im erschöpften
Elektrolyten enthaltene Chrom in eine wasserlösliche Chromchromat - Komplexverbindung
umgewandelt, welche dreiwertiges und sechswertiges Chrom enthält. Zur gleichen Zeit wird das gesamte
Eisen in Eisen(IIl)-hydroxid umgewandelt, das wasserunlöslich ist. Die Chromchromat-Komplexverbindung
liegt in der durch Filtration erhartenen wäßrigen Löjung vor. Das Eisen(III)-hydroxid wird als Filtrationsrückstand erhalten und kann leicht durch Brennen in
Eisen(lll)-oxid umgewandelt werden. Das resultierende Eisen(III)-oxid ist harmlos und kann daher ohne Umweltverschmutzungsprobleme
verworfen werden. Auf der anderen Seite kann die die Chromchromat-Komplexverbindung
enthaltende wäßrige Lösung als solche in das galvanische Chrombad zurückgeführt werden
oder bei einer Diaphragmaelektroiyse als Anolyt verwendet werden, um ein frisches galvanisches Chrombad
herzustellen. Bei einer solchen Diaphragmaelektrolyse können wäßrige Lösungen von Natriumdichromat,
Kaliumdichromat, Ammoniumdichromat, Natriumchromat,
Kaliumchromat, Ammoniumchromat u. dgl., entweder für sich oder im Gemisch, als Katholyt verwendet
werden. In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, daß, wenn die die Chromchromat-Komplexverbindung
enthaltende wäßrige Lösung eine geringe Menge Eisen enthält, dieses während der Elektrolyse durch das Diaphragma hindurch in den
Kathodenraum überführt wird, was zu einer vollständigen Entfernung des Eisens führt.
Beispiele für Chramchromat- Komplex bildende
Reagenzien sind Chromtrihydroxid und Alkohole der
allgemeinen Formel ROH, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet. Das Chromtrihydroxjd
kann in einer äquivalenten Menge zu derjenigen des Chromsäureanhydrids in der erschöpften
Lösung verwendet werden. Der Alkohol kann in einer Menge von 400 ml je 1 kg Chromsäureanhydrid in der
erschöpften Lösung verwendet werden. Jn diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, daß
Cr(OH/,
Erschöpftes galvanisches Chrombad
das Chromtrihydroxid, das bei der herkömmlichen
Behandlung der verbrauchten Chrombäder alsSchlamm gebildet wird, bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
als chromchromatbildendes Reagenz verwendet werden kann. Somit kann der schädliche Schlamm
in wirksamer Weise mit dem großen Vorteil verwendet werden, daß eine mögliche Umweltverschmutzung
vermieden wird.
Das nachstehende Fließschema zeigt die wesentlichen Merkmale des Verfahrens der vorliegenden Erfindung:
„ Chromchromat-Komplexverbindung und Fe (OH)3
+ Alkohol
Fe(OH)3 (als Rückstand)
Filtration
brennen
Eisenoxid verwerfen
Chromchromat-Komplexverbindung (im Filtrat) Zum Anodenraum
einer Diaphragmaelektrolyse
regeneriertes galvanisches Chrombad
Zu 2001 eines erschöpfte., galvanischen Chrombades
mit 200 g/l Chrorrsäureenhydrid, 14,3 g/l Eisen, 1,8 g/l Schwefelsäure und 3,5 g/l dreiwertigem Chrom
wurden allmählich 16 1 Äthylalkohol gegeben. Hierdurch wurde das Chrombad sofort zum Sieden erhitzt,
was auf die exotherme Reaktion zurückzuführen ist, die durch die Reduktion bewirkt wurde. Auf diese
Weise wurde die Reaktion beschleunigt, so daß sie in 1 bis 2 Stunden beendet war. Sodann wurde der
Elektrolyt abkühlen gelassen, bis er sich in zwei Schichten auftrennte. In der unteren Schicht war
Eisenhydroxid ausgefallen. Darauf wurde er in die Mittelkammer eines Zentrifugal-Separators, der durch
ein Diaphragma unterteilt war, eingebracht und der Eisenhydroxidrückstand von der wäßrigen Lösung
vollständig abgetrennt. Der auf diese Weise erhaltene Eisenhydroxidrückstand wurde bei niedriger Temperatur
gebrannt, wodurch ein Eisenoxid erhalten wurde, das ein harmloser wasserunlöslicher Abfallstoff ist.
Die Analyse der Lösung mit der Chromchromat-Komplexverbindung zeigte, daß diese 48 g dreiwertiges
Chrom, 100 g Chromsäureanhydrid und 0,05 g Eisen pro Liter enthielt. Ein Teil der Lösung wurde zu einem
galvanischen Chrombad mit einem Mangel an dreiwertigem Chrom gegeben, wodurch dieses Bad für die
weitere Chromabscheidung verwendet werden konnte.
25 1 der gemäß Beispiel 1 erhaltenen Chromsäure-Chromlösung wurden zu 751 eines galvanischen
Chrombades gegeben, das 200 g/l Chromsäureanhydrid und 2 g/i Schwefelsäure enthielt. Die auf diese
Weise erhaltenen 100 i Lösung wurden auf die übliche Weise einer elektrolytischen Oxidation unterworfen
(bei 10 V, 100 A und 30 Stunden lang), wodurch der Gehalt an dreiwertigem Chrom von 12 g/l auf 3,5 g/l
vermindert wurde. Mit dem auf diese Weise erhaltenen Elektrolyten war die Chromabscheidung ohne Schwierigkeiten
durchführbar.
Zu 1 1 eines galvanischen Chrombades mit einem Gehalt von 200 g/l Chromsäureanhydrid, 10 g/l Eisen,
2 g/l Schwefelsäure und 3,5 g/l dreiwertigem Chrom wurden 200 g Chromhydroxid gegeben. Sodann wurde
erhitzt und bei 80 bis 9O0C umgesetzt, wodurch eine Lösung erhalten wurde, die 400 g Chromchromat-Komplexverbindung
enthielt. Das Eisen wurde als Eisenhydroxid ausgefällt.
Somit ist es nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung möglich, erschöpfte bzw. verbrauchte
elektrolytische Chrombäder in sehr einfacher Weise zu behandeln, wobei der störende Eisengehalt vollständig
eliminiert werden kann und die in dem verbrauchten galvanischen Chrombad verfügbaren Chromverbindungen
vollständig für die v/eitere galvanische Chromabscheidung wiedergewonnen werden können. Mit
Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung können die seit langem bestehenden Umweltverschmutzungsprobleme
gelöst werden. Die Abfallstoffe können mit äußerst niedrigen Kosten und mit wirtschaftlichem
Vorteil behandelt werden, was auf die vollständige Wiedergewinnung des Chromsäureanhydrids zurückzuführen
ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum Regenerieren von verbrauchten galvanischen Chrombädern, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bad zur vollständigen Umwandlung des enthaltenen Chroms in einen Chromchromatkomplex und des enthaltenen
Eisens in Eisen(HI)-hydroxid ein chromchromatbildendes
Reagenz zugesetzt, das Eisen(IH>hydroxid
durch Filtration abgetrennt und die wäßrige Lösung der Chromchromatkomplexverbindung gegebenenfalls
anodisch in einer Diaphragmazelle behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Chromchromat-Komplex
bildendes Reagenz Chromtrihydroxid verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Chromchromat-Komplex
bildendes Reagenz einen Alkohol der Formel ROH ao verwendet, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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Publications (3)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (3)
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FR (1) | FR2132449B1 (de) |
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- 1972-04-05 DE DE19722216393 patent/DE2216393C3/de not_active Expired
- 1972-04-05 FR FR7211925A patent/FR2132449B1/fr not_active Expired
Also Published As
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FR2132449B1 (de) | 1974-08-02 |
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