DE2214155C3 - Betonummantelung für Pipelines sowie Verfahren zur Herstellung der Beton ummantelung - Google Patents
Betonummantelung für Pipelines sowie Verfahren zur Herstellung der Beton ummantelungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Betonummantelung für Pipelines mit einer vor der Belonerhärtung
vorgespannten Bewehrung sowie auf ein Verfahren zur Herstellung der Betonummantelung.
Bei dem Bau von Pipelines ist es an Stellen besonderer Beanspruchung erforderlich, das Pipeline-Rohr mit
einer Betonummantelung zu versehen, welche den betreffenden Rohrabschnitt gegen eint, mechanische Belastung
schützt und als Ballast gegen einen Auftrieb dient. Gleichzeitig soll durch die Betonummantelung
auch die einen Kathodenschutz gewährende weiche Kunststoff-Isolierung des Stahlrohres schützen. Die Betonummantelung
wird in der Regel an der Baustelle angebracht, wobei eine übliche vorgespannte Bewehrung
in Form von Bewehrungsstäben und/oder Matten aus Eisen in die Ummantelung eingebettet wird. Diese Ausführung
hat jedoch den Nachteil, daß beim Einbau der Stahlarmierung die relativ weiche Kunststoff-Isolierung
des Stahlrohres beschädigt werden kann und der Kathodenschutz des Stahlrohres zerstört wird. Begünstigt
werden können Schaden dieser Art, die im akuten Schadensfall nicht abzusehende Folgeschäden hervorrufen,
durch Überschreiten des bestehenden Biege-/Zug-Momentes bei Verlegung des ummantelten Stahlrohres
im unkontrollierbaren Unterwasserbereich durch klaffende Risse, Abplatzen von größeren Betonbrocken
usw., die eine starke Deformierung der eingebauten Stahlarmierung zur Folge haben; abgesehen davon,
daß durch nicht zu vermeidende Oberflächenrisse der eingebaute Bewehrungsstahl besonders stark der
Korrosion ausgesetzt ist und diesen in kürzester Zeit zerstört. Das so gestörte bzw. zerstörte Betongefüge
verliert seine geschlossene Ballastwirkung gegenüber dem vorhandenen Auftrieb, der im Falle starker Erosion
bzw. durch Auskolkungen im Bereich der Verlegerrinne durch Wegspülen der Überdeckung aktiv
wird. Dadurch werden nicht gewünschte Bewegungen frei, die zusätzliche Spannungen auf das Stahlrohr ausüben.
Zur Erhöhung des Widerstandes gegen Druckkräfte ist weiterhin bekannt, ein vorgefertigtes Betonrohr mit
einer schnell aushärtenden Tonerdezement-Ummantelung zu versehen, in welche Gewebematten aus Fiberglas
oder Kunstharzfasern schlaff eingebettet sind. Auch das Beschichten der Innen- und Außefläche eines
Betonrohres mit einer Kunststoffmatte, in welche Glasoder Kunststoff-Fasern eingebettet sind, ist bekannt,
um das Betonrohr gegen chemische Einflüsse zu schützen. Schlaff eingebettete Gewebematten aus Fiberglas
oder Kunststoff-Fasern sind jedoch nicht geeignet, die vorgespannte Eisen-Bewehrung einer Betonummantelung
zu ersetzen, welche der Aufnahme von Zugspannungen dient und nach den Regeln der Spannbetontechnik
unter Beachtung der bekannten Fesiigkeitseigenschaften von Betonstahl ausgeführt wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betonummantelung für Pipelines mit einer vorgespannten
Bewehrung zu entwickeln, bei welcher der Einbau der Bewehrung eine Zerstörung der dem Kathoden-Schulz
dienenden Kunststoffbeschichtung des Pipeline-Rohres
ausgeschlossen wird und die Bewehrung korrosionsbeständig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bewehrung aus Kunststoffseilen und/oder
Kunststoffmatten besteht.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Verwendung von Kunststoffseilen und/oder Kunststoffmatten hat den
Vorteil, daß die Bewehrung besonders leicht ist. Überraschend ist festgestellt worden, daß Kunststoffseile,
die im vorgespannten Zustand in eine Betonummantelung
eingebracht sind, ausreichen, um die auftretenden Spannkräfte aufzunehmen. Da Kunststoffseile und/oder
-matten wesentlich billiger in den Transport, Lagerhaltungs- und sonstigen Gemeinkosten als eine Stahlbewehrung
sind, liegen auch die Herstellungskosten des Betons niedriger in den Materialkosten als die der herkömmlichen
Bauart. Als besonderer Vorteil hat sich auch herausgestellt, daß die Betonummantelung eine
wesentlich größere Haltbarkeit besitzt, da die Kunststoffseile und/oder -matten gegenüber Wasser korrosionsbeständig
sind. Betonummantelungen dieser Art lassen sich daher besonders günstig für Trassenabschnitte
verwenden, wo das Pipeline-Rohr durch Flußläufe oder andere Gewässer geführt werden muß.
Die neuartige Betonummantelung läßt sich auf einfache Art und Weise herstellen. Hierfür werden um das
auf schalenförmigen Stützlagern abgestützte Pipeline-Rohr mit Abstand und mantelförmig Kunststoffseile
und/oder Kunststoffmatten gelegt, deren Enden durch parallel zur Rohrachse verlaufende Kanäle in den
Stützlagern geführt, neben den Stützlagern verankert und vorgespannt werden, worauf dann der bewehrte
Rohrabschnitt verschalt und betoniert wird. Bei dieser Herstellungsweise geben die Stützlager einerseits dem
betreffenden Rohrabschnitt die vorgesehene Lage und dienen außerdem zur Begrenzung der Betonummantelung
einerseits und der Spannseildurchführung andererseits. Die Form der Bewehrung kann verschieden sein.
So besteht die Möglichkeit, daß die Kunststoffseile parallel und mit Abstand zum Pipeline-Rohr abgestützt
und gespannt werden und diese kreis- oder spiralförmig um Kunststoffseile oder -matten gewickelt oder
gelegt werden.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Pipeline-Rohrabschnitt in seitlicher Ansicht mit zwei Stützlagern sowie zugeordneter Bewehrung
und Spannvorrichtung und
IF
F i g. 2 den Gegenstand der F i g. 1 mit der fertigen
Betonummantelung, teilweise geschnitten.
Das zu ummantelnde Pipeline-Rohr 1 wild mit zwei
oder mehreren Stützlagern abgestützt, welche aus je einer unteren Slützlagerschale 2 und einer oberen
Stützlagerschale 3 bestehen. Die untere Stüt/.lagerscha-Ie
2 kann beispielsweise auf einer Lage Balken aufliegen. Dabei sind in die unteren und oberen Stüi/.lagerschalen
Kanäit 5 paruliei zur Längsachse angeordnet,
die durch Einbettung geeigneter Kunststoffrohre hergestellt sein können. Beim Ausführungsbeispiel sind je
zwei Reihen solcher Kanäle kreisförmig um die Mittelachse herumgeführt.
Nachdem das Pipeline-Rohr abgestützt ist, werden durch die Kanäle 5 der Stützlagerschalen 2 Kunststoffseile
6 hindurchgeführt. Diese werden an einem Ende eines Stützlagers mit einer Verankerung 9 versehen
und am anderen Ende in einer Spannvorrichtung 10 befestigt. Die Spannvorrichtung 10 besteht aus einer Befestigungsmanschetie,
mit der sie auf dem Mantel des Pipeline-Rohres festgespannt wird. Sie besitzt eine Anzahl
Spannbügel 12, durch deren Betätigung die Kunststoffseile 6 auf das vorgesehene Maß gespannt werden.
Beim Ausführungsbeispiel sind zwei Lagen Kunststoffseile 6 mit verschiedenen Radien versehen. Wie F i g. 3
zeigt, werden diese durch Stützetemente 7 abgestützt,
so daß sie ihre vorgesehene Lage erhalten. Beim Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, daß nach dem Aufbringen der Kunststoffseile 6 eine Kunststoffmalte 8 um die
beiden Lagen der Kunststoffseile 6 herumgelegt wird. Die Kunststoffseile und -malten bestehen zweckmäßig
aus einem geeigneten Kunststoff wie Polypropylen od. dgl.
Nachdem die Bewehrung in der vorstehenden Art und Weise angebracht ist, wird der betreffende Rohrabschnitt
auf übliche Art und Weise verschalt und betoniert. Als Beton kann beispielsweise ein fließfähiger
Pumpbeton Verwendung finden, der durch Vibrieren auch verdichtet werden kann.
Nachdem der Beton erhärtet ist, wird die Spannvorrichtung 10 entfernt, und die Betonummantelung ist fertig.
Es besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, eine
andere geeignete Kunststoffbewehrung vorzusehen, insbesondere können auch Kunststoffmatten mit ihren
Längsfäden unmittelbar verspannt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Verspannung über mehrere
Stützlager zu erstrecken, so daß beispielsweise die gesamte Bewehrung zwischen drei oder mehr Stützlagern
auf einmal verspannt wird und die Bereiche zwischen je zwei Stützlagern unabhängig voneinander betoniert
werden können. Insbesondere ist es auch möglich, verspannte Kunststoffseile 6 mit Kunststoffseilen
zu umwickeln und andere geeignete Spannvorrichtungen vorzusehen. Auch die Stützlagerschalen 2, 3 selbst
können mit einer Kunststoffbewehrung versehen sein. Hierdurch ist es möglich, diese Bauteile als Fertigbauteile
vorzufertigen. Die Kunststoffbewehrung reicht aus, um die nötige Beanspruchung beim Transport von
der Fertigbaustelle zur Baustelle aufzunehmen. Da diese bei der Belastung durch das Pipeline-Rohr nicht auf
Zug beansprucht wird, reicht die Kunststoffbewehrung völlig aus und ist deshalb auch wesentlich billiger als
eine übliche Stahlbewehrung. Eine weitere Anwendung ergibt sich dadurch, daß die Kunststoffseil 6 bei entsprechender
Dimensionierung als Vcrankerungselement für zusätzliche Anbringungen wie Einziehtraversen,
Zugösen, Zugschellen usw. verwendet werden, wobei die unter Verspannung hergestellte Betonummantelung
die Funktion des Reibkörpers übernimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Betonummantelung für Pipelines mit einer vor der Betonerhärtung vorgespannten Bewehrung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung aus Kunslstoffseilen (6) und/oder Kunststoffmatten (8) besteht.
2. Verfahren zur Herstellung einer Betonummantelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß um das auf schalenförmigen Stützlagern (2, 3) abgestützte Pipeline-Rohr (1) mit Abstand und mantelförmig
Kunststoffseile (6) und/oder Kunststoffmatten (8) gelegt werden, deren Enden durch parallel
zur Rohrachse verlaufende Kanäle (5) in den Stützlagern geführt, neben den Stützlagern verankert
und vorgespannt werden, worauf dann der bewehrte Rohrabschnitt verschalt und betoniert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffseile (6) parallel und mit
Abstand zum Pipeline-Rohr abgestützt und gespannt werden und diese kreis- oder spiralförmig
um Kunststoffseile oder -matten (8) gewickelt oder gelegt werden.
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DE2214155B2 DE2214155B2 (de) | 1975-10-02 |
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