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Träager für Schalungen, Lehrgerüste und dergleichen Die Erfindung
betrifft einen Träger für Schalungen, Lehrgerüste und dergl., bestehend auf zwei
spiegelbildlich zueinander angeordneten, jeweils für sich profilierten Einzelträgern,
die über den Abstand der Einzelträger bestimmende Stege zu einem einzigen Träger
miteinander verbunden sind, wobei beide Einzelträger fluchtende Ausnehmungen für
den Durchtritt von Verbindungselementen aufweisen.
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Es sind im Hoch- und Tiefbau Träger bekannt, die beispielseise meil
eines Lehrgerüstes bilden oder - besonders im Hochbau - der Deckenschalung oder
Wandschalung dienen. Die n der Praxis verwendeten Träger sind aus Holz oder Stahl
oder W>ch aus holz und Stahl gefertigte Vollwand- oder Gitterträger.
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Diese Träger sind im allgemeinen gut geeignet, einen Bestandteil
oder
ein StUtzelement, beispielsweise einer Wand-oder Deckenschalung zu bilden. Soweit
es sich um Stahlträger handelt, sind sowohl die Gitter als auch die Vollwandträger
Schwd3-konstruktionen> deren Fertigung in nachteiliger Weise lohnintensiv ist.
Darüberhinaus wird bei den bekannten Bauarten - sofern sie ausreichende Festigkeitseigenschaften
aufweisen,-das unerwünscht hohe Gewicht bemängelt.
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Zwar sind auch Holzkonstruktionen für den erwähnten Zweck bekannt
und im Einsatz; hier sind allerdings die geringe Widerstandsfähigkeit> z.B. gegen
Schlagbeanspruchung, der große raumbedarf und die geringe Witterungsbeständigkeit
entscheidende Nachteile.
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Eine besondere Anforderung an Träger der eingangs genannten Gattung
besteht in der Notwendigkeit der Anpassung an den unterschiedlichen Verwedungszweck.
Die bekannten Träger sind nicht geeignet, universell beispielsweise für Deckenschalung,
Wandschalung, die Erstellung von Lehrgerüsten, fUr vorübergehend installierte Bauwerke
(z.B. Stahlhochstraßen, Behelfsfußgängerbrücken, Hallen-, Tunnel - und U-Bahn-Bauten)
und dergl. mehr verwendet zu werden. Zwar hat man bereits aus der Notwendigkeit
heraus, beispielsweise im Hochbau die Träger für Wand- und Deckenschalung an die
unterschiedlichen Raumabmessungen anpassen zu müssen, diese Trager teleskopartig
ausgebildet. Der Vorteil der Anpassung ist damit gegeben; dafür muß jedoch der Nachteil
eines erhöhten Trägergewichtes für den einzelnen Teleskoptrager sowie die nmpfXndlichkeit
und Störanfälligkeit
in Kauf genommen werden. Die für die Längenverstellung
erforderlichen Gewinde oder andere aneinander gleitende Berührungsflächen blockieren
durch abgelagerten Beton und behindern den Arbeitsfluß.
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In der Praxis wird aus den vorgenannten Gründen eine Vielzahl unterschiedlicher
Schalungs- und Stützsysteme angewandt, die im Regelfall auf einen eng umgrenzten
Anwendungsbereich zugeschnitten sind. Im einzelnen bedeutet dies, daß auf einer
Baustelle im Hochbau für die Wandschalung verwendete Trägerelemente für die Deckenschalung
gar nicht oder nicht wirtschaftlich zu benutzen sind. Um nicht eine Vielzahl von
verschiedenen Schalungssystemen gleichzeitig verwenden ;iid warten zu müssen, arbeitet
der Bauunternehmer im Regelfall somit j einem Trägersystem, das ihm günstigstenfalls
rür einen einzigen Verwendungszweck> z.B. Deckenschalung, die optimale LosunU
bietet.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die vorgenannten Nachteile
zu beseitigen. Es soll ein Träger der eingangs genannten Gattung geschaffen werden,
der bei ausreichenden Festigkeitseigenschaften ein möglichst geringes Gewicht aufweist,
der überwiegend maschinell und damit wenig lohnintensiv gefertigt werden kann, der
universell - also für Wandschalung, Deckenschalung, Lehrgerüste, Behelfsbauten und
dergl. - anwendbar und weitgehend wartungsfrei ist.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bei einem Träger der
eigangs
genannten Gattung dadurch, daß beiderseits jedes p.tn.lrtirren Einzeltragers - vorzugsweise
durchgezogene und/oder eingezogene - kragenartige Verformungen vorgesehen sind derart,
daß ja,r Einzeltrager naeM Art einer Lochplatte Ausnehmungen nit einem die Ausnehmung
umschließenden Kragen aufweist und die spiegelbildlich zueinander weisenden kragenartigen
Verformungen wenigstens teilweise miteinander verbunden sind.
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sofern der Träger aus Stahl (ziehbares Blech) oder Aluminium geferbigt
werden soll, können die kragenartigen Verformungen dadurch gebildet werden, daß
das Material des Einzelträgers durchgezogen oder eingezogen wird. Zur Erhöhung des
Widerstandsmomentes ist also nicht das Aufschweißen von Stegen od.dgl.
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erforderlich.
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Selbstverständlich wird die Erfindung nicht verlassen, wenn der Trägen
aus einem anderen Material - beispielsweise Kunststoff -hergestellt wird, da auch
hierbei. der erfindungsgem,iße Vorteil zu verwirklichen ist, nämlich die spiegelbildlich
zueinander angeordneten kragenartigen Verformungen zweier Einzelträger so mitieinander
zu verbind, daß sich ein einziger Träger mit rohem Widerstandsmoment bei größmöglicher
Materialausnutzung ergibt.
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Im einzelnen kann die Erfindung nun so verwirklicht werden, daß jeder
der zu einen einzigen Träger verbundenen Einzelträger mehrere über die Länge und/oder
über die Steghöhe des Trägers verlaufende durchgezogene und/oder eingezogene kragenartige
Verformungen aufweIs
Dabei sind nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung die durc.- ezogenen und/oder eingezogenen kragenartigen Verformungen rasterartig
angeordnet. Die sowohl der Erhöhung des Widerstandsmomentes als auch der Verbindung
mit weiteren Trägern dienende rasterartige Anordnung der Ausnehmungen macht den
Träger zu einem Baukastenschalelement großer Koibinationsmöglichkeiten mit einem
breiten Anwendungsbereich. Es bietet sich an, Träger einer bestimmten Länge zu fertigen,
die mit Hilfe eines Rastersystems vom 100 mm Xochtcilung durch die Kupplung mit
parallel verlaufenden Trägern um den Bereich von jeweils 100 mm verlängerbar ind.
Auch dient das gewählte Rastersystem dazu, größere ununterstützte Längen durch quer
anschließbare Träger zu unterstützen und so das System auszusteifen.
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In Augestaltung der Erfindung weist jeder der zu einem einzigen Trägen
verbundenen Einzelträger etwa auf halber StegIiöhe durchgezo, Verf ormungen mit
etwa quadratischer Ausnehmung und nach au3en weisendem Kragen auf. Diese Ausnehmungen
dienen der Aufnahme von Kanthölzern, die durch die Ausnehmungen steckbar sind und
benachbarte Träger im Sinne einer Gurtung miteinander fluclltend angeordnet, damit
durch die Ausnehmungen Kanthölzer, Cerüstrohre oder dergl. durchsteckbar sind. Zur
besseren Einführung der Gerüstrohre und dergl. sowie zur Erhöhung der festigkeit
und zur Vermeidung scharfer, eine Verletzunsgefahr bildender Kanten sind nach einem
weiteren Merkmal der Lrfindung die von den kragenartigen Verformungen gebildeten
und die Ausnehmung umschließenden Kragen nach innen oder außen gebördelt. Die Bördelung
kann bei den mingezogenen, topfartigen Verformungen beispielsweise durch das nachträglicht
Ausstanzen
des einC,ezoge-en S terials erreicht werden.
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Zur Verbindung mit weiteren Bauelementen, insbesondere zur Verbindung
mit weiteren Trägern, wæen die Flansche des im wesentlichen im Querschnitt U-förmigen
Einzelträgers Stanzlöcher, Bohrungen od.dgl. auf.
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In besonders vorteilhafter Verwirklichung der Erfindung ist an wenigstens
einer langen Stirnseite eines Trägers eine an sich bekannte. dreiseitig umschlossene
Holzleiste anQeordnet, die von den Stegen des im wesentlichen im Querschnitt U-förmigen
Trägerbleches zweiseitig und von spiegelbildich gegeneinander gerichteten eingezogenen
kragenartigen Verformungen der Einzelträger rückseitig teilweise umschlossen ist.
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Schließlich sind an den kurzen Stirnseiten des Trägers Mittel zur
Verbindung mit an sich bekannten Auflage schuhen vorgeschen, die es ermöglichen,
bei einem Rastersystem von beispielsweise 100 mm Lochabstand den Bereich von 100
mm derart zu überbrücken, daß sich eine Möglichkeit zur stufenlosen Vorstellung
der abzustützenden Längen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Trägers ergibt.
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Das Verfahren zur Herstellung eines Trägers, insbesondere für Schalungen,
Lehrgerüste und dergl. kennzeichnet sich nun dadurch, daß zweI aus je einem plattenartigen
Trägerblech bestehende Einzelträger an ihren längeren Stirnseiten zu Einzelträgern
etwa
U-förmigen Querschnitts abgekantet und im Stegbereich zwiscìen den Schenkeln jedes
Trägerbleches wahlweise zur einen oder anderen Seite des Trägerbleches kragenartige
Verformungen durchgezogen und/oder eingezogen werden und daß anschließend die Einzelträger
in spiegelbildlicher Anordnung mit nach außen weisenden Schenkeln über gegeneinander
gerichtete eingezorene kragenartigeVerformungen zu einem einzigen Träger verbunden
werden.
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Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung wird in der kostensparenden
HerstellmöOlichkeit, in der universellen Verwendbarkeit, in der Betriebssicherheit
und somit in der Wirtschaftlichkeit des Trägers gesehene Dabei gewinnte besonders
an Bedeutung, da,3 der Träger zwar das BaulLastenelement eines Systems, insbesondere
enes Baukastenschalsystems bildet3 da3 aber keineswegs bei Anwendung des Trägers
die gleichzitige und vollständige Umstellung auf das erfindungsgemäße Träger system
erforderlich ist, sondern daß in wirtschaftlich vertretbarer Weise Investitionen
stufenweise erfolgen können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines AusfUhrungsbeispieles
naher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine vollständige Ansicht eines Trägers, Fig. 2 zeigt
eine Stirnansicht nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig ) zeigt
eine Aufsicht auf Fig. 1 teilweise im Schnitt in Pfeilrichtung B, Fig. 4 zeigt eine
Teilansicht gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, Fig. 5 zeigt den Schnitt nach
der Linie A-A nach Fig. 4, Fig. 6 zeigt ein Anwendungsbeispiel unter Verwendung
von Trägern nach Fig. 1, Fig. 7 einen Schnitt durch einen gegenüber Fig. 5 etwas
abgewandelten Träger sowie Fig. 8 in stark vergrößertem Maßstab Einzelheiten gemäß
den Bereichen E und F in Fig. 7.
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Dcr in Fig. 1 dargestellte Träger 11 besteht aus zwei Einzelträgern
, 1', die jeweils für sich aus einem gelochten, durchgezogenen und gekanteten Bandstahlstreifen
mit Hilfe von Stanzworiczeugen cndlos herstellbar sind, Nach dem Stanzvorgang und
der noch zu beschreibenden Verbindung beider Einzelträger kann der Träger verzinkt
erden.
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Jeder Einzelträger l weist durchgezogene kragenartige Verformungen
2, 3 und eingezogene Kragenartige Verformungen 4 auf. Diese Verformungen sind aus
dem Material des Trägers durch Kaltverformung gezogen und bilden Ausnehmungen 5,
6 und7, die von einem Kragen 8, 9 und 10 umschlossen werden. Die Bezugszeichen 2t,
3', 4? usw. gelten entsprechend für den Träger 1'.
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Die aus plattenartigen Tragerblechen bestehenden Einzel träger 1 und
lt haben einen im wesentlichen U-förmigen, aus den Stegen
1) bzw.
13' und den Schenkeln 12 bzw. 12' gebildeten Querschnitt.
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Zur Bildung des mit 11 bezeichneten Trägers werden die Einzeltrager
1 und 1' mit den spiegelbildlich angeordneten, flm htenden eingezogenen kragenartigen
Verformungen 4 und 4 aneinandergelegt und im Bereich der Kragen 10 verschweißt.
Die kragenartigen Verformungen 10 dienen also zur Festlegung des Abstandes der beiden
Einzelträger 1 und 1' zueinander sowie der kraftschlüssigen Verbindung durch Schweißen,
Schrauben od.dgl. Durch die runden Ausnehmungen 5 sollen Gerüstrohre durchsteckbar
sein, während die quadratischen Ausnehmungen 6 der Verbindung und Verriegelung mit
benachbarten Trägern dienen sollen. Dies kann beispielsweise durch Einrühren von
Kanthölzern in die Ausnehmungen 6 erfolgen. Wie der Fig. 1 insbesondere entnehmbar
ist, sind die Ausnehmungen 5 etwa auf halber Steghöhe des Trägers angeordnet, während
die Ausnehmungen 6 und 7 eine im schenkelnahen Bereich des Trägers verlaufende Reihe
bilden. Aus den Fig. 4 und 5 ist entnehmbar, daß im schenkelnahen Bereich des Einzelträgers
1 bzw. 11 im Wechsel nach außen bzw. innen des Trägers 11 gerichtete durchgezogene
oder eingezogene kragenartige Verformungen 2, 2' bzw. 4, jit vorgesehen sind. In
dem dargestallten Ausführungsbeispiel ist - bezogen auf die der Aufnahme von Gerüstrohren
dienenden Ausnehmungen 5 - ein Rastersystem von 100 mm Lochabstand gewählt worden.
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Wie die Fig. 5 weiter zeigt, sind die Kragen 8 und 9 nach außen und
die Kragen 10 nach innen gebördelt. Bei den Kragen 8 und
soll das
leichtere Einführen der Verblrdungselemente sowie die Vermeidung von scharfen Pansen
orreicht werden, während der nach innen gebördelte Kragen 10 stanztechnisch besonders
günstig herzustellen ist und die Verschweißung mit dem benachbarten Kragen 10 begünstigt.
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In den Flanschen 12 und 12 sind Stanzlöcher 14 oder Bohrungen zur
Verbindung mit weiteren Trägern 11 vorgesehen. Die von den Stegen 19 und 13' vollständig
seitlich und von den kragenartigen Verformungen 4 und 4' teilweise rückseitig umsohlossene
Holzleiste 15 ermöglicht das Aufnageln des eigentlichen Sohalholzes bei Verwendung
des Trägers im Hochbau.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist die Abstützung einer Detondecke
17 sowie einer Betonwand 18 dargestellt. Dabei ist veranschaulicht, daß der die
Länge 1 aufweisende Träger 11 durch einen in der Bildebene dahinterliegenden Trager
durch Schrauben 18 od.dgl., die in Ausnehmungen 5 einsteckbar sind, in der crforderlichen
Weise verlängert werden kann. Da in dem Ausführungsbeispiel ein Rastersystem mit
einem Lochabstand von 100 mm gewählt wurdc, können dazwivehen liegende Abmessungen
durch einen Auf lageschuh 16 in bekannter Weise überbrückt werden. Mit der Bolzenverbindung
18' ist die Möglichkeit zur Kupplung mit dem vertikal verlaufenden Träger 11'''
gegeben, während der Bolzen 18'' die Möglichkeit bietet> den Träger 11" mit dem
Träger 11'''' zu verbinden. Geringe Höhendifferenzen können in bekannter Weise durch
Keile 19, Unterleghölzer 20 oder dergl. ausgeglEhen werden. Das
in
Fig 6 dargestellte Ausführungsbeispiel dient lediglich der Veranschaulichung der
Improvisaitonsmöglichkeiten und des breiten Anwendungsbereiches.
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In den Ausführungsbeispielen nach Fig. 7 und 8 ist eine Weiterbildung
der Erfindung dargestellt. Die freien Enden 51 der etwa U-förmigen Schenkel 12,
121 sind nach innen eingezogen, das heißt, nochmals so abgewinkelt, daß diese inneren
Enden 51 bei einem Einzeiträger aufeinander zuweisen, wie Fig. 8 gut zeigt. Aus
dieser Figur, welche im vergrößerten Maßstabe die Ausschnitte E und F von Fig. 7
zeigt; ist auch gut erkenn bar, daß das plattenfönmige, den Einzeiträger 1' bildende
Blech an diesen etwa U-förmigen Schenkieln derart weitergeführt ist, daß sich bei
diesen Schenkeln 120 ein Verdopplung ergibt. Die Doppellage 53 ist in sich im tAuerseLrnitt
tei5mrmig3 so daß der ninzelträger 1' eine im wesentlichen Uförmige Querschnittsform
hat, wie Fig. 7 zeigt, wobei jedoch die etwa U-förmigen Schenkein 12 mit ihren freien
Enden 51 etwas nach innen eingezogen und in einem C-förmigen Bereich durch a9ie
Verdopplung mittels des Blechrandes 52 verstärkt sind. Selbstverständlich kann eine
derartige Ausbildung eines U-Schenkels 12 oder l27 an einzelnen oder allen U-Schenkeln
des Trägers 11 vorgesehen seine Die C-förmige Ausbildung der U-Schenkel, insbesondere
mit der C-förmigen Verdopplung durch den Blechrand 52 bringtmitannig Material- und
Fertigungsaufwand eine erhebliche Verbesserung der Fertigkeit des gesamten Trägers
11 mit sich. Die Herstellung eines Einzelträgers 1 bzw. 1' nach Fig. 7 und 8 kann
gut durch Kaltwalzen erfolgen.
Alle vorbeschriebenen Einzelheiten
können einzeln oder in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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-Patentansprüche-