DE221290C

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Publication number: DE221290C
Application number: DENDAT221290D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 80«. GRUPPE

JOHANN MARIUS TIMM in BASEL.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. August 1908 ab.

Bei den bekannten Mischmaschinen für körniges oder pulveriges Gut und den Auf schließ maschinen, bei denen die Mischung eines festen Gutes mit einer Flüssigkeit in einem zylindrischen Gefäß mittels einer Rührvorrichtung bewerkstelligt wird, besteht die Rührvorrichtung gewöhnlich aus einem oder mehreren Armen. Diese durchschneiden das Mischgut entweder in verschiedener Neigung und Stellung zur Achse, oder sie bestreichen die Boden- und Wandfläche; zum Teil sind sie mit festen und verstellbaren Schareisen versehen, wodurch das auf dem Boden des Gefäßes liegende Mischgut hauptsächlich auf diesem durcheinandergerührt wird. Bekannt ist auch, solchen Armen einen keilförmigen Querschnitt zu geben, Es finden sich jedoch nicht alle genannten Eigentümlichkeiten vereint vor, wie sie mit einem schleifenförmigen Rührkörper zu erreichen sind. Es sind zwar auch schon Misch- und Knetmaschinen bekannt, bei denen eine Mischschleife benutzt wird, aber diese bestreicht nicht den ganzen Boden und die Wandung des Mischtroges, sondern zum Abstreichen der sämtlichen Gefäßwandungen und zur Erreichung der gewünschten Mischung muß der Mischbehälter selbst gedreht werden. Vor allem gestattet keine der bekannten Vorrichtungen dieser Art eine vollständige selbsttätige Entleerung.

Gegenstand der Erfindung ist nun eine Misch- und Aufschließmaschine mit einem aufrechtstehenden zylinderförmigen Mischgefäße, bei der als Rührvorrichtung eine eigenartig gestaltete, in bekannter Weise an einer senkrechten Welle befestigte Mischschleife verwendet wird, die eine besonders gute Mischung bewirkt. Die einzelnen senkrechten Querschnitte durch die Arme der Schleife haben in an sich bekannter Weise in der Drehrichtung keilförmigen Querschnitt. Die in verschiedener Richtung geneigten Mischschleifenabschnitte bewirken nicht nur einen ununterbrochenen Lagenwechsel der einzelnen Schichten des Mischgutes auf der gesamten Bodenfläche des Gefäßes, sondern auch eine Lagenveränderung des Mischgutes in der ganzen Füllhöhe, indem die Mischschleifenabschnitte das Mischgut einmal nach oben, dann nach unten, sodann wieder nach außen und nach innen drängen. So wird durch das Gegeneinanderstoßen und Ineinandergreifen dieser verschiedenen Bewegungen in kurzer Zeit eine außerordentlich innige Mischung erzielt. Die einzelnen Abschnitte des Mischflügels bestreichen die ganze Wand- und Bodenfläche des Behälters. Dadurch wird verhindert, daß sich selbst bei feuchter Mischung und infolge der bei manchen Stoffen dann hervorgerufenen Bildsamkeit am Boden und an der Wandung des Behälters unregelmäßige Schichten oder Klumpen von Mischgut ansetzen, die unvollständig gemischt den Behälter verlassen und so die Gleichmäßigkeit der Mischung und der daraus hergestellten Erzeugnisse beeinträchtigen. Gleichzeitig ermöglicht die besondere

Gestalt der Mischschleife, die Maschine ohne weiteres Zutun völlig durch eine Bodenklappe zu entleeren.

In der Zeichnung veranschaulicht:
Fig. ι einen Aufrißschnitt,

Fig. 2 den Grundriß der Misch- und Aufschließmaschine,

Fig. 3 einen im Vergleich zu Fig. ι um 90° gedrehten Mischflügel.

Die Maschine besteht aus dem Behälter a mit Bodenklappe b, in welchem der auf der aufrechtstehenden Welle c angebrachte Mischflügel d in der durch die Pfeile in Fig. 2 angedeuteten Richtung in Bewegung gesetzt wird.

Aus den in Fig. 2 dargestellten Schnitten des Mischflügels geht die keilförmige Gestalt des Mischflügelquerschnittes hervor, während die Stellung der einzelnen Mischflügelabschnitte ohne weiteres aus den einzelnen Figuren ersichtlich ist. Den Boden bestreichen die beiden Abschnitte e und f, die Wandfläche die beiden Abschnitte g und h je zur Hälfte. Die ganze Füllhöhe wird durch die Abschnitte i, k, I, m, η und 0 in verschiedener Neigung und Richtung durchstrichen. *

Claims

Patent-An Spruch:

Stehende Misch- und Aufschließmaschine mit zylinderförmigem Mischbehälter und an aufrechtstehender Welle befestigter Mischschleife, deren Arme in der Drehrichtung keilförmig zugespitzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei wagerechte Abschnitte (e, f) der Mischschleife die Bodenfläche des Mischbehälters je zur Hälfte, und zwei gebogene Abschnitte (g, hj die Seitenfläche bestreichen, während verschieden geneigte Abschnitte (i, k, I, m, n, 0) der Mischschleife in die ganze Füllhöhe des Mischgutes eindringen, so daß eine fortwährende Lagenveränderung des Gutes von oben nach unten sowie von außen nach innen stattfindet, während gleichzeitig die Maschine ohne weiteres Zutun nach dem Öffnen der Bodenklappe (b) entleert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.