DE2212568B2 - Pansendurchtretender futterzusatz fuer wiederkaeuer und dessen verwendung zur fuetterung von wiederkaeuern - Google Patents

Pansendurchtretender futterzusatz fuer wiederkaeuer und dessen verwendung zur fuetterung von wiederkaeuern

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DE2212568B2 DE19722212568 DE2212568A DE2212568B2 DE 2212568 B2 DE2212568 B2 DE 2212568B2 DE 19722212568 DE19722212568 DE 19722212568 DE 2212568 A DE2212568 A DE 2212568A DE 2212568 B2 DE2212568 B2 DE 2212568B2
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen pansendurchtretenden Futterzusatz für Wiederkäuer in Teilchenform, der mit einem Überzug vesrehen ist, weicher den Umgebungsbedingungen des Pansens gegenüber widerstandsfähig ist. Der erfindungsgemäße Futterzusatz kann als Ergänzung oder Bestandteil von Futterrationen für Wiederkäuer zur Erhöhung der Nähr-Stoffaufnahme bzw. zum Decken einer negativen Bilanz bezüglich der zugelührten Energie oder als veterinärmedizinisches Präparat verwendet werden. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Futterzusatzes in einer täglichen Dosis von 30 bis 300 g zur Fütterung von Wiederkäuern vor und nach dem Werfen.
Verfahren zum Schützen von Nährstoffen während des Durchtritts durch den Pansen sind z. B. aus der britischen Patentschrift Il 37 214 und der norwegisehen Patentschrift 1 20 058 bekannt. Das vorbeschriebene Schutzmaterial kann aber vom Tierorganismus nicht ausgenutzt werden.
Gemäß einem älteren, nicht vorveröffentlichtem Vorschlag (Patent 16 92 412) wird ein eiweißartiges, teilchenförmiges Heifuttermitte! unter anderem für Wiederkäuer mit einem Aldehyd behandelt oder mit einem Überzug aus einem Polymer eines basischen Vinyl- oder Acrylnomomers derart versehen, daß die Teilchen eine bei pH-Werten unter 4 instabile und pH-Werten oberhalb 5 relativ stabile Oberfläche aufweisen, die zwar im Ruinen stabil ist, unter den sauren Bedingungen des Abomasums aber aufgelöst wird, so daß die Teilchen erst dort verdaut und resorbier· werden.
Demsesenüber ist der ertindungsgemäße pansenduichtretende Futterzusatz für Wiederkäuer in Teilchenform, der mit einem Überzug versehen ist, welcher den Umgebungsbedingungen des Pansens gegenüber widerstandsfähig ist, dadurch gekennzeichnet, daß er aus wenigstens einer Substanz, die normal in Gegenwart vom Panseninhalt und/oder der Pansenmikroflora Gegenstand chemischer Reaktionen ist oder den Panseninhalt und/oder die Pansenmikroflora beeinflußt, besteht, die mit einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 14 bis 22 Kohlenstoffatomen im Molekül oder Ricinolsäure oder einem Gemisch von solchen Säuren oder einem SsIz dieser Säure bzw. dieses Säuregemisches beschichtet oder ganz oder teilweise in einer Matrix dieser Säure bzw. dieses Säuregemisches oder Salzes eingeschlossen ist, wobei diese Säuren oder das Säuregemisch oder deren Salz in dem Fall, wenn die genannte Substanz eine dieser Säuren oder Säuregemische oder deren Salze darstellt, davon verschieden ist.
Im Patentanspruch 2 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Futterzusntzes angegeben.
Die al'phatische Monocarbonsäure kann gesättigt sein oder ein Gemisch aus gesättigten und ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, substituierten oder unsubstituierten aliphatischen Monocarbonsäuren oder aus Salzen dieser Säuren oder Säuregemische bestehen. Die genannten Substanzen werden nicht nennenswert im Pansen umgewandelt, wohl aber in den nachfolgenden Teilen des Verdauungstrakts für den Organismus zugänglich gemacht. Derartige Fettsäuren und deren Salze sind beständig gegen Angriffe im Pansen und gleichzeitig verdaulich im Ventrikel und Darm der Wiederkäuer. Ein wesentlicher physiologischer Vorteil gegenüber den bekannten Methoden besteht darin, daß unveresterte Fettsäuren als ein wichtiger Bestandteil in den normalen Metabolismus der Wiederkäuer eingehen. Bei oraler Verabreichung von fettsäurehaltigen Einzelpartikeln, die während des Aufenthaltes im Pansen in fester Form verbleiben, hat man im Gegensatz zu den früheren Erfahrungen mit im übrigen Futter feinverteiltem Fett keine Störung der Mikrobenaktivität im Pansen feststellen können. Bevorzugt werden geradkettige Monocarbonsäuren mit 14 bis 22 C-Atomen.
Die genannten Substanzen sind alle Nährmittel einzeln oder in jeder Kombination, insbesondere gewisse höhere Fettsäuren, Glukose und/oder glukogene Substanzen, d. h. Substanzen, welche Glukose im Organismus bilden. Die genannte Substanz kann auch eine Aminosäure sein, wie Methionin, oder ein Fett, wie ein Triglycerid von einer Fettsäure, z. B. ein tierisches Fett, oder eine Fettsäure, wie eine der genannten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 14 bis 22 Kohlenstoffatomen. Eine derartige Fettsäure muß aber verschieden von derjenigen Monocarbonsäure sein, die erfindungsgemäß als Schutz für die genannte Substanz während des Durchganges durch den Pansen verwendet wird.
Weitere verwendbare Substanzen sind veterinärmedizinische Präparate oder diagnostische Mittel, wie Antibiotika, Sulfonamide, Anthclmintika und Röntgenkontrastmittel. Dadurch, daß man Glukose und/ oder glukogene Substanzen mit den Fettsäuren und deren Salzen kombiniert, kann man eine wirksame Sperre zwischen der Pansenmikroflora und der GIu-
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tose oder den giukogenen Substanzen schaffen. Diese >p.?rre kann aus einem Überzug auf Einzelpartikeln k'on Glukose und/oder giukogenen Substanzen oder jus einer Matrix besiehen. in welcher die erwähnten Partikeln derart verteilt sind, daß sie mindestens teilweise von Fettsäuren eingeschlossen sind. Die Matrixpartikeln können auch selbst mit einem Überzug versehen sein.
Die Größe und Dichte der Futterteilchen wird derart gewählt, d-.ß die Teilchen mit dem Panseninhalt aus dem ventralen Pansen zum Reitculum und Verdauungskanal geführt werden. Geeignete Größen und Dichten finden sich in »Physiology of Digestion in the Ruminant«, London. Butterworth 1965, S. 119 bis 120 und in Lange's »Handbook of Chemistry«, 9. Aufl., 1956, S. 911. Die untere Grenze der Teilchengröße richte; sich danach, daß sehr kleine Partikeln, die im Panseninhalt eine Suspension bilden, die biologische Zusammensetzung der Pansenmikroflora stören würden.
Versuche ergaben günstige Ergebnisse mit Teilchengrößen größer als 0,2 mm und kleiner als 5 mm, weil größere Partikeln von den Wiederkäuern zerkaut werden. Die Erfindung setzt indessen keine bestimmte obere Grenze der Partikelgröße. Komponenten zum Ändern des Schmelzpunktes, der Auflöslichkeit, der mechanischen Haltbarkeit, der Farbe, des Geschmakkes, der Dichte usw. können zugesetzt werden. Es können auch Substanzen zugesetzt werden, die die Verdauungsmöglichkeiten der wirksamen Bestandteile oder den Grad des Schutzes beeinflussen. Natürlich können auch mehrere biologisch wirksame Substanzen gleichzeitig verwendet werden.
Der erfindungsgemäße Futterzusatz schützt die normal im Pansen auftretenden Nährstoffe oder Prozesse gegen ungünstige Beeinflussung von den durchtretenden Substanzen, vie ζ. B. anomal hohen Konzentrationen gewisser Nährstoffe, da der Pansen nur innerhalb enger physikalisch/chemischer Grenzen optimal funktioniert und z. B. geringe Änderungen des pH-Wertes leicht das symbiotische Gleichgewicht zwischen unterschiedlichen Mikrobenarten, die besondere Funktionen im komplizierten Verlauf der Fermentationsprozesse im Pansen haben, stören.
Von besonderer Bedeutung ist der erfindungsgemäße Futterzusatz in der Laktationsperiode von Milchkühen. Das aufgenommene Futter soll den Bedarf des Organismus zur Aufrechterhaltung und Produktion (ICeimwuchs und Milchabsonderung) decken. Bei besonders produktiven Milchkühen ist sogar unter den günstigsten Bedingungen die Gesamtmilchproduktion im letzten Teil der Laktationsperiode größer, als sie durch die Futteraufnahme gedeckt werden kann. In der beigefügten Zeichnung ist die sogenannte potentielle Produktionskurve und die wirkliche Produktionskurve von Kühen dargestellt, die zusammen das Energiegleichgewicht in der Periode der Laktation und Embryobildung wiedergeben.
Während des schraffiert dargestellten Zeitraums während der ersten 2 bis 4 Monate und etwa der letzten 8 Wochen der Laktationsperiode zeigt die Milchkuh eine negative Energiebilanz, die normalerweise durch Verbrauch eigener Reserven, vor allem von Körperfett, ausgeglichen wird. Wenn in dieser sehr labilen Periode der Appetit oder der Nährwert des Futters abnimmt. wird der Abstand zwischen der wirklichen Produktionskurve und der potentiellen Produktionskurve größer und die Milchproduktion sinkt, weil die Fähigkeit des
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Tieres zum Mobilisieren von Fett aus eigenen Körperdepots and zum Umstezn des Fettes in"der Leber begrenzt ist.
° Analos besteht ein Unterschied zwischen der potentiellen Produktionskurve und der wirklichen Produk· tionskurve im letzten Teil der Tracht von Schafen, besonders bei Tieren mit zwei oder mehreren Föten. Die regative Energiebilanz kann auch durch Milieu-Verhältnisse, wie Temperatur oder FutterzusammenSetzung bedingt sein. Klimatische Verhältnisse mit hoher Temperatur führen zu herabgesetztem Appetit, wobei die Futteraufnahme nur 50°-u des wirklichen Nährbedürfnisses entsprechen kann. Wenn die Grundnahrung hauptsächlich aus grobem Futter (Silo-Futter, Heu, Stroh usw.) besteht, kann das Futtervolumen die Deckung des Nährbedürfnisses begrenzen.
Die negative Energiebilanz beansprucht jedoch den Stoffwechsel stark und führt in vielen Fällen zu der Stoffwechselkrankheit Ketosis, die unter anderem »ο durch ein herabgesetztes Blutzuckerniveau und ein erhöhtes Auftreten von Ketonen und auch von unveresterten Fettsäuren im Blutplasma und durch herabgesetzte Freßlust und Milchleistung gekennzeichnet ist. Es kann diese negative Energiebilanz dadurch ausgeas glicher, werden, daß man dem Wiederkäuerorganismus (nicht dem Pansen) erfindungsgemäß beschichtete Glukose und/oder glukogene Substanzen zuführt.
Stoffwechselversuche, beispielsweise mil hochleistenden Kühen, haben gezeigt, daß Glukose im Pansen von Wiederkäuern zu folgenden niedrigen Fettsäuren praktisch cuantitativ umgewandelt wird:
Gewichtsprozent Essigsäure 57
Butiesäu3^ 21
was unter anderem zu einer Herabsetzung des pH-Wertes im Pansen führt. Diese Tiere müssen ihren Glukosebedarf durch Glukoneogenese, unter anderem von Propionat aus der Zersetzung von Kohlehydraten im Pmsen decken. Dagegen wird bei einmagigen Tieren Glukose direkt über den Darm zur Leber geführt und dort maximal abgebaut, wobei nur ein geringer Teil der Glukoseenergie in Form von Wärme verloren geht. Bei Wiederkäuern ist dagegen der Energieverlust in Form von Wärme mit 40 bis 70% viel größer, daß es unwirtschaftlich ist, Glukose im Pansen über Fettsäuren umgewandelt werden zu lassen, zumal Glukose der Vorläufer der Laktose ist, was bei einer Milchleistung von z. B. 30 kg in 24 h einem Verlust von etwa 1,5 kg Laktose entspricht, wovon mehr als 90% der Blutglukose entnommen werden. Der gesamte Glukoseverbrauch einer solchen Kuh beträgt bedeutend mehr als 2 kg. Der wirtschaftlichen Absorption der Glukose direkt ins Blut oder ins Duodenum mit bis zu 65% Glukoseausnutzung (Biochem. J. 80, 162 [1961], J. of Nutr. 89, 317 [1966]) steht jedoch der Pansen im Wege. Dt. Fett mit 9,2 kcal/g den höchsten Energiegehalt je Gewichtseinheit besitzt, läge es nahe, dem Wiederkäuerfulter viel Fett zuzusetzen. Es haben jedoch in dei Literatur beschriebene Versuche erwiesen, daß die Wirksamkeit der Pansenmikroben gehemmt und/oder die Ausnutzung des Futters herabgesetzt wird, wenn der Fettgehalt der Futterrationen eine bestimmte, vor6S hältnismäßig niedrige Grenze (6 bis 8%) überschreitet. Das bei den Versuchen verwendete feinvcrteilte Neutralfetl wird im Pansen unter Bildung von gesättigten Fellsäuren hydrolysiert und hydriert. Diese Fettsäuren
werden im Pansen weder gespalten noch absorbiert. Unveresierte gesättigte Fettsäuren werden aber während ihres Durchtritics durch den Dünndarm und besonders in den zentralen Teilen (Jejjnum) von Wiederkäuern annähernd völlig absorbiert (vgl. Garton, G. A. [1969] proc. NuIr. Soc. 28, 131). Die in feinverteillcr Form in der Pansenmasse gebildeten freien Fettsäuren bilden mehr oder weniger unlösliche Seifen mit Ca- und Mg-Ionen im Pansen-Milieu, wodurch unter anderem der Mg-Stoffwechsel gestört wird.
Weiter wird die Verdauung auch von anderen Nährstoffkomponenten, vor allem von Zellulose, herabgesetzt, wenn der Fettgehalt des Futters zu hoch ist. Es sollte bei Großvieh nicht mehr als 5°;, Fett zu einer 2 bis 3?„ Fett enthaltenden Ration zugesetzt werden (Vauschouhoek auf dem World Congress Animal Nutrition 1966), obwohl die Milchproduktion bei Versuchen mit Kraftfutter, das 3 bzv. 8"„ Fett enthielt, mit 0,5 bis 0,9 kg im Tag je 100 g zusätzlich im Kraftfutter zugeführten Fett zunimmt. Die maximale iägliehe Fettmenge im Futter für ene 500 bis 700 kg schwere Kuh liegt wahscheinlich bei etwa700g. Höhere Fettmengen hemmen die Verdauuigsprozesse im Pansen und vermindern die Leistung.
Kühe wie auch Schafe haben jedoch gemäß neueren Versuchen bei der Zufuhr höherer Fettsäuren, z. B. Stearinsäure, direkt in den Darm, ohne daß diese Stoffe durch den Pansen gegangen sind, eine erstaunliche Ausnutzungsfähigkeit für diese Stoffe gezeigt. Laktierende Kühe bilden mehr Fett in der Milchdrüse, wenn Stearinsäure direkt in die Blutbahn eingeführt wird. Die Herabsetzung des Milchfettgehalts bei Kühen, die mit sehr großen Mengen Kraftfutter gefüttert wurden, kann durch direkte Zufuhr von Stearinsäure zur Milchdrüse aufgehoben werden.
Wenn die Fettsäuren inderenmdungsgemäßen Form verabreicht werden, erfolgt deren Freigabe im Pansen somit nur in beschrär.ktem Ausmiß, wobei sie zu dem Darm durchtreten und dort unter Einwirkung von Galle und Pankreas-Saft aufgelös: und absorbiert werden. Somit werden Pellets von geeigneter Größe, Form und Zusammensetzung rasch vorn Pansen zum Darm geführt, und sie ermöglichen daher eine 2- bis 3mal höhere Energiezufuhr in der Form von Fett bzw. Fettsäuren als man bei der Verwendung von konventionellen Fütterungsprinzipien erzielen kann. Dabei findet keine nennenswerte depressive Wirkung auf den Verdauungsprozeß im Pansen statt.
Wenn ungesättigte Fettsäuren in dem teilchenförmigen Futterzusatz gemäß der Erfahrung durch einen Überzug aus Fettsäuren geschützt sind, wird man sogar bei Wiederkäuern Schlachttiere mit einem hohen Prozentsatz ungesättigter Fettsäuren im Körperfett erzielen können.
Wenn Stearinsäure den Hauptbestandteil des Fettsäureanteiles im erfindungsgemäßen Futterzusatz ausmacht, wird die Säurenzusammensetzung des Körperfettes wenig beeinflußt, während die Laktation im günstigen Sinne beeinflußt wird. Wenn der Fettsäurenanteil einen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhält, kann der Inhalt des Butterfettes an ungesättigten Säuren erhöht werden.
Veterinär-medizinische Präparate werden bei oraler Verabreichung im allgemeinen vom Pansensaft und/ oder der Pansenmikroflora beeinflußt, wobei eine völlige oder teilweise Zersetzung der wirksamen Bestandteile des Präparats stattfindet, wodurch der Nutzen vieler solcher Präparate herabgesetzt wird und
auch die Verwendung derarligei Präparate begren/t wird. Dies kann durch den erfindungsgemäßen F'utterzusalz häufig vermieden werden.
Die orale Verabreichung von einem Produkt gemäß der Erfindung ist besonders wichtig, wenn die Wiederkäuer sich in Perioden mit ungedecktem Nahrungsbedürfnis befinden. Solche Perioden sind die Wochen vor und nach dem Werfen. Besonders vorteilhaft ist es, den erfindungsgemäßen FuUerzusatz in einer täglichen Dosis von 30 bis 300 g zur Fütterung von Wiederkäuern vor und nach dem Werfen, vorzugsweise in Form von beschichteter Glukose zum Füttern von hochträchtigen Wiederkäuern über einen Zeilraum von mehr als zwei Wochen vor und nach dem Werfen zu verwenden.
Die folgenden Versuche mit trächtigen Schafen wurden zwecks Untersuchung eventueller Wirkungen von Futterzusatz auf wichtige Blutkomponenten bei den Muttertieren und der Wirkung auf das Gewicht der lebendigen Schafe und Lämmer durchgeführt. Für die Versuche wurden mittels Röntgenuntersuchung 6 trächtige Schafe mit Zwilling-Lämmern ausgewählt. Die Zwillingsträchtigkeit kann, wie bereits erwähnt, im letzten Teil der Trächtigkeitsperiode Ketosis hervorrufen. 3 der Tiere dienten der Kontrolle, während die übrigen drei Tiere als Versuchstiere dienten.
Alle Tiere erhielten ab Anfang des Versuches am 1. 4. 1971 dieselbe Basisfutter-Ration, d. h. Heu
Kraftfutter (Kuhfuttergemisch A). Vom 12. 4 b\< 23. 4. war die Ration: Heu ad lib. -t- 0,3 kg Kraftfutter. Vom 23. 4. an wurde die Kraftfuttermenge auf 0.5 kg Kraftfutter je Tier und Tag erhöht. Die Versuchstiere erhielten in der Periode 5. 4. bis 28. 4. außerdem einen Zusatz von 150 Pellets je Tier und Tag. Diese Pellet enthielten !00 g Fettsäuren und 50 g Glukose, wi\-, etwa 20",, Fett bzw. Fettsäuren im Kraftfutter entspricht. Der gesamte Pellets-Verbrauch war somii etwa 10,3 ka.
Ergebnisse: Anfana desVersuchs 1.4.) 245,5 kg Versuch:
1. Gewicht 1.4. gruppe
1) Schafe 251,5 kg
16. 4. (Lammuna 190,5 kg 243.5 kg
16. 4. bis 21
Kontioil- 28.4. 250.0 kg
gruppe 198.5 kii
Somit hatte das Zufüttern von Pellets ein höhere: Körpergewicht während der Laktation ergeben (Summi 10 kg).
0) Lämmer Kontroll- Versuchs
eruppe gruppe
Gewicht bei Geburt 27,5 kg 26,5 ka
7 Tage alt 38,3 kg 39.1 kg
Trotzdem ein altes Schaf, geb. 1964 in der Versuchs gruppe Lämmer mit geringern Geburtsgewicht gewor fen hatte, ergab das Zufüttern mit Pellets einen ge samten Zuwuchs in den ersten 7 Lebenstagen, de 1,8 kg größer als bei der Kontrollgruppe war.
2. Blutkomponenten
Azetoazetat (Ketonkörperl im Blutplasma zeigt ai besten die Fettmobilisicrung aus den Körperdepoi und den Ketosisgrad an und wurde daher bei de folgenden Versuchen aemessen.
Die Blutzuckerwerle nehmen bei Kctosis ab und sin J ebenfalls einbezogen.
1 reie Säuren der in Pellets benützten Art können den Kalzium- und Magnesium-Gehalt des Blutes beeinflussen. Deshalb wurden auch diese Stoffe gemessen.
Der Inhalt unvcresierter Fettsäuren im Blutplasma steigt üblicherweise bei Kclosis, aber da bei diesem Versuch bedeutende Fettsäuremengen zugeführt wurden, konnte man schwer im voraus sagen, wie diese Komponente im Blutplasma ausschlagen würde, Fs wurden jedoch auch die Fettsäuren gemessen.
Fs wurden 2 Versuche vor Beginn des Pelletsfütterns und 7 Versuche in der Pcllctsfütterungsperiode bei jedem der 6 Tiere durchgeführt.
15
a) Azetoazeiat (Ketonkörpcr)
Mittelwert für alle Konlroll- Versuchs-
Tiere und Proben gruppe gruppe
(in mg 100 mil 1,138 0,407
Die Statistik über das gesammelte Probenmaterial zeigt ρ -0.001 über den Unterschied zwischen der Kontrollgruppc und der Versuchsgruppe. Die Steigerung im Azetoazetatniveau nach dem Lammen war markiert niedriger bei allen drei Tieren der Versuehsgruppj als bei den Tieren der Kontrollgruppc. Dies a5 deutet stark darauf hin. daß Pellets die endogene Fettmobilisierung gehemmt haben, d h. daß die Versuchstiere eine bessere Fnergiebilanz hatten.
30
b) Blutzucker Kontroil- Versuchs
Mittelwert für alle gruppe gruppe
Tiere und Proben 68,4 71,4
(mg 100 ml)
Das Ergebnis ist auch hier bei den Versuchstieren am besten, aber der Unterschied ist nicht statistisch signifikant.
el Calcium und Magnesium
Mittelwert für alle
Tiere und Proben
(in mc 100 ml)
Kontroll- Versuchsgruppe gruppe Ca Mg Ca Mg 10,60 2,62 10,15 2,70
Hieraus geht hervor, daß sowohl die Calcium- als auch die Magnesiumwerte völlig normal für beide Gruppen sind. Die große Fettsäurezufuhr von etwa 20", Fettsäuren im Kraftfutter hat somit keine Hypomagnesaemi verursacht, was halte erwartet werden müssen, falls die Säuren bereits im Pansen völlig dispergiert worden wären. Schon diese Ergebnisse zeigen, daß man einen wirksamen Durchtritt durch den Pansen erzielt hat.
d) Unveresterte Fettsäuren
Mittelwert für alle Kontroll-Tiere und Proben gruppe (Mikroäquivalente) 1270
Versuchsgruppe 764
55
Die Wirkung der Pelletsfütterung ist hiernach mindestens ebenso markant bei Messung des Spiegels der unveresterten Fettsäuren im Plasma als bei Messung des Azetoazetalspiegels. Bei den Mittelwerten für jedes einzelne Tier kam bei 56 Versuchen keine »Überlappung« /wischen der Kontrollcruppe und der Versuchsgruppe vor.
Es wurde keine Beeinflussung der Mikruhenaktiviia· im Pansen hei Zufuhr dieser }>ioücn »Fei: Mc; ^i festgestellt, so dal.Uiie K-ilchcn Mlsachlich >W\\ !'> mt unverändert durchlaufen.
Die Versuchseriiehnisse können wie folgt erklärt werden: Sowohl mehr freie I eltsauren (N! I Al als auch erhöhter !veton-Köi perinhali im Blut bei hochleistendcn Wiederkäuern treten auf. wenn eine Unstimmigkeit zwischen Energiezufuhr und Produktion nesteln.
Beide Werte sind Ausdruck einer Mobilisierimii von Fett aus eigenen Depots zum Decken des Energiebedarfs für Produktion (Fötus und Milch). Das mobilisierte Fett wird in den Depots in freie Fettsäuren ( NEFA) und Cilscerin zersetzt und der LeNr zugeführt. Die Umwandlung der Fettsäuren geschieht nach einem der folgenden Muster:
1. Veresterung zu Triglyceriden. Das neutrale Fett wird teilweise u-twa 20°,,) in den Leberzellen eingebettet. Dieser .Anteil ist von der NFFA-Menge unabhängig. Die Hauptmenge wird /ti 1 ipoproteinen und Phospholipiden umgewandelt und in den Kreislauf eingeführt.
2. Völlige Oxydation zu CO2 und zu Tricarbonsäurezyklus.
3. Falls diese beiden ersten Umwandlungsweisen wegen zu großer Zufuhr von NEFA oder Glukosenmangel abnehmen, erfolgt nur eine teilweise Oxydierung des Fettes in der Leber, wobei vermehrt Keton-Körper im Blut gebildet werden.
Das trotz Zufuhr erheblicher Fettsäurenmengen per os anscheinend paradoxe Ergebnis von herabgesetzten Mengen NEFA als auch Keton-Körpern ist darauf zurückzuführen, daß durch den Darm resorbiertes Fett in einer grundsätzlich andersartigen Weise im Organismus umgewandelt wird. Langkettige gesättigte freie Fettsäuren (NEFA), die aus dem Darm resorbiert werden, werden im Darmepithel zu Fettsäuren-Coenzym-A-Derivaten umgewandelt, was über die Resorption unter anderem über Coenzym A und Adenosintriphosphat (ATP) erfolgt. Diese Fettsäuren reagieren mit Glycerin (aus Glukose) zu Triglyceriden und Glycerinphosphai. das hauptsächlich vom Glukosemetabolismus in diesen Zellen stammt. Nach der Triglyeerid-Synthese in den Epithelzellen folgt eine Einbettung von Phospholipiden und geringen Proteinmengen in der »Membrane«, welche die »Fettpartikeln« — Chylomieronen — umschließt, die über die Lymphe in den gemeinsamen Kreislauf des Organismus übergehen (über Ductus Thoracicus zum Her? und dem arteriellen Kreislauf).
Somit werden die zu Triglyceriden umgewandelter freien Fettsäuren teilweise zur Leber, teilweise zun' Fettgewebe, teilweise zur Milchdrüse und teilweise zui Muskulatur geführt und dort rasch aufgenommen unc verschwinden aus dem Hlutstrom.
Damit wird die me'.a'.'.lische Belastung der Lebe wesentlich herabgesetzt. Das wichtigste energiebedür fende Organ bei hochleistendem Großvieh (um Schafen), die Milchdrüse, deckt somit mehr Energie bedarf durch Resorption großer Mengen von lang kettigen Fettsäuren direkt aus dem Darm.
An den folgenden Beispielen von Ausführungsfor men der Erfindung werden folgende Untersuchung? methoden verwendet:
a; Die Präparate wurden in frisch entnommener Pansensaft vom Schaf bei 30 C unter Schüttel während .ijr angegebenen Zeiträume inkubier Fs isi /u rv:!chien. da« die physikalischen Eigei schäften <1·.:-. i'an^en-.iftes nicht völlig konstai si ml.
609 522 21
b) Die Präparate wurden auch 24 h unter Schütteln bei 39 C in Ochscngalle und Pankreaslipase von annähernd plnsiologischer Konzentration inkubiert. Sämtliche nachstehend erwähnten Präparate gingen dabei praktisch in Lösung.
Folgende Analysenmethoden wurden verwendet:
Behensäure
Ölsäure .. .
3"„
20",,
(9-Octadecensäure,cis) Glukose 40",,
Analysenmethode
nac ~ "·
Ii). Der dlukoseverltist betruj
Der Glukoseverlust aus den Präparaten wurde
mittels Tracerteclmik gemessen, wobei Glukose
—C" verwendet wurde.
Die restliche Glukose im Präparat nach der Inku-
balion wurde kolorimetrisch bestimmt (Auto-
analyzer).
Methionin- und Kaseinvclus' wurden mittels
Mikro-Kjeldahl-Analyse bestimmt.
Besonders beständige Präparate wurden gravi-
metrisch und visuell beurteilt.
Obduktion nach Fütterungsversuchen.
Die fo aerden Beispiele I bis 20 beziehen sich auf Präparate, die im Pansensaft gemäß a) inkubiert wurden. In den Beispielen ! bis 3 wurde die Haltbarkeil gegen Pansensaft in vitro bestimmt.
Beispiel I
Ein technisches Fettsäurengemisch folgender Zusammensetzung wurde verwendet und die Mengen sind in Gewichtsprozent angegeben:
MyristinsäureiTetradecansäure) 10".;
PalmitinsäurefHexadecansäure) 33 ,,
Stcannsäure (Octadecansaure) 27",,
Arachinsäure (Eikosansäure) 1 "„
Behensäure (Docosansäure) 8"··;,
Von diesem Fettsäureneemisch wurden 43 Teile bei 75 bis 80 C geschmolzerfund mit 40 Teilen Glukose und 17 Teilen Tierfett vermischt. [)as Präparat wurde mittels Methoden A und B beurteilt. Der Glukoseverlust nach 24 h betrug 56%.
Beispiel 6
Es wurde gemäß Beispiel 5, aber mit I5"„ Ölsäun gearbeitet. Analysenmethode B). Der Glukosevcrlus betrug nach 24 h 49%.
Be is p. el 7 Es wurde gemäß Beispiel 5, aber mit 2.5",, Ölsäure gearbeitet. Analysenmethode B). Der Glukoseverlusl betrug nach 24 h 41 %.
Beispiel S
Es wurde gemäß Beispiel 5, aber mi! 30"·,, Ölsäure gearbeitet. Analysenmethode B). Der G ukosevcr ust belrua nach 24 h 43°/
Beispiel 9
Es wurde gemäß Beispiel 5, aber mit 20",, Ricinolsäure (d-^-Hydroxy-Q-octadecensäure, eis) anstatt Ölsäure gearbeitet. Analysenmethode B). Der Glukoseverlust betrug nach 24 h 49 %.
Beispiel 10
Hin Präparat wurde gemäß Beispiel 1, jedoch mit 40% Kasein ans(aU Giukose heraeste|i, AnaKsenmethode C). Der Kaseinverlust betrtic nach 24 h 17%. Beispiel 1 I
^111 PraParat wurde gemäß Beispiel I, jedoch mit 40"" '-Methionin anstatt Glukose hergestellt. Anajysenmethode C). Der Methioninverlust betrug nach ~H r' ··'»·
Iieisρϊe 1 ">
Ein Präparat bestehend aus 43 Teilen Stearinsäure, 40 Teilen Glukose und 17 Teilen Tierfett wurde hergestellt. Analysenmethode B). 24 h war der Glukose-
verlust 55",,.
Bej icl 3
Es wurde -emäß Beispiel 2, jedoch aber mit Palmitinsäure anstatt Stearinsäure gearbeitet. Analysenmethode B). Der Glukoseverlust betrugnach 24h 59%. Bei iel 4
Ein Präparat bestehend aus 50% Laurinsäure (Dodecansäure), 30% Glukose und 20% Tierfett wurde hergestellt. Dieses Präparat ging in Pansensaft völlig in Auflösung
Beispiel 5
Öisäure wurde mit Glukose und dem technischen Fettsäurengemisch laut Beispiel 1 gemischt, wobei ein Präparat folgender Zusammensetzung entstand:
Mynstinsäure 4%
Palmitinsäure 13",,
Stearinsäure 12",,
Arachinsäure 7 %
Beispiel 12
D'e Senannten Substanzen in der Form von Perlen mit einem Gewicht von 100 bis 200 mg wurden mit dem im Beispiel I erwähnten Fettsäurenaemisch übcrzogen. Die Stärke des Überzuges wurde derart variiert, daß er von 4 bis 55% des Präparatgewichtes ausmachte. Analysenmethode E).
Perlen mit mehr als 10% Fettsäurenüberzug waren nach 24 h unbeeinflußt vom Pansensaft, während die biologisch wirksamen Substanzen in Perlen mit weniger als 10% Fettsäurenüberzug nach und nach vom Pansensaft aufgelöst wurden, so daß der Fettsäurenüberzug allein als unvollständige Schale zurückblieb.
Be' ' 1 1 3 Ein Präparat mit folgender Zusammensetzung wurde
hergestellt: 45%, des technischen Fettsäureniiemisches
gemäß Beispiel 1, 20% Tierfett, 5% Calciumcarbonat
und 30% Glukose. Analysenmethode B). Der Glukose-
verlust war nach 24 h 52%.
Beispiel 14
Es wurde ein Präparat foleendcr Zusammensetzung
hergestellt: 60% ron dem im Beispiel 1 angegebenen
Fetisäurcgemiseh wurde mit 40%, Glukose kombiniert.
Analysenmethode B). Der Glukoseverlust betruc nach
S h 59.2 % und nach 24 h 71"
Heispiel 15
Hs wurde ein Präparat folgender Zusammensetzung hergestellt: 60% von dem im Beispiel I angegebenen Fettsäuregemisch wurde mit 40",, Glukose kombiniert. Das Präparat wurde mit einem Überzug versehen, der aus demselben Fetlsäuregemisch bestand, wobei der Gehalt an Glukose zu 25",, reduziert wurde und der Gehalt an Fettsäuren im Präparat zu 75",, erhöht wurde. Analysenmethode B). Der Glukoseverlust hetrug nach 8 und nach 24 h 0"„.
Beispiel 16
Hs wurde ein Präparat folgender Zusammensetzung hergestellt: Wie im Beispiel 1 5 wurde 60",, von dem im Beispiel 1 angegebenen Fettsäurengemisch mit 40",, Glukose kombiniert. Dieses Präparat wurde aber mit einem dünneren Überzug versehen als der im Beispiel 15, wobei der Gehalt an Glukose zu 34",, -reduziert wurde und der Gehalt an Fettsäuren im Produkt auf 66",, erhöht wurde. Analysenmethode B). Der Glukoseverlust betrug nach 8 h 13,5",, und nach 24 h 33.5",,.
Beispiel 17
Hin Präparat wurde gemäß Beispiel I hergestellt, jedoch mit 40",,, 1-Methionin anstatt Glukose. Analysenmethode C). Der Mclhioninvcrlust als Funktion der Inkubationsdauer geht aus Fig. 1 hervor. Nach 24 h war der Meihioninvcrlust 43",,.
Beispiel 18
Die genannten Substanzen in der Form von Perlen s mit einem Gewicht \on 100 bis 200 mg wurden mit dem im Beispiel ! genannten Fettsäuregemisch über zogen. Die Stärke des Überzuges wurde derart variiert daß der Überzug 4 bis 55",, des Präparatgewichtes ausmachte. Analysenmethode F).
Perlen, die mehr als 10°,, Fettsäurenüberzug enthielten, waren nach 24 h im wesentlichen unbeeinflußt vom Pansensaft, während die biologisch wirksamen Substanzen in Perlen mit weniger als 10"., Fettsäurenüberzug nach und nach vom Pansensaft aufgelöst wurden, so daß der Fettsäurenüberzua alleine zurückblieb.
Gehalt an Fettsäuren im Präparat auf 75",, erhöht wurde. Analysenniethode B). Der Verlust an Oxytetmehlorid war nach 8 und nach 24 h 0"u.
Beispiel 21
Ein Präparat wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit 40",, basischem Wismutsubnitrat anstatt Glukose. Das Präparat wurde als Kontraslmasse in einem Fülterversuch mit Ziegen verwendet.
Der Durchtritt dieses Präparates durch den Pansen erfolgte wegen der hohen Dichte des Präparates wesentlich langsamer als bei den vorherigen Präparaten.
Beispiel 22
Pellets mit einem Gewicht von etwa 25 mg wurden aus den beiden nachstehenden Gemischen hergestellt.
Präparat I Präparat 2 Gewichtsprozent
Sulfadimidin 40 20
Glukose — 20
Fettsäuregemisch von
Beispiel 1 45 45
Ölsäure 15 15
Diese Pellets wurden unter Schütteln in frisch entnommenem Pansensaft und in Galle, welcher Lipase zugesetzt war. 24 h inkubiert. Die mkubierien Pellets wurden danach in destilliertem Wasser gewaschen und über Nacht über Schwefelsäure im Vakuum getrocknet, wonach sie gewogen wurden, damit der Gewichtsverlust während der Inkubation in % des ursprünglichen Gewichtes festgestellt werden konnte. Die folgenden Ergebnisse wurden gefunden:
Pansen- Galle mit
40
Beispiel 19
Ein Präparat wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch ein Teil der Glukose durch Histamin ersetzt war, so daß der Histaiminsehalt des Präparates 2°,; betrug.
Analysenmethode D). Der Histaminverlust als Funktion der Inkubationsdauer geht aus Fig. 1 hervor. Nach 24 h betrug der Histaminverlusi 70%.
Beispiel 20
Es wurde ein Präparat folgender Zusammensetzung hergestellt: 60% von dem im Beispiel I angegebenen Fettsäuregemisch wurde mit 40",, eines wasserlöslichen Produktes mit einem Gehalt von 55 mg Owtetracyclinchlorid je g Produkt kombiniert. Das Präparat S5 wurde mit einem Überzug versehen, der aus demselben Fettsäuregemisch bestand, wobei der Gehalt an Oxyi.Mr.icvrlin-Produkt auf 25" , reduziert wurde und der inhalt
Präparat 1 3,6
Präparat 2 6.2
Lipase
Bei in-vitro-Versuchen gaben die Pellets der Präparate 1 und 2 praktisch keine Substanz an den Pansensaft ab. während in Galle mit zugesetzter Lipase 50 bzw. 70",, aufgelöst wurden. Diese Pellets sind somit praktisch unbeeinflußt vom Panseninhalt, lösen sich aber im Darm auf. Das Sulfapräparat wird somit vom Blut absorbiert ohne die Mikroben des Panseninhaltes zu beschädigen. Eine chemische Analyse des Pansensaftes ergab einen Verlust von 20% des Sulfadimidins aus den Hellets der beiden Präparate nach 24stündiger Inkubation.
Beispiel 23
Das im Beispiel 19 erwähnte Präparat wurde einen-Ziegenbock verabreicht. Analysenmethode D). Histamin wird im Pansen beinahe völlig zersetzt, währenc resorbiertes Histamin metabolisiert und durch de: Harn zum Teil als Histamin und zum Teil als Metabo liten desselben ausgeschieden wird. Der Bock erhiel 2 g Histamin. Die Histaminkonzentration im Har: erwies sich als 4mal höher als normal bei entsprechen der Zufuhr von ungeschütztem Histamin zum Panser Der Bock zeigte deutliche klinische Zeichen eine Histaminbeeinflussung. Die Histaminfreigabe im Darr erfolgte nach und nach über 10 bis 12 h aus det Präparai.
Die folgenden Versuche wurden an lebendigen Tieren mit nachfolgender Obduktion durchgeführt:
Beispiel 24
Das im Beispiel 13 beschiebene Präparat wurde für folgende Fütterungsversuche verwendet:
Drei Lämmer, I Jahr alt, wurden mit je 300 g des Präparates, gemischt mit 300 g Kraftfutter gefüttert. Die Lämmer wurden 18 bzw. 12 bzw. 8 h nach Beginn der Fütterung geschlachtet.
Lamm Nr. I (18 h): Eine gering; Anzahl Körner des Präparates zum Teil von verminderter Größe im
Pansen und Reticuium. Im Jejunum, Caecum und Colon: praktisch keine Spur von Körnern.
Lamm Nr. 2 (12 h): Bedeutende Mengen von nahezu
intakten Körnern im Pansen und Reticuium. im Om;isum einzelne Körner, im Abomasum nur Bröckchen, im Jejunum, Ileum, Caecum und Colon keine Spuren.
Lamm Nr. 3 (8 h): Im Pansen reichliche intakte Körner, ebenfalls im Reticuium, spärlich im Omasum und Abomasum, in den nachfolgenden Teilen keine ίο Spuren.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Futtermitteleesetz, beschränkt sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Pansendurchtretender Futterzusatz für Wiederkäuer in Teilchenform, der mit einem Überzug versehen ist, welcher den Umgebungsbedingungen des Pansens gegenüber widerstandsfähig ist, dadurch gekennzeichnet, daß er aus wenigstens einer Substanz, die normal in Gegenwart vom Panseninhalt und/oder der Pansenmikro- ic flora Gegenstand chemischer Reaktionen ist oder den Panseninhalt und/oder die Pausenmikroflora beeinflußt, besteht, die mit einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 14 bis 22 Kohlenstoffatomen im Molekül oder Ricinolsäure oder einem Gemisch von solchen Säuren oder einem Salz dieser Säure bzw. dieses Säuregemisches beschichtet oder ganz oder teilweise in einer Matrix dieser Säure bzw. dieses Säuregemisches oder Salzes eingeschlossen ist, wobei diese Säuren " oder das Säuregemisch oder deren Salz in dem Fall, wenn die genannte Substanz eine dieser Säuren oder Säuregemische oder deren Salze darstellt, davon verschieden ist.
2. Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekenn- *5 zeichnet, daß es 5 bis 95 Gewichtsprozent der Säure oder des Säuregemisches oder dessen Salz enthält.
3. Verwendung des Futterzusatzes nach den Ansprüchen 1 und 2 in einer täglichen Dosis von 30 bis 300 g zur Fütterung von Wiederkäuern vor und nach dem Werfen, vorzugsweise in Form von beschichteter Glukose zum Füttern von hochträchtigen Wiederkäuern über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen vor und nach dem Werfen.
35
DE19722212568 1971-03-17 1972-03-15 Pansendurchtretender Futterzusatz für Wiederkäuer und dessen Verwendung zur Fütterung von Wiederkäuern Expired DE2212568C3 (de)

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DE2212568A1 DE2212568A1 (de) 1972-09-28
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DE2212568C3 DE2212568C3 (de) 1977-01-13

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3013000A1 (de) * 1980-04-03 1981-10-08 Degussa Ag, 6000 Frankfurt Pansendurchtretender futterzusatz fuer wiederkaeuer und dessen verwendung zur fuetterung von wiederkaeuern

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DE3013000A1 (de) * 1980-04-03 1981-10-08 Degussa Ag, 6000 Frankfurt Pansendurchtretender futterzusatz fuer wiederkaeuer und dessen verwendung zur fuetterung von wiederkaeuern
EP0037478A1 (de) * 1980-04-03 1981-10-14 Degussa Aktiengesellschaft Pansendurchtretender Futterzusatz für Wiederkäuer und dessen Verwendung zur Fütterung von Wiederkäuern

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FI52797C (fi) 1977-12-12
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DK138573C (de) 1979-03-19
SE434108B (sv) 1984-07-09
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DD99722A5 (de) 1973-08-20
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DE2212568A1 (de) 1972-09-28
FI52797B (de) 1977-08-31
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