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Verfahren zum Aufbringen von metallischen Überzügen auf Hartschaumreliefs
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen von metallischen Überzügen
auf Hartschaumreliefs.
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Es ist schon ein Verfahren zur Herstellung metallisch aussehender
Platten bekanntgeworden, bei dem eine Aluminiumfolie zwischen Harz, beziehungsweise
mit Harz imprägnierter Schichten, unter hohem Druck verpreßt wird. Dieses zum Stande
der Technik zahiende Verfahren eignet sich ausschli"eßlich nur für vollkommen glatte
und nicht für reliefartige Oberflächen, für die dieses Verfahren auch nicht gedacht
ist.
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Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung von kupferfarbigen Überzügen
auf Oberflächen - beispielsweise auf Keramik cder Kunststoffen - bekanntgeworden,
wobei die Oberflächen zuerst porenschließend vorbehandelt werden, dann mit einer
Durchplastha.zmisch.ung überzogen werden un eir. Lösungsmittelgemisch in Gegenwart
von Fettatoffen und plattchenförmi @@@@@@@@@@@@@ Kupferpulver anschließend @@@@@@@@
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Temperatur ausgehärtet wird. Die so entstandene
Oberflächenschicht wird anschließend durch chemischen Angriff gefärbt bzw.
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schattiert und dann im Kunstharzlack eingebrannt. Hierbei kann das
Duroplastharz ein melaminodifiziertes Acrylatharz sein.
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Ein Altkupferdekor wird auf der so erhaltenen Oberflächenschicht dadurch
erreicht, daß diese mit in heißem Wasser gelöster Schwefelleber unter Zusatz von
Ammoniumhydroxid behandelt wird, während ein Kupferpatinadekor durch eine Lösung
aus Kupfernitrat, Ammoniak, Ammoniumchlorid und Wasser erzielt wird, wobei die nach
dem Trocknen entstandene Schicht entfernt wird. Dieses bekannte Verfahren zählt
zu denjenigen, die lediglich eine Imitation bilden und die hierfür aufgebrachten
Schichten leicht angreifbar sind. Vor allem dem ständigen Wechsel von Luftfeuchtigkeit
und Trockenheit sind derartige Schichten auf die Dauer nicht gewachsen, sie blättern
schon nach relativ kurzer Zeit ab oder verlieren das gewünschte Aussehen.
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Dasselbe gilt auch für die zum Stande der Technik zählenden Verfahren,
bei denen organische Pigmente in Kunststoff-Oberfl.achen dirket durch Aufreiben
oder Aufpolieren unter mechanischem Druck aufgebracht werden, oder metallische Pulver
einfach in einen Oberflächenüberzug eingerieben werden. Für Hartschaumreliefs sind
diese Verfahren schon deshalb nicht geeignet, weil sie sich auf die vielgestaltige
Oberfläche nicht gleichmäßig auftragen r?rseL CK andererseits ein aufbringen solcher
Schichten unter mechanischem Druck nicht ohne Zerstörung der gewünschten Oberflächenform
möglich ist.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ilartschaumreliefs
oder Hartschaumplastiken mit einem Überzug zu versehen, der den Vollmetallplastiken
bzw. -reliefs gleichwertig ist, jedoch den Vorteil eines geringen Gewichts aufweist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf die Hartschaumteile eines
Reliefs oder einer Plastik eine Kupfergrundschicht in frei wählbarer Starke galvanisch
aufgetragen wird und anschließend verschiedene beliebig wählbare Metallschichten
als sogenannte
Dekorschichten ebenfalls galvanisch aufgebracht werden1
die anschließend einer chemischen Nachbehandlung zuj Patinierung der Oberfläche
unterzogen werden.
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Durch diese Maßnahmen werden Reliefs oder Plastiken erlialten, die
in Aussehen, aber auch in der Haltbarkeit und Beständigkeit, mit Vollmetallreliefs
oder Plastiken vollkommen gleichacertig sind, dabei aber den großen Vorteil eines
wesentlich leichteren Genichts aufweisen, so daß auch die größten Reliefplatten
auf einfache Zimmerwände anbringbar sind.
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In Ausgestaltung des erfindungsgemaßen Verfahrens wird vorgeschlagen,
daß die Kupfergrundschicht auf Reliefs oder Plastiken aus vorzugsweise PUR-Integralhartschaum
galvanisch aufgebracht wird. Durch diese annahmen werden plastische Erzeugnisse
trhalten, die sich durch eine große Steifigkeit und statisch BeLastbarkeit auszeichnen.
Dies ist vor allem für hängende Reliefs größeren Formats wesentlich, weil ein Ausreißen
der Aufhängung nicht zu befürchten ist.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß das galvanisch fertiggestellte und
patinierte Hartschaumrelief bzw. die Hartschaumplastik in an sich bekannter Weise
mit einer Lackschutzschicht, beispielsweise mit Zaponlack, versehen wird. Durch
diese maßnahme wird erreicht, daß die nach dem Retuschevorgang in Farbe und Aussehen
erhaltene Patina auch in dieser Art und Weise erhalten bleibt und ein Nachdunkeln
etc. verhindert wird.
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Die Erfindung ist nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Entsprechend der gewünschten Form und Größe eines Modells1 beispielsweise eines
Reliefs oder einer Plastik, wird ein oder mehrere Abdrücke aus PL-Integralhartschaum
angefertigt.
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Diese dienen nun für die weitere Verarbeitung nach der Erfindung bzw.
dem erfindungsgemäßen Verfahren als sogenannte Schichtträger.
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I)i.se werden zur galvanischen Weiterbehandlung in an sich beLanntr
Weise vorbereitet, wozu sie ähnlich wie AI3S-K.unststoffe oebeizt werden und somit
ein Oberflächenraster entsteht. Anschlie-
Btnd werden sie in Zinnchloridlösun,
Silbernitratlösung und chemisches Kupferbad getaucht, wobei sich ein hupferniederschlag
bildet, der durch eine mechanische Verankerung mit dem Oberflächenraster (Kavernen)
eine gute Haftfestigkeit ergibt.
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Anschließend wird das Formteil im Kupferbad an der Anode befestigt
und bis zur gewünschten Schichtdicke galvanisch behandelt. Für den vorteilhaften
Ablauf der Galvanisation wird auch wahlweise an der Rückwand des Formteils eine
Metallplatine mit eingeschäumt.
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Sachdem nun das Jiartschaumrelief beziehungsweise die Hartschaumplastik
mit einer galvanischen Bletalloberfl.iche - vorzugsweise aus Kupfer - versehen worden
ist, wird dies so erhaltene ErzeugniF einer weiteren galvanischen Behandlung unterzogen
und dadurch mit einer zweiten Metallschicht versehen, die entsprechend der Wahl
aus Silber, Gold, Messing, Bronze etc. bestehen kann.
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Die Stärke auch dieser Schicht ist frei wählbar, wird sich im allgemeinen
aber nach den Ausmaßen und gewünschten Festigkeiten des Modells richten. Nach diesem
zweiten Arbeitsgang wird das nunmehr vollmetallisierte Relief etc. chemisch patiniert,
wozu bfispielsweise eine anodische Patinierung durch Natriumlauge oder Chloramrnoniumlösung
erfolgen kann. Eine chemische Fnrbung wird durch Bildung von Schwefelkupfer oder
Verwendung von Blausud erzielt.
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Nach diesem Vorgang wird das so behandelte Relief von überschüssiger
Patina befreit. Dies geschieht beispielsweise mittels Bürsten oder Poliermittel.
Die so erhaltene patinierte Oberfläche kann nun gegen Umwelteinflüsse geschützt
werden, indem sie nach einem Retuschevorgang mit einer dünnen Lackschutzschicht
überzogen wird. Hierzu eignet sich beispielsweise der bekannte Zaponlack. Auf diese
Weise wird die Patina in ihrer Farbe und Intensität stabil gehalten, Korrosion verhindert
und ein gleichbleibender Aussehen des Reliefs bzw. der Plastik über Jahre iiinaus
erhalten.
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- Patentansprüche -