DE2208279A1 - Enzymatischer Abbau von Nucleinsäuren in SCP Materialien - Google Patents
Enzymatischer Abbau von Nucleinsäuren in SCP MaterialienInfo
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Description
SiCANDÄED OIL COMPANY, Chicago, Illinois 60605/USA
Enzymatischer Abbau von Nucleinsäuren in SCP-Materialien
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um den Nucleinsäuregehalt
in einzelligen Protein(SCP)-Materialien zu vermindern, auf eine Menge, die in Nahrungsmittelprodukten
annehmbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man unicellulare Mikroorganismen physiologisch
konditioniert, die Nucleinsäuren durch endogene Nucleasen abbaut und die abgebauten Produkte in das umgebende
Medium auslaugt. Die Behandlung erfolgt durch kontinuierliches Verteilen von Sauerstoff, Regulieren der
Temperatur und Kontrolle des pH-Wertes. Aus den Zellen wird im wesentlichen kein Proteinmaterial entfernt.
In den letzten Jahren hat man versucht, den Wohlstand der Weltbevölkerung zu erhöhen, und insbesondere sucht man
nach zusätzlichen Möglichkeiten, um die laufend zunehmende Weltbevölkerung zu ernähren. Dieses Problem bedeutet, daß
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man eine ausreichende Kalorienaufnahme und eine ausgeglichene Diät gewährleisten muß, wobei man besonders beachten
muß, daß in vielen Teilen der Welt ein Mangel an Nahrungsmitteln besteht, die ausreichend Protein liefern. Eine
Möglichkeit, um die erforderlichen Proteinvorräte zu schaffen, besteht im Wachstum von Mikroorganismen, die einzelliges
Protein ergeben wie von Hefen, Bakterien und Algen und die man entweder in Form von Nahrungsmitteln oder als Nahrungsmittelzusatzstoffe
verwenden kann. Die Herstellung von einzelligen Protein(SCP)-Materialien in einer großen
Menge kann durch Fermentationsverfahren erreicht werden, bei denen man beispielsweise Kohlehydrate, Kohlenwasserstoffe
oder Sauerstoff enthaltende Kohlenwasserstoffmaterialien als Substrate verwendet. Dabei ist es wichtig, daß
die Substratmaterialien billig sind und von den ausgewählten Mikroorganismen leicht verbraucht werden, so daß die
Verfahrenskosten nicht zu hoch sind. deich wichtig ist die Annehmbarkeit und Verwendbarkeit des SCP-Materials als
Nahrungsmittel oder als Nahrungsmittelbestandteil. Diese letzteren Betrachtungen umfassen Geschmacks- und Geruchsfaktoren, die damit, ob die Verbindungen von der Öffentlichkeit
angenommen werden oder nicht, in Beziehung stehen, sowie auch metabolische und toxische Faktoren, die
bedingen, ob die SCP-Materialien geeignet sind, bei der
menschlichen Ernährung Verwendung zu finden.
Sowohl in der technischen als auch in der Patentliteratur werden Fermentationsverfahren zur Herstellung von Mikroorganismen
beschrieben, die leicht wertvolle SCP-Materialien ergeben. Beispielsweise wurden Hefen auf Kohlehydraten,
die in Abfallsulfitflüssigkeiten enthalten sind, auf n-Alkanbestandteilen von Gasölkohlenwasserstoffbrennstoffen
und auf einer Mischung aus sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen gezüchtet. Aul" ähnliche Weise ist die
Herstellung von Bakterien beschrieben. Die Fermentation, bei der Hefen oder Bakterien gebildet werden, umfaßt ein
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Oxydationsverfahren, bei dem viel Wärme entsteht und wobei
eine beachtliche Sauerstoffübertragung erforderlich ist und
die Fermentationstemperatur genau reguliert werden muß. Bevorzugte
Substratmaterialien enthalten schon so viel gebundenen Sauerstoff wie möglich, um die Wärmeabgabe und den
Bedarf an Sauerstoff möglichst klein zu halten. Bei der Herstellung von SCP-Material in Nahrungsmittelqualität
kann es ebenfalls erforderlich sein, eine Extraktionsstufe
durchzuführen, um die Anwesenheit unerwünschter, restlicher Substratmaterialien wie Kohlenwasserstoffe mit hohem Molekulargewicht
oder wenig fermentierte , Sauerstoff enthaltende Kohlenwasserstoffmaterial!en zu beschränken.
Eine Anzahl von Fermentationsverfahren, die entwickelt werden oder die heute zur Herstellung von SCP-Materialien
eingesetzt werden, soll hauptsächlich Zusatzstoffe für Tierfutter liefern, und somit liefern diese das Protein
für den menschlichen Bedarf nur indirekt. Einige Mikroorganismen, insbesondere bestimmte Hefen innerhalb der
Saccharomycetoideae- und der Cryptococcoideae-Unterfamilien wurden von der Food and Drug Administration für die direkte
Verwendung in Nahrungsmitteln, die für den menschlichen Bedarf gedacht sind, genehmigt.
Das menschliche metabolische System liefert Harnsäure beim Metabolismus von Ribonucleinsäure (RNA). Da die Menschen
kein Uricaseenzymsystem besitzen, wird die Harnsäure nicht weiter abgebaut und mit dem Urin ausgeschieden. Da die
Harnsäure in Wasser eine niedrige Löslichkeit besitzt, sammelt sie sich im Körper in kristalliner Form an, wenn
sie in größeren Mengen gebildet wird als sie der Körper ausscheiden kann. Dies kann zu Zuständen führen, die als
Gicht bekannt sind. Viele Ernährungswissenschaftler empfehlen daher, daß die RNA-Aufnähme in der Diät möglichst
niedrig gehalten wird.
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Mikrobielle Zellen oder einzellige Protein(SCP)-Materialien
enthalten von k% bis 30% öder mehr Nucleinsäuren entsprechend
ihren Wachstumsgeschwindigkeiten und ihrer Wachstumsphase. Im allgemeinen trifft man höhere Nucleinsäuregehalte
in den mikrobiellen Zellen an, wenn schnelle Wachstumsphasen verwendet werden. Werden die mikrobiellen Zellen als
Proteinquellen in menschlichen Nahrungsmitteln verwendet, so empfehlen die Ernährungswissenschaftler im allgemeinen,
daß die Menge an Nucleinsäuren, die durch SCP der Diät beigefügt wird, 2 g/Tag nicht überschreiten soll.
Die berechneten RNA-Gehalte einiger bekannter Proteinquellen
sind in Tabelle I angegeben. Diese variieren von 0 bis 4%. Der RNA-Gehalt von SCP liegt im allgemeinen im
Bereich von 8 bis 1896 für exponentielles Zellenwachstum
(exponential growth phase cells). In SCP, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, sollte der RNA-Gehalt
vorzugsweise auf ungefähr 2%, bezogen auf das Trockengewicht der Zelle, vermindert sein.
RNA-Gehalt (berechnet) verschiedener Proteinquellen Nahrungsmittel
%
RNA
Milch 0
Bohnen 1,7
Lachs 2, 4
Geflügel 2,9
Rindfleisch 3,7
Schweinefleisch 4,1
Leber 9,3
Anchovis 14,5
SCP 8-18
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Eine bevorzugte Art, SCP-Materialien zu verwenden, besteht
darin, dieses in Form der ganzen Zellen einzusetzen. Dementsprechend besteht ein Bedarf, um Möglichkeiten zu schaffen,
um Nucleinsäuren aus den mikrobiellen Zellen zu entfernen. Dieses sollte wünschenswerterweise möglich sein mit
minimalem Verlust der Proteinmaterialien aus den Zellen, um den Nährwert solcher SCP-Materialien zu erhalten.
Eine Möglichkeit, die oben erwähnten Ziele zu erreichen, besteht darin, daß man die Enzymsysteme, die bereits in
den unicellularen Mikroorganismen vorhanden sind, ausnutzt, indem man die latenten Enzyme so aktiviert, daß
sie auf bestimmte Weise die besonderen Nucleinsäurespezien, die in dem SCP-Material vorhanden sind, abbauen oder diese
hydrolysieren. In einem solchen Verfahren werden Mg-Ionen
von dem Nährsystern ferngehalten.
Bei diesem Verfahren
werden während der Fermentation in dem Nährmediumsystem Magnesiumionen
ferngehalten, um die Aktivität der RNase zu erhöhen und um gleichzeitig die RNA-Polymerase zu desaktivieren.
Bei bevorzugten Bedingungen wird die mikrobielle Kultur auf 45 bis 1000C unter alkalischen Bedingungen erwärmt und
nach dem Abkühlen mit Glucose versetzt, wobei die Glucose bei der letzten Fermentationsstufe als Diffusionsaktivator
bzw. als Ausströmungsaktivator (leakage promoter) wirkt.
Ein anderes Verfahren wurde von Ohta, Maul, Sinskey und Tannenbaum in einer Publikation beschrieben und in einem Vortrag,
der beim i60. ACS National Meeting, Chicago, Illinois, im September 1970 gehalten wurde, erwähnt. Bei diesem
Verfahren wird eine sehr verdünnte (weniger als 1 Gew.% Zellen) wäßrige Aufschlämmung von Hefezellen gemäß einem
spezifischen Temperatürzyklus erhitzt: sehr kurz (3 bis
17 Sekunden) bei 65 bis 700C, um die Zellen abzuschrecken,
dann 1 bis 2 Stunden bei 45 bis 500C und schließlich unge-
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fähr 1 Stunde bei 55 bis 6O°C. Es wird beschrieben, daß
das Abschrecken mit Wärme kritisch ist. Der optimale pH-Bereich beträgt 5,0 bis 6,5, was im Gegensatz zu den
alkalischen Bedingungen steht, die bei dem ersten Verfahren bevorzugt sind.
Mit beiden beschriebenen Verfahren wird der Gehalt an Nucleinsäuren in cellularen Materialien vermindert. Beide
Verfahren besitzen jedoch den Nachteil, daß sie nur mit relativ verdünnten Fermentationslösungen durchgeführt
werden können. Enzymatische Abbauverfahren, die zur Behandlung
konzentrierter Zellcremes bzw. Zellmassen, die im wesentlichen von der ursprünglichen Fermentationslösung
mit ihren Mineralsalznährbestandteilen befreit sind, verwendet werden können, sind erforderlich, um wirtschaftlich
annehmbare Verfahren zu entwickeln, die man verwenden kann, um Nahrungsmittelmaterialien aus SCP herzustellen, die die
gewünschten Nähreigenschaften besitzen bzw. die Ernährungsstoffe in richtigen Verhältnissen enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues und verbessertes Verfahren, um den Nucleinsäuregehalt von SCP-Materialien
zu erniedrigen zu einer Menge, die im allgemeinen in Nahrungsmittelprodukten, die für den menschlichen Verbrauch
bestimmt sind, annehmbar ist. Gegenstand der Erfindung sind ebenfalls neue und wertvolle Nahrungsmittelprodukte
und Nahrungsmittelbestandteile, die SCP-Materialien enthalten und die einen geeigneten niedrigen Nucleinsäuregehalt
aufweisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet ein endocellularer enzymatischer Abbau der Nucleinsäuren statt, und die entstehenden
wasserlöslichen Fragmente diffundieren in das umgebende wäßrige Medium. Die unicelluloaren Mikroorganismen
werden zuerst physiologisch bei 3O°C unter nHunger-od.Mangelbedingungen
n (starvation conditions) konditioniert und dann gegebenenfalls bei O0C kalt abgeschreckt, um die
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Aktivierung der endogenen Nucleasen zu induzieren. Danach erfolgt eine Inkubation bei einer regulierten Temperatur
von 50 bis 55° C und einem pH-Wert von 5,0 bis 5»5>
während der Abbau fortschreitet, vorzugsweise in Anwesenheit von ungefähr 0,1 Mol Acetationen. Während der Behandlung erfolgt
eine Belüftung durch Versprühen mit einem Gas, das Sauerstoff liefert.
Die entstehende, verbesserte SCP-Nahrungskomponente weist im wesentlichen keinen Verlust an ihrem Proteingehalt auf
und enthält weniger als 2 Gew.% (bezogen auf Trockengewicht) Nucleinsäuren.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren, um den Nucleinsäuregehalt
von unicellularen Mikroorganismen zu vermindern und die neuen und verbesserten Nahrungsmittelprodukte,
die dabei erhalten werden.
Es wurde gefunden, daß die Hauptmenge der Nucleinsäure, die
in einzelligen Mikroorganismen enthalten ist, entfernt werden kann, wenn man den Abbau der Ribonucleinsäure (RNA)
durch endogene Ribinucleasen (RNase) unter kontrollierten
Bedingungen durchführt, verbunden mit einem Abströmen der löslichen, abgebauten Produkte in das umgebende Medium.
Dies ist möglich, ohne daß die Proteinzusammensetzungen, die in den Zellen enthalten sind, merklich angegriffen
werden. Die Effektivität des Verfahrens hängt von einer genauen Temperatur- und pH-Kontrolle ab, und sie wird verbessert,
indem man entweder Acetat- oder Äthylendiamintetraacetat-Ionen
oder beide Sorten von Ionen in dem Medium als Extraktionsverbesserungsmittel (extractant) verwendet.
Auf diese Weise ist es durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, einzelliges Proteinmaterial in
Form intakter Zellen mit einem Nucleinsäuregehalt, der wesentlich unter 2 Gev.% liegt, herzustellen.
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Die Wirksamkeit enzymatischer Verfahren hängt stark von
den Kulturbedingungen der Zellen ab. Die Aktivität der endogenen NA-abbaubaren Enzyme entspricht dem physiologischen
Zustand der Zellen. Wenn das Wachstum durch ungünstige physikalische oder chemische äußere Einflüss.e
begrenzt wird, beispielsweise wenn in einzelnen Kulturen die Wachstumsgeschwindigkeit abnimmt, sind die Zellen
gegenüber ihren eigenen autolytischen NA-abbaubaren Enzymen empfindlicher, und man erhält eine vergleichsweise
höhere NA-Reduktionswirksamkeit. Schneller wachsende Zellen mit höherem intracellularem NA-Gehalt sind gegenüber
der NA-Reduktionsbehandlung resistenter. Ein Wechsel
in dem physiologischen Zustand der Zellen durch Einstellung der Kulturbedingungen wie durch "Verhungern an Substrat"
kann die latenten, endogenen NA-abbaubaren Enzyme aktivieren wie Ribosomalribonucleasen und somit die
Wirksamkeit des enzymatischen NA-Abbauverfahrens verbessern. Die in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Erfindung
betrifft ein Verfahren, bei dem die mikrobiellen Zellen physiologisch durch Wechsel in den Kulturbedingungen konditioniert
werden, so daß die endogenen Nucleasen aktiviert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann allgemein bei Mikroorganismen und insbesondere bei solchen Organismen, die
als Bakterien,Hefe und Pilze bezeichnet werden, verwendet werden. In Tabelle H sind Bakterien, in Tabelle III Hefen
und in Tabelle IV Pilze aufgeführt, die geeigneterweise als Mikroorganismen verwendet werden können.
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Tabelle II - Geeignete Bakterien
Acetobacter sp. Arthrobacter sp. Bacillus subtilis Corynebacteria sp.
Micrococcus sp. Pseudoinonas sp.
Tabelle III - Geeignete Hefen
Candida curvata Candida lipolyfcica Candida pulcherima
Candida utilis Hansenula anomala Hansenula miso
Oidium lactis Saccharomyces carlsbergensis Saccharomyces fragilis
Trichosporon cutaneum Saccharomyces cerevisiae
Candida parapsilosis Hansenula wickerhainii
Pichia pa.storis Pichia haplophyla
Tabelle IV - Geeignete Pilze oder Fungi
Aspergillus niger Penicillium notatum
Aspergillus glaucus Penicillium chrysogenum
Aspergillus oryzae Penicillium glaucum
Aspergillus terreus Penicillium griseofulvin Aspergillus itaconicus
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- ίο -
Candida utilis, Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces
fragilis und Saccharomyces carlsbergensis sind jedoch für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugte Ausgangsmaterialien,
da alle von der F.D.A. für die Verwendung in Nahrungsmittelprodukten genehmigt wurden.
Mikrobielle Zellen, die für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet sind, können aerob entweder ansatzweise oder kontinuierlich gezüchtet v/erden. Man kann jedes geeignete
Substrat, das Kohlenstoff liefert, verwenden, obgleich Äthanol als Substrat bevorzugt ist, wenn man SCP-Produkte
herstellen will, die in Nahrungsmitteln verwendet werden sollen. Man kann jede bekannte Kombination von Mineralnährstoff
elementen verwenden. Eine zweckdienliche Stickstffquelle
ist Ammoniak, das ebenfalls in das Fermentationsgefäß in der erforderlichen Menge eingeführt werden kann,
um den pH-Wert der Fermentationslösung innerhalb eines bestimmten Bereichs, vorzugsweise innerhalb des Bereichs von
3,5 bis 5,5, zu halten. Zellen, die mit schneller Geschwindigkeit gezüchtet wurden, besitzen im allgemeinen einen
höheren Gehalt an Nucleinsäure, während solche, die langsamer gezüchtet wurden, dazu neigen, weniger permeable
Zellwände zu besitzen. Beide Zellenarten wie auch Zellen,
die unter Bedingungen, bei denen der Sauerstoff beschränkt war, oder unter Bedingungen, bei denen das Substrat beschränkt
war, gezüchtet wurden, können auf erfindungsgemäße Weise behandelt werden, um verbesserte und annehmbare Nahrungsmittel
und Nahrungsmittelbestandteile zu ergeben, die für den menschlichen Verbrauch geeignet sind.
Unabhängig davon, ob die Fermentation ansatzweise oder kontinuierlich
durchgeführt wird, sollte die abfließende Reaktionsmischung, die aus einer Lösung-Zellmischung besteht,
abgetrennt werden, und es sollte ein Zellenkonzentrat hergestellt werden. Dies kann beispielsweise durch Filtration,
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Dekantieren oder Zentrifugieren geschehen. Die Zellen sollten vorzugsweise mit Wasser gewaschen und dann konzentriert
(vorzugsweise zentrifugiert) werden, wobei man eine "Zellencreme",
die 5 bis 15 Gew.% Zellen enthält (bezogen auf Tro ckengewicht) erhält.
Die Zellencreme oder -aufschlämmung wird in eine Konditionierzone oder ein Fermentationsgefäß gegeben, gerührt
und bei ungefähr 30° gehalten, während Luft oder ein anderer Gasstrom, der Sauerstoff liefert wie eine Mischung
aus Sauerstoff-Stickstoff, durch irgendeine geeignete
Sprühvorrichtung eingeführt wird. Der pH-Wert der Zellcreme sollte bei ungefähr 4,0 gehalten werden. Vorzugsweise
fügt man eine wäßrige Ammoniaklösung, geeigneterweise 5%igen wäßriges Ammoniak, zu der Creme, wie es erforderlich
ist, um zu verhindern, daß der pH-Wert unter 4,0 fällt. Durch diese Bedingungen werden die Zellen physiologisch
konditioniert, da sie Mangel an Nährmedium leiden, während sie kontinuierlich belüftet werden. Die Verlagerung
des endogenen Metabolismus wird erkenntlich, wenn sich der pH-Wert der belüfteten Zellencreme zu erhöhen beginnt,
ohne zusätzliche Zugabe von Ammoniak oder anderen alkalisch reagierenden Reagentien, was anzeigt, daß diese Stufe beendigt
ist.
Die Aktivität der endocellularen NA-abbaubaren Enzyme wird dann weiter erhöht, indem man die konditionierte Zellcreme
vorzugsweise durch eine Wärmeaustauschschlange in eine Inkubationszone, geeigneterweise einen Tank, leitet, worin
die Creme bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 550C
während einer Zeit im Bereich von ungefähr 1 bis ungefähr 3 Stunden gehalten wird. Der pH-Wert der Zellencreme steigt
weiter an, wenn diese in den Inkubationstank gegeben wird, und man sollte ihn auf einen Wert von mindestens 5,0, aber
nicht über ungefähr 5,5 steigen lassen. Der pH-Wert wird dann ir Bereich von 5,0 bis 5,5, vorzugsweise bei ungefähr
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5,2, durch Zugabe von Chlorwasserstoffsäure oder Essigsäure
in dem geforderten Maß gehalten, während die Creme in der Inkubationszone verbleibt. Der Abbau der Nucleinsäure ist
unter diesen Inkubationsbedingungen maximal, und er fällt schnell ab, sowohl bei höheren als auch bei niedrigeren
pH-Werten. Während der Inkubationsperiode wird die Belüftung weitergeführt.
Bei der Verwendung von anderen Säuren außer Chlorwasserstoffsäure oder Essigsäure für die Kontrolle des pH-Wertes sollte
man vorsichtig sein. Einige üblicherweise zur Verfügung stehende Säuren wie Phosphorsäure inhibieren den autolytischen
Abbau. Essigsäure ist im allgemeinen bevorzugt, obgleich Chlorwasserstoffsäure öfter wegen der niedrigeren
Kosten verwendet wird.
Die Kontrolle des pH-Werts wird durch Zugabe eines Puffermittels
zu der Zellencreme beim Eintritt in die Inkubationszone erleichtert. Eine Acetation-Pufferlösung mit einem
pH-Wert von 5 bis 5,5, vorzugsweise ungefähr 5,2, wirkt mit jeder Molarität zwischen 0,05 und 1,0, obgleich es
bevorzugt ist, 0,05 bis 0,25 m und am meisten bevorzugt ungefähr 0,10m Acetation zu verwenden. Es wurde weiterhin
beobachtet, daß eine überraschende, wesentlich wirksamere Entfernung wasserlöslicher Abbauprodukte der Nucleinsäuren
(NA) aus den Zellen in die wäßrige Phase erreicht wird, wenn der Acetation-Puffer vorhanden ist. Überraschenderweise
wurde gefunden, daß Äthylendiamintetraacetat(EDTA)-Ion
ähnlich wirksam bei niedrigen Konzentrationen von ungefähr 0,01m ist . Die Verwendung sowohl von Acetat- als
auch von EDTA-Ionen, beispielsweise mit einer Konzentration von 0,1m bzw. 0,01m, ist noch wirkungsvoller, als wenn
man eins der Reagentien allein verwendet.
Nach Beendigung einer geeigneten Inkubationszeit im Bereich von ungefähr 1 bis ungefähr 3 Stunden werden die in der Wärme
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behandelten Zellen von der wäßrigen überstehenden Phase durch
bekannte Verfahren, beispielsweise durch Zentrifugieren, abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Gewünschtenfalls kann
die wäßrige überstehende Phase ganz oder teilweise zu einem primären Fermentationsgefäß zugegeben werden, um nützliche
Nährmedien- und Substratkomponenten für das Wachstum zusätzlicher mikrobieller, einzelliger Organismen zu ergeben.
Die gewonnenen Zellen enthalten noch im wesentlichen ihr gesamtes, ursprüngliches Proteinmaterial, und sie
können getrocknet werden, wobei man ein geeignetes Nahrungsmittelprodukt oder einen Nahrungsmittelbestandteil
erhält. Das Trocknen kann auf bekannte Weise geschehen, man kann im Vakuum trocknen oder sprühtrocknen, wobei man
das verbesserte SCP-Produkt nicht auf besonders hohe Temperaturen erwärmen sollte. Es ist bevorzugt, das SCP-Material
bei ungefähr 70° zu trocknen.
Gegebenenfalls können die mit Wasser gewaschenen, in der Wärme behandelten Zellen mit warmer, wäßriger Natriumhydroxydlösung
bei einem pH im Bereich von 7,0 bis 8,0 bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 700C extrahiert
werden, um die löslich gemachten NA-Abbaufragmente vollständig zu entfernen. Die Zellen werden dann schließlich
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Das physiologische Konditionieren des SCP-Materials kann
verstärkt werden, wenn man zwischen der Hunger- oder Mangelperiode bei ungefähr 300C und der Inkubationsperiode bei
50 bis 550C eine kalte Abschreckbehandlung durchführt. Überraschenderweise wurde gefunden, daß ein stärkeres Abdiffundieren
der NA-Abbaufragmente aus den Zellen während der Inkubation auftritt, wenn die Zellen zuerst auf ungefähr
0°C gekühlt wurden und bei dieser niedrigen Temperatur ungefähr 15 Minuten gehalten wurden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren liefert ein verbessertes SCP-Material, das weniger als 2 Gew.% (Trockengewientsbasis)
Nucleinsäuren enthält. Der Proteingehalt der behandelten Zellen liegt im allgemeinen im Bereich von
bis ungefähr 60 Gew.% (Trockengewicht), was im wesentlichen dem Protein entspricht, das in den ursprünglichen
Zellen vorhanden ist. Die gewünschten physikalischen Eigenschaften einschließlich des Geschmacks und Geruchs werden
durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht beschädigt
bzw. geändert, und das entstehende SCP-Nahrungsmittelmaterial wurde in seinen Nähreigenschaften wesentlich
verbessert. Überraschenderweise werden die funktionalen Eigenschaften, d.h. die Textureigenschaften, die Wasser-
und Ölretention, die niedrige Dispergierbarkeit in Wasser u.a. stark verbessert. Dementsprechend besitzt das erfindungsgemäße
SCP-Nahrungsmittelmaterial eine große Vielseitigkeit, wenn man es in bekannte Nahrungsmittelprodukte
einarbeitet und wenn es bei der Entwicklung neuer Nahrungsmittelprodukte eingesetzt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken.
Zellen von Candida utilis (ATCC 9256) wurden in einer kontinuierlichen
Fermentationsvorrichtung in einem Mineralsalzmedium, das Äthanol als Kohlenstoff enthaltendes Substrat
enthielt, gezüchtet. Die Raumgeschwindigkeit wurde bei 0,22 Std. gehalten, wobei das Wachstum durch die
Äthanolkonzentration und nicht durch die Belüftungsgeschwindigkeit begrenzt wurde. Die geernteten Zellen wurden
aus dem Abfluß (der 3,6 Gew.% Zellen enthielt) durch Zentrifugieren und Waschen entfernt, wobei man eine Paste erhielt,
die ungefähr 22 Gew.% Feststoffe enthält. 4 kg der Paste wurden dann wieder in 4 1 entionisiertem Wasser
suspendiert, wobei man 8 1 einer Aufschlämmung erhielt, die
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10 Gew.% ( Trockengewichtsbasis) Zellen enthielt. Die
wäßrige Zellenaufschlämmung wurde dann auf 53 4 1°C unter kontinuierlichem Rühren (800 U/min) und Belüftung
(1 Vol.Luft/Vol.Suspension/min) erwärmt. Die Aufschlämmung
wurde bei diesen Bedingungen 3 Stunden gehalten, während der pH-Wert der Aufschlämmung durch Zugabe von 6n Chlorwasserstoff
säure in dem geforderten Maß bei 5,2 -Jr 0,1 gehalten wurde. Die Zellenaufschlämmung wurde dann zentrifugiert
und die Zellencreme mit Wasser gewaschen. Die Zellencreme wurde in heißem Wasser bei 65 C wieder aufgeschlämmt,
wobei man eine 15 gew.%ige Aufschlämmung erhielt, die durch Zugabe von Natriumhydroxyd auf einen
pH-Wert von 7,5 eingestellt, zentrifugiert, mit V/asser gewaschen und schließlich getrocknet wurde. Die ursprünglich
geernteten Zellen enthielten 10 Gew.% (bezogen auf Trockengewicht) Nucleinsäuren; die behandelten Zellen enthalten
nur noch 3|3 Gew.?ii. Die Ausbeute an wiedergewonnenen
Zellen betrug r,7t5% und der Proteingehalt der behandelten
Zellen betrug 58,0 Gew.5». Die behandelten Zellen enthielten
ebenfalls sehr wenig Phosphor und Asche. Der ursprünglich hefeartige Geschmack bzw. Geruch war eliminiert
und die funktioneilen Eigenschaften waren verbessert.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß anstelle von 6n Chlorwasserstoffsäure zur Kontrolle
des pH-Werts während der Erwärmungsperiode bei 55 C Eisessig verwendet wurde. Der Gehalt an Nucleinsäure
der behandelten Zellen betrug 2 Gew.% (bezogen auf Trockengewichtsbasis)
. Die Ausbeute an gewonnenem Zellmaterial betrug 78,050 und der Proteingehalt der behandelten Zellen
betrug 60,0 Gew.?o.
Bei spiel 5
Das Ve- p?>hren von Beispiel 2 wurde wiederholt mit der Ausnahme,
zv~ Herstellung der Zellaufschlämmungen ver-
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brauchte Fermentationslösung anstelle von frischem Wasser verwendet wurde. Der Nucleinsäuregehalt der behandelten
Zellen betrug 3>6 Gew.% (bezogen auf Trockengewicht).
Candida utilis (ATCC 9256)-Zellen wurden als kontinuierliche
Kultur mit einer Raumgeschwindigkeit von 0,38 Std. in einem Mineralsalzmedium, das Äthanol als Kohlenstoff lieferndes
Substrat enthielt, gezüchtet, wobei die Wachstumsgeschwindigkeit durch die Konzentration an gelöstem Sauerstoff
beschränkt war. Die geernteten Zellen wurden gemäß dem Verfahren von Beispiel 2 behandelt. Die ursprünglich geernteten
Zellen enthielten 12,0 Gew.% (bezogen auf Trockengewicht)
Nucleinsäuren und die behandelten Zellen enthielten 4,6 Gew.% Nucleinsäuren.
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß zuerst auf 550C erwärmt, die Zellaufschlämmung
gerührt und bei ungefähr 300C belüftet wurde, während der
pH-Wert bei einem Wert, der nicht niedriger war als 4,0, durch Zugabe von 5%igem wäßrigem Ammoniumhydroxyd in dem
erforderlichen Maße gehalten wurde. Diese Konditioniert Mangeloder
"Verhungerungs"-Behandlung wurde 30 Minuten durchgeführt
und dann beobachtete man, daß der pH-Wert ohne Zugabe von Ammoniumhydroxyd stieg. Die Zellen wurden wie in
Beispiel 2 beschrieben weiter aufgearbeitet. Die behanditen Zellen enthielten nur 1,8 Gew.% (bezogen auf Trockengewicht)
Nucleinsäuren.
Eine 5 gew.%ige (bezogen auf Trockengewicht) wäßrige Aufschlämmung
aus Torula-Hefezellen wurde dem Behandlungsverfahren
von Beispiel 1 unterworfen mit der Ausnahme, daß sie 5 Stunden bei 55°C gehalten wurden, wobei man periodisch
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Proben der wäßrigen Phase entnahm, um das löslich gewordene
Nucleotidmaterial zu bestimmen. Diese Materialien zeigen ein Absorptionsmaximum bei Wellenlängen nahe 260 m/u .
Eine zweite Aufschlämmimg wurde auf gleiche Weise herge-,
stellt, nachdem man sie auf O0C gekühlt und bei dieser Temperatur 15 Minuten gehalten hatte, bevor man sie auf
550C erwärmte. Spektroskopische Messungen zeigen eine erhöhte
Löslichkeit des Nucleotidmaterial, wenn die Zellen zuerst eine Abschreckbehandlung in der Kälte unterworfen
wurden.
Lösliches Nucleotidmaterial A ,
Zeit bei | Std. | 55°C | 7 |
1 | Std. | ||
3 | Std. | ||
5 | eis | ||
B | ρ ie I | ||
Kälteschock kein Kälteschock
33 10
43 18
51 26
Das Verfahren von Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei man (a) Acetation-Pufferlösung zugab, bis man eine Molarität
von 0,1 erhielt, während der pH-Wert bei 5,2 gehalten wurde, (b) Athylendiamintetraessigsäure (EDTA) hinzufügte,
bis man eine Molarität von 0,01 erhielt, oder (c) beide Verbindungen zufügte, wenn man die Aufschlämmung auf 55°C
erwärmte. Nach 2 Stunden bei 550C wurde die optische Dichte oder die Absorption "bei 260 m/u (Aocq) eier wäßrigen
Phase bestimmt; diese ist ein Anzeichen für das Ausmaß, wie weit die Nucleotidmaterialien in löslichen Zustand
überführt wurden. Sowohl Acetat- als auch Äthylendiamintetraacetat-Ionen
sind v/irksam, um Nucleinsäurematerialien aus den Zellen zu entfernen, und wurden beide Verbindungen
zusammen verwendet, so sind sie am wirksamsten.
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Zusatzstoff ^260 keine 32
0,1m Acetat 83
0,01m EDTA 68
0,1m Acetat 97
Beispiel 8
Torula-Hefezellen wurden bei 300C und einem pH-Wert von
4,0 in einem ansatzweise arbeitenden Fermentationsgefäß gezüchtet, wobei man eine Mineralsalznährlösung und
Äthanol als Substratmaterial, das den Kohlenstoff lieferte, verwendete. Die irische Zellenaufschlämmung wurde dann
kontinuierlich in ein Fermentationsgefäß mit einer Raumgeschwindigkeit
von 0,3 Std. eingeführt, wobei die gleiche Temperatur und die gleichen Bedingungen wie bei dem ansatzweisen
Versuch aufrechterhalten wurden und wobei man mit Luft belüftete, um eine Konzentration an gelöstem
Sauerstoff aufrechtzuerhalten, die niedriger war, als es einer 85%igen Sättigung entsprach. Acetationen waren nicht
vorhanden. Die behandelte Zellaufschlämmung wurde kontinuierlich geerntet, und die Zellen wurden von der wäßrigen
Phase abgetrennt. Es werden periodisch Analysen durchgeführt und der ApgQ-Wert betrug für die überstehende wäßrige
Phase 319 - 9. Der Nucleinsäuregehalt der behandelten und getrockneten Zellen betrug 3,2 - 3 Gew.%. Die
Zellgewinnung betrug 77,0 - 3,0 Gew.%.
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Claims (11)
1. Verfahren, um den Nucleinsäuregehalt von einzelligem
Protein(SCP)-Material für Nahrungsmittelprodukte , das aus unicellularen Mikroorganismen stammt v die
in einem Fermentationsgefäß aerob in einer geeigneten Fermentationslösung gezüchtet wurden,wesentlich zu vermindern,dadurch
gekennzeichnet, daß man " ·-—■------
(a) die Zellen von dem Hauptbestandteil der Fermentationslösung abtrennt, wobei man eine konzentrierte
Zellaufschlämmung erhält;
(b) das aufgeschlämmte Zellkonzentrat mit Wasser wäscht;
(c) das gewaschene Zellkonzentrat zentrifugiert, wobei man eine Zellcreme erhält, die 5 bis 15 Gew.% Zellen
enthält;
(d) in der Zellcreme einen Sauerstoff liefernden Gasstrom versprüht, während die Zellcreme bei einer
Temperatur von ungefähr 30 C gehalten wird;
(e) die Acidität der belüfteten Zellcreme bei
ungefähr 4,0 hält durch Zugabe der erforderlichen Menge an 5?oigem wäßrigem Ammoniak;
(f) die belüftete Zellcreme bei ungefähr 300C
hält, bis der pH-Wert anfängt, ohne weitere Zugabe von wäßrigem Ammoniak zu steigen;
(g) die Zellcreme auf eine Temperatur im Bereich von 50 bis 55°C erwärmt, wobei man weiterhin kontinuierlich
einen Sauerstoff liefernden Gasstrom versprüht;
(h) die erwärmte und belüftete Zellcreme durch Zugabe einer wäßrigen Acetation-Pufferlösung in ausreichender
Menge puffert, um eine Molarität im Bereich von O505
bis 1,0 zu erhalten;
(i) die Acidität der erwärmten und belüfteten Zellcreme im Bereich von 5»0 bis 5,5 durch Zugabe von
Chlorwasserstoffsäure oder Essigsäure in der erforderlichen Menge hält;
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2?08.279.
(j) die Zellcreme unter den obigen Belüftungstemperatur- und Aciditätsbedingungen während einer Periode
von 1 bis 3 Stunden durch Zugabe von Chlorwasserstoffsäure oder Essigsäure in dem erforderlichen Maß, um den pH-Wert
in dem erforderlichen Bereich zu halten, behandelt;
(k) die behandelte Zellcreme zentrifugiert, wobei man eine überstehende wäßrige Phase und ein wärmebeha ndeltes
Zellkonzentrat, das einen wesentlich verminderten Nucleinsäuregehalt besitzt, erhält;
(1) das wärmebehandelte Zellkonzentrat mit Wasser wäscht, und
(m) das gewaschene, wärmebehandelte Zellkonzentrat trocknet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der überstehenden wäßrigen Phase
zu der Fermentationslösung in der Fermentationsvorrichtung zugefügt wird.
J5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellcreme ungefähr 10 Gew.% Zellen enthält.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erwärmte und belüftete Zellcreme auf einen pH-Wert
im Bereich von 5,0 bis 5,5 durch Zugabe von Acetation-Pufferlösung gepuffert wird, v/obei man eine Acetation-Molarität
im Bereich von 0,05 bis 0,25 erhält.
5· Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die belüftete Zellcreme auf ungefähr O0C gekühlt und
bei dieser Temperatur ungefähr 15 Hinuten gehalten wird, bevor sie auf eine Temperatur im Bereich von 50 bis 550C
erwärmt wird.
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6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmebehandelte Zellkonzentrat zusätzlich in heißem
Wasser bei einer Temperatur im Bereich von 60 Ibis 7O0C
suspendiert wird und auf einen pH-Wert im Bereich von 7,0 bis 8,0 durch Zugabe einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung
eingestellt wird, bevor die letzten Wasch- und Trocknungsstufen durchgeführt werden.
7· Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als unicellulare Mikroorganismen Bakterien oder
Hefe verwendet.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hefe Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces
carlsbergensis, Saccharomyces fragislis und Candida utilis verwendet.
9. · Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hefe Candida utilis verwendet.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als unicellularen Mikroorganismus Candida utilis
verwendet, die' Zellcreme ungefähr 10 Gevi.% Zellen enthält
und daß die erwärmte und belüftete Zellcreme auf einen pH-Wert von ungefähr 5»2 durch Zugabe einer Acetation-Pufferlösung
gepuffert wird, wobei die Konzentration an Acetation ungefähr 0,1 M beträgt und daß Äthylendiamintetraacetat-Ionen
zusätzlich zugefügt werden, bis eine Molarität von 0,01 erhalten wird.
11. Nahrungsmittelprodukt, das einzelliges Proteinmaterial,
hergestellt gemäß dem Verfahren von Anspruch 1, enthält.
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