DE2207409A1 - Verfahren zur kultivierung von holzzerstoerenden pilzen, insbesondere des austernseitlings (pleurotus ostreatus) - Google Patents

Verfahren zur kultivierung von holzzerstoerenden pilzen, insbesondere des austernseitlings (pleurotus ostreatus)

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    • A01G18/60Cultivation rooms; Equipment therefor
    • A01G18/64Cultivation containers; Lids therefor
    • A01G18/66Cultivation bags

Description

  • Verfahren zur Kultivierung von holzzerstörenden Pilzen, insbesondere des Austernseitlings (Pleurotus ostreatus).
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kultivierung von holzzerstörenden Pilzen, insbesondere des Austernseitlings (Pleurotus ostreatus), durch ieimpfen eines prttparierten Substrats mit einem Betriebsimpfstoff.
  • Solche Verfahren dienen dazu, das Wachstum, in diesem Falle von wohlschmeckenden Pilzen, unter kontrollier- und bestimmbaren Bedingungen zu ermöÕlichen bzw. gegebenenfalls zu beeinflussen.
  • Es ist bekannt, frischgeschlagenen Holzstämme mit den unter sterilen Bedingungen gewonnen myzel eines Pilzes, wie z.B. des Austernseitlings, zu iinpfen und im Freien sich selbst zu überlassen. Dadurch wird jedoch nur der in der Natur ablaufende Vorgang nachgeahmt, so daß auch weiterhin eine völlige Abhangigkeit vom Klima und damit eine Beschränkung der nrntezeit besteht. Aus der deutschen Offenlegungsschrift Nr.
  • 2 012 423 ist ein Verfahren zur Anzucht von Austernseitlingen bekannt, bei dem ein mehrere Bestandteile enthaltendes Substrat mit dem Myzel des Pilzes beimpft wird, wobei das neranwachsen des Pilzes unter kontrollierten Bedingungen in einem Erdgraben erfolgt. Dadurch wird zwar die natürlicne Fruchtperiode des Austernseitlings verlängert, ohne daß jedoch der Einfluß der außeren Umstände, wie z.B. Klima und Jahreszeiten, ausgeschlossen werden könnte. Schließlich ist aus der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 2 125 692 ein Verfahren zur Herstellung des Nährbodens von Makropilzen, zur Bereitung des i3etriebsimpfstoffes und zum Anbau bekannt geworden, bei dem ein aus zellulosehaltigen Substanzen bestehendes Substrat, das gegebenenfalls ergänzende Nährstoffe enthält, durch eine Wärmebehandlung und durch die Zufuhr von thermophilen Mikroorganismen aufgeschlossen wird, so daß das Substrat sowohl als Anbaunährboden als auch als Trägersubstanz für den Betriebsimpfstoff verwendet werden kann. Als Materialien für das Substrat eignen sich nach der Beschreibung Maiskolben und Naisstroh. Diese Substanzen sind jedoch nur in Süddautschland in größeren Mengen zu erhalten. Außerdem muß nach diesem Verfahren das Substrat nach der Präparation mit dem Betriebsimpfstoff homogenisiert werden, so daß ein Umfüllen der Behälter mit dem Substrat notwendig ist. Weiterhin erfolgt die Unterbringung des beirnpften Substrats in speziellen Anwachsräumen, die auf einer Temperatur von OOC gehalten werden müssen. Diese niedrige Temperatur ist jedoch, vor allem in den Sommermonaten, nur durch den Einsatz von leistungsfähigen Kälteaggregaten zu erreichen. Außerdem erfordert auch die Herstellung des Betriebsimpfstoffes sowie seines Substrats eine aufwendige Pasteurisierung, wobei eigene Lagerplätze und besondere Vorrichtungen benötigt werden.
  • Schließlich ist zum Beimpfen des Substrats eine relativ hohe Menge Betriebsimpfstoff erforderlich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ei Verfahren zur Kultivierung von holzzerstörenden Pilzen zu schaffen, bei den jeweils das Substrat verwendet werden kann das in Abhängig keit von den landwirtschaftlicher; Gegebenheiten in der Umhebung der Pilzzucht in ausreiehendert Maße zur Verfügung steht, das ohne aufwendige Unbauten in jeden normal eingerichteten Champignonzuchtbetrieb ausgeführt werden kann, und das eine beträchtliche Verbesserung der Wirtschaftlichkei.
  • gegenüber den bisher bekannten Verfahren darstellt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das in offenen Behältern untergebrachte beimpfte substrat während der Anwachsphase auf Temperaturen zwischen 16°C und 22°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 bis 95 ;;; und ausreichender Belüftung gehalten wird, daß nach dem Durchspinnen des Substrats mit dem Myzel die Temperatur auf einen Wert zwischen 500 und 1600 unter sonst ähnlichen Bedingungen gesenkt wird, und daß nach der Bildung der Fruchtkörperansätze während der Erntephase der Kulturraum noch zusätzlich mit natürlichem oder künstlichem Licht von maximal lo.ooo Lux Beleuchtungsstärke bestrahlt wird.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das präparierte Substrat vor dem Beimpfen in die offenen Behälter, wie z.B. Kisten oder Plastiksäcke, gefüllt.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Gewinnung dieser Pilze weiter vereinfacht und damit wirtschaftlicher gemacht wird, wobei sowohl die Qualität als auch die Menge der zum Verzehr gewonnenen Pilze erhöht werden, daß die Behandlung des beimpften Substrats sehr viel einfacher wird, und daß auch die Herstellung des Betriebsimpfstoffs keine Schwierigkeiten mehr bietet.
  • Im folgenden soll am Beispiel der Kultivierung des Austernseitlings (Pleurotus ostreatus) das Verfahren nach der Erfindung erläutert werden.
  • Dazu wird zunächst der sogenannte Betriebsimpfstoff hergestellt, der zum Beimpfen des Substrats unter den normalen Bedingungen einer Pilzzucht geeignet ist. Die Kultivierung der einzelnen Stämme des Austernseitlings erfolgt dabei auf geeigneten festen oder flüssigen Nährböden unter sterilen Bedingungen. Zur Herstellung des Betriebsimpfstoffes wird ein flüssiger Nährboden so in einen Behälter mit relativ großer Bodenfläche, wie z.B. einen Erlenmeyerkolben, gefüllt, daß die Schichtdicke des Nährbodens 1 cm nicht übersteigt. Dadurch entstehen - nach Durchwachsen des Nährbodens mit dem Myzel -großflächige Kolonien. Das ist eine Verbesserung gegenüber den in Reagenzgläsern gezogenen kulturen, bei denen die Oberflache klein ist und deshalb relativ große Mengen des Nährbodens unbenutzt bleiben. Diese Anwachsphase rnuß unter sterilen Bedingungen erfolgen.
  • Zur Weitervermehrung des Impfstoffes werden sterilisierte Weizenkörner verwendet, wobei die Sterilisierung in strömendem Dampf erfolgt. Die Weizenkörner befincten sich dabei in geeigneten Behältern, wie z.B. einfachen Plastikbeuteln, die nach dem einfüllen der Weizenkörner mit Wattestopfen verschlossen werden, so daß ein Luftaustausch und die gleichzeitige Filtrierung der Außenluft gewährleistet ist.
  • Nach dem Abkühlen der sterilisierten Weizenkörner wird unter sterilen Bedingungen reines Myzel auf die Weizenkörner im Plastikbeutel übertragen. Für einen Beutel, der etwa 500 bis 800 gr. Weizenkörner enthalt, genügen 2 bis 3 cm3 Myzel, so daß die Myzelmenge aus einem kolben zur Beimpfung mehrerer Plastikbeutel ausreicht.
  • Anschließend werden die Plastikbeutel mit den beimpften Weizenkörnern auf Temperaturen zwischen 18° und 24° gehalten, wobei für einen ausreichenden Austausch der Luft gesorgt wird.
  • Unter diesen Bedingungen durchwächst das Myzel die Weizenkörner in den Plastikbeuteln in ca. 3 Wochen.
  • Die mit Myzel durchwachsenen Weizenkörner können zur Beimpfung eines präparierten Substrats, dessen Herstellung im folgenden beschrieben wird, verwendet werden. Sie können jedoch auch bei Temperaturen zwischen 2 @ und 500 mehrere Wochen lang gelagert werden, wenn eine Vorratshaltung zweckdienlich ist.
  • Nach dem Durchwachsen der Weizenkörner mit dem Myzel ist ein Öffnen der Plastikbeutel ohne Cefahr möglich, da der Befall mit schädlichen .Iikroorganismen gehemmt wird.
  • Mit diesem Betriebsimpfstoff, von myzel durchwachsenen Weizenkörnern, wird das präparierte Substrat beimpft. Das kann z.B.
  • nach der ffjischimpfmethode durch Homogenisieren geschehen. Gegebenenfalls wird jedoch ein Verfahren verwendet, bei dem eine ausreichende Nenge 3etriebsimpfstoff in die Mitte des Substrats gebracht wird, so daß von dort aus das Durchspinnen des Substrats beginnt. Dazu kann z.. ein Kunststoffschlauch in dem Substrat angeordnet werden, der mit dem Betriebsimpfstoff gefüllt und anschließend herausgezogen wird, so daß sich das Myzel unge-Hindert ausbreiten kann.
  • Als Grundstoff ftir das Substrat können verschiedene Materialien verwendet werden, die dann jeweils nach verschiedenen Methoden aufbereitet werden müssen. Die Wahl des Grundstoffs hängt dabei 7nz wesentlich davon ab, welche Substanzen in der näheren Umgebung des jeweiligen Betriebes in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, so daß die relativen Vorteile eines jeden Stoffes im wesentlichen durch die jeweiligen landwirtschaftlichen Gegebenheiten sowie durch die im Betrieb vorhandenen Vorrichtungen bestimmt wird.
  • Zunachst kann als Substrat für die Kultivierung des Austernseit links der übliche Champignonkompost verwendet werden.
  • Dieser wird nach den bekannten Vorschriften des Champignonanbaus hergestellt und anschließend pasteurisiert. Dabei spielt weder die Art der Materialien, die zur Kompostierung verwendet werden (Grundstoffe, Zusatzstoffe, Wasser usw.), noch die Art und zeitliche Länge des Pasteurisiervorgangs eine wesentliche Rolle. Das Pasteurisieren selbst kann in offenen Behältern, wie z.B. Kisten oder Plastiksäcken, geschehen. Nach dem Abkühlen des Substrats wird dieses in zur offenen Behältern mit der Betriebsimpfstoff geimpft.
  • Die Verwendung von Champignonkompost als Substrat für den Austernseitling bietet sich vor alle f!ur diejenigen Champignonzüchter an, die den Austerseitling nur in kleineren Mengen, also möglichst ohne jede Umstellung ihres getriebes, neben dem Champignon kultivieren wollen.
  • Weiterhin können als Substrat in der Nähe der Zuchtanlage zur Verfugung stehende Abfallprodukte der Landwirtschaft, wie z.B.
  • Weizen-, Roggen- oder Gerstenstroh, aber auch Erbsenstroh usw.
  • Verwendung finden, so daß Lauf- und Transportkosten gering sind und keine bakterielle und pilzliche Aufbereitung erforderlich ist.
  • Diese Substanzen können gegebenenfalls mit Stoffen von hohem Eiweiß- oder Kohlehyaratgehalt angereichert werden, ohne daß diese Anreicherung jedoch notwendig ist.
  • Das aus den oben angegebenen oder ähnlichen Substanzen bestehende Substrat wird maschinell zerkleinert, wobei Mähdrescherstroh gegebenenfalls ohne zusätzliche Zerkleinerung verwendet werden kann. Anschließend wird das Substrat befeuchtet und in feuchtem Zustand in offene Behälter, wie z.B.
  • Plastiksäcke oder Kisten, gefüllt.
  • Das Substrat wird in den Behältern nach einem der üblichen Verfahren sterilisiert, indem es z.B. mindestens 5 Stunden lang auf Temperaturen zwischen 70°C und 80°C gehalten wird.
  • Nach der Sterilisierung ist das Substrat frei von tierischen oder pflanzlichen Schädlingen sowie von organischen Giftstoffen.
  • Erfahrungsgemäß bleibt das Substrat auch in der nun folgenden Anwachsphase frei von jeglicher Verunreinigung oder Verseuchung> wenn auf sorgfältige Säuberung und Desinfizierung des Arbeitsraumes, saubere Handhabung des Substrats, sowie entsprechende Regulierung der Substratfeuchtigkeit geachtet wird. Diese Bedingungen lassen sich ohne jeden Aufwand auch unter den Verhältnissen eines normalen Betriebes erfUllen. Das Substrat wird nun, wie oben beschrieben, mit dem Betriebsimpfstoff beimpft.
  • Um nach der Sterilisierung des Nährbodens eine Wiederverseuchung vollständig ausschließen zu können, ist die Möglichkeit gegeben, das Substrat mit einem speziellen Fungizid zu behandeln, das die Entwicklung von schädlichen Mikropilzen verhindert, ohne jedoch das Wachstum des Austernseitlings auf irgendeine Weise zu beeinträchtigen. Diese Anforderungen erfüllen z.B. Antibiotikalösungen wie Actidion.
  • Diese Behandlung des in den Kulturbehältern befindlichen Substrats erfolgt durch Besprühen, wobei die Konzentration der Fungizidlösung bzw. die auszubringende Lösungsmenge in Abhängigkeit vom angewandten flittel bzw. von der Substratmenge in den Behältern festgelegt werden kann.
  • Die Behandlung des Substrats mit dem Fungizid sollte einmal im Anschluß an das Sterilisieren erfolgen. Bei Gefahr einer Verseuchung des Substrats durch Schadpilze während der Anwachsphase ist jedoch eine wiederholte Behandlung möglich.
  • Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Behandlung des sterilisierten Substrats mit einem Fungizid nur für den relativ seltenen Fall erforderlich und vorgeschlagen wird, wenn die oben zusammengestellten geringen Anforderungen an die saubere Handhabung des beimpftem Substrats nicht erfüllt werden können. Das wird jeodeh nur in relativ wenigen Fällen der Fall sein, so daß diese Behandlung nur als zusätzlicher Schutz erwähnt werden soll.
  • Die Verwendung der oben zusammengestellten Abfallprodukte der Landwirtschaft als Substrat dürfte sich in den Fällen empfehlen, in denen der Anbau des Austernseitlings in größerem Umfang aufgenommen werden soll, da zwar einerseits der Kaufpreis und die Transportkosten der ;4aterialien gering sind, andererseits in einem kleineren Betrieb Investitionskosten entstehen kennen .
  • Weiterhin läßt sich als Substrat eine Kombination aus den beiden oben angegebenen Materialien verwenden. Dazu werden zunächst die Abfallprodukte der Landwirtschaft, die gegebenenfall mit Substanzen von hohem Eiweiß- oder Kohlehydratgehalt angereichert werden, maschinell zerkleinert und bis zur Grenze der Aufnahmefähigkeit für Wasser befeuchtet. Diese befeuchtete Masse wird nun mit dem üblichen Champignonkompost gleichmäßig vermischt und in offene Behälter gefüllt. Dabei sollte der Kompost nicht mehr als lo Vol.% des Gemischs ausmachen. Bevorzugt wird bereits pasteurisierter Kompost verwendet, ohne daß dieses jedoch eine notwendige Bedingung ist. Anschließend wird dieses als Substrat dienende Gemisch nach einem der im Champignonanbau E ichen Verfahren pasteurisiert. Nach Beendigung des Pasteurisiervorgangs wird das Substrat abgekühlt und mit dem Betriebsimpfstoff versehen.
  • Dieses Substrat bietet sich für die Betriebe an, in denen die für einen modernen Champignonanbau benötigten Vorrichtungen vorhanden sind, so daß ohne große Investitionen auch der relativ umfangreiche Anbau des Austernseitlings möglich ist.
  • Schließlich besteht noch die Möglichkeit, als Substrat für den Anbau des Austernseitlings bereits abgeernteten Champignonkompost zu.verwenden, der nach einem der üblichen Verfahren pasteurisiert und so wieder aufbereitet wird. Dabei kann gegebenenfalls eine Anreicherung mit Nährstoffen vorgenommen werden.
  • Dieses Substrat bietet sich naturgemäß für einen Champignonzüchter an, bei dem relativ große Mengen von Kompost anfallen, der normalerweise nutzlos herumliegt, hier jedoch zum weiteren Anbau von Pilzen dienen kann.
  • Eines der oben zusammengestellten Substrate, dessen Auswahl von den objektiven Gegebenheiten des jeweiligen Betrieties abhängt, wird in den offenen Behältern mit dem Betriebsimpfstoff versehen. Dabei sollte das Verhältnis von Substrat zu Impfstoff (75-loo):1 betragen. Das Beimpfen kann in den Behältern von Hand oder maschinell erfolgen, so daß ein Entleeren und Wieder füllen der Behälter überflüssig wird.
  • Die Behälter mit dem beimpften Substrat werden in einem Anwachsraum untergebracht, in dem die Temperatur während der Anwachsphase auf einem Wert zwischen 16°C und 22°C gehalten wird. Außerdem wir@ da@@@ @esorgt, daß die zum Durchwachsen des Myzels erforderliche relative g ftfeuchtigkeit von 9o-95%, der gleichbleibende Wassergehalt des Nährsubstrats sowie ausreichende Belüftung sichergestellt sind. Unter diesen Bedingungen hat das Myzel das gesamte Substrat in etwa 4 - 6 Wochen durchsponnen, so daß die Durchwachsphase abgeschlossen ist.
  • Dann wird die Raumtemperatur auf einen Wert zwischen 5 0C und 160C gesenkt; falls das nicht möglich ist, müssen die Behälter in einen Raum mit entsprechender Temperatur gebracht werden. Bei dieser Temperatur wird die Bildung von Fruchtkörperansatzen eingeleitet, wobei die Ansätze nach etwa lo - 16 Tagen sichtbar werden. Auch während dieser Phase muß für ausreichende Luft- und Substrat feuchtigkeit sowie für Belüftung gesorgt werden.
  • Während der nun folgenden Erntephase muß über die bisherigen Bedingungen hinaus der Kulturraum mit natürlichem oder künstlichem Licht beleuchtet werden, wobei die Beleuchtungsstärke lo.ooo Lux nicht zu übersteigen braucht. Außerdem hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, während der Erntephase eine möglichst große Oberfläche des Substrats freizulegen. Dies kann dadurch erfolgen, daß entweder das Substrat aus den Behältern ausgekippt wird, oder daß bei der Verwendung von Kisten die Seitenwände entfernt werden. In beiden Fällen werden die Seiten des inzwischen durch das Myzel zu einem festen Block zusammengewachsenen Substrats freigelegt, so daß die Fruchtkörperbildung ungehindert erfolgen kann.
  • Der Ertrag an geschnittenen Pilzen ist nach diesem Verfahren ungefähr 40-50 Gew.% des Substrat-Trockengewichtes.
  • Nach dem Ernten der Pilze kann das als Substrat dienende Stroh als Viehfutter verwendet werden, da es mit Myzel von hohem Eiweißgehalt durchsponnen ist.
  • Das hier für den Austernseitling beschriebene Kultivierungsverfahren kann nach entsprechender liodifizierung der äußeren Bedingungen natürlich auch für andere holzzerstörende Pilze, wie z.B. das Stockschwämmchen, verwendet werden.

Claims (15)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Kultivierung von holz zerstörenden Pilzen, insbesondere des Austernseitlings (Pleurotus ostreatus), durch Beimpfen eines präparierten Substrats mit einem Betriebsimpfstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das in offenen Behältern untergebrachte beimpfte Substrat während der Anwachsphase auf Temperaturen zwischen 16OC und 22 0C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90-95 und ausreichender Belüftung gehalten wird, daß nach dem Durchspinnen des Substrats mit dem myzel die Temperatur auf einen Wert zwischen 5 0C und 160C unter sonst ähnlichen Bedingungen gesenkt wird, und daß nach der Bildung der Fruchtkörperansätze während der Erntephase der Kulturraum noch zusätzlich mit natürlichem oder künstlichem Licht von max. lo.ooo Lux Beleuchtungsstärke bestrahlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Erntephase die freie Oberfläche des Substrats, z.B. durch Auskippen der Behälter, vergrößert wird.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das präparierte Substrat vor dem Beimpfen in die offenen Behälter, wie z.B. Kisten oder Plastiksäcke, gefüllt wird.
  4. Ii. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat an sich bekannter pasteurisierter Champigonokompost verwendet wird, wobei die Pasteurisierung in den offenen Behältern erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat Abfallprodukte der Landwirtschaft, wie z.B. Weizen-, Gersten-, Roggen", Erbsen-, Reis-, Haisstroh, aber auch Maisspindeln, Reisschalen, Sonnenblumenstengel und Schilfabfälle verwendet werden, wobei das Substrat zerkleinert, befeuchtet und anschließend nach den bekannten Verfahren sterilisiert wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch , dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat nach dem Sterilisieren zur Bekämpfung von schädlichen Mirkropilzen mindestens einmal mit einem geeigneten Fungizid behandelt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat ein Gemisch aus Champignonkompost und mindestens einem der in Anspruch 5 aufgeführten Abfallprodukte der Landwirtschaft, das wie oben beschrieben zerkleinert und befeuchtet ist, verwendet wird, wobei das Gemisch nach der Homogenisierung pasteurisiert wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Champingnonkompost, der bis zu lo-Vol% des Gemischs ausmacht, vorher pasteurisiert wird, und daß die Abfallprodukte mit Substanzen von hohem Eiweiß- oder Kohlehydratgehalt angereichert werden.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat abgeernteter Champignonkompost verwendet wird, der, gegebenenfalls nach Anreicherung mit Nährstoffen, pasteurisiert wird.
  10. lo. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch. gekennzeichnet, daß als Betriebsimpfstoff für das Substrat von Myzel durchwachsene Weizenkörner benutzt werden.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch lo, dadurch gekennzeichnet, daß die Weizenkörner in Plastikbeutel gefüllt, in strömendem Dampf sterilisiert, wobei Luftaustausch und Filterung durch Wattestopfen erfolgen, und anschließend mit reinem Myzel' beimpft werden.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß während des Durchwachsens der Weizenkörner mit Myzel die Temperatur zwischen 180C und 240C gehalten und für ausreichende Belüftung gesorgt wird.
  13. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das reine Myzel auf einem geeigneten Nährboden, der sich in einem Gefäß mit großer Bodenfläche, wie z.B. einem Erlenmeyerkolben, befindet, unter sterilen Bedingungen kultiviert wird.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch @@, dadurch gekennzeichnet, daß durchwachsenen Weizenkörner bis zur Beimpfung des Substrats bei 2°C bis 500 aufbewahrt werden
  15. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Substrat zu Impfmaterial (75-100):1 beträgt.
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