DE2205894C3 - Verfahren zur Herstellung eines reflexionsvermindernden U berzuges - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines reflexionsvermindernden U berzugesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren Eur Herstellung eines reflexionsvermindernden Überzuges
auf einer Oberfläche aus einer Zubereitung, bestehend im wesentlichen aus einem Kieselsäure-Polymerisat,
einem organischen Polymerisat und einem flüchtigen organischen flüssigen Träger für die
vorstehenden Polymerisate, wobei man einen Sprühkegel mit einzelnen Tröpfchen der Zubereitung in
einem gasförmigen Medium erzeugt und einen Teil des Sprühkegels auf der Oberfläche zur Herstellung
einer Tröpfchenschicht darauf auffängt.
Die Spiegelreflexion oder der Glanz ist die direkte Reflexion von Umgebungslicht an einer glatten, glänzenden
Oberfläche, wie z.B. eine Glasoberfläche. Die Lichtreflexion von Umgebungslichtquellen beeinflußt
das Betrachten von Bildern hinter einer Glasoberfläche
nachteilig und ist daher für den Beschauer unangenehm. Beim Betrachten von Fernsehbildern
auf einer Fernsehröhre kann beispielsweise die Reflexion des Lichtes von Lampen und anderen
Lichtquellen in der Nähe der Röhre, insbesondere das Bild dieser Lichtquellen, die visuelle Erfassung
des Fernsehbildes auf der Frontseite der Röhre störend beeinflussen.
Der Ausdruck »reflexionsvermindernd«, wie er in der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, bedeutet
die Herabsetzung des reflektierten Bildes einer Umgebungslichtquelle in seiner Helligkeit und Auflösung.
Im Idealfall wird das reflektierte Bild gestreut, ohne den übrigen Teil der Sichtfläche der
Fernsehröhre in Mitleidenschaft zu ziehen. Beispielsweise erzeugt eine Uncgebungslichtquelle, wie eine
elektrische Lampe, ein helles reflektiertes Bild derselbea
auf der Frontseite der Röhre beim Betrachtungswüikel
der Lichtquelle. Ein reflexionsvermindernder Überzug setzt die Helligkeit und/oder die
Auflösung dieses reflektierten Bildes herab. Bei der Anwendung auf das Sichtfenster einer Kathodenstrahl-Röhre
sollte der Überzug einen minimalen
ίο Verlust an Auflösung des Fernsehbildes bewirken.
Die deutsche Patentschrift 471598 beschreibt ein
Verfahren zum Glänzen von Leder, Holz- und Metallgegenständen, Fußböden usw. durch Auitragen
des Glanzmittels durch Zerstäuben, mit dem Kennzeichen, daß die Glanzstoffe, wie Wachse u. dgl., in
solchen Lösungs- bzw. Emulgierungsmitteln gelöst bzw. emulgjert verwendet werden, daß das Lösungsbzw. Emulgierungsmittel während des Aufstäubens
ganz oder fast ganz verdunstet, so daß der Glanzstoff
»o fast trocken in feinster Verteilung auf die Auftragefläche
gelangt und ein Zusammenfließen der Nebe I-tröpfchen vermieden wird. Wie weiter aus der Beschreibung
der vorerwähnten Patentschrift, Zeile 16 bis 25 entnommen werden kann, trifft »das den
»5 Glanz gebende Mittel, z.B. Karnaubawachs, fast trocken auf die Fläche« auf, so daß »kein Zusammenfließen
von Nebeltröpfchen mehr stattfinden kann«. Das Wachs überzieht in einem gleichmäßigen
Hauch z. B. den Fußboden oder das Schuhwerk, welches Hochglanz oder einen schönen matten Glanz
gibt. Es leuchtet ein, daß durch dieses Verfahren hergestellte Überzüge keinesfalls reflexionsvermindernde
Eigenschaften aufweisen, da sie eine glatte Oberfläche ausbilden. Die deutsche Patentschrift
490967 betrifft ein Verfahren zum Aufspritzen von Farbe und ähnlichen Stoffen durch Preßluft mittels
Vorrichtungen, bei welchen der Farbstoff und der Preßluftbehälter mit der vom Arbeiter geführten
Spritzdüse durch je eine nachgiebige Leitung verbun-
*o den ist mit dem Kennzeichen, daß mit Druckluft von
geringer Überspannung gespritzt wird, welche nach der Beschaffenheit des Spritzstoffes zur Bildung eines
Spritzstrahles gerade ausreicht, und daß der Farbstoffbehälter entsprechend der mit der Arbeitsstelle
wechselnden Höhe der Spritzdüse in seiner Höhe verstellt wird. Es wird hier also die Aufbringung
einer undurchsichtigen Farbschicht bewirkt, die keinesfalls reflexionsvermindernde Eigenschaften aufweist.
In der USA.-Patentschrift 2 404 426 werden kratzfeste überzüge für Kunststoff- oder Glasoberflächen
beschrieben, welche zur Verminderung der Reflexion von Licht an diesen Oberflächen eingesetzt
werden können. In einer Ausführungsform bestehen diese Überzüge im wesentlichen aus dem Reaktionsprodukt
von Kieselsäure- und organischen Polymerisaten. Diese Überzüge können durch Aufbringen
(wie z. B. durch Tauchen oder Fließauftragen) einer Überzugszubereitung aus einem Kieselsäure-Polymerisat
(wie z. B. hydrolysiertes Tetraäthylorthosüicat) und einem organischen Polymerisat (wie z. B. Polyvinylbutyral
oder Polyvinylacetat) in einem flüchtigen organischen Träger und anschließendes Trocknen
und Brennen des Überzuges in Luft bei Temperaturen von etwa 75 bis 100° C, hergestellt werden. Bei
der Beschichtung des Sichtfensters einer Fernsehbildröhre wird eine Menge der Überzugszubereitung, bestehend
aus Kieselsäure- und organischen Polymerisaten auf einem, horizontal angeordneten Sichtfen-
welches nut etwa 240 UpM rotiert, abgelagert,
die gesamte Oberfläche durch das Ausbrei-Oberfläche eine äußere Oberfläche einer Frontplatte
einer Kathodenstrahlröhre verwendet wird.
aus Kieselsäure- und organischen Polymerisa-Smtngesetzten
Überzüge haben den dentil· SSS zum Härtfn des Überzugs zum
Entwicklung einer guten Abriebfest Stabilität relativ niedrige Brenntemperaturen er-SüS
***** Temperaturen erlauben
Suig der Beschichtung beispielsweise
d7n?sfchtfenSter einer Fernsehbildröhre,
r sogar nachdem die Röhre fertiggestellt und « vSren eines Fernsehbildes betriebsbereit
E^Sochwünschenswert, daß das Verfahren
umfaßt ... ot„fen
Durch die Gestaltung der Rezeptur und die Stufen
des Sprühens und des Enjspannungsverdampfens
» wird dem überzug eine rauhe ta texmnerteO^
flache verliehen, welche nach dem ^""£
Härten durch einen Brennvorgang ^ xionsvermindernde Eigenschaften mit f
guter Haftung, Abriebbes^d^gkeit und
Stabilität für den praktischen Gebra.^n a
sätzlich werden die Nachteile ν£^*η
besondere mit einem
33Ä
£ wird, dSaß die überzüge gleichmäßiger und reoroduzierbarer
sind, damit sie in Serienfertigung KhShen Stückzahlen hergestellt werden können.
^f d d l
,
400 C verf°™\
400 C verf°™\
hShen Stückzah g
%ie Verfahren des ^auftragens und des lauchens
weisen viele Nachteile auf, beispielsweise eme η schlechte Reproduzierbarkeit, eine ungenügende
SfeJlunaßigkelt der Dicke über ^r beschichteten
Fläche, unbeschichtete Bereiche, erheblichen Abfall
ein zug
mmeu
aturen^ ^
auf der äuSer« Glas-
K^oot^l-Röhre aufgebracht
^ ist leichter zu regeln, so daß reproduzierbarer Über-'hergestellt
werden Uh
Kischen Einsatz der Beschichtungsapparatur und hergestellt:
fllfh infolge der rotierender Teile der
ischen Einsatz d gpp
eine Unfallgefahr infolge der rotierender Teile der Anlaee Die schlechte Reproduzierbarken kann auf
SSSp Faktoren wie Schwierigkeiten bei der Regeder
Dicke, schnelles Abschäumen der nassen Lösung A
n-Propylalkohol
Äthylalkohol
Äthylalkohol
287,5 g
oder nahezu glatte Oberflächen zu erzeugen welche Snesfalls ein Optimum in der Herabsetzung der Reflexion
liefern.
Es war daher die Aufgabe der vorhegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Herstellung eines «flexions-
•its:1=:1 r^sss="
enem Kieselsäure-Polymerisat, einem organischen
Polymerisat und einem flüchtigen organischen flüssieen
Träger für die vorstehenden Polymensate wobei man e«fen Sprühkegel mit einzelnen Tröpfchen der
Zubereitung in einen gasförmigen Medium eraeugt
und einen Teil des Sprühkegels auf der Oberflache Sr Herstellung einer Tröpfchenschicht^ darauf au fängt,
zu schaffen, das die obenerwähnten Nachteile ^
01 Diese ^Auigabe wird nun gemäß,.Erfin^u c ng ri^
während zumindest 6 Stunden ^^^ϊΆαΛ für mindestens 24 Stun-S
Stert werfen. Nach dem Altern erhalt man den g^ert wcto ^ ^ ^ Vjsko
eineWare^e g ^ ^ unbegrenzte
Lösung B
150 g
fjfj!, 50 g
Äthylalkohol
Aceton
Teüweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, wie
Teüweu* h^y ό^ ^ Markt ge_
t B^ Monsanto Chemical Co.
Lösung sollte zumindest 6 Stunden lang ge-
, nachdem ein Teil des Sprühkegels
,. ι Schicht zwischen 100 und 200° C här-
it. Diese Lösung sollte so lange gemischt werfen, bis
Es wird gemäß Erfindung bevorzugt, daß als sie hydrolysiert und die ' " «-—-κ.«
worden ist Die Lösung sollte dann während etwa Beispiel 1
1 Stunde auf etwa 50** C gehalten und anschließend (Handspriihverfahren)
auf Raumtemperatur abgekühlt werden. Die Lösung ~usu»r «««»r n* viivtr w
hat eine LageAeständigkeit von mehreren Wochen. Man iüllt den Vorratsbehälter einer Je V^ Nr.
SiekannnichdemAbSücnindieLösungDinkor- 5 501-Luftspritz-Pistok mat,etwa lOOgd«.^™ßE·
poiiert werden. Sie geliert langsam und die Viskosi- Das Sichtfenster einer 63,5^m-rechtwmkhg-fertiggetötsteigtmitderZeitan.
stellten, betnebsbcreiten FaAfemseh-Rohre w,rd
sorgfältig gereinigt und anschließend in einer Werk-Lösung
D Stückauflage mit dem Sichtfenster der Röhre nach T ~ * «η ο «» oben placiert. Das Sichtfenster wird aus einer Entfer-
r*5™8 A
r: % nung von etwa 45,72 cm sprühbescbichtet, wobei ein
Losung B 20,5 g Luftdruck von etwa 1,76 kg/cm2 verwendet wird, um
Lösung C 80g einen breitgefächerten Sprühkegel mit einem hohen
Aceton 50 g Luft-zu-Flüssigkeit-Verhältnis zu erzeugen. Es wer-
Äthyüendichlorid 23 g »s den etwa 10 bis 50 Durchgänge über der Oberfläche
benötigt, um die erforderliche Dicke herzustellen.
Diese Lösung läßt sich leicht vermischen, kann un- Die Luftspritz-Pistole erzeugt einen Sprühkegel von
mittelbar angewandt werden uwd hat eine Lagerbe- kleinen Tröpfchen von denen angenommen wird,
ständigkeit von mehreren Wochen. daß sie einen Teil ihres Trägergehaltes durch Ver-
to dampfen verlieren. Es wird im wesentlichen der ge-
LösungE samte verbleibende Träger in den Tröpfchen ent-
.... ,n spannungsverdampft, d. h. innerhalb von Sekunden
1^5011S A 3υ g nach dem Auftreffen auf den Sichtschirm verdampft.
nach dem Auftreffen auf den mpft.
LösungB 20,5 g Die wirkung besteht darin, daß eine texturierte oder
LösungC 40 g >5 rauhe Oberflächenbeschichtung zurückbleibt. Die
Aceton 750 g Röhre wird dann in Luft bei etwa 150° C etwa eine
Äthylendichlorid 23 g Stunde lang gebrannt und anschließend auf Raum
temperatur abgekühlt. Während des Brennens wird
Diese Lösung läßt sich leicht mischen, kann sofort Wasser aus dem Überzug abgetrieben und die
verwendet werfen und hat eine Lagerbeständigkeit so Schicht gehartet, d. h., die Haftung und die Abnebfevon
mehreren Wochen. Das Verhältnis von Aceton sügkeit werden entwickelt,
und Äthylendichlorid kann in einem weiten Bereich . ^
und Äthylendichlorid kann in einem weiten Bereich . ^
variiert werden, und es können andere organische Beispiel *.
Flüssigkeiten, wie z. B. Methylisobutylketon (MIBK) (Handsprühverfahren)
enthal'en sein oder an die Stelle der obenerwähnten 33 ....
organischen Flüssigkeiten treten. Es wird das Verfahren nach Beispiel 1 angewandt
mit der Ausnahme, daß Lösung F an Stelle von Lö-Lösung F sung E verwendet wird.
LösungA 100g 40 Beispiel 3
LösungC 40 8 (Automatisch-maschinelles Sprühverfahren)
Aceton 750 g
Dieses Verfahren wird in einer vielköpfigen
Diese Lösung mischt sich leicht, kann unmittelbar Streichsprühmaschine angewandt, wobei Luftspritzeingesetzt
werden und hat eine Lagerbeständigkeit 45 Pistolen eingesetzt sind, welche so eingestellt werden,
von etwa 24 Stunden. Der Anteil an Aceton kann in daß ein breiter Sprühkegel sichergestellt ist. Eine
weitem Bereich variiert werden, und es können auch Menge von Lösung G wird in den Vorratsbehälter
andere organische Flüssigkeiten zusammen mit oder für die Sprühpistolen placiert. Die Sichtfenster von
an Stelle von Aceton eingesetzt werden. mehreren oS.S-cm-rechtwinklig-fertiggestellten und
So betriebsbereiten Farbfernsehröhren werden sorgfältig
Lösung G gereinigt und so auf einen Werkstückhalter aufgelegt,
Volumteile ^^ mr Sichtfenster nach oben zeigt. Die Spritzpisto-
LösuneD 1 'en wer<^en bei etwa 4,22 kg/cm* Luftdruck betrie-
*~g * ben, die Sichtfenster durch den Sprühkegel durchge-
Aceton 3 55 führt, wobei jedes zur Herstellung der gewünschten
Methylisobutylketon 1 Dicke und Textur der Beschichtung mindestens
zwanzigmal überstrichen wird. Es werden wie in Bd-
Diese Lösung läßt sich leicht mischen, kann sofort spiel 1 Versprühtröpfchen gebildet, welche ein Überverwendet
werden und hat eine Lagerbeständigkeit gang von der Schicht einen gewissen Trägergehalt
von mehreren Wochen. Die Verhältnisse von Methyl- 6o verlieren, und anschließend wird unmittelbar nach
isobutylketon, Aceton und Lösung D können so ein- dem Beschichten im wesentlichen der gesamte vergestellt
werden, daß die Eigenschaften des fertigge- bleibende Trägergehalt durch Entspannung verstellten
Überzuges optimal sind, insbesondere im dampft. Es wurde als vorteilhaft gefunden, die Um-Hinblick
auf die Umgebungsbedingungen von Tem- gebungstemperatur innerhalb eines Bereiches von 21
peratur und Feuchtigkeit während der Beschichtungs- 6$ und 26° C zu halten. Nach dem Beschichten werden
stufe. Es können auch andere organische Flüssigkei- die Röhren in einem Ofen placiert und in Luft bei
ten enthalten sein oder an die Stelle von Aceton oder etwa 150° C etwa eine Stunde lang gebrannt und
MIBK treten. dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Überzugszubereitung ist eine Lösungssuspension von Kieselsäure-organischen Polymerisaten im
GewichteyerhäUnis zwischen 90 : 10 und 10 : 90. Die Auswahl Und. die relativen Verhältnisse von Kieselsaure- und organischen Polymerisaten bestimmen die
Festigkeit« die Haftung, die Abriebsbeständigkeit und
die chemische Stabilität des fertiggestellten Überzuges. Die Auswahl des flüssigen Trägers und seiner
Mengenanteile im Verhältnis zu den Kieselsäure- und organischen Polymerisaten beeinflussen die Ver-Sprüheigenschaften der Rezeptur und die durch das
Sprühen und Entspannungsverdampfen dem Überzug verliehene Rauhheit
Es können im allgemeinen eines oder mehrere von irgendwelchen der in der vorerwähnten USA.-Patentschrift 2 404 426, insbesondere in Spalte 9, Zeilen 20
bis 67 erwähnten organischen Polymerisate in der Überzugszubereitung angewandt werden. Das Kieselsäure-Polymerisat kann aus einem oder mehreren der
sauren Polykieselsäureester bestehen, wie sie in der »0 vorerwähnten USA.-Patentschrift näher beschrieben
sind. Der flüssige Träger kann eine einzige flüchtige Flüssigkeit sein, jedoch wird es vorgezogen, eine
Kombination von flüssigen Trägern zu verwenden, die verschiedene Verdampfungsgeschwindigkeiten as
besitzen, um so eine bessere Regelung der Trägerverdampfung während des Versprühens und des Entspannungsverdampfens sicherzustellen. Die Überzugszubereitung kann ebenso ein oder mehrere Farbstoffe und/oder ein oder mehrere feinverteilte, unlös-
liehe Materialien, wie z. B. Kieselerde, Siliciumcarbid und Tonerde, enthalten.
Gemäß dem vorstehenden Verfahren wird eine saubere Glasunterlage, wie beispielsweise die äußere
Oberfläche des Sichtschirms einer Kathodenstrahl-Röhre mit der spezifizierten Zubereitung sprühbeschichtet. Der Überzug kann in einer oder in mehreren Schichten durch Versprühen mit entweder komprimierter Luft (oder einem anderen Gas) oder durch
luftfreies Versprühen aufgebracht werden, d.h. mit oder ohne die Mitwirkung eines komprimierten Gasstroms. Die spezifische Arbeitsweise für das Versprühen des Überzuges und die Anzahl der aufgebrachten
Schichten werden empirisch bestimmt, um einen Überzug von der gewünschten Dicke zu erzeugen. Es
wurde gefunden, daß, wenn die Schicht durch Versprühen aufgebracht wird, die Schichtdicke so groß
seia sollte, daß sie es einem Betriebsmann ermöglicht, die drei reflektierten Birnen eines Beleuchtungskörpers mit 3 Birnen mit fluoreszierendem so
licht, der etwa 1,83 m oberhalb des Glasträgers angebracht ist, aufzulösen. Eine dickere Anfangsschicht
führt ze einer dickeren Endschicht. Ganz allgemein ist zu sagen, daß die Reflexion am so mehr vermindert und der Verlust an Auflösung des Lumineszenz-
bildes um so größer ist, je dicker die Schicht ausgebildet ist Umgekehrt, je dünner der Überzog, desto
geringer die Reflexionsverminderung und desto geringer der Vorlast an Auflöse"«» *s Lumineszenzbil-
Der gesprühte Überzug nimmt ein trockenes Aussehen an. Eia verbessertes trockenes Aussehen wird
erreicht, (1) indem man die Oberfläche besprüht,
nachdem man sie auf etwa 30 bis 70° C vorgewärmt hat, (2) durch Anwendung von mehr Luft in dem
Sprühstrahl beim Sprühen not komprimierter Luft, (3) durch Vrenng einer größeren Spruhdistanz
beim Sprühen des Überzugs, und (4) durch Erhöhung des Verhältnisses von flüssigem Träger zu Feststoffen in der Rezeptur. Wird jedoch irgendeine dieser Maßnahmen übertrieben, erhält man einen rissigen Überzug. Je besser das trockene Aussehen,
um so besser die Reflexionsverminderung und um so besser der Verlust an Auflösung des Lumineszenz-Fernsehbildes. Umgekehrt, je schlechter das trockene
Aussehen, desto schlechter die Reflexionsverminderung und desto schlechter der Verlust an Auflösung
des Lumineszenz-Fernsehbildes.
Ein wichtiges Kennzeichen des Verfahrens ist die Verdünnung der Rezeptur mit einer flüchtigen organischen Flüssigkeit. Wenn die Rezeptur nicht ausreichend verdünnt ist, besteht der erhaltene Sprühstrahl
nicht aus kleinen Tröpfchen, sondern mehr aus trokkenen Fäden oder Bändern. Dieses Problem gilt sowohl für luftfreies Versprühen und Versprühen unter
Luftzusatz. Die Bänderbildung wird durch die plötzliche Druckentspannung der Flüssigkeit in einer
adiabatischen Entspannung bewirkt, welche die Verdampfung des flüssigen Systems beschleunigt, bis lediglich die n'cht-flüchtigen Harze zurückbleiben.
Wenn die Rezeptur verdünnt ist, ist das thermodynamische System um die Düse der Spritzpistole im wesentlichen das gleiche, als wenn die Flüssigkeit unverdünnt ist, und es wird die gleiche Flüssigkeitsmenge verdampft. Deshalb ist darüber hinaus organische Flüssigkeit übrig, um die Tröpfchen feucht zu
halten. Durch Steigerung des Luftdruckes und/oder des Luft-zu-Flüssigkeit-Verhältnisses oder Spritzpistole und sinkendem Düsendurchmesser wird die
Verdampfung von Flüssigkeit erhöht Die verdünnende Flüssigkeit und das Verdünnungsverhältnis
werden sorgfältig ausgewählt, derart, daß der Sprühüberzug die spezifischen gewünschten Bedingungen
erfüllt
Zur Erzielung eines verbesserten reflexionsvermindernden Effektes muß die versprühte Zubereitung einzelne kleine Tröpfchen bilden, bevor sie auf
die Glasoberfläche aufprallt Die Tröpfchen werden vorzugsweise in gasförmiger Umgebung gebildet,
d. h. in einer Umgebung, die bezüglich des Trägers in den Tröpfchen ungesättigt ist wodurch ein Teil des
Trägers in den Tröpfchen vor dem Aufprallen auf die zu beschichtende Oberfläche verdampft Nach
dem Aufprall sollten die Tröpfchen naß genug sein, um sich auszubreiten und eine glatte texturierte
Oberfläche auszubilden, jedoch nicht zu naß sein, daß Rinnen oder Raupen entstehen.
Es wird bevorzugt, daß der fertiggestellte trockene
Sprühüberzug aus vielen verschiedenen Phasen besteht und daß er eine texturierte Oberfläche besitzt
Die Wirkung beider dieser Faktoren besteht darin, die Oberfläche for dspers einfallendes licht zu vergrößern. Bei dieser Wirkung ist jedoch eine Beschränkung derart zu beachten, daß der Überzug
nicht die Fähigkeit des Betrachters in unzulässiger Weise behindern sollte. Bilder hinter dem beschichteten Glas aufzulösen. Die Zubereitung kann zwei organische Polymerisate enthalten, die miteinander unverträglich sind, die jedoch in gen»
Lösgteln gelöst sind. Nach dem Trocknen trennen sich die Polymerisate in cedene Phasen. Wenn das Trocknen rasch erfolgt, trennen sich
die Polymerisate in kleinere Teilchen, and dies führt za einer besseren Reflexionderung and einer
schlechteren Auflösung. Wenn das Trocknen mit einer geringen Geschwindigkeit durchgeführt wird,
509629/200
trennen sich die organischen Polymerisate in größere im Bereich von 0,7 bis 4,22 kg/cm2 erhalten. Dei
Teilchen, und dies führt zu einer schlechteren Refle- Sprühstrahl ist trocken, und die Pistole wird in einei
xionsvenninderung und einer besseren Auflösung. Entfernung von etwa 20,32 bis 50,8 cm vom Werk-Die
Trocknungsgeschwindigkeit des Sprühverfahrens stück entfernt gehalten. Die Entfernung, der Sprühkann
durch Auswahl organischer Flüssigkeiten mit 5 druck, die Sprühkegelbreite, das Luft-zu-Flüssigbestimmten
Verdampfungsgeschwindigkeiten und keits-Verhältnis und die Sprühgeschwindigkeit werdurch
Veränderung der Sprühbedingungen, des Luft- den so eingestellt, daß eine minimale »Entspandruckes,
der Spritzpistole, des Düsendurchmessers, nungsverdampfung« auftritt.
des Luft-zu-Flüssigkeit-Verhältnisses und des Abstan- Es sind üblicherweise 10 bis 50 Durchgänge des
des der Spritzpistole von dem Werkstück geregelt io Sprühstrahls notwendig, um eine Schicht der gefor-
werden. derten Dicke aufzubauen. Der Sprühvorgang sollte ir
Zur Auflösung der Polymerisate in dem System einem kurzen Zeitraum, gewöhnlich in etwa 30 bis
werden Aceton, Äthylalkohol, Normal-Propanol und 300 Sekunden, vollständig durchgeführt sein. Das
ähnliche flüchtige organische Flüssigkeiten verwen- Aufbringen mittels des Sprühstrahls wird etwa dann
det. Diese können ebenso zur Regelung der Trock- 15 abgebrochen, wenn die größte Dicke, bei welcher die
nungsgeschwindigkeit dienen. Zum Beispiel wird die reflektierten drei Birnen eines gewöhnlichen Be-
Trocknungsgeschwindigkeit mit der Erhöhung der leuchtungskörpers mit drei Birnen mit fluoreszieren-
Acetonkonzentration vergrößert und eine größere dem Licht, der etwa in einem räumlichen Abstand
Reflexionsverminderung erzielt. Eine Steigerung der von 1,83 m oberhalb der Vorderseite angebracht ist
Äthylalkohol-Konzentration hat eine geringe Wir- »o noch aufgelöst oder durch den Bedienungsmanr
kung auf die Reflexionsverminderung, jedoch setzt es noch unterschieden werden kann, erreicht ist. Dei
die Auflösung sehr stark herab. Eine Steigerung der Überzug ist weniger als etwa 0,00254 mm dick. We-
Propanol-Konzentration hat nur eine geringe Wir- gen der Temperatur auf der Vorderseite, der Schicht-
kung auf die endgültige Beschichtung. Äthylendichlo- dicke und dem hohen Luftgehalt des Sprühkegel!
rid wird zu der Zubereitung zur Regelung des Trock- as trocknet die Schicht nach dem Ablagern sehr rasch
nens zugegeben, insbesondere unmittelbar nachdem Nach dem Besprühen der Oberfläche wird di<
der Überzug aufgesprüht worden und noch feucht ist. Schicht an der Luft getrocknet, wobei Sorge dafüi
Es wird eine Verdünnungsflüssigkeit benötigt, welche getragen wird, daß keine Ablagerung von Fasen
mit dem System verträglich ist und die richtige Trok- oder anderen fremden Teilchen auf der Schicht er
kungsgeschwindigkeit sicherstellt oder insbesondere 30 folgt. Schließlich wird die trockene Schicht währenc
das Austrocknen der flüssigen Tröpfchen verhindert, eines Zeiiraums von etwa 10 bis 60 Minuten au
bevor diese die Oberfläche erreichen und unmittelbar Temperaturen zwischen etwa 100 und 2000C er
nach deren Aufprall. Ein besonders brauchbares hitzt. Das Brennen vertreibt das Wasser aus de;
Verdünnungsmittel ist Methylisobutylketon (MIBK). Schicht und entwickelt die endgültigen optischen unc
Das Verdünnungsverhältnis hilft den Typ der Be- 35 physikalischen Eigenschaften des reflexionsver
schichtung, der erwartet werden kann, einzustellen. mindernden Überzuges. Der gebrannte Überzug hai
Bei Verdünnungsverhältnissen von 1 : 1 zu 2,5 : 1 nun einen Abrieb mit einer Bimsstein-Aufschlem
MIBK in der Standardrezeptur ist es schwierig, die mung mit einer Auftragsvorrichtung, die mit einen
Eigenschaften des endgültigen Überzuges zu regeln. Druck von etwa 0,7 kg/cm2 aufgelegt wird, aus. Di(
Ein Verdünnungsverhältnis von etwa 4 : 1 ermög- 40 Optimalbedingungen von Zeit und Temperatur wer
licht es, den Überzug über eine 30-Sekunden-Periode den empirisch bestimmt. Ganz allgemein ist zu sagen
aufzubauen und der Bedienungsmann an der Sprüh- daß, je höher die Heiztemperatur, um so niedriger di(
vorrichtung kann den Arbeitsvorgang beenden, wenn Reflexionsverminderung in dem Produkt ist unc
der Überzug das richtige Aussehen aufweist. Verdün- um so höher die Abriebsbeständigkeit sein wird. Dei
nungsverhältnisse von 5 : 1 und höher sind nicht 45 Überzug kann durch die Heizstufe im Kreis geführ
praktisch, da die erhaltene Beschichtung zu dünn ist werden. Das Imkreisführen bei einer bestimmter
und eine zu lange Sprühzeit erforderlich ist. Das be- Temperatur hat die Wirkung, daß man einen stabiler
vorzugte Verdünnungsverhältnis liegt bei etwa 4:1. Punkt erreicht.
Bei diesem Verhältnis ist es möglich, stark und leicht Das so erhaltene Produkt ist ein Glasträger mi
besprühte Flächen zu vereinigen. 50 einem reflexionsvermindernden Überzug mit eine;
Alle die vorerwähnten Bedingungen sind derart geregelten Textur oder Rauheit Für eine Verwen
eingestellt, daß sie eine minimale »Entspannungsver- dung in Femsehbildröhren hat der Überzug die Fä
dampf«-Zeit aufweisen oder in der Nähe dieses Mini- higkeit der Reflexminderung, d. h., der Überzug
mums sind; d.h., daß die Sprühtröpfchen in feuch- streut reflektierte Lichtbilder derart, daß sie füi
tem Zustand aufprallen, jedoch innerhalb von 2 Se- 55 einen Betrachter im wesentlichen nicht mehr unter
künden nach dem Aufprallen getrocknet sind. Die scheidbar sind und gleichzeitig leitet er das Lumines
Entspannungsverdampfangszeit kann vermindert zenz-Femsehbild vom Leuchtschirm mit ausreichen
werden, indem man den Düsendurchmesser verklei- der Auflösung weiter, wodurch eine leichte Auflö-
nert, die Verdünnung erhöht, das Luft-zu-Flüssig- sung der Rasterlinien ermöglicht wird. Die refle-
keits-Verhältnis erhöht, den Luftdruck steigert, die 60 xionsvennindemden Überzüge, weiche durch das
oder indem man schneller verdampfende Lösungs- Herstellungsverfahren und einer nachfolgenden Ex-
mittel in der Sprüh-Zubereirang einsetzt position gegenüber Feuchtigkeit and feuchten Atrno-
Der Sprühvorgang kann in einer herkömmlichen Sphären stabil. Der Überzug widersteht Abrieb ont
tor durchgeführt werden. fmdlichkeit sowohl gegenüber reflektiertem und
■f
3
Claims (3)
1. Verfahren aair Herstellung eines reflexionsvermindernden
Überzuges auf einer Oberfläche aus einer Zubereitung, bestehend im wesentlichen
aus einem Kieselsäure-Polymerisat, einem organischen Polymerisat und einem flüchtigen organischen
flüssigen Träger für die vorstehenden Polymerisate, wobei man einen Sprühkegel mit einzelnen
Tröpfchen der Zubereitung in einem gasförmigen. Medium erzeugt und einen Teil des
Sprühkegels auf der Oberfläche zur Herstellung einer Tröpfchenschicht darauf auffängt, dadurch
gekennzeichnet, daß man im wesentlichen den gesamten in der Tröpfchenschicht anwesender Träger innerhalb von etwa 2 Sekunden,
nachdem ein Teil des Sprühkegeis von der Oberfläche aufgefangen worden ist, rasch abdampft, wobei aaf der Oberfläche eine, im wesentlichen
trockene texturierte polymere Schicht zurückbleibt, und anschließend die polymere
Schicht durch Brennen der trockenen Schicht zwischen 100 und 200° C härtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oberfläche eine äußere Oberfläche einer Frontplatte einer Kathodenstrahlröhre
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger eine Vielzahl von
Komponenten mit verschiedenen Verdampfungsgeschwindigkeiten umfaßt.
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