DE2203704B2 - Selbstverlöschende Polyamid-Formmassen - Google Patents

Selbstverlöschende Polyamid-Formmassen

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DE2203704B2 DE19722203704 DE2203704A DE2203704B2 DE 2203704 B2 DE2203704 B2 DE 2203704B2 DE 19722203704 DE19722203704 DE 19722203704 DE 2203704 A DE2203704 A DE 2203704A DE 2203704 B2 DE2203704 B2 DE 2203704B2
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dauerhaft selbstverlöschende, nicht abtropfende Polyamid-Formmassen, die oligomere und/oder polymere !arsenverbindungen enthalten, sowie Verfahren zur Herstellung derartiger Formmassen.
Es ist bekannt, daß Polyamide durch Zusatz von Halogenverbindungen, wie z. B. Diels-Alder-Addukten (US-PS 3418 263) und gegebenenfalls Metalloxiden flammfest ausgerüstet werden können. Dabei konnte man bei den so flammfest ausgerüsteten Polyamiden immer wieder beobachten, daß sie bei längerer Beanspruchung bei erhöhter Temperatur, wie 100° C, ihre ausgezeichnete Flammfestigkeit verlieren, da die Konzentration der Halogenverbindungen im Laufe einiger Monate in den Oberflächen der Polyamidteile abnimmt. Nach der Beflammung frißt sich die Flamme an der Oberfläche der Teile entlang und erlischt erst nach einigen Minuten, falls das Teil nicht vollkommen abbrennt, was wiederholt beobachtet werden konnte. Dies gilt auch für die Flammschutzmittelkombinatio-
nen, die aus der US-Patentanmeldung 3590042 und 3690988 bekannt sind.
Außerdem haben die meisten der verwendeten Halogenverbindungen, wie z. B. hochgradig haiogenierte Aromaten, den Nachteil, daß sie stark toxisch sind.
ίο Sie werden im Organismus nicht abgebaut, sondern im Fettgewebe gespeichert. Die Aufnahme in den Organismus kann nicht nur bei Berührung mit der Haut erfolgen, sondern auch über die Lunge aus der Atemluft. Beim Extrudieren und Spritzgießen der flamm- fest ausgerüsteten Polyamidformmassen besteht daher die Gefahr der Vergiftung durch Verdampfen der Halogenverbindungen. Darüber hinaus werden durch die Einarbeitung dieser Verbindungen die- mechanischen Eigenschaften der Chemiewerkstoffe ver- schlechter^ da eine Versprödung eintritt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man die oben geschilderten Nachteile vermeiden kann durch Verwendung von polymeren oder zumindest oligomeren, halogenhaltigen Verbindungen, deren
-'i Halogengehalt zwischen 10 und 80 Gewichtsprozent liegt, als Flammschutzmittel. Die so flammfest ausgerüsteten Polyamide zeigen keine Verminderung ihrer Flammfestigkeit bei längerer Beanspruchung bei erhöhter Temperatur, es besteht keine Gefahr der Ver-
ii) gif'iung, und selbst bei Verwendung oligomerer Halogenverbindungen wird nur eine relativ geringe Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften beobachtet. Außerdem ergab sich dabei völlig überraschend, daß zur Erzielung eines bestimmten Norm-
n Flammschutzwertes bei Einsatz einer höhermolekularen Halogen verbindung weniger Halogen erforderlich ist als bei Verwendung einer niedermolekularen Substanz.
Dies konnte man bei Kenntnis des Standes der
in Technik, insbesondre der japanischen Auslegeschrift 26770-1963, bzw. der US-PS 2216835, nicht erwarten, da gemäß der jap. Veröffentlichung chlorierte Polyäthylene zur Verbesserung der dielektrischen Eigenschaften von Polyamid-11 und gemäß der ameri-
r. kanischen Patentschrift Halogenverbindungen, wie Polychloropren, zum Weichmachen von Polyamiden empfohlen werden und diese halogenhaltigen Polymere bei Wärmeeinwirkung leicht HCI abspalten (vgl. Ullmanns Encyclopädie der techn. Chemie, Bd. 14,
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung dauerhaft selbstverlöschende Polyamidformmassen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie 6 bis 30 Gewichtsprozent einer oligomeren oder polymeren halo-
r, genhaltigen Verbindung, deren Halogengehalt zwischen 10 und 80 Gewichtsprozent liegt, enthalten. Die Flammschutzwirkung wird durch den Zusatz einer Vielzahl von Metalloxiden synergetisch erhöht, wie z. B. Oxiden von Antimon, Eisen, Zink, Blei. Die
hu Oxide werden entweder einzeln oder als Gemische zugesetzt. Bei der Beimischung von Oxidgemischen erreicht man oftmals eine besonders ausgezeichnete Flammfestigkeit, wie z. B. durch Zusatz von einer Zinkoxid/Eisenoxidmischung. Das Mengenverhältnis
hi der beiden Oxide im Gemisch ist von untergeordneter Bedeutung. So verhalten sich z. B. Gemische, die 75 Gewichtsprozent Zinkoxid und 25 Gewichtsprozent Eisenoxid enthalten, nahezu gleich gut wie Ge-
mische mit umgekehrtem Mengenverhältnis. Als Eisenoxide werden Fe2O3 oder Fe3O4 bzw. deren Gemische verwendet. Die synergetisch wirksamen Verbindungen werden in Mengen von 1 bis 25 Gewichtsprozent zugegeben. Anstelle der Oxide können auch Salze schwacher Säuren der betreffenden Metalle eingesetzt werden, z. B. Carbonate, Acetate oder Borate.
Ebenso synergetische Wirkung mit den erfindungsgemäßen Halogenverbindungen zeigen Zusätze von Gemischen aus Metalloxid wie z. B. Zinkoxid oder >o Eisenoxid und Salzen aus Metallen der 1 a-, 2 a- und 2b-Gruppe des Periodensystems der Elemente (Handbook of Chemistry and Physics, 47. Auflage [1966] Seite B-3, Chemical Rubber Company, Cleveland, Ohio) und schwachen Säuren. Als Salze aus den Metallen der genannten Gruppen des Periodensystems und schwachen Säuren seien genannt: Carbonate, Formiate, Acetate, Oxalate, Borate, Sulfide, Silikate, Stannite, Stannate, Plumbate, Anitmonate von z. B. Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Bariuvn, Zink. In den Gemischen sind das Metalloxid und die genannten Salze \m Gewichtsverhäitnis 10:1 bis 1:1, vorzugsweise 5:1 bis 2:1 enthalten. Das Gemisch wird in Mengen von 1 bis 15 Gewichtsprozent zugesetzt.
Als Halogenverbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle oligomeren und polymeren Substanzen anzusehen, die eine Einarbeitung in die Polyamidformmassen bei Temperaturen um ca. 300° C unversetzt überstehen und deren relativer «> Viskositätswert zwischen 1 und 6 liegt.
Es sind dies Pc'ymethacrylsäureester, deren alkoholische Komponente ein Addukt von Hexachlorcyclopentadien an Allylalkohol (Dcchloran plus) darstellt, Polycarbonate aus retrabrom-bisphenol A, r, Polycarbonat aus Tetrachlor-bisphes.ol A, Polyäther, Polyester aus halogeniertem Dioxydiphenyl oder Dioxydiphenyläther, halogenierte Polyäther, Polyamide, Polykondensationsprodukte aus Chloranil und Ammoniak. Bewährt haben sich auch Polymere und -10 Oligomere aus hochhalogenierten Aromaten, die durch Erhitzen mit Friedel-Crafts-Katalysatoren erhalten werden und dunkle, bei Raumtemperatur zum Teil spröde Harze darstellen. Weiterhin sind die Produkte zu nennen, die aus niedermolekularen, aroma- -n tischen, hochgradig halogenieren Substanzen durch Umsetzung mit Alkali- und/oder Erdalkalihydroxiden hergestellt werden können.
Polyamide, die gemäß der Erfindung flammfest ausgerüstet werden können, sind solche, die in den ~> <> US-PS 2071250, 2071253, 2 130948 und 3015652 generell beschrieben werden, so z. B. Homopolyamide, die man durch Polymerisation von Aminosäuren und/oder ihren Lactamen erhält wie z. B. von ε-Aminocapronsäure, 11-Aminoundecansäure, 4,4- η Dimethylacetidinon, ^-Pyrrolidon, ε-CaproIactam, Onanihlactam, Capryllactam oder Laurinlactam. Auch Polyamide, die man durch Polykondensation von Diaminen, wie z. B. Äthylendiamin, Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin, Dodecamethylen- mi diamin, 2,2,4- oder 2,4,4-TrimethyIenhexamethylendiamin, p- oder m-xylylendiämin, bis-(4-Aminocyclohexyljmethan, S-Aminomethyl-J.S.S-Trimethylcyclohexylamin oder 1,4-DiaminomethyIcyclohexan mit Dicarbonsäure wie Sebacinsäure, Heptadecandi- (,-> caronbsäure, 2,2,4- oder 2,4,4-Trimethyl-Adipinsäure, Isophthalsäure oder Terephthalsäure erhält, werden mit der erfindungsgemäßen Kombination flammfest ausgerüstet, ebenso wie Copolyamide, die man durch Polymerisation oder Polykondensation von mehreren der genannten Verbindungen erhält.
Neben dem Flammschutzmittel können die Polyamidformmassen Zusätze wie Pigmente, Farbstoffe, Licht- und Hitzestabilisatoren, optische Aufheller, Weichmacher, Kettenabbrecher, Gleit- und Entformungsniittel sowie 1 bis 50 Gewichtsprozent Füll- und/oder Verstärkungsstoffe wie z. B. Kaolin, Glasoder Asbestfasern, Talk, Kreide, Quarzpulvei, Gesteinsmehl enthalten.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung flammfest ausgerüsteten Formmassen, die gegebenenfalls noch weitere synergetische Zusätze enthalten, entsprechen in ihrem Brandverhalten mindestens der Gruppe SE I nach Underwriters' Laboratories (UL), Subj. 94, das heißt: die Prüfkörper, die man aus den erfindungsgemäßen Formmassen angefertigt hat, veriöschen spätestens nach 25 Sekunden nach dem Entfernen der Normbunsenflamme und tropfen nicht ab, haben gegenüber den mit bekannten Flammschutzmitteln ausgestatteten Formmassen bessere mechanische Eigenschaften und benötigen geringere Mengen Flammschutzmittel zur Erreichung eines bestimmten Flammschutzwertes.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung gegebenenfalls füllstoffhaltiger, dauerhaft selbstverlöschender Polyamid-Formmassen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine polymere oder oligomere, halogenhaltige Verbindung im Extruder in die Polyamidformmassen eingearbeitet wird. Füllstoffe können gegebenenfalls zusammen mit den der Flammfestmachung dienenden Zusätze eingearbeitet werden.
Die genannten Polyamidformmassen eignen sich vorzüglich zur Herstellung flammfester Spritzguß-Teile.
Beispiel 1
1,5 kg eines mit 30 Gew.-% Glasfasern (mittlere Länge ca. 250 μ) verstärktes Polycaprolactam der relativen Viskosität 3,13 (gemessen mit einer Lösung von 1 g Polyamid in 99 g m-KresoI bei 25 ° C) wurden in einem Einwellenextruder mit 180 g granuliertem Polycarbonat aus Tetrabrom-bisphenol A (relative Viskosität 1,08; gemessen in 0,5%iger Lösung in Methylenchlorid bei 25° C), 90 g feinst gepulvertem ZnO und 30 g feinst gepulvertem schwarzen Eisenoxid (Gemisch Fe2O3ZFe3O4) bei ca. 270° C vermischt. Die abgezogenen Stränge wurden granuliert, das Granulat getrocknet und zu Prüfstäben der Abmessungen 1,6 X 12,7 X 128 mm verspritzt. Im Brandversuch nach der Vorschrift von Underwriters" Laboratories (UL), Subj. 94, bei dem die in senkrechter Stellung angeordneten Prüfstäbe mit einer Normbunsenflamme 10 Sekunden lang beflammt wurden, brannten diese im Durchschnitt 3,7 Sekunden, höchstens jedoch 7 Sekunden nach und tropften nicht ab. Das Material entsprach somit der Gruppe SE 0.
Die Schlagzähigkeit des Materials in spritzfrischem Zustand, gemessen an Normkleinstäben gemäß DIN 53453, betrug 35,6 kp/cm. Der Vergleichswert für das Polyamid ohne Flammschutzausrüstung lag bei 50 kg X cm/cm2.
Beispiel 2 - Vergleich zu Beispiel 1
In ein Gemisch gemäß Beispiel 1 wurden anstelle 180 gbromierten Polycarbonates 121 gDekabromdi-
phenyläther entsprechend der gleichen Brommenge wie bei Beispiel 1 eingearbeitet. Im Brandversuch brannten die Prüf stäbe im Durchschnitt 12,4 Sekunden nach, höchstens 32,1 Sekunden. Das Material entsprach somit der Gruppe SE I. (Vorschrift nach Underwriters' Laboratories [UL], Subj. 94.) Die Schlagzähigkeit des Produktes betrug 23,8 kp/cm.
Zur Erzielung eines Flammfestigkeitsverhaltens entsprechend der Gruppe SE 0 waren 160 g Dekabromdii >henyläther erforderlich, wobüi die Schlagzähigkeit der Normkleinstäbe bei 19,7 kp/cm lag.
305 g der Prüfstäbe der Abmessungen 1,6 X 12,7 x 128 mm wurden in einem Trockenschrank bei 100° C 140 Tage lang aufbewahrt. Bei der Prüfung der Hammfestigkeit brannten 7 Prüfstäbe völlig ab, 3 Stäbe erloschen nach 51 bzw. 79 bzw. 83 Sekunden.
Bei einem Vergleichsversuch mit Stäben vom Beispiel 1 ergab sich keine Änderung der Flammfestigkeit.
Beispiel 3
In 1,5 kg mit Glasfasern verstärktes Polycaprolactam (wie in Beispiel 1) wurde ein Gemisch aus 150 g Dekachlordiphenyl, 90 g Eisenoxid (Gemisch Fe2O3, Fe3O4) und 30 g ZnO im Einwellenextruder bei ca. 250° C eingearbeitet. Die plastische Masse dampfte beim Austritt aus der Düse des Extruders deutlich mehr als bei Vergleichsansätzen, die ohne Zusatz von Dekachlordiphenyl hergestellt wurden. Aus dem Granulat des dekachlordiphenylhaltigen Produktes wurden wieder Prüfstäbe der im Beispiel 1 genannten Abmessungen im Spritzgießverfahren hergestellt. Während der Einarbeitung der flammhemmenden Zusätze und der Verarbeitung auf der Spritzgießmaschine ist ein Teil des eingesetzten Dekachlordiphenyls verdampft. Dies ergab sich aus dem Cl-Gehalt der Prüfstäbe: 5,52%; berechnet aus der Menge der eingesetzten Chlorverbindung: 5,93 %. Die Stäbe entsprachen in ihrem Brandverhalten wieder der Gruppe SE I .lach UL, Subj. 94 (Nachbrennzeit durchschnittlich 16 Sekunden). Die Schlagzähigkeit des Materials, gemessen gemäß DIN 53 453, betrug 22,7 kp/cm.
Eine Verbesserung der Flammfestigkeit auf SE 0 durch Erhöhung des Gehaltes an halogenhaltiger Verbindung war nicht mögiJch, da dabei das Endprodukt zerbröckelte.
Um das Abdiffundieren der niedermolekularen halogenhaltigen Verbindungen aus der Oberfläche der Polyamidformte-le zu beschleunigen, wurden K) Prüfstäbe von 1,6 mm Dicke 3 Wochen lang im ViLkuumtrockenschrank bei 100° C und 1 Torr aufbewahrt. Beim Brandtest fielen dann von den 10 Stäben 8 durch: sie brannten vollkommen ab. 2 Stäbe erloschen nach 53 bzw. 89 Sekunden. Die Flamme fraß sich an der Oberfläche der Stäbe über ca. V3 der Stablänge entlang.
Beispiel 1
Anstelle von 150 g Dekachlordiphenyl, wie in Beispiel 3, wurden 183 g eines Harzes (Cl-Gehalt 57,4%), dessen relative Viskosität 2,83 betrug und mit einer Lösung von 1 g Harz in 99 g m-Kresol bei 25° C gemessen wurde, verwendet, das aus Dekachlordiphenyl und einem nicht vollständig durchchloriertcn Naphtylin (Fp ca. 126° C) durch Erhitzen mit AICI1 unter Eiininierung von HCI hergestellt worden war. Prüfstäbe aus diesem Material erfüllten die Bedingungen der Prüfnorm nach UL, Subj. 94 und entsprachen der Gruppe SE I (Nachbrennzcit durchschnittlich 12,7 Sekunden), Auch beim Erhitzen im Trockenschrank im Vakuum von 1 Torr ging die Flammfestigkeit des Produktes nicht nennenswert zurück. Die Schlagzähigkeit gemessen nach DIN-Vorschrift betrug 32,6 kp/cm.
Beispiel 5
Durch Sstündiges Erhitzen von Chlorantil mit überschüssigem, wäßrigem Ammoniak im Autoklaven auf 120° C wurde eine dunkelbraune, pulvrige, unschmelz- und nahezu unbrennbare Substanz erhalten. Sie enthielt 53,8% Cl.
200 g dieser Substanz und 120 g Eisenoxid (Gemisch aas Fe2O3 und Fe3O4) wurden vermischt und in einem Einwellenextrudei in 1,5 kg mit 30 Gew.-% Glasfasern (mittlere Länge ca. 250μ) verstärktes 6,6-Polyamid (relative Viskosität 3,41; gemessen mit einer Lösung von 1 g Polya-.id in 99 g m-Kresol bei 25° C) bei ca. 260° C eingearbeitet. Nach dem Verspritzen zu Prüfstäben entsprach das Produkt in seinem Brandverhalten wieder Gruppe SE I nach UL, Subj. 94 (Nachbrennzeit durchschnittlich 11,8 Sekunden). Die Schlagzähigkeit betrug 31,8 kp/cm.
Erhitzte man die Normprüf stäbe 140 Tage im Trockenschrank bei 100° C, wo wurde die Flammfestigkeit nicht beeinträchtigt.
Beispiel 6
Anstelle der hochmolekularen, halogenhaltigen Verbindung des Beispiels 5 wurden 200 g Dekachlordiphenyl verwendet. Die Prüfstäbe brannten beim '' Flammfest durchschnittlich 14,3 Sekunden. Die Schlagzähigkeit betrug 25,8 kp/cm.
Erhitzte man die Prüfstäbe analog Beispiel 5 140 Tage, so brannten 9 von 10 Stäben vollkommen ab und ein Prüfstab erlosch nach 63 Sekunden.
Beispiel 7
1,5 kg mit 30 Gew.-% Glasfasern (mittlere Länge ca. 250 μ) verstärktes 11-Polyamid (relative Viskosi-
,. tat 2,73) wurden im Einwellenextruder mit 300 g granuliertem Polycarbonat aus 36% Tetrachlor-bis-phenol A (relative Viskosität 1,08 gemessen in 0,5%iger Lösung in Methylenchlorid bei 25 c C), 90 g Eisenoxid (Gemisch aus Fe2O3 und Fe3O4) und 40 g Sb2O3 bei
ca. 250° C homogenisiert. Aus der Masse hergestellte Prüfstäbe der in Beispiel 1 beschriebenen Art brannten bei der Prüfung gemäß der Norm der Underwriters' Laboratories durchschnittlich 17,3 Sekunden nach und entsprechen somit wieder der Norm SE I.
s. Die Schlagzähigkeit betrug 33,7 kp/cm.
Ein Nachlassen der Flammfestigkeit bei 3wöchigem Erhitzen ic.i Vakuum bei 100° C »vurde nicht beobachtet.
hn Beispiele
Anstelle der hochmolekularen, halogenhaltigen Verbindung in Beispiel 7 wurden 200 g Dekachlordiphenyl eingesetzt. Die Prüfstäbe brannten durchschnittlich 16,4 Sekunden nach. Die Schlagzähigkeit betrug 24,3 kp/cm. Nach 3wöchigem Erhitzen im Vakuumtrockc nschrankbei 100° C brannten 8 Stäbe ab, 2 hatten eine Brennzeit von 60 bzw. 64 Sekunden.
Beispiel 9
In 1,5 kg mit 30 Gew.-% Glasfasern verstärktes 6-Polyamid (wie Beispiel 1) wurden 180gPolycarbonat aus Tetrabrombisphenol A (relative Viskosität 1,08; gemessen in 0,5%iger Lösung in Methylenchlorid bei 25° C), 90 g ZnO, 30 g feinst gepulverte Kreide sowie 30 g TiOyPigment (Rutil) eingearbeitet. Es resultierte eine fast weiße Spritzgießmasse. Daraus hergestellte Priifstäbe zeigten eine vorzügliche Flammfestigkeit (SE 0 nach UL) mit mittleren Brenndauern von 7,3 Sekunden. Die Schlagzähigkeit betrug 28,7 kp/cm. Nach HOtägigern Erhitzen im Trockenschrank bei 100° C wurde keine Änderung der Flammfestigkeit beobachtet.
Beispiel K)
Verwendete man statt der polymeren, halogenhal-
*: \/ u:_-j :_ r»_: :—ι tt 111 _ r~\~i._i 1:
llgl.ll TVlUIIlUUlIg ItI LfVISpi^l 7 KIg L/LRaUIUlllUI" phenyläther, so brannten die Prüfstäbe durchschnittlich 13,2 Sekunden nach, was einem Brandverhalten nach Gruppe SE I entsprach. Die Schlagzähigkeit betrug 22.7 kp/cm.
Nach 140tägigern Erhitzen im Trockenschran brannten 9 von 10 Stäben ab, einer brannte 58 Se künden nach.
Beispiel 11
Als Flammschutzmittel wurden in 1,5 kg 6-PoIy amid (relative Viskosität 3,13) 200 g Polymethacryl säureester (die alkoholische Komponente bestehen aus einem Addukt von Hexachlorcyclopentadien a
ίο Alkylalkohol; relative Viskosität: 3,5; gemessen mi einer Lösung von 1 g Polymethacrylsäureester in 99 m-Kresol bei 25° C) 100 g Eisenoxid (Gernisc Fe2O,/Fe,O4), 40 g feinst gepulvertes ZnO im Ein wellenextruder bei ca. 235° C eingearbeitet. Aus de
ij Masse im Spritzgießverfahren hergestellte Piüfstäb wiesen eine gute Flammwidrigkeit auf. Sie erloschei durchschnittlich 19,5 Sekunden nach Beendigung de Beflammung, brannten jedoch höchstens 25 Sekun
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wieder der Gruppe SE I nach Underwriters' Labora tories. Die Schlagzähigkeit betrug 32,5 kp/cm.
Nach Erhitzen im Trockenschrank für 140Tag< trat keine Änderung des Brandverhaltens ein.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Dauerhaft selbstverlöschende Polyamidformmassen, dadurch gekennzeichnet, daß sie 6 bis 30 Gewichtsprozent einer oligomeren oder polymeren halogenhaltigen Verbindung enthalten, deren Halogengehalt zwischen 10 und 80 Gewichtsprozent liegt, und die eine Einarbeitung in die Polyamidformmassen bei Temperaturen um ca. 300° C überstehen.
2. Dauerhafte selbstverlöschende Polyamidformmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als halogenhaltige Verbindung Polymethacrylsäureester, deren alkoholische Komponente ein Addukt von Hexachlorcyclopentadien an Allylalkohol darstellt, Polycarbonate aus 4,4'-Dihydroxy-3,5,3',5'-tetrachlordiphenyI-propan-2,2; 4,4'-Dihydroxy-3,5,3',5-tetrabromdiphenyIpropan-2,2; Polyäther, Polyester aus halogeniertem Dioxydiphenyl oder Dioxydiphenyläther, haiogenierte Poiyäther, Polyamide, Polykondensationsprodukte aus Chloranil und Ammoniak enthalten.
3. Dauerhaft selbstverlöschende Polyamidformmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 50 Gewichtsprozent Fülloder Verstärkungsstoffe enthalten.
4. Dauerhaft selbstverlöschende Polyamidformmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 25 Gewichtsprozent Metalloxide enthalten.
5. Dauerhaft selbstverlöschende Polyamidformmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie von 1 bis 35 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Metalloxid und einem Salz aus einem Metall der la-, 2a- oder 2b-Gruppen des Periodensystems der Elemente und einer schwachen Säure enthält.
6. Verfahren zur Herstellung gegebenenfalls füllstoffhaltiger dauerhaft selbstverlöschender Polyamidformmassen gemäß Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine polymere oder oligomere, halogenhaltige Verbindung, deren Halogengehalt zwischen 10 und 80 Gewichtsprozent liegt, im Extruder unzersetzt in die Polyamidformmassen eingearbeitet wird.
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