DE2203544A1 - Vorrichtung zum abtrennen der groesseren und/oder schwereren anteile einer kornspanne aus einer fluidisierten materialienmischung - Google Patents
Vorrichtung zum abtrennen der groesseren und/oder schwereren anteile einer kornspanne aus einer fluidisierten materialienmischungInfo
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- Devices And Processes Conducted In The Presence Of Fluids And Solid Particles (AREA)
Description
G.M.B.H.
VERSUCHSBETRIEBE DER BERGBAU-FORSCHUNG
VERSUCHSBETRIEBE DER BERGBAU-FORSCHUNG
43 ESSEN, 20. 12. 1971
FRILLENDORFER STRASSE 351
P/St/Ob
Vorrichtung zum. Abtrennen der- größeren und/oder schwereren Anteile
einer Kornspanne aus einer fluidisiertes Materialienmischung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sum Abtrennen der grobkörnigen
von feinkörniges! Korsasteiles mit gleicher oder geringerer
Dichte und/oder der spezifisch schwereren Kornanteil© von
gleichgroßen Korsanteiles mit geringerer Dichte aus einer fluidisiertes Materialienmischung,
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann beispielsweise bei der Vergasung
von Kohle in einem Wirbelbett angewendet werden, um schwerere oder größere zusammengesinterte mineralische Ascherückstände
während des Vergasungsprozesses aus dem Wirbelbett -abzuziehen. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Abtrennung thermisch behandelter
Reaktiosspartser aus einem Kreislauf fester Wärmeträger
anderer Korngröße oder Dichte* Im übrigen kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung bei jedem Wirbelbettreaktor angewendet werden, bei dem es darum geht, größere oder schwerere während eises Prozesses
entstehende Korsantsile oder zugegebene Beimengungen aus
dem Wirbelbett abzuscheiden. Weiterhin läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung bei Wirbelbetten anwenden, die nach eiser be-
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_ ρ —
stimmten Verweilzeit völlig oder dosiert abgezogen werden sollen. Dabei strömt während des Abzugsvorganges das Fluidisiergas bis
zur vollständigen Entleerung des Reaktors weiter und verhindert somit eine Verstopfung des Anströmbodens des Reaktors.
Es sind bereits aus der Zeitschrift "Aufbereitungs-Technik« Nr. 5»
1971, Seite 141, Abb. 1 und 2 sowie Seite 144, Abb. 5 und linke Spalte, Abs. 3 Abtrennvorrichtungen bekannt, die nach dem Prinzip
der Wirbeischicht-Sinkscheidung arbeiten. In diesen Vorrichtungen wird beispielsweise Rohkohle in einem trockenen Schwerstoff
-Wirbelbett vom Bergeanteil getrennt, wobei die Kohle als leichte Komponente oben "schwimmt" und der Bergeanteil als Schwergutanteil
nach unten sinkt.
Diese Arbeitsweise ist insbesondere bei der Abtrennung von solchen
Komponenten anwendbar, die ein stark unterschiedliches Schiit «gewicht
zu denjenigen des Wirbelbettes aufweisen. Kennzeichnend.
für diese Arbeitsweise ist weiterhin, daß der sich air. ir, der-Regel
konisch ausgebildeten Anströmboden sammelnde Schwergutanteii
durch langsam umlaufende mechanische Abstreifer zum. Austragsrohr
transportiert und dort abgezogen wird.« Begannt -Is"? &\ΐύ
der Zeitschrift "Aufbereitungs-Technik" Hr. 3? 1971, Seite 144-rechte
Spalte, Abs» 2 auch, daß über dieses Austragsrohr 2usat2>luft
oder -gas eingeleitet wird, um den Austrag des Schwerstofxanteils
bzw. des eigentlichen Wirbelbettes gering zu halten* tfeiir
jedoch Komponenten aus einem Wirbelbett abgezogen werden scCl^.;
die sich bei gleichem spezifischen Gewicht nur in der Korngroüe
unterscheiden, so ist die bekannte Arbeitsweise weniger geeignet, da die Ab3etzgeschwindigkeit solcher Partikel gering ist«.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung au
schaffen, mit der ein mit Anteilen größerer Korndurchmesaer einer
Kornspanne versetztes Wirbelbett gleicher Dichte von letzteren auf einfache Weise und ohne großen Aufwand getrennt werden
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unterhalt
eines Anströmbodens eines Wirbelschichtreaktors eine tragplatte angeordnet ist, die einen Windkasten mit einem oberen
Einlaßstutzen für das 3?luidisiergas von einem Sammelraum mit einem weiteren unteren Einlaßstutaen für das Fluidisiergas abtrennt,
wobei der Anströmboden und die Tragplatte durch ein oder mehrere Austragsrohre miteinander verbunden sind.
lach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Austragsrohre
an ihrem oberen Ende mit Kragen versehen, die den Anströmboden des Reactors tragen. Dadurch werden Schäden durch
eine Wärmeausdehnung der Austragsrohre infolge der sonst möglichen
Verspannung des Anströmbodens an der Reaktorwand vermieden. Diese Ausführungsform ist insbesondere für thermisch hochbeanspruchte
Anströmböden geeignet. Zusätzlich erlaubt es diese Ausführungsform, den Anströmboden leicht und schnell auszutauschen.
Außerdem kann erfindungsgetaäß durch die in die Austragsrohre
eingehängten Rohreinsätze eine schnelle Umrüstung der erfindungsgemäßen
Abtrennvorrichtung auf ein anderer Kornspektrum erfolgen. Der lichte Durchmesser der Austragsrohre sollte ungefähr
doppelt so groß sein wie die abzuscheidende Korngröße. Hierbei können die Austragsrohre erfindungsgemäß zylindrisch
oder konisch ausgebildet sein.
Selbstverständlich ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch eine Abtrennung spezifisch schwererer Kornanteile aus einem
Wirbelbett mit großem Effekt möglich. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Fehlen jeglicher mechanisch
bewegter Abstreifer. Dadurch entfallen Verschleiß- und Dichtprobleme, die sich insbesondere bei Arbeiten in Druckreaktoren
bei hohen Temperaturen an den Wellendurchführungen negativ auswirken.
Anhand der Zeichnung sei ein Beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und ihre Arbeitsweise näher beschrieben:
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-4- 22035U
Pig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch, die Vorrichtung und
Pig. 2 eine Detailzeichnung der Anordnung der Austragsrohre.
Gemäß Pig. 1 wird dem Wirbelsehichtreaktor 1 durch einen oberen Einlaßstutzen 2 Pluidisiergas 5 - im !folgenden als Obergas bezeichnet
- zugeleitet, das über den Windkasten 4 durch den Anströmboden 5 in den Reaktor 1 strömt und das dort anstehende
Gutbett aufwirbelt. Die Windkammer 4 ist nach unten durch eine stabile Tragplatte 6 abgedichtet. Unter der Windkammer 4 befindet
sich ein Sammelraum 7 mit einem Austragsorgan 6.
Ein oder mehrere Austragsrohre 9 durchdringen die Winkammer 4 und verbinden den Reaktor 1 mit dem Samaelraum 7. Biese Austragsrohre
9 sind mit der Tragplatte 6 fest verbünden, während sie im
Anströmboden 5 mit geringem Spiel geführt werden können. Durch den unteren Einlaßstutzen 10 wird auch dem Sammelraum 7 Pluidisiergas
11 - im folgenden als Untergas bezeichnet - zugeleitet, das über die Austragsrohre 9 ebenfalls in den Reaktor 1 strömt und die
Aufwirbelung unterstützt.
Durch die strahlförmige Einblasung des Untergases über beispielsweise
4 symetrisch angeordnete Austragsrohre 9 wird eine schnelle
und wirksame vertikale Durchmischung des Wirbelbettes erzielt.
Wenn nun die größeren und/oder schwereren Kornanteile aus dem Wirbelbett abgetrennt werden sollen, wird die Strömungsgeschwindigkeit
des Untergases soweit verringert, da3 sie unter der für
größere und/oder schwerere Kornanteile für den Schwebezustand erforderlichen Geschwindigkeit, während sie für die kleineren
und/oder leichteren das wirbelbett bildenden Kornanteile oberhalb der für den Schwebezustand erforderlichen geschwindigkeit
liegt. Bei kugelförmigen Teilchen liegt die für den Schwebezustand erforderliche Strömungsgeschwindigkeit beispielsweise etwas
unterhalb der berechenbaren Endgeschwindigkeit im frei fallenden Zustand in einem gasförmigen Medium.
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Die größeren und schwereren Körner des Wirbelbettes.überwinden
somit den Strömungswiderstand des Untergases in den Rohrstrecken "
der Austrsjsrohre 9 und fallen in den Sammelraum 7« Die Länge der
Austragsrohre 9 darf daher nicht zu kurz gewählt werden, damit eine saubere Klassierung erfolgen kann* Durch die gut© vertikale
Durchmischung des Wirbelbettes, unterstützt durch die- strahlförmige
EiiELasung des Untergases, passiert das gesamt© Wirbel«
bett während kürzester Zeit das Mündungsloch irgendeines Austragsrohres
9j so daß ein hoher Klassierungsgraä erreicht wird.
Soll das Wirbelbett zum Teil oder ganz abgezogen also der Reaktor
1 zum Teil oder ganz geleert werden, braucht man nur das Untergas
soweit zu drosseln, daß auch das Kleinstlrorn nicht mehr im Schwebezustand gehalten wird. Bei stetig v/eiterströmendem Obergas
wird dann das gesamte Wirbelbett durch die Austragsrohre 9 mehr oder weniger schnell abgezogen» Erst nach einem restlosen
Abzug des Wirbelgutes aus dem Reaktor 1 wird das Obergas abgestellt
und dadurch ein Verstopfen der Bohrungen, Düsen oder
Kapillaren im Anströmboden 5 vermieden,.
Pig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindungβ In diesem
Pail sind die Austragsrohre 9 mit Eragen 12 versehen^ die
den eingelegten Anströmboden 5 tragen. Außerdem wird der Einbau von Rohreinsätzen 13 in di,e Austragsrohre 9 gezeigt, wodurch
der Anströmboden 5 auf ein anderes Kornspektrum umgerüstet werden kann.
In einem Wirbelschichtreaktor mit einem Verhältnis der Anströmfläche
dee Anströmbodens zur gesamten Querschnittsflache von 4
Austragsrohren wie 41:1 wird eine Mischung aus 90 Sew.-# Schwelkohle
mit einer Korngröße von 0,75 mm und 10 Gew.-# Schwelkohle mit einer Korngröße von 1,6 mm, jedoch mit gleichem Schüttgewicht
von 0,7, bei einer Strömungsgeschwindigkeit des Ober- und Untergases von 8,5 m/sec aufgewirbelt,, Dann wird die Strömungs-
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geschwindigkeit des Untergases in den Austragsrohren auf 6,5ρ
m/sec gesenkt, worauf der Trennprozeß einsetzt. Nach 5 Minuten
ist der Kohleanteil der Mischung mit der größeren Korngröße au 77 fi aus dem Wirbelbett abgetrennt, so daß die Konzentration
des Kohleanteils mit der größeren Korngröße im Wirbelbett nur noch etwa 2 Gew.-^ beträgt. Gleichzeitig ist der Kohleanteil
der Mischung mit der kleineren Korngröße zu unter 1 °/c>
aus dem 1 wirbelbett ausgetragen worden.
Im Wirbelbettreaktor des Beispiels 1 wird eine Mischung aus 90 Gew.-^έ Rübsamen mit einem Schüttgewicht von 0,7 und 10 Gtew.-fo
Aluminiumoxid mit einem Schüttgewicht von 1,9f jedoch mit öei
gleichen Korngröße von 1,3 mm, bei einer Strömungsgeschwindigkeit
des Ober- und Untergases von 0,5 m/sec aufgewirbelt. Dann
wird die Strömungsge sciiwindigKeit des Untergases in den Austrag^-·
rohren auf 7,0 m/sec gesenkt. Nach 3 Minuten ist der Aluminiumoxidanteil
der Mischung, zu 73 $ aus dem Wirbelbett abgetrennt,
so daß die Konzentration des Aluminiumoxidanteils mit dem höheren
Sohüttgewicht im Wirbelbett nur noch etwa 2,5 &ew,-Je Deträgt.
Gleichzeitig ist der leichtere Rübsamenantei'i der Mischung
zu unter 0,5 i» aus dem Wirbelbett ausgetragen worden.
Patentansprüche
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Claims (4)
1) Vorrichtung zum Abtrennen der grobkörnigen von feinkörnigen Kornanteilen mit gleicher oder geringerer Dichte und/oder
der spezifisch schwereren Kornanteile von gleichgroßen Kornanteilen mit geringerer Dichte aus einer fluidisierten Materialienmischung,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb eines Anströmbodens (5) eines Wirbelschichtreaktors (1) eine Tragplatte
(6) angeordnet ist, die einen Windkasten (4) mit einem oberen Einlaßstutzen (2) für das ITuidisiergas von einem
Sammelraum (7) mit einem weiteren unteren Einlaßstutzen (10) für das Fluidisiergas abtrennt, wobei der Anströmboden (5)
und die !Tragplatte (6) durch ein oder mehrere Austragsrohre (9) miteinander verbunden sind.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet 9 daß die
Austragsrohre (9) an ihren oberen Enden mit Kragen (12) versehen sind.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Austragsrohre (9) Rohreinsätze (13) eingehängt sind.
4) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet,
daß die Austragsrohre (9) zylindrisch oder konisch ausgebildet sind.
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GB (1) | GB1366293A (de) |
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Also Published As
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