DE2202588C3 - Elektronenstoßionenquelle - Google Patents
ElektronenstoßionenquelleInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft eine Elektronenstoß-Ionenquelle
für Massenspektrometer mit einem durch zwei parallele Begrenzungsflächen, die sich senkrecht zur
lonenaustrittsrichtung erstrecken, begrenzten lonisationsraum, einer Probenzuführung und einem außerhalb
des lonisationsraumes in einer Ebene zwischen den parallelen Begrenzungsflächen angeordneten
Glühdraht mit Reflektor. Eine derartige Elektronenstoß-Ionenquelle
ist aus dem Buch »Methoden und Anwendungen der Massenspektroskopie« von H. E w a I d
und H. Hintenberge r, Verlag Chemie, Weinheim bekannt; vgl die Abb. 16.
Bei derartigen lonenquellen werden die von dem Glühdraht ausgehenden Elektronen in einen Bereich
emittiert, welcher Gasmoleküle enthält. Durch Zusammenstöße mit Elektronen werden einige der Moleküle
ionisiert. Die Art der erzeugten Ionen hängt dabei von der Energie der Elektronen und davon ab, ob es sich
um Einzel-Zusammenstöße oder Mehrfach-Zusammenstöße zwischen einem Molekül und Elektronen handelt.
Für Zwecke der Massenspektrometrie ist eine vorhersehbare und gleichbleibende Verteilung der lonenarten
im Zerlegungsmuster anzustreben. Praktisch bedeutet dies, daß möglichst nur Einzel-Zusammenstöße zwischen
Molekülen und Elektronen herbeigeführt werden sollen, was z. B. durch eine geringere Elektronendichte
im Ionisationsbereich erreicht werden kann. Dadurch sinkt aber andererseits der ionisationswirkungsgrad.
d. h. das Verhältnis der Anzahl der Ionen zur Anzahl der nichtiomsierten Moleküle.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wahrscheinlichkeit für eine Kollision zwischen
den ionisierenden Elektronen und den bereits erzeugten Ionen im lonisationsraum zu vermindern, ohne
daß die Ionenausbeute herabgesetzt wird. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet.
Die Geometrie des Ionisationsbereichs in der Ionenquelle gemäß der Erfindung: führt zu einer hohen
Wahrscheinlichkeit für Einzel-Zusammenstöße und dementsprechend zu einer geringen Wahrscheinlichkeit
für Mehrfach-Zusammenstöße, obwohl die Elektronendichte im lonisationsbereich relativ hoch sein
kann. Daher wird eine hohe Ionenausbeute erhalten, während gleichzeitig die Verteilung der 'onenarten im
Zerlegungsmuster so beschaffen ist, daß im Massenspektrometer verläßliche Spektren erzeugt werden
können.
Vorteilhafte Ausführungsformen bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung an Hand der Zeichnungen erläutert; es stellt dar
F i g. 1 einen Schnitt durch eine Ionenquelle längs B-B von F i g. 2 und einen Sockel,
F i g. 2 einen Querschnitt durch die Ionenquelle entlang
A-A' von Fig. 1.
Eine Ionenquelle 10 gemäß F i g. 1 und 2 weist rohrförmige
metallische Elektroden 12 und 14 auf, welche perforierte, elektrisch leitfähige Membranen 16 bzw. 18
enthalten, die eine Gasdurchlässigkeit von mehr als 80% haben. Alternativ kann die Membrane 16 auch
nichtperforiert sein. Ein Bereich 20 ist durch Membranen 16 und 18 und den Umfang der Hlektroden 12 und
14 begrenzt und bildet einen lonisationsbereich 20. Proben-Einlaßeinrichtungen 22 und 22a haben je einen
Flansch 24 bzw. 24a und sind Glasrohre, durch welche eine gasförmige, zu ionisierende Probe in den Bereich
20 gelenkt wird. Glühdrähte 26 und 26a, welche beispielsweise aus Wolfram bestehen, sind kreisbogenförmig
um den Umfang des Bereichs 20 gelegt. Elektronen fokussierende Elektroden 28 und 28a befinden sich
ebenfalls am Umfang des Bereichs 20, um die von den Drähten 26 und 26a ausgehenden Elektronen zu fokussieren
und im wesentlichen eine dünne Schicht von Elektronen im Bereich 20 zu bilden. Die Elemente 14,
22, 22a, 26, 26a, 28 und 28a werden von jeweils einer oder mehreren metallischen Tragstangen 30 getragen.
Beispielsweise wird der Glühdraht 26 durch Stangen 30a und 30i>
getragen. Jede der Stangen 30 ist in einem isolierten Tragglied 32 befestigt. Zusätzlich zu der mechanischen
Stützung der verschiedenen Elektroden wirken die Stangen 30 auch als elektrische Zuleitungen
für die Flektroden. Ein Abschirmglied 34 ist eine perforierte Metallscheibe, die das Tragglied 32 von leitenden
Rückständen oder verdampften Filmen abschattet, und einen hohen elektrischen Widerstand zwischen den
Stangen 30 und der Elektrode 12 aufrechthält, welche sich ebenfalls in dem Stützglied 32 befindet.
Wenn Moleküle in den Bereich 20 eingeführt werden, bombardieren die von den Glühdrähten 26 oder
26a emittierten Elektronen diese Moleküle und ionisieren sie. Üblicherweise wird nur jeweils ein Glühdraht
erhitzt, so daß der andere als Reserve im Falle eines
Betriebsausfalls dient, aber beide Glühdrähte werden
bezüglich der anderen Elektroden auf dem gleichen Potential gehalten. Daher ist das elektrische Feld im Bereich
20 räumlich symmetrisch zu den Mittellinien 36 und 61. Ein beispielsweise vom Glühdraht 26 emittiertes
Elektron, welches durch den Bereich 20 ohne eine Kollision mit einem Probenmolekül gelangt findet die
gleichen Felder vor, welche es fokussieren, und zwar in der umgekehrten Reihenfolge, wenn es auf den Glühdraht
26a auftrifft. Der Glühdraht 26a und die Elektrode 28a können daher als Spiegel für das Elektron wirken.
Wie schon erwähnt wurde, ist es wünschenswert, die Wahrscheinlichkeit von Einzel-Zusammenstößen zwischen
einem Molekül und einem Elektron maximal und die Wahrscheinlichkeit von Mehrfach-Zusammenstö-Ben
eines Moleküls mit Elektronen minimal zu machen. Die Wahrscheinlichkeit für Einzel-Zusammenstöße
kann gesteigert werden, indem die Elektronendichte im Bereich 20 gesteigert wird, aber eine solche Dichte hi
gewöhnlich begrenzt durch den Raumladungsabfall des Potentials in dem Bereich. Der Raumladungsabfall des
Potentials kann minima! gemacht werden, indem die Dicke des Bereichs 20, d. h. des Abstandes zwischen
den Membranen 16 und 18 möglichst herabgesetzt wird.
Wenn beispielsweise die Elektroden 12 und 14 einen Durchmesser von 6,35 mm haben, kann der Bereich 20
weniger als 1 mm stark sein. Ein dünner lonisationsbereich hilft auch bei der Reduzierung der Wahrscheinlichkeit
von Mehrfach-Zusammenstößen. Die Potentiale auf den Elektroden 12 und 14 und damit auf den
Membranen 16 und 18 beschleunigen Ionen, gewöhnlich positive Ionen aus der Ionenquelle 10 (nach rechts
in Fig.'.). Je schmaler daher der Bereich 20 gemacht
wird, um so eher kann ein lon von dem Bereich entfernt werden, bevor es von einem anderen Elektron getroffen
wird. Nachdem die Ionen einmal aus dem Bereich 20 heraus beschleunigt worden sind, werden sie
durch eine rohrförmige, metallische Elektrode 38 fokussiert,
die durch eine Tragstange 30c gehalten ist.
Die in der Ionenquelle 10 erzeugten Ionen haben ein günstigeres Zerlegungsmuster als bei den herkömmlichen
lonenquellen, da die Wahrscheinlichkeit von Mehrfacii-Kollisionen herabgesetzt ist, und wegen des
Aufbaus des Probeneinlasses. Einige Moleküle, welche in einem Massenspektrometer analysiert werden können,
unterliegen einer chemischen Änderung, wenn sie eine Metallfläche vor der Ionisierung berühren. In der
Ionenquelle 10 besteht der Probeneinlaß 22 bzw. 22a aus Glas, welches chemisch inert ist. Die Probenmoleküle
müssen durch den lonisationsbereich 20 gelangen, bevor sie auf irgendwelche Metallteile auftreffen. Die
Glasöffnungen in Verbindung mit dem elektrisch begrenzten, aber für Gas im wesentlichen offenen lonisationsbereich
bewirken in zweierlei Hinsicht einen verbesserten Betrieb. Erstens gelangen die Probenmoleküle
von jeder der Glasöffnungen direkt in den Elektronenstrahl und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit
ionisiert, bevor sie auf irgendeine metallische Fläche auftreffen. Wenn sie nicht ionisiert werden, diffundieren
die Probenmoleküle wegen der Anwesenheit der sehr durchlässigen Membranen 16 und 18 schnell aus
dem lonisationsbereich heraus. Als Ergebnis wird die Anzahl der nach metallischem Kontakt wieder in den
Elektronenstrahl eintretende Moleküle herabgesetzt. Dieses steht in klarem Gegensatz zu den herkömmlichen,
sogenannten »dichten« Ionisationskammern, welche die Probe in metallischen Kästen einschließen, um
die Empfindlichkeit zu steigern, wobei in Kauf genommen werden muß, daß die Probe sich bei metallischem
Kontakt zersetzt. Wenn andererseits die Membran 16 nicht perforiert und angemessen gekühlt wird, kann sie
Probendämpfe kondensieren und dadurch einfangen und auf diese Weise verhindern, daß diese wieder in
den lonisationsbereich eindringen. Zweitens wird jeder Verlust bezüglich der Empfindlichkeit auf Grund einer
schnellen Diffusion der Probe vom lonisationsbereich in der vorbeschriebenen Weise mehr als kompensiert
durch das vorteilhafte Strömungsmuster der Probe. Unmittelbar vor deren Eindringen in den lonisationsbereich
wird die Probe in einem Kapillarsystem eingeschlossen, dessen Eingangsöffnung 22 oder 22a der
Endpunkt ist. Selbst sehr kleine Proben erzeugen beträchtliche molekulare Dichten in dem Kapillarsystem.
Der in den Elektronenstrahl eindringende Probenstrahl neigt dazu, die hohe molekulare Dichte lang genug aufrechtzuerhalten.
Sechs der Stangen 30 passen in Anschlüsse 42, um die erforderlichen externen Verbindungen zur Elektrode
14, den Glühdrähten 26 und 26a, den Elektroden 28 und 28a und der Elektrode 38 herzustellen. Die Anschlüsse
42 sind asymmetrisch auf den Umfang eines Kreises um ein Rohr 54 angeordnet. Die asymmetrische
Anordnung stellt sicher, daß die Ionenquelle 10 in den Sockel 40 in der richtigen Orientierung eingesteckt
werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Elektronenstoßionenquelle für Massenspektrometer mit einem durch zwei parallele Begrenzungsflächen,
die sich senkrecht zur Ionenaustrittrichtung erstrecken, begrenzten lonisationsraum,
einer Probenzuführung und einem außerhalb der lonisationsraumes in einer Ebene zwischen den parallelen
Begrenzungsflächen angeordneten Glüh- |0 draht mit Reflektor, dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungsflächen nahe beieinanderliegende Membranen (16, 18) sind, von denen
mindestens die auf der lonenaustrittsseite perforiert ist, daß die Membranen die Abschlüsse von gegen- '5
einander gerichteten Stirnseiten zweier axial ausgerichteter rohrförmigen Elektronen (12, 14) sind und
daß sich der Glühdraht (26) kreisbogenförmig zu der Achse (61) erstreckt.
2. Elektronenstoß-Ionenquelle nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen zweiten, symmetrisch zum ersten Glühdraht (26) angeordneten zweiten
Glühdraht (26a) mit einem zweiten Reflektor (28a).
3. Elektronenstoß-Ionenquelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste (26) und der *5
zweite Glühdraht (26a) sowie der erste (28) und der zweite Reflektor (28a) im wesentlichen auf gleichen
elektrischen Potentialen liegen.
4. Elektronenstoßionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen den Membranen (16,18) weniger als 1 mm beträgt.
5. Elektronenstoßionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Probenzuführung wenigstens ein Kapillarrohr (22) aufweist, das sich in radialer Richtung außerhalb des
Ionisationsraums (20) erstreckt und ah seinem Umfang
mündet.
Applications Claiming Priority (2)
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US11191071 | 1971-02-02 |
Publications (3)
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DE2202588A1 DE2202588A1 (de) | 1972-08-17 |
DE2202588B2 DE2202588B2 (de) | 1975-06-26 |
DE2202588C3 true DE2202588C3 (de) | 1976-02-12 |
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