DE2202539C3 - Bodeneinheit für Wirbelschichtreaktoren - Google Patents
Bodeneinheit für WirbelschichtreaktorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bodeneinheit für Wirbelschichtreaktoren,
die vom Wirbelgut abwärts und vom Wirbelmedium aufwärts durchströmt werden, mit über
die Bodenflächc verteilten Öffnungen für Wirbclgut und Wirbelmedium, bestehend aus zwei mit Abstand
übereinander angeordneten gelochten Platten, deren Öffnungen mit kurzen Rohren mit gasundurchlässiger
Wandung verbunden sind und von denen die obere Platte gasdurchlässig ist und wobei der die Rohre
umgebene Hohlraum mit einem oder mehreren Anschlüssen zum Einleiten von Gas versehen ist.
Es ist bekannt, zur Behandlung von Feststoffen mit aufwärts strömendem Gas Wirbelschichtrcaktoren, d. h.
Behälter mit waagerecht angeordneten Rosten oder Lochböden, zu verwenden, bei denen die Böden von
dem Wirbelgul abwärts und von dem Wirbelmedium aufwärts durchströmt werden. Bei einem Wirbelschichtreaktor
mit einer Mehrzahl übereinander angeordneter Wirbelböden, die viele über die Bodenfläehe verteilte,
gemeinsame Duchlässe für das Wirbelmedium und für das Wirbelgut besitzen, bei denen sich auf den einzelnen
Böden gesonderte, stabile Wirbelschichten ausbilden, einem sogenannten Mehrstufen-Rieselboden-Reaktor
gemäß deutscher Patentanmeldung P 17 67 972, werden die einzelnen Böden des Reaktors aus Lochplatten
gebildet, wobei die öffnungen in den Lochplatten gemäß deutscher Patentanmeldung P 20 30 049 bestimmte
Abmessungs- und Gestaltungsmerkmale aufweisen.
Bei der Behandlung von staubförmigen, schlecht fließenden oder schwer fluidisierbaren Feststoffen in
derartigen Wirbelschichtreaktoren hat es sich gezeigt, daß mit Hilfe der bekannten gelochten Böden nicht mit
Sicherheit eine stabile Wirbelschicht aufgebaut werden kann. Das Wirbelgut wird in diesem Fall lediglich von
einzelnen, von den öffnungen in den Lochplattcn ausgehenden oder sich oberhalb der Löcher vereinigenden
Strähnen des Wirbelmediums durchströmt. Der erwünschte Wärme- bzw. Stoffauslausch an alle
Teilchen des Wirbelguts findet nur unvollkommen statt. Außerdem kann das mangelnde Fließverhallen der
Feststoffe zu Verstopfungen der Öffnungen im Wiibelboden
Anlaß geben. Eine besondere Ausbildung der öffnungen der Böden, wie sie bei einem bekannten
Wirbclschichtreaktor beispielsweise durch trichter lörmi«e
Erweiterung dieser Öffnungen vorgeschlagen wurde hat sich zwar bei rieselfähigem Feststoff gut
bewihri jedoch kann es bei Behandlung von staubförmig
und schlecht fließenden Feststoffen auch hier und auf den Flächenbereichen zwischen den Oflnungen
infolge der Reibung zwischen den Feststoffteilchen /u *Vblagcrungen kommen. Diese Ablagerungen nehmen
danniin der Wirbelschichtbewcgung nicht teil.
Es ist ein Anströmboden für Hochlemperaiurlließbeiten
(DT-AS 12 49 828) bekannt, der aus zwei porösen Sintermetallplatten besteht, die mit Abstand voneinander
angeordnet sind und die Bohrungen zur Aufnahme von poTösen Rohren für den Durchtritt eines Reaktionsgases
aufweisen. In den Bereich zwischen den Platten kann ein Kühlmittel eingeleitet werden. Dieser Anströmboden
soll gegenüber hohen Temperaturen standhalten.
Es ist grundsätzlich bekannt, bei einer Rostkonstruktion
für Hochtemperatur- Wirbelschicht reaktoi en
(OE-PS 2 82 538) zwei oder mehr übereinanderliegende. voneinander getrennte Verteilkammern für zwei oder
mehr verschiedene Gase anzuordnen. Die Gase werden aus diesen Kammern über mit Verteilköpfen versehene
Rohre in den Raum oberhalb des Rostes geführt, um dort gezündet und verbrannt zu v.erden. Es soll mit
dieser* Rosiausbildung erreicht werden, daß die einzelnen
Gase erst oberhalb des Rostes vermischt weiden.
Ein Wirbclschichtreaktor (DT-AS Ib 07 648). der zur
Durchführung eines Verfahrens zum Abtrennen grober und/oder schwerer Partikeln aus einem mittels eines
Trägergases im Wirbelzustand gehaltenen Festsioff-Gemischcs
unterschiedlicher Korngröße in zwei übereinanderliegenden Wirbelschichten dienen soll, weist
eine Bodeneinheit auf, die aus zwei gelochten Böden besteht und deren Öffnungen durch kurze Rohre
ve:bunden sind. Der obere Boden besitzt Bohrungen, in
die über das Niveau des oberen Bodens hinausreichende Rohre mit Abschirmdächern eingesetzt sind. In den
Zwischenraum zwischen den beiden Böden soll zusätzliches Trägergas eingeführt werden, das durch die
abgeschirmten Rohre in die obere Wirbelschicht gelangt, um dadurch die Strömungsgeschwindigkeiten
in den beiden Wirbelschichten und auch im Grenzbereich zwischen beiden Schichten zu variieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es. eine Bodeneinheit für Wirbelschichtreaktoren, insbesondere
Mehrstufen-Rieselboden-Wirbelschichtreaktorcn zu schaffen, bei der gewährleistet ist, daß das Wirbclmedium
sich über die Gesamtfläche jeder Stufe des Reaktors verteilt, so daß der gesamte Feststoff an den
Bewegungen in den einzelnen Wirbelschichtsiufen teilnehmen kann und eine gleichmäßige Fluidisierung
erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bodeneinheit des Wirbelschichlreaktors. die aus
zwei mit Abstand übereinander angeordneten gelochten Platten besteht, deren öffnungen mit kurzen Rohren
mit gasundurchlässiger Wandung verbunden sind und bei dem der die Rohre umgebene Hohlraum mil einem
oder mehreren Anschlüssen zum Einleiten von Gas versehen ist, sich dadurch auszeichnet, daß die obere
gasdurchlässige Platte der Bodeneinheit ajs porösem Material besteht und die untere Bodenplatte gasundurchlässig
ist. Die obere Platte des Bodens kann in
bekannter Weise ;ius Sintermetall. Sinterkeramik oder
einem anderen porösen Werkstoff bestehen.
Die ober;: gasdurchlässige Platte der erlindungsgemäßen
Bodeneinheil unterscheide; sich von der oberen gelochten I1IaIIe des Wirbelschichireaktors nach der
DT-AS i b 07 648 durch ganz spezifische Konstruktionsmerkmale.
Wahrend der Gasaustriti bei der bekannten
Bodcncinheil nur an die mit Abschiimdäch?rn versehenen
Rohre und somit auch an ganz spezifische Gassirönnmgen gebunden ist, kommt die erlindungsgeniiiße
obere Platte der Bodenciniieit ohne zusätzliche
Konstruktionselemente, wie Rohre, aus. da sie für sich
aus gasdurchlässigem Werkstoff besteht. Mil I IiIIe
dieser Bodeneinheit gelingt daher die Verteilung des zusätzlich eingeführten Wirbelmediums über die Gesamil'lüclK·
des oberen Bodens der Bodeneinheit.
Wahrend die ilauptmenge des Wirbelmediums im
Gegcnsiiom /um Wirbelgut durch die mit kurzen Röhrchen verbundenen Öffnungen der unteren und
oberen Platten strömt, bewirkt das in den Hohlraum /wischen beiden Platten eingeführte Wirbelmedium, das
durch die Vielzahl der Poren der oberen Platte nach oben strömt, die restlose Beteiligung des gesamten auf
dem Wirbclboden befindlichen Feststoffes an den Wirbelbewegungen. Es werden auf diese Weise selbst
solche Partikeln erfaßt und in eine Fließbewegung versetzt, die sich in den Bereichen zwischen den
Bodenöffnungen befinden, an die sich nach unten die Verbindungsröhrchen anschließen. Ils finde» eine
Abscherung der vorgenannten Strähnen und eine Querschnitt verteilung des G as-Feststoff-Gemisches
statt, eine Voraussetzung für die Ausbildung eines Wirbelbcttes. Infolgedessen ist es möglich, auch
Feststoffe in dem bekannten Mehrstufen-Rieselboden-Reaktor
zu behandeln, die staubförmig anfallen oder schlechte Fhiidisiereigensehaften haben.
Das in den Hohlraum zwischen den Platten der Bodeneinheit eingeführte Gas kann über einen oder
mehrere Gasauslrittstutzen, die jeweils in tier Behälterwundung des Reaktors zwischen zwei Bodeneinheiten
angeordnet sein können, ganz oder teilweise abgführt werden.
Der Abstand der beiden gelochten !'Unten, die jeweils
eine Bodeneinheit bilden, sollte möglichst klein gehalten werden, damit Verstopfungen in den Rohren, ciic die
Öffnungen der Platten verbinden, vermieden werden. Auch die Wandstärke der Verbindungsrohre zwischen
jeweils zwei Platten sollte insbesondere im Bereich des oberen Plattendurchtritts sehr dünn gehalten werden,
damit der gasundurchlässige Bereich der oberen Platte gering gehalten wird. Nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung können die Verbindungsrohre nach unten konisch erweitert sein. Diese konische Rohrerweiterung
verhindert bei zur Anlagerung neigendem Wirbelgut das Zusetzen der Rohre.
Eine vorzugsweise Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Bodeneinheit für Wirbelschichtreaktoren
ist in der Zeichnung schematiseh dargestellt. Es zeigt
ίο Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch eine aus zu ei
gelochten Platten bestehende Bodeneinheit.
I i g. 2 eine Teildraufsicht auf eine Bodeneinheit gemäß F i g. 1 und
F i g. 3 einen vergrößerten Teilquerschnitt durch eine Bodeneinheil mit konischen Rohren.
Mit 1 ist die ßehalterwandung eines Wirbelschichtreaktors
angedeutet. Die Wirbelbodeneinheil in Form von Lochplatter, besteht aus einer unteren gelochten Platte
2 mit einem Rand 3. Diese Lochplatte mit ihrem Randbereich wird aus gasundurchlässigem Werkstoff
hergestellt. Die obere gelochte Platte 4 besteht aus gasdurchlässigem Werkstoff, beispielsweise Sintermetall.
Sinterkeramik oder einem anderen porösen Material. Die Öffnungen 5 der gasundurchlässigen und
der gasdurchlässigen Platte sind durch kurze Rohre 6 mit gasundurchlässiger Wandung verbunden. Die
Wandstärke dieser Rohre wird insbesondere im Bereich der oberen Lochplatte 4 klein dimensioniert, damit die
gasdurchlässige Fläche zwischen den Rohren möglichst groß bleibt. Der Abstand der beiden eine Bodeneinheil
bildenden Platten wird möglichst gering gehalten, um Verstopfungen in den Rohren 6 zu vermeiden.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich, sind die die Öffnungen der
beiden Platten verbindenden Rohre 6 nach unten konisch erweitert. Über einen oder mehrere Anschluß-Stutzen
7 am Rand der Bodeneinheit kann Gas in den Hohlraum 8 zwischen den Platten 2 und 4 eingeleitet
werden. Falls erforderlich, können in dem Beieich
zwischen zwei Bodeneinheiten an der Behälterwandung des Reaktors in der Zeichnung nicht dargestellte
Stutzen zum Abziehen von Gas angeordnet sein.
Das über den bzw. die Anschlüsse 7 in ilen Hohlraum 8 der Bodeneinheit eingeleitete Gas kann durch die
gasdurchlässige Platte 4 gelangen und dient der Fluidisierung des Feststoffes auf dem Wirbelboden.
Es versteht sich, daß ein Wirbelschichireakior.
insbesondere ein Mehrsiufen-Ricselboden-Reakior. aus
mehreren Bodencinheitcn der beschriebenen Art bestehen kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Bodeneinheit für Wirbelschiehtreaklorcn. die
vom Wirbelgut abwärts und vom Wirbelmedium aufwärts durchströmt werden, mit über die Bodenfläche
verteilten gemeinsamen Öffnungen für Wirbelgut und Wirbelmedium, bestehend aus zwei
mit Abstand übereinander angeordneten gelochten Platten, deren Öffnungen mit kurzen Rohren mit
gasundurchlässiger Wandung verbunden sind und von denen die obere Platte gasdurchlässig ist und
wobei der die Rohre umgebende Hohlraum mit einem oder mehreren Anschlüssen zum Einleiten
von Gas versehen ist, dadurch gckenn/.cichnet.
daß die obere gasdurchlässige Platte (4) der Bodeneinheit aus porösem Material besteht und die
untere Bodenplatte (2) gasundurchlässig ist.
2. Bodeneinheit für Wirbelschichireakiore/i nach
Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die die Öffnungen der Platten (2 und 4) verbindenden
kurzen Rohre (6) nach unten konisch erweitert sein können.
Priority Applications (5)
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IT1908173A IT978050B (it) | 1972-01-20 | 1973-01-08 | Fondo per reattori a strato a moto vorticoso |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19722202539 DE2202539C3 (de) | 1972-01-20 | Bodeneinheit für Wirbelschichtreaktoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2202539A1 DE2202539A1 (de) | 1973-08-09 |
DE2202539B2 DE2202539B2 (de) | 1974-02-14 |
DE2202539C3 true DE2202539C3 (de) | 1976-04-29 |
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