DE2201921B1

DE2201921B1 - Patientenlagerungstisch

Info

Publication number: DE2201921B1
Application number: DE2201921A
Authority: DE
Inventors: Heinz Luedke; Winfried Platz
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1972-01-15
Filing date: 1972-01-15
Publication date: 1973-07-12
Also published as: US3797819A; FR2168336A1; FR2168336B1

Description

Patientenlagerungstische werden z. B. in der Chirurgie oder auch bei Bestrahlungsgeräten und Untersuchungsgeräten angewandt, um den Patienten in geeigneter Stellung sicher zu lagern.

Die bekannten Lagerungstische besitzen zur Anpassung der Patientehläge an die jeweiligen Erfordernisse in der Regel Hebe- und Senkvorrichtungen. Die bekannten Hebe- und Senkvorrichtungen überwinden jedoch nur verhältnismäßig wenig Höhenniveau. Die Hebe- und Senkvorrichtungen sind hydraulischer oder mechanischer oder elektromechanischer Art.

Durch die österreichische Patentschrift 214 023 ist ein Patientenlagerungstisch bekannt, bei dem die Tischplatte um eine horizontale Achse schwenkbar ist und bei dem ein Scherengestänge zur Höhenverstellung dient. Ein Scherengestänge hat jedoch den Nachteil, daß es viel Platz einnimmt und daß es in seinem konstruktiven; Aufbau verhältnismäßig aufwendig und kompliziert ist.

Es ist daher für manche Anwendungszwecke, insbesondere dann, wenn unter dem Patientenlagerungstisch noch Geräte angeordnet werden müssen, schlecht geeignet. In dieser österreichischen Patentschrift ist ferner ein Parallelführungsgestänge beschrieben; dieses Parallelführungsgestänge dient jedoch nicht zur Höhenverstellung des Patientenlagerungstisches, sondern an ihm greift das Verstellsystem zum Kippen des Patientenlagerungstisches an. Das Parallelführungsgestänge ist daher zusätzlich zum Scherengestänge vorhanden.

In manchen Fällen, z.B. bei Bestrahlungseinrichtungen oder Strahlenmeßvorrichtungen, die vertikal eine große Ausdehnung haben, wie z.B. eine Isotopenkamera, und die sowohl oberhalb als auch unterhalb eines Tisches zum Einsatz kommen sollen, sind die bekannten Patientenlagerungstische nur schlecht anwendbar. Insbesondere ist es bei den bekannten Patientenlagerungstischen wegen der verhältnismäßig geringen Hubhöhe nicht möglich, eine Isotopenkamera unter dem Tisch zur Messung unterhalb des ίο Patienten unterzubringen.

Aufgabe

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Patientenlagerungstisch zu schaffen, bei dem die Hebe- und Senkmechanik eine im Vergleich zum Stand der Technik große Hubhöhe besitzt, so daß auch Geräte großer Ausdehnung, wie z. B. eine Isotopenkamera, unter dem Tisch untergebracht werden können, und bei dem der Raumbedarf für die Hebe- und Senkmechanik gering ist.

Vorteile

Beim Gegenstand des Anspruchs 1 ist es möglich, trotz geringer Abmessungen des Höhenverstellmechanismus den Patientenlagerungstisch innerhalb verhältnismäßig weit auseinanderliegender Höhengrenzen zu verstellen. Der erfindungsgemäße Patientenlagerungstisch ist daher insbesondere in Verbindung mit einer Isotopenkamera verwendbar.

Eine besonders einfache und raumsparende Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist im Anspruch 3 angegeben. Die Abmessungen der Hebel und des Jochs ergeben sich aus der Größe des bei der Hebung bzw. Senkung zu durchlaufenden Hubs.

Die Ausbildung der Erfindung gemäß dem Anspruch 4 bringt insbesondere im Hinblick auf den Schutz gegen Unfälle Vorteile.

Darstellung der Erfindung

Nachfolgend werden an Hand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung erläutert.

In der F i g. 1 ist die Seitenansicht und
in der F i g. 2 die Vorderansicht einer Anordnung dargestellt, bei welcher ein erfindungsgemäß ausgestatteter Patientenlagerungstisch verwendet ist.

in den F i g. 3 und 3 a in einer Prinzipskizze die Wirkung und Bemessung der Koppelparallelo-50, gramm-Hebe- und Senkmechanik und

in der F i g. 4 der Querschnitt durch eines der Parallelogrammgestänge.

Der Patientenlagerungstisch 1 ist der Isotopenkamera 2 zugeordnet. Die Kamera 2 besteht aus dem eigentlichen Kamerakopf 3 und der Halterung 4, die entlang der Stativsäule 5 vertikal verschiebbar ist, so daß sie von der ausgezogen gezeichneten oberen Stellung in die nach oben gerichtete, mit 3' bezeichnete Untertischstellung verschiebbar ist. Dies ist auch aus der F i g. 2 ersichtlich.

Der Patientenlagerungstisch 1 besteht dabei aus dem über eine Luftlagerung am Boden verschiebbaren Fuß 7, auf welchen sich der Hebe- und Senkmechanismus 8 befindet, der das Zwischenstück zum eigentlichen Lagerungstisch 9 bildet. Dabei ist der Tisch 9 in der gesenkten Normalstellung ausgezogen und in der gehobenen Stellung mit 9' bezeichnet gestrichelt dargestellt.

Die eigentliche Hubmechanik 8 umfaßt die am Fuß 7 befestigte Halterung 10, die trapezförmige Verbindung 11 und die Halterung 12, die mit dem Tisch 9 fest verbunden ist. Die Verbindung zwischen der Halterung 10 und der Verbindung 11 bilden die Parallellenker 13 und 14 und von der Verbindung 11 zur Halterung 12 die Parallellenker 15 und 16. Dabei befinden sich an der ersten Halterung 10 die Drehlager 17 für den Lenker 14 und 18 für den Lenker 13, die an der Verbindung 11 in die Drehlager 19 und 20 münden. An der Verbindung 11, d. h. gegenüber den vorgenannten Lagern 19 und 20 fixiert, befinden sich dann noch die Drehlager 21 und 22, die einerseits über den Lenker 16 mit dem Drehlager 23 und über den Lenker 15 mit dem Drehlager 24 der Halterung 12 verbunden sind. Auch hier ist die gehobene Stellung der Elemente bei gleicher Bezugszahl mit einem Strich versehen gestrichelt gezeichnet wie bei der Kamera 2.

Die Parallellenker 13, 14 und 15, 16 sind, wie aus F i g. 4 ersichtlich, aus Material U-förmigen Profils hergestellt, wobei die offenen U-Seiten der Teile einander zugekehrt sind und ineinandergreifen. Die Halterungen 10 und 12 sowie die Verbindung 11 sind ebenfalls U-förmig, so daß sich zu beiden Seiten der Schenkel des U-förmigen Profils der Lenker 13 bis 16 je eine Lagerungsplatte der Halterungen 10 und 12 sowie der Verbindung 11 befindet entsprechend 10 und 10' der Fig.4. Bei diesem Aufbau sind die Gestänge von allen Seiten geschlossen, so daß damit Unfälle durch unbeabsichtigten Eingriff vermieden sind.

Die Wirkung der Hubmechanik 8 beruht darauf, daß. wie in F i g. 3 und 3 a dargestellt ist, die beiden Parallellenker 13 und 14 mit ihren Drehachsen der Lager 17 und 18 an der Halterung 10 befestigt sind, welche mit dem Fuß 7 verbunden ist. Die beiden Seiten werden über die Kugelrollspindel 25 gegeneinander bewegt, indem der Motor 26 über das Getriebe 27 die Gewindestange 28 entsprechend der Hebung oder Senkung des Tisches 9 dreht. Dadurch erfolgt eine Verschwenkung des Lenkers 14 am Drehlager 19 und zugleich wird über den über das Lager 29 hinausreichenden und starr mit dem Lenker 14 verbundenen Hebel 29 am Drehlager 30 das Joch 31 nach oben geschoben. Dadurch wird über das Drehlager 32 der starr mit dem Lenker 15 verbundene Hebel 33 bewegt und damit auch der Lenker 15 des zweiten Parallelogrammgestänges. So wird wegen der Drehlager 21 bis 24 die Halterung 12, an welcher der Tisch 9 angebracht ist, bei einer Anhebung der Spindel 25 ebenfalls angehoben. Im Extremfall wird in der Endstellung die Höhe 12' erreicht. Durch entgegengesetztes Drehen der Gewindestange 28 der Spindel 25 wird der Tisch wieder gesenkt. Die Lenker 13 und 16 werden bei den Bewegungen mitgenommen und dienen lediglich der Geradführung der Halterung 12. d. h. des Tisches 9.

Damit die gewünschte Kraftübertragung und Lenkung erreicht wird, werden die Gestänge bei gleich langen Parallellenkern 13 bis 16 und bei ebenfalls gleich großen Abständen zwischen den Lenkern 13 und 14 sowie 15 und 16, entsprechend gleichen Abständen zwischen den Drehlagern 17 und 18, 19 und 20, 21 und 22 sowie 23 und 24 so ausgebildet, daß die Bewegung der Halterung 12 und damit diejenige des Tisches wenigstens angenähert in einer Lotrechten erfolgt. Dazu wird der Winkel, den der Hebel 33 mit dem Parallellenker 15 einschließt, so gewählt, daß in der untersten, d. h. der Grund- oder Ausgangsstellung der Hebel 33 in Richtung der Verbindungslinie zwischen den Drehlagern 19 und 22 liegt (vgl. F i g. 3 a). Der Hebel 29 schließt in dieser Lage mit der genannten Verbindungslinie zwischen den Drehlagern 19 und 22 einen Winkel ein, der mit demjenigen übereinstimmt, der von den Lenkern durchlaufen wird, wenn der Hub die Maximalstellung erreicht hat (maximaler Hubwinkel). Nach Erreichung des Maximalhubes schließt der Hebel 33 mit der Verbindungslinie von 19 nach 22 den maximalen Hubwinkel ein. Durch geeignete Wahl der Länge des Jochs 31 und der Länge der Hebel 29 und 33 ist dabei erreicht, daß der Tisch 9 eine möglichst gleichmäßige Bewegung zwischen der unteren Stellung 9 und der oberen Stellung 9' erfährt. Dies wird, wie im vorliegenden Beispiel, immer dann erreicht, wenn die Längen der Hebel 29 und 33, die untereinander gleich sind, in Abhängigkeit vom maximalen Hubwinkel einen bestimmten Anteil des Abstandes von 19 und 22 ausmachen. Bei einem Winkel von 60° ergibt sich zur Errechnung der Länge der Hebel 29 und 33 als Multiplikator für den Abstand 19 bis 22 der Faktor 0,46. Für 90° der Faktor 0,41. Daraus geht hervor, daß der Multiplikationsfaktor seine Größe, wenn auch im vorliegend interessanten Bereich nur geringfügig, so doch gegenläufig zur Zunahme des Winkels, ändert. Für einen Abstand zwisehen den Drehlagern 19 und 20, der 30 cm beträgt, und bei einem maximalen Hubwinkel, der zwischen obengenannten Werten bei 75° liegt, ergibt der Mittelwert des Multiplikators 0,43. Für die Hebel 29 sowie 33. d. h. die Abstände der Drehlager 19 und 30 bzw. 32 und 22, wird dann jeweils 13 cm erhalten. Das zwischen den Lagern 30 und 32 einzusetzende Joch 31 erhält dann eine Länge von 18,5 cm. Dabei ist es ohne Belang, welche Länge die Lenker 13 bis 16 haben und in welchem Abstand voneinander sie liegen, weil diese Größen auf die den Hub führenden und den Antrieb übertragenden Eigenschaften der Teile 29, 31 und 33 keinen Einfluß haben. Die Länge der Parallellenker 13 bis 16 bedingt die Absoluthöhe des Hubes und der Abstand der Lenker 13, 14 und 15, 16 voneinander ist unter Berücksichtigung der Verteilung der mechanischen Beanspruchung der Halterungen 10 und 12 sowie der Verbindung 11 gewählt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

COPY

Claims

Patentansprüche:

1. Patientenlagerungstisch, zwischen dessen Aufstellfuß und Tischplatte ein Höhenverstellmechanismus liegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Höhenverstellmechanismus (8) aus zwei hintereinandergeschalteten Parallelogrammgestängen (10, 13,14 und 11 sowie 11,15, 16 und 12) besteht, daß eine Verbindung (11) vorhanden ist, die die oberen Drehlager (19, 20) des unteren Gestänges und die unteren Drehlager (22, 21) des oberen Gestänges mechanisch gegeneinander fixiert, daß an einem Gestänge als Antrieb ein Motor (26) angreift und daß zwischen den Gestängen eine kraftübertragende Verbindung (29, 31, 33) liegt.

2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelogrammgestänge gleiche Abmessungen aufweisen.

3. Tisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kraftübertragende Verbindung ein Joch (31) darstellt, welches einen eine Verlängerung des oberen Parallellenkers (14) des ersten Gestänges darstellenden Hebel (29) mit einem eine abgewinkelte Verlängerung des oberen Parallellenkers (15) des zweiten Gestänges darstellenden Hebel (33) gelenkig (30, 32) verbindet.

4. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallellenker (13 bis 16) der Gestänge U-förmiges, ineinandergreifendes Profil aufweisen (F i g. 4).