DE2201484A1 - Duengemittelzusammensetzung - Google Patents

Duengemittelzusammensetzung

Info

Publication number
DE2201484A1
DE2201484A1 DE19722201484 DE2201484A DE2201484A1 DE 2201484 A1 DE2201484 A1 DE 2201484A1 DE 19722201484 DE19722201484 DE 19722201484 DE 2201484 A DE2201484 A DE 2201484A DE 2201484 A1 DE2201484 A1 DE 2201484A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
peat
less
granules
weight
size
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19722201484
Other languages
English (en)
Other versions
DE2201484C3 (de
DE2201484B2 (de
Inventor
Robert Wilson Palmer
Francis Neil Wilson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fisons Ltd
Original Assignee
Fisons Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fisons Ltd filed Critical Fisons Ltd
Publication of DE2201484A1 publication Critical patent/DE2201484A1/de
Publication of DE2201484B2 publication Critical patent/DE2201484B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2201484C3 publication Critical patent/DE2201484C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

Düngemittelzusammensetzunfl. '-' 2201484
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Düngemittelzusammensetzung, insbesondere eine Torf enthaltende Granulatzusammenset- -zung mit niedriger Dichte, und ein Verfahren zur Herstellung derselben.
Granulatdüngeraittelzusammensetzungen, die Torf und Düngemittelbestandteile enthalten,sind in der Vergangenheit, insbesondere zur Verwendung als Rasendünger, die von einer Verteilungsvorrichtung verteilt werden, hergestellt worden. Der bei solchen -Zusammensetzungen verwendete Torf war jedoch immer dunkler Torf, •der einen hohen Anteil an harten körnigen Teilchen enthält, einen pH-Wert über 4,0, einen Aschegahalt über 5% und ein Trokkenschüttgewicht über 0,20 g/ml besitzt. Derartige Torfe sind in Großbritannien gewöhnlich als "Sedge-peats" bekannt. Obwohl die Verwendung von Sphagnumtorf (Torf, der größere weichere Teilchen und oft einen hohen Anteil an langen Fasern enthält,
-einem pH-¥ert -unter -4,-Oy—einem Aschegehalt unter 5% und einem Trockenschüttgewicht unter 0,1 g/ml) zweckmäßig sein könnte, hat sich dieser als nicht brauchbar erwiesen. Wurde nämlich der zur Herstellung einer Torfgranulatzusammensetzung verwen-
... dete"Sedge-peatMdurch im Handel erhältlichen Sphagnumtorf in derselben Gewichtsmenge ersetzt,so besaßen die hergestellten Körn-
" chen praktisch dieselbe Größe, aber eine andere Dichte als das "Sedge-peat"-Granulat. Das Sphagnumtorfgranulat besaß auch ein völlig anderes Verteilungsverhältnis durch eine vorliegende Verteileraustrittsöffnung. Bei einem Versuch, ein Granulat mit praktisch derselben Größe und Dichte aus Sphagnumtorf herzustellen, wurde der Sphagnumtorf zu einer kleineren Größe, als er bis'jetzt verwendet wurde, vermählen, so daß er fast dieselbe Teilchengröße wie der zu ersetzende Seggetori bssaß (gewöhnlich 1,5 bis 3,0 mm Größe). Wenn jedoch das Sphagnumtorfgranulat dieselbe Größe besaß, hatte es wiederum eine andere Dichte und Verteilungsverhältnis als das Seggetorfgranulat. Als die Zusammensetzung des Granulats so geregelt wurde,daß ein Sphagiuo torfgranulat von praktisch derselben Größe und Dichte wie das Seggetorftgranulat erhalten wurde» wurde gefunden,daß das Sphagium
♦ im folgenden auch «Seggetorf"genannt"
203834/0664
torfgranulat immer noch ein anderes Verteilungsverhältnis -besaß.
Es ist nun gefunden worden, daß man ein Düngemittelgranulat -mit praktisch demselben Verteilungsverhältnis wie dasjenige des Seggetorfgranulats mit praktisch derselben Größe und Dichte aus Sphagnumtorf herstellen kann, wenn die Teilchengröße des Spaghnumtorfs viel kleiner ist,als sie bisher erhältlich -war. Der Grund, weshalb die Teilchengröße des Torfes das Verteilungsverhältnis eines Granulats, das den Torf enthält, beeinflußt, kann nicht erklärt werden und ist höchst überraschend, Der hierbei verwendete Ausdruck "praktisch die- bzw. dasselbe" beim Vergleich der Größe, Dichte und/oder des Verteilungsverhälsnisses des Granulats auf der Grundlage von Sphagnumtorf mit denselben Eigenschaften des Granulats auf der Grundlag« "von Seggetorf drückt aus, daß die Eigenschaften des Granulats _auf d^r_Gi^uidlage_v^i^Sj5hagnumtorf_innerhalb plus oder minus IO96 des Durchschnittswertes der entsprechenden Eigenschaften des Granulats auf der Grundlage von Seggetorf liegen. Weiterhin ist das zur Herstellung eines Granulats mit einer bestimmten Größe und Dichte erforderliche Gewicht mit fein zerkleinertem Sphagnumtorf geringer als mit Seggetorf. Dieser Gewinn an .verwendetem Torf kann etwa 50% betragen.
Die vorliegende Erfindung schafft daher ein Torfgranulat, das agglomerierte Torfteilchen umfaßt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Torfteilchen sich von einem Torf ableiten, der mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt:
_a) -er besitzt einen pH-Wert unter etwa 4,0, $>) er besitzt einen Aschegehalt von weniger als etwa 5 Gew.-?S,
c) er besitzt eine Trockenschüttdichte von weniger als etwa 0,1 g/ml;
und daß der Hauptanteil der Torfteilchen eine Teilchengröße von weniger als etwa 0,5 mm besitzt.Vorzugsweise enthält das Torfgranulat auch ein Düngemittelmaterial.
* β "distribution rate"
209834/0664
220U8A
Aus der obigen Definition der Torfteilchen zur erfindungsgemäßen Verwendung geht hervor, daß der Torf praktisch Sphagnumtorf ist. Jedoch kann der Torf ,wie es unten angegeben wird, einigen Vorbehandlungen, wie z.B. Ammonisierung, unterworfen worden sein, bevor er granuliert wird, und dies kann die Natur des ursprünglichen Torfes verändert haben. Obwohl der ursprüngliche Torf Sphagnumtorf gewesen sein kann, der sämtliche Kriterien a),b)u.c) erfüllt,kann die Form,in der der Torf " gewöhnlich verwendet wird,möglicherweise eines der Kriterien nicht erfüllen. Der Einfachheit halber bezeichnet der im folgenden und in den Ansprüchen verwendete Ausdruck "Sphagnumtorf11 einen Torf, der mindestens zwei der oben dargelegten Kriterien a), b) und c) erfüllt.
Es wird auch angenommen, daß dies das erste Mal ist, daß Sphagnumtorf zu einer derartigen kleinen Teilchengröße gemahlen oder .„«anderweitig .zerkleinert .worden ist. Die.Erfindung schafft daher auch zerkleinerten Torf , der dadurch gekennzeichnet ist, - daß der Hauptanteil,z.B.mehr als etwa 90%,der Torfteilchen eine Größe unter etwa 0,5 mm besitzt, und der Torf mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt:
a) pH-Wert unter etwa 4,0,
b) Aschegehalt von weniger als etwa 5,0 Gew.-%,
c) Trockenschüttdichte von weniger als etwa 0,1 g/ml.
Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Granulats, das das Granulieren eines "Materials, das zerkleinerten Torf und gegebenenfalls ein Düngejnittelmaterial enthält, in Gegenwart von Wasser und danach Trocknen des Granulatprodukts umfaßt und dadurch gekennzeichnet ist, daß der Hauptanteil der Torfteilchen eine Teilchengröße von weniger als etwa 0,5mm besitzt und der Torf mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt:
a) pH-Wert unter etwa 4,0,
b) Aschegehalt von weniger als etwa 5,0 Gew.-%,
c) Trockenschüttdichte von weniger als etwa 0,1 g/ml.
209834/0664
if
Der hierbei in Beziehimg auf den Torf verwendete Ausdruck "Teilchengröße" betrifft die Größe der größten Dimension der Torfteilchen. Der pH-Wert, Aschegehalt und die Trockenschüttdichte des Torfes zur vorliegenden Verwendung werden unter Anwendung der folgenden herkömmlichen Methoden,bevor oder nachdem der Torf zu Vier feinen Größe zur erfindungsgemäßen Verwendung zerkleinert wurde, gemessen:
pH-Wert; Eine Torfprobe (100% weniger als 9,5 mm Teilchengröße), die 5 g trocknen Torffeststoffen entspricht, wird ohne jegliches Trocknen nach dem Abteilen - in genügend destilliertes Wasser eingerührt, um ein Gesamtvolumen von 100 ml zu erhalten. Die Mischung wird 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen und der pH-Wert der Flüssigkeit unter Anwendung von Glaselektroden gemessen.
: _Ein,Jbgkanntes_Gewlcht an -ofengetrocknetem- Torf
wird bei 65O°C auf konstantes Gewicht geglüht und der Prozentsatz an Asche wird aus dem ursprünglichen Gewicht des verwendeten ofengetrockneten Torfes und dem Gewicht des endgültig erhaltenen Rückstandes bestimmt.
T-rockenschüttdichte; Eine Torfprobe (100 g) wird in einem Trockenofen über Nacht bei 1050C getrocknet. Der Gewichtsverlust ergibt den Feuchtigkeitsgehalt des Torfes. Die Naßschüttdichte wird durch Wiegen eines bekannten Volumens der Torfprobe ermittelt. Die Trockenschüttdichte wird dann nach folgender Gleichung berechnet:
Trockenschüttdichte = Naßschüttdichte χ (100 - Feuchtigkeitsgehalt)
Gewöhnlich besitzt der zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignete Torf einen pH-Wert von etwa 3,0 bis 3,5, z.B. etwa 3,2; einen Aschegehalt von etwa 1,0 bis 2,5%,z.B.etwa 2,0%,und eine Trockenschüttdichte von etwa 0,05 bis 0,095 g/ml, z.B. etwa 0,06 bis 0,08 g/ml.
209834/0664
220H84
Der Sphagnumtorf kann zur vorliegenden Verwendung aus einer großen Anzahl solcher Torfe ausgewählt werden, obgleich es gewöhnlich zweckmäßig ist, nur eine Art von Torf zu verwenden, um ein einheitliches Produkt zu erzielen. Gegebenenfalls kann eine Mischung von Sphagnumtorfen verwendet werden; weiterhin kann der Torf geeigneten Formen einer Vorbehandlung vor der Zerkleinerung unterworfen werden. Beispielsweise kann der Torf mit Ammoniakgas ammonisiert werden, wobei in diesem Falle der verwendete Torf nicht alle der drei oben angegebenen Kriterien _a), b) und c) zu erfüllen braucht. So kann - wo der Torf ammonisiert wird - der pH-Wert von diesem auf einen Wert,von z.B. etwa 5, erhöht werden.
Der Torf wird zu der gewünschten feinen Größe auf eine beliebige zweckmäßige Weise, insbesondere durch Vermählen, z.B. in einer Hammermühle, vorzugsweise unter Anwendung eines Siebes _mit_ stabförmigen_Löchern_anstelle...eines. Rundloch.sieb.es, in ei ner Kugelmühle oder einem Luftstromzerkleinerer,zerkleinert. ,Vorzugsweise sollte der Torf vor dem Vermählen einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 50% besitzen, wenn auch - wo spezielle Vorkehrungen, z.B. Durchblasen von warmer Luft durch die Mühle während des Vermahlens, oder wo andere Arten von Zerklei- -nerungsvorrichtungen verwendet werden - Torfe mit einem höheren ursprünglichen Wassergehalt verwendet werden können.
Die Zerkleinerung wird durchgeführt, um einen Torf mit einem Hauptanteil an Teilchen mit einer Größe von weniger als etwa 0,5 mm zu erhalten, was der Verwendung eines 0,75 mm Stabforra- siebes in einer Hammermühle entspricht. Vorzugsweise besitzt 4er zerkleinerte Torf eine gewichtsdurchschnittliche ("weight mean") Teilchengröße von weniger als etwa 0,25 mm, z.B. weniger als etwa 0,15 mm. Eine typische Torfprobe zur vorliegenden Ver wendung besitzt etwa 93% an Teilchen mit einer Größe unter 0,5 mm, etwa 81% unter 0,25 mm und etwa 58% unter 0,15 mm.
("bar screen")
209834/0664
220U84
Da der Torf zu einer derartigen feinen Größe zerkleinert wird, hat die Gegenwart von langen Fasern in dem Torf vor der Zerkleinerung keinen größeren Effekt auf das Produkt, wenn sie nicht in großen Anteilen, z.B. etwa 20 Vol.-% oder darüber, anwesend sind. Es ist daher möglich,bei der vorliegenden Erfindung Torfe zu verwenden, die für eine Anzahl anderer Verwendungszwecke nicht verwendbar sind.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Torfgranulats wird eine Granulationsvorrichtung mit dem zerkleinerten Torf beschickt, wo er einer Trommelbehandlung unterworfen oder in Gegenwart von Wasser bewegt bzw. gerührt wird. Vorzugsweise werden auch Düngemittelbestandteile der Granulationsvorrichtung zugeführt. Die Düngemittelbestandteile können solche sein,wie sie gewöhnlich verwendet werden und schließen die Kalium-und/oder Ammoniumsalze von Phosphor-, Schwefel- und/oder Salpetersäure, Harnstoff, Kaliumchlorid, Harnstoff/Aldehyd-Kondensationsprodukte und Knochenmehl; Spurenelemente, wie z.B. Kupfersulfat, Eisen-II- oder Eisen-III-sulfat, Natriumtetraborat, Magnesiumsulfat, Kaliummolybdat und dergl. ein. Diese Düngemittelbestandjteile können als solche zugegeben oder in situ auf dem Torf vor oder während der Granulation hergestellt werden. Der zerkleinerte Torf kann daher mit Phosphor- oder Salpetersäure besprüht oder einer Trommelbehandlung unterworfen und der behandelte Torf dann ammonisiert oder mit einer Base, wie z.B. Natriumoder Kaliumhydroxyd}behandelt werden. In dem Falle, in dem die Bestandteile in situ hergestellt werden, sollte man zur ; Vermeidung eines übermäßigen Verkohlens Vorsorge treffen. Man bevorzugt daher, daß die Temperatur des Torfes während der Herstellung der Bestandteile nicht über etwa 800C, vorzugsweise -nicht über etwa 5O0C, ansteigt.
Die Düngemittelbestandteile können in einem weiten Mengenbereich zugefügt werden, um eine größere Anzahl an Produkten mit verschiedener Dichte und Nährstoffwerten herzustellen; der Düngemittelgehalt kann etwa 40 bis 96$, vorzugsweise etwa 50 bis 80$, des Trockengewichtes der Gesamtzusammensetzung betragen. Vor-
209834/0664
220H84
zugsweise beträgt der Torfgehalt etwa 10 bis 30 Gew.-% an trocknem Torf, bezogen auf das Trockengesamtgewicht der Zusammensetzung, wenn auch der Gehalt an trocknen Torffeststoffen in einigen Fällen so hoch wie etwa kO% bzw. so niedrig wie etwa k% betragen kann.
Gegebenenfalls können auch andere Bestandteile, wie z.B.Pigmente; Kalzium- und/oder Magnesiumcarbonate, wie z.B. gemahlener Kalk oder dolomitischer Kalkstein; Streckmittel, wie z.B. Vermiculit, Perlit, Talkum und Sand, die auch die Dichte des endgültigen Granulats bei einer bestimmten Zusammensetzung beeinflussen; und Fungizide oder Pestizide zusätzlich oder anstelle von Düngemittelmaterial mit dem Torf vermischt werden. Ein Bindemittel kann zur Unterstützung der Granulation verwendet werden, insbesondere wenn der zerkleinerte Torf allein granuliert werden soll. Zu geeigneten Bindemitteln zählen beispielsweise Tone, wie z.B. Bentonit, MethylζelIuIοsen, Stärke, Melassegelatinen, Alginate und Mischungen davon.
Das Düngemittel und andere Bestandteile können mit dorn Torf als trockne Bestandteile vermischt, oder einige oder alle als Lösungen oder Aufschlämmungen hinzugefügt und die Mischung der Granulationsvorrichtung zugeführt werden. Einige oder alle Bestandteile können auch als getrennte Beschickung zu der Granulations vorrichtung gegeben werden.
Bei der Granulationsstufe wird der zerkleinerte Torf und gegebenenfalls das Düngemittel und andere Bestandteile zusammen in Gegenwart von Wasser einer Trommelbehandlung unterworfen. Dieses Wasser kann teilweise von dem in dem Torf enthaltenen Wasser stammen; oder von flüssigen f in der Mischung, mit der die Granulationsvorrichtung beschickt wird, enthaltenen Bestandteillen; oder einer getrennten Flüssigkeitsbeschickung für die Granulationsvorrichtung; oder einer Wasser- und/oder Dampfbesprühung der Materialien in der Granulationsvorrichtung; oder einer Kombination von zwei oder mehreren dieser Verfahren. Die während der Granulation in der Mischung anwesende optimale Menge an Wasser
20983A/066A
hängt von einer Anzahl von Faktoren ab, wie z.B. die gewünschte --Körnchengröße, die gewünschte Körnchendichte, die Zusammensetzung- der Mischung und die Granulationstemperatur. Es ist Jedoch gewöhnlich zweckmäßig, daß die zu granulierende Mischung bis zu etwa 8O#, z.B. etwa 10 bis 50 Gew.-#, Wasser, bezogen auf ihr Trockengewicht, enthält.
Die Granulation wird gewöhnlich z.B. in einem Eirich-Mischer, "Schneckenmischer oder einer rotierenden Trommel- oder Tellergranulationsvorrichtung bei Raumtemperatur durchgeführt. Die Bedingungen in der Granulationsvorrichtung beeinflussen die Größs des Granulatprodukts und in einem geringeren Ausmaß seine Dichte. Die Bedingungen können daher zur Herstellung des -gewünschten Produkts auf bekannte Weise innerhalb weiter Bereiche variiert werden. Körnchen mit Übergröße oder Untergrösse können zurückgeführt werden, wobei sie einen Teil der Beschickung der Granulationsvorrichtung bilden.
Das Produkt aus der Granulationsvorrichtung enthält gewöhnlich etwa 10 bis 40 Gew.-?o Feuchtigkeit und bedarf einer Trocknung. Das Trocknen wird vorzugsweise ohne verhältnismäßig große Bewegung der Körnchen durchgeführt, um ein Auseinanderbrechen der Körnchen während dieser Stufe auf ein Mindestmaß zurückzuführen. Das Trocknen wird vorzugsweise auf einem Laufband oder in einem Trockenschrank durchgeführt, über das bzw. durch welchen Heißluft geblasen wird. Die Temperatur während des "Trocknens sollte nicht so hoch sein, daß irgendeine beträchtliche Zersetzung der Granulatbestandteile herbeigeführt wird.Das Trocknen wird daher bevorzugt unter etwa 1θΛ, vorzugsweise bei etwa 70-1100C, durchgeführt. Das Trocknen wird derart durchge-.führt, daß man ein Produkt mit weniger als etwa 5 Gew.-$6, z.B. etwa 1,5 Gew.-%, Wasser erhält. Während die Körnchengröße während der Trocknungsstufe fast gleich bleibt, sinkt die Dichte des Granulats, wenn Wasser davon entfernt wird. Es ist Je-
• doch selbstverständlich, daß die endgültige Dichte eines Granulats bei einem bestimmten Wassergehalt primär durch die Granulatformulierung geregelt wird.
209834/0664
-1*- 220H84 3
Die erfindungsgemäßen Granulatprodukte besitzen eine Größe und Dichte, die nach Belieben geregelt werden kann, wenn sie auch gewöhnlich im Bereich von etwa 0,5 bis 4 mm und etwa 0,2 bis 0,5 g/ml liegt, und sind zur Verteilung durch eine Verteilungsvorrichtung anstelle von ähnlichen Körnchen, die sich von Seggetorf ableiten, geeignet.
Die erfindungsgeraäßen Granulatprodukte finden einen weiten Verwendungsbereich. So können die Körnchen, in die während ihrer Herstellung Düngemittel und/oder Agrochemikalien einverleibt worden sind, direkt auf das Land aufgebracht werden. Wo die Körnchen nur Torf enthalten, können diese einer beliebigen nachfolgenden Nachbehandlung unterworfen werden, die sie ■für die beabsichtigte Endverwendung geeignet macht. So wird ein hitzeempfindliches Material, z.B. eine Agrochemikalie, mit den Körnchen besser nach deren Bildung als während ihrer --Bildung ^kombiniert.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, bei denen sich alle Teile und Prozentsatzangaben auf das Gewicht beziehen, falls nicht anders angegeben.
Beispiel 1
-Roher Sphagnumtorf mit einem pH-Wert von 3,2, einem Aschegehalt von 2,0% und einer Trockschüttdichte von 0,09 g/ml wurde anfänglich vermählen, wobei man grob zerteilten Torf mit Teilchen mit einer Größe von weniger als 9 mm erhielt. Dieser grobe "Torf wurde dann in einer Hammermühle, die mit einem Sieb mit stabförmigen öffnungen (0,75 mm) ausgestattet war, gemahlen. Der grobe Torf, der in die Hammermühle gegeben wurde, besaß einen Wassergehalt von 35%. Der fein gemahlene Torf aus der Hammermühle ergab die folgende Siebanalyse:
209834/0664
V 220H84 10
Lichte Siebmaschen Durchfallende Teil
weite in mm chen in %
1,4 98 '
0,85 97,4
0,5 92,7
0,25 59,4
0,15 - 25,8
16,0 Teile
8,1 Teile
8,0 Teile
32,A Teile
14,0 Teile
19,5 Teile
Der fein gemahlene Torf wurde dann mit den folgenden Bestandteilen
Torf (Trockengewicht) Monoammoniumphosphat -Kaliumsulfat
Ammoniumsulfat .._. Harnstoff
Sand
in einem Eirich-Mischer vermischt, wobei Wasser (10 Teile) auf die sich bewegende Mischung gesprüht wurde.
Nach einer Granulation von 4 Minuten bei Raumtemperatur hatten sich aus der Mischung Körnchen gebildet, die durchschnittlich 1,3 mm im Querschnitt groß waren, eine Dichte von 0,61 g/ml und einen Wassergehalt von 28,5 Gew.-% besaßen. Die feuchten Körnchen wurden dann auf einem Laufbandtrockner, über den Luft von 860C geblasen wurde, verteilt. Nach 35 Minuten war der Feuchtigkeitsgehalt der Körnchen auf 2% zurückgegangen, wobei man harte sandige Körnchen erhielt, die im Durchschnitt einen Durchmesser von 1,3 mm, eine Dichte von 0,4 g/ml und einen Düngemittelgehalt von 14 Gew.-# an N, 4 Gew.-$S an PpOc und 4 Gew.-% an K«0 besaßen. Diese Körnchen wurden aus einer Verteilvorrichtung mit praktisch derselben Geschwindigkeit verteilt, wie Körnchen mit praktisch derselben Größe und Dichte, die aus Seggetorf mit einem pH-Wert von 4,9» einem Aschegehalt
209834/0664
von 6,5% und einer Trockenschüttdichte von 0,12 g/ml hergestellt wurden. Die Körnchen aus Seggetorf enthielten 35 Gew.-?6 Torf im Vergleich zu einem Torfgehalt der erfindungsgemäßen Körnchen von 16%.
Vergleichsweise wurde die feine Zerkleinerung des Torfes weggelassen, und Körnchen wurden unter Verwendung des groben Sphagnumtorfes hergestellt, wobei die Siebanalyse ergab, daß ■80% eine Teilchengröße von weniger als 9 mm, 55% über 3»2 mm und nur 11% von weniger als 0,5 mm besaßen. Ein direktes Ersetzen des Seggetorfes mit diesem groben Sphagnumtorf ergab Körnchen mit einem Durchmesser von 1,3 mm und einer Dichte von 0,2 g/ml. Diese wurden bei etwa 40% der Geschwindigkeit der Seggetorfkömchen verteilt. Die Zusammensetzung wurde dann durch Verminderung des Torigehalts der Körnchen eingestellt, um Körnchen zu erhalten, die praktisch dieselbe Größe und Dichte wie die Seggetorfkömchen besitzen. In diesem Fall betrug jedoch die Verteilungsgeschwindigkeit nur 45% der j engender Seggekörnchen.
Ferner wurden vergleichsweise durch das obige Verfahren unter Verwendung von Sphagnumtorf, der zu fast derselben Größe wie der Seggetorf ,d.h. 100% weniger als 3 mm, vermählen wurde, Körnchen hergestellt. Die Granulationsbedingungen und Zusammensetzung wurden derart gewählt, daß ein Granulat mit derselben Größe und Dichte wie mit den Seggetorfkömchen erhalten wurde.In diesem Falle betrug der Torfgehalt 16% und die Verteilungsgeschwindig-. keit nur 48% von derjenigen der Seggetorfkömchen.
freispiel 2
Der Verfahren von Beispiel 1 wurde in einem technischen Maßstab über einen Zeitraum von Wochen unter Verwendung von Sphagnumtorf von zwei verschiedenen Herkunftsstätten wiederholt. Obwohl die Düngemittelkomponenten bei denselben Werten wie in Beispiel 1 gehalten wurden, war es natürlich notwendig, den Torf- und Sandgehalt über die Nominalwerte von 16 bzw. 19,5% zu variieren, um Abweichungen der Dichte des verwendeten Torfes
209834/0664
auszugleichen. Der Sphagnumtorf besaß die folgenden Eigenschaften :
pH-Wert Aschegehalt Trockenschütt-
dichte g/ml
3, 0-3, 2 1 ,8-2, 2 o, 096-0, 112
3, 0-3, 2 1 ,5-2, 0 o, 065-0, 088
Torf A
Torf B
Die aus diesem Torf hergestellten Körnchen besaßen praktisch dieselbe Größe und Dichte und praktisch dieselbe Verteilungsgeschwindigkeit wie ein Seggetorfgranulat.
209834/0664

Claims (4)

  1. 220H84
    P atentansprüche
    Zerkleinerter Torf,dadurch gekennzeichnet,daß wenigstens der Hauptanteil der Torfteilchen eine Größe von weniger als etwa 0,5 mm besitzt,vorzugsweise die Teilchen eine gewichtsdurchschnittliche Größe von weniger als etwa 0,25 mm besitzen^und der Torf mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt:
    a) pH-Wert unter etwa 4,0,
    b) Aschegehalt von weniger als etwa 5,0 Gew.-%,
    c) Trockenschüttdichte von weniger als etwa 0,1 g/ml.
  2. 2. Agglomerierte Torfteilchen umfassendes Torfgranulat, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Hauptanteil der Törfkörnchen eine Größe von weniger als etwa 0,5 mm besitzt, vorzugsweise die Teilchen eine gewichtsdurchschnitt-
    . liehe Teilchengröße von weniger als etv/a 0,25 mm besitzen und der Torf mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt:
    a) pH-Wert unter etwa 4,0,
    b) Aschegehalt von weniger als etwa 5,0 Gew.-%,
    c) Trockenschüttdichte von weniger als etwa 0,1 g/ml;
    wobei das Granulat gegebenenfalls auch ein Düngeraittelmaterial, das in situ hergestellt worden sein kann, und vorzugsweise in einer Menge von etwa 40 bis 96 Gew.-%, bezogen auf das Trockengesamtgewicht des Granulats, anwesend ist, und gegebenenfalls auch ein Streckmittel enthält.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung eines Torfgranulate nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Material, welches zer kleinerten Torf und gegebenenfalls ein Streckmittel und/oder ein Düngemittelmaterial enthält, das in situ hergestellt worden sein kann, vorzugsweise durch eine Trommelbehandlung oder Bewegen bzw. Rühren des Materials in Gegenwart von Wasser,vorzugsweise in einer Menge von etwa 10 bis 50 Gew.-#
    209834/0664
    des Trockengewichts des Materials, granuliert und danach getrocknet wird, wobei das Trocknen vorzugsweise ohne relative Bewegung zwischen den Körnchen durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung eines Torfgranulats nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Torfgranulat einer Behandlung unterworfen wird, bei der eine Agrochemikalie oder ein Düngemittelmaterial auf das Granulat, nachdem es hergestellt worden ist, aufgebracht wird.
    209834/0664
DE19722201484 1971-01-15 1972-01-13 Torfteilchen aus Sphagnumtorf Expired DE2201484C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB204271A GB1357001A (en) 1971-01-15 1971-01-15 Fertilizers

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2201484A1 true DE2201484A1 (de) 1972-08-17
DE2201484B2 DE2201484B2 (de) 1980-04-10
DE2201484C3 DE2201484C3 (de) 1980-12-11

Family

ID=9732593

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19722201484 Expired DE2201484C3 (de) 1971-01-15 1972-01-13 Torfteilchen aus Sphagnumtorf

Country Status (9)

Country Link
BE (1) BE777890A (de)
DE (1) DE2201484C3 (de)
DK (1) DK141659B (de)
FR (1) FR2121686B1 (de)
GB (1) GB1357001A (de)
IE (1) IE35962B1 (de)
IT (1) IT948026B (de)
NL (1) NL172049C (de)
SE (1) SE7200434L (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3307768A1 (de) * 1983-03-04 1984-09-06 Torfstreuverband Gmbh, 2900 Oldenburg Verfahren und mittel zur gewinnung unkrautfreier torfprodukte

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0070057A3 (de) * 1981-07-09 1984-02-22 FISONS plc Agglomerierte Torfteilchen und Verfahren zur Herstellung
FR2900923B1 (fr) * 2006-05-11 2008-12-05 Ct Valorisation Ind Agro Resso Procede d'obtention d'un substitut a la tourbe
FR3053330B1 (fr) * 2016-06-30 2020-03-20 Agaris Belgium Procédé de fabrication d’un terreau et d'assortiment de terreaux, terreau et assortiment de terreaux et leur utilisation
BE1024181B1 (nl) * 2016-06-30 2017-11-29 Greenyard Horticulture Belgium Werkwijze voor het vervaardigen van een potgrond en assortiment van potgronden, potgrond en assortiment van potgronden, en gebruik daarvan
CN110423163A (zh) * 2019-09-03 2019-11-08 河北农业大学 一种玉米用缓控释肥

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3307768A1 (de) * 1983-03-04 1984-09-06 Torfstreuverband Gmbh, 2900 Oldenburg Verfahren und mittel zur gewinnung unkrautfreier torfprodukte

Also Published As

Publication number Publication date
GB1357001A (en) 1974-06-19
DE2201484C3 (de) 1980-12-11
BE777890A (fr) 1972-07-10
NL172049C (nl) 1983-07-01
IE35962L (en) 1972-12-15
NL7200579A (de) 1972-07-18
FR2121686B1 (de) 1975-08-29
IE35962B1 (en) 1976-07-07
FR2121686A1 (de) 1972-08-25
DK141659B (da) 1980-05-19
DE2201484B2 (de) 1980-04-10
DK141659C (de) 1980-10-20
IT948026B (it) 1973-05-30
SE7200434L (de) 1972-07-17
NL172049B (nl) 1983-02-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112012001398T5 (de) Düngemittelzusammensetzung, die faserförmiges Material für eine erhöhte Partikelintegrität enthält
DE102017010084A1 (de) Verfahren zur Herstellung polyhalithaltiger Düngemittelgranulate
WO2019086061A1 (de) Verfahren zur herstellung kalium, magnesium und sulfat enthaltender granulate
DE102017010086A1 (de) Granulate, enthaltend Polyhalit
DE2201484C3 (de) Torfteilchen aus Sphagnumtorf
DE821946C (de) Verfahren zur Herstellung von granulierten humushaltigen Duengemitteln aus Klaerschlamm
DE102017010085A1 (de) Verfahren zur Herstellung kalziniert-polyhalithaltiger Düngemittelgranulate
DE887049C (de) Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Duengemitteln
DE2748152A1 (de) Verfahren zur herstellung von granuliertem kieserit
DE3235523A1 (de) Duengemittelzusammensetzungen, verfahren zu deren herstellung und verfahren zu deren verwendung
DE2445872A1 (de) Zusammensetzung mit einem hohen gehalt an einer azidverbindung und verfahren zu ihrer herstellung
DE1592751A1 (de) Verbesserte Duengemittelmischungen und Verfahren zur Herstellung derselben
DE102015119480A1 (de) Düngemittelmischung und Verfahren zu deren Herstellung
DE1592609B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines granulierten, schwefel und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels
DE3623104C2 (de)
DE1592666C (de) Verfahren zur Herstellung von granulierten, stickstoffreien Düngemitteln
DE883608C (de) Verfahren zur Behandlung von Duengemitteln
DE1467399C (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von granulierten Dreifachsuperphosphatdüngemitteln in lagerungsbeständiger Form
DE1930194A1 (de) Kaliduengergranulat
DE2156914A1 (de) Verfahren zur Herstellung kornformiger Massen zur Anwendung in der Landwirtschaft und im Gartenbau
DE1592603A1 (de) Verfahren zur Herstellung Harter und abriebfester Duengemittel-Granulate
DE2931949A1 (de) Klaerschlamm-mineral-mischduenger
DE1592809C (de) Verfahren zur Herstellung von granulier ten Mischdungemitteln
DE1767784A1 (de) Verfahren zur Herstellung koerniger Produkte
DE1131241B (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee