DE219899C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16F—SPRINGS; SHOCK-ABSORBERS; MEANS FOR DAMPING VIBRATION
- F16F15/00—Suppression of vibrations in systems; Means or arrangements for avoiding or reducing out-of-balance forces, e.g. due to motion
- F16F15/30—Flywheels
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Motorcycle And Bicycle Frame (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 219899 KLASSE ArIh. GRUPPE
JOHN WILLS CLOUD in LONDON.
Massen herrühren.
Die Erfindung will Schwingungen und Spannungen, welche bei der Umdrehung von
Achsen, Schiffsschrauben in den sich drehenden Teilen der Turbine auftreten können, vermeiden
oder doch vermindern. Es ist bekannt, daß bei Änderung der Richtung der Drehachse
einer sich drehenden Masse eine ablenkende Koppel auftritt, die von der Geschwindigkeit
der Richtungsänderung, vom Trägheitsmoment und von der Winkelgeschwindigkeit der umdrehenden Masse abhängt. Diese
ablenkende Koppel mag man die gyroskopische Koppel nennen, da die auftretenden Erscheinungen
an Instrumenten klargestellt werden, welche man Gyroskope nennt. Der Deutlichkeit
wegen möge ein Gyroskop kurz beschrieben werden. . · ■
Das Gyroskop trägt einen Schwungkörper, welcher um eine horizontale Achse α drehbar
ist, und ist so angeordnet, daß dieser Körper sich mit seinem Traggestell urn eine zweite
horizontale Achse, b senkrecht zu α drehen kann und dies wieder in der Weise, daß das
Gestell mit der Achse b sich um eine vertikale Achse c drehen kann, die deshalb senkrecht
zur Ebene von α und b ist. Dreht sich der Schwungkörper um seine Achse α im Sinne,
des Uhrzeigers, von einem Auge betrachtet, das sich in der Ebene von α und b befindet und
längs der Achse α hinblickt, und ist gleichzeitig während dieser Drehung der ganzen
Masse eine zweite Drehung um die senkrechte Achse c im Sinne des Uhrzeigers, wenn beobachtet
wie zuvor, gegeben, so wird eine Drehung um die Achse b in solcher Richtung
hervorgerufen, daß das Ende von a, welches vom Auge in der Ebene von α und b am entferntesten
liegt, sich niederwärts bewegt. Diese dritte Drehung nennt man Präzession;
sie geht in umgekehrter Richtung vor sich, wenn eine der beiden Drehungen um die
Achse α oder b sich umkehrt.
Falls mechanischer Antrieb für eine Drehung um die Achse α im Gyroskop vorhanden
ist, und eine zweite Drehung ähnlich der um die Achse c durch den Wechsel in der Richtung
des Fahrzeuges eintritt, so ist, falls sich der Präzession um die Achse b Widerstand
entgegensetzt, ein bestimmtes Drehmoment vorhanden, welches strebt, solche Präzession
hervorzubringen, und zwar immer um eine Achse senkrecht zur Ebene der Achsen a
und c. Dabei ist die Größe der Koppel bekannt, wenn die maßgebenden Größen gegeben
sind, nämlich die Massen M, welche sich um die Achse α drehen, deren Winkelgeschwindigkeit
w, der Gyrationsradius r und die Winkelgeschwindigkeit α um die Achse c.
Nimmt man nun an, daß eine zweite Masse M1 um die Achse α sich drehe, so wird
die Gesamtkoppel, welche eine Drehung um die Achse b hervorzubringen bestrebt ist, und
die von beiden sich drehenden Massen herrührt, der Summe beider Koppeln gleich sein.
Wenn man jetzt die Massen und ihre Tragheitsmomente und die Geschwindigkeiten so
wählt, daß M w r2 = M1 w1 r2 ± und eine von
ihnen sich in umgekehrter Richtung zur anderen drehen läßt, so ergibt sich offenbar für
die Gesamtkoppel
M w r 2 α — Mw1 r2 x α = ο,
ά. h. es tritt kein Drehmoment auf, welches das Bestreben hat, eine Drehung um die
Achse b hervorzurufen. Die beiden Massen
ίο heben sich in der Tat für diese Wirkung vollständig
auf.
Bei Fahrzeugen ist es häufig nötig, die ablenkenden Kräfte durch gleiche ablenkende
Kräfte auszugleichen, wie bei der Gleichgewichtserzeugung der hin und her gehenden
Massen durch gleich wirksame Massen, die ,sich in entgegengesetzter Richtung bewegen.
■ Es ist auch wichtig, daß die sich entgegengesetzt drehenden Massen so zueinander in
Beziehung" stehen, daß eine starre Verbindung zwischen ihnen besteht, wenn sie seitlich getrennt
werden, um die sich ändernden Gleichgewichtskoppeln zu übertragen, ohne Erzitterungen
im Gestell der Maschine hervorzurufen. Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die Notwendigkeit, das Gestell starr zu
halten, entfallen zu lassen, und zwar dadurch, daß man eine Gleichgewichtsniasse auf derselben
Achse (bei verschiedenen Arten der Fahr-
30. bewegung) anbringt, so daß durch die vorkommenden Änderungen in der Richtung der
Bewegung das Fahrzeug keinen Schaden leidet und keine Unannehmlichkeiten und Gefahren
für die Fahrgäste auftreten.
Man hatte früher den gyroskopischen Wirkungen, welche Spannungen in den Lagern
und Schwingungen der Tragteile hervorrufen, keine große Bedeutung beigeschrieben, seit
aber Turbinen mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit für den Schiffsantrieb üblich
geworden sind, hat man diese Wirkungen, welche unter Umständen mit ernsten Folgen
auftreten, näher erforscht. Sie rührt her von den ablenkenden Kräften, die durch Richtungsänderung
der Drehachse der Turbinen und der hiermit verbundenen Teile bedingt werden und die vom Stampfen und Abtreiben
des Schiffes oder von beiden zugleich bei starkem Seegang herrühren. Sowohl das Stampfen
50- als auch das Abtreiben aus der Richtung kann man als präzessionale Bewegung auffassen;
da aber die See selbst die Änderung dieser Bewegungen bestimmt, so erkennt man, daß nur
zufällig oder für Augenblicke die Änderung der Präzession für eine Achse bei dem jeweiligen
Treiben und Stampfen auch zugleich für eine andere Achse richtig ist, und daß die
Präzession für die andere Achse in umgekehrter Richtung liegt. Wenn nun die Präzession
durch äußere Kräfte entweder zurückgehalten oder beschleunigt wird, so entsteht eine Erschütterung
oder zitternde Bewegung in den umlaufenden Massen, die dem nicht ausgeglichenen Winkelmoment zuzuschreiben ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung vermindert oder vermeidet man die Erzitterungen
und die Störungen, die von der Drehung der Achse der Schrauben der Turbinenläuferteile
oder anderer sich drehender Massen herrühren, und die den ablenkenden Koppeln zuzuschreiben
sind, sowie die Erschütterung, welche die gyroskopische Wirkung hervorruft, dadurch, daß andere Massen angebracht sind,
die geeignete Trägheitsmomente besitzen und mit gleicher Drehgeschwindigkeit um dieselbe
Achse angetrieben werden wie die erstgenannten sich drehenden Massen, aber in entgegengesetzter
Richtung, so daß die ablenkende Koppel, die durch die gyroskopische Wirkung der erstgenannten Massen hervorgerufen
wird, ausgeglichen wird, wenn die Richtung der Achse sich ändert. Die Ausgleichsmassen können dieselben Trägheitsmomente
haben wie die Massen, die auszugleichen sind, und alsdann kann die Umdrehungsgeschwindigkeit für beide die
gleiche sein. Es können aber auch die Trägheitsmomente verschieden und die Drehge-*
schwindigkeit entsprechend vergrößert oder verringert sein, bis wieder die ableitende Koppel
erreicht wird, deren Größe nach den oben stehenden Ausführungen bestimmt wurde. Als Ausgleichsmasse kann man ein Schwungrad
oder einen anderen passend gestalteten Körper wählen, der sich in umgekehrter Riehtung
durch ein Zahnradgetriebe dreht. Auch der Läufer eines Elektromotors oder der Läufer
einer anderen Turbine läßt sich für den Zweck verwenden. Die Ausgleichsmassen können zweckmäßig in Kugellagern um die
Achse umlaufen, welche ausgeglichen werden soll. Vorzugsweise sollen Ausgleichsmassen
zwischen jedem Paar Lager angebracht werden, welches Treibmassen, die auszugleichen
sind, trägt, um eine übermäßige Abnutzung der Lager durch eben die Ablenkungskoppeln
infolge der gyroskopischen Wirkung zu vermeiden.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Schiffsschraubenachse
ausgeglichen werden soll; diese Achse 1 trägt
die Schiffsschraube 2 und ist durch eine Anzahl Lager 3 gestützt. Der Antrieb geschieht
durch die Turbine 4 mit den Lagern 5. Die Ausgleichsmasse in der Nähe ·■ der Schiffsschraube
ist mit 6 bezeichnet und läuft in den Kugellagern 7 zwischen den beiden ersten Lagerpaaren. Ihr Antrieb geschieht durch
das Kegelradgetriebe 8, welches so gezeichnet ist, daß es für die Ausgleichsmasse 6 die iao
gleiche Geschwindigkeit wie für die Achse 1, aber in umgekehrtem Sinne ergibt. Es muß
also das Trägheitsmoment des Teiles der Achse und der Schiffsschraube, welche auszugleichen
ist, dem Trägheitsmoment der Ausgleichsmasse gleichkommen. Zwischen der
Turbine und dem zweiten Lager ist zu gleichem Zwecke ein Elektromotor 9 angeordnet,
dessen Läufer 10 eine entsprechende Masse aufweist und in den Lagernii auf der Achse 1
läuft. Dieser Motor ist so einfach als möglieh zu gestalten und erhält seinen Strom von
der Stromquelle des Schiffes oder von einer Batterie aus. Praktisch ist es, den Strom
einem Stromerzeuger zu entnehmen, welcher von der Achse 1 angetrieben wird, so daß ein
Ausgleich für die Geschwindigkeit eintritt. Da der Motor leer läuft, verbraucht er wenig
Energie; seine Geschwindigkeit aber wird so eingerichtet, daß sein Trägheitsmoment bei
dieser Geschwindigkeit die gyroskopische Wirkung des . entsprechenden Teiles der
Achse ι zwischen den Lagern 3 und 5 ausgleicht. Die Turbine selbst und der zugehörige
Teil der Achse wird durch den Turbinenläufer 12, der zweckmäßig in der Auspuffkammer
der Turbine angebracht wird, ausgeglichen. Hierzu eignet sich vorzüglich
die Lavalturbine wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und wegen des bei dieser Geschwindigkeit
auftretenden Minimums von Energie.
Auch kann das Trägheitsmoment klein gehalten werden.
Man hat wohl vorgeschlagen, Dampfschiffe mit zwei Wellen, die durch Dampfturbinen in
umgekehrter Richtung angetrieben werden, auszurüsten, um die gyroskopischen Wirkungen
zu vermeiden, allein was man wollte, wird nicht erreicht, denn die ableitenden Koppeln,
welche in jeder Achse und in den damit verbundenen Massen auftreten, falls die Richtung
der Achse sich ändert, müssen Spannungen in den Lagern der Achse hervorbringen, und die
. Lager müssen genügend stark gehalten werden, um diese Spannungen aufzunehmen. AVenn beide Achsen durch ein genügend
starres Gestell miteinander verbunden sind, dann wird allerdings die gyroskopische Wirkung
in bezug auf das ganze Schiff als nicht mehr vorhanden betrachtet werden können,
aber das ist nicht das Ziel vorliegender Erfindung, welche vielmehr diese starren Verbindüngen
in Wegfall bringen will.
Wünschenswert ist es natürlich, die Gewichte der Ausgleichsmassen so klein zu bemessen,
als dies mit dem Trägheitsmoment möglich ist, d. h. also, es empfiehlt sich hohe
Geschwindigkeit,
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Verminderung der Schwingungen und Spannungen, welche
von der Richtungsänderung der Drehachsen von Wellen und anderen sich drehenden
Massen herrühren, dadurch gekennzeichnet, daß Ausgleichsmassen mit passend gewählten Trägheitsmomenten in
entgegengesetzter Richtung wie die auszugleichende Achse, aber um dieselbe Achse umlaufen, wobei Drehgeschwindigkeits-
und Trägheitsmomente so bemessen sind, daß die gyroskopische Koppel der sich drehenden und auszugleichenden
Achse ausgeglichen wird.
2. Ausführungsform- der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsmasse in Lagern auf der Achse, welche die. auszugleichende
Masse trägt, läuft und von dieser Achse aus durch ein zwangläufiges Getriebe angetrieben
wird.
3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgleichsmasse der Läufer eines Elektromotors benutzt wird.
4. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 für Turbinenantrieb, dadurch
gekennzeichnet, daß als Ausgleichsmasse der Läufer einer anderen Turbine als der der auszugleichenden benutzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE219899C true DE219899C (de) |
Family
ID=480992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT219899D Active DE219899C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE219899C (de) |
-
0
- DE DENDAT219899D patent/DE219899C/de active Active
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