DE2166625B2 - Anlage zum kontinuierlichen Mischen von span- und faserartigen Feststoffen mit Flüssigkeiten - Google Patents
Anlage zum kontinuierlichen Mischen von span- und faserartigen Feststoffen mit FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum kontinuierlichen
Mischen von span- und faserartigen Feststoffen mit Flüssigkeit, insbesondere zum Beleimen von
Spänen, Fasern und Stäuben, insbesondere aus pflanzlichen Produkten, bestehend aus einem relativ kleinvolumigen
Ringmischer mit einer vorgeschalteten Dosiereinrichtung für die Feststoffe und einer Flüssigkeitszugabeeinrichtung
in den Ringmischer.
Aus dem Artikel von G I ä s s e r in der Zeitschrift »Holz«, 1967, H. 11, S. 10 bis 13 sind Anlagen bekannt,
bei denen zwischen einem die Späne volumetrisch dosierenden Austragsbunker und einem Mischer kontinuierlich
arbeitende Bandwaagen vorgesehen sind. Diese Bandwaagen sollen die Gewichtsverschiebungen pro
Volumeneinheit festhalten und entweder durch Rücksteuerung auf den Dosierbunkeraustrag und/oder
durch Veränderung der Leimzugabemenge das Mengen-(Gewichts-)Verhältnis von Span zu Leim konstant
halten. Der Nachteil dieser Anordnung liegt zunächst darin, daß die kontinuierlich arbeitenden Bandwaagen
im staubigen Betrieb vor Verschmutzung nicht schütz- ss bar sind. Da eine Verschmutzung die Nullstellung der
Bandwaage zwar verändert, aber nicht feststellbar ist, ergeben sich bei den für Spangut relativ geringen Brükkenlaslen
der Bandwaagen erhebliche unkontrollierbare Fehleradditionen. Bei einer Bandwaagenbrückenlast ho
von z. B. 1 kg würde eine Verstaubung der Bandwaage von nur 100 g schon einen Fehler von 10% betragen.
Auch die theoretisch gegebene Möglichkeit, die Bandwaage zwecks Nullkontrolle kurzzeitig leerlaufen zu
lassen, verbietet sich praktisch, weil damit auch die '1S
Leim- und Spanzufuhr unterbrochen werden müßte. Insbesondere die Unterbrechung der Spanzufuhr hätte
aber erhebliche Änderungen in der Austragsleistung beim Aus- und Wiederanlauf zur Folge, die zu Ausschlägen
der Bandwaage führen wurden und sich keinesfalls korrekt aussteuern ließen. Bei kleinvolumigen
Mischern würde sich diese Kontrollmöglichkeit darüber hinaus noch durch die während dieser Zeit eintretende
Verringerung des Füllgrades des Mischers verbieten, die einen guten Mischeffekt erheblich beeinträchtigen
kann.
Dazu kommt als weiterer Nachteil, daß die von der Bandwaage veranlaßten Steuerausschläge des Spandosierbunkers
oder der Leimzuführeinrichtung zu unkontrollierten Amplituden führen können, die, sofern sie
überhaupt unmittelbar im Span-Leim-Verhältnis korrigierbar wären, sich aber nicht zeitlich mit der Verweilzeit
der Späne im Mischer abstimmen ließen. Wird beispielsweise von der Bandwaage die Leimmenge für
einen Durchsatz von 4 auf 6 t/h beleimter Späne nachgesteuert, so ist die erhöhte Leimieistung schon im Mischer,
bevor noch die Späne den Mischer erreichen und die im Mischer befindlichen Späne werden überbeleimt.
Beim umgekehrten Vorgang würden die im Mischer befindlichen Späne unterbeleimt. Theoretisch könnte
man diesen Nachsteuereffekt um die mittlere Verweilzeit der Späne verschieben. In der Praxis ist das jedoch
nicht ohne weiteres möglich, da die mittlere Verweilzeit der Späne im Mischer nicht nur von der jeweiligen
Durchsatzmenge abhängig ist, sondern außerdem noch vom Füllungsgrad. Verweilzeitverschiebungen im Verhältnis
1 :15, d. h. ein Verhältnis von minimaler zu maximaler Verweilzeit der Späne im Mischer von 1:15,
kommen in der Praxis durchaus vor.
Aus der Zeitschrift »Chemie für Labor und Betrieb«, 6. Juni 1960, S. 245 und 246 ist eine Anlage zum Mischen
von Superphosphat und Schwefelsäure bekannt. Hierbei wird das Superphosphat von einer Taktwaage
taktweise in eine Förderschnecke eingegeben, die das Superphosphat in einem kontinuierlichen Strom einem
Mischer zuführt. Grundsätzlich muß für unterschiedliche Durchsatzmengen, d. h. unterschiedliche Taktzeiten
der Taktwaage eine Drehzahlregelung der Förderschnecke vorgesehen sein. Die Praxis hat gezeigt, daß
derartige zufriedenstellende Regelkreise bisher nicht gefunden werden konnten.
Aus der DT-AS 11 57 894 ist eine Mischanlage bekannt,
bei der in einem großvolumigen Mischer Mischgutkomponenten vorgemischt und in einem nachgeschalteten
kleinvolumigen hochtourig antreibbaren Nachmischer eine Nachmischung vorgenommen wird.
Aus der DT-PS 11 32 741 ist eine Anlage zum kontinuierlichen
Mischen von Holzspänen mit Leim bekannt, bei der einem Schub- oder Schleudermischer
eine Taktwaage vorgeschaltet ist, die die Holzspäne in einen dem Mischer unmittelbar vorgeschalteten Ausgleichsbehälter
gibt. Wenn dieser Ausgleichsbehälter die Späne in einem kontinuierlichen Strom in den Mischer
geben soll, ist ein erheblicher Regelungsaufwand erforderlich. Im übrigen ist bei derartigen großvolumigen
Mischern die taktweise Zugabe von Feststoffen weitgehend unproblematisch.
Bei einer taktweisen Zugabe der Feststoffe, und zwar insbesondere von Holzspänen bei kleinvolumigen
hochtourigen Mischern, also bei Ringmischern, treten stark schwankende Beleiniungen der einzelnen Späne
auf, da die Verweilzeit der Späne im Ringmischer sehr kurz ist and bei einer taktweisen Zugabe ein solcher
Mischer mit stark schwankendem Füllungsgrad arbeiten würde. Dies hat weiterhin zur Folge, daß in dem
Zeitraum vor Zugabe einer neuen Spanmenge aus einer
Taktwaage der weiterhin zugefQhrte Leim den Mischer stark verschmutzen würde, was zu unmittelbaren Betriebsstörungen
führen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten,
daß Schwankungen des Gewichtsverhältnisses von Feststoffen zu Flüssigkeit weitgehend vermieden werden,
ohne daß hierzu ein aufwendiger Hegelur:gsaufwand erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- ίο
löst, daß zwischen einer als Dosiereinrichtung für die
Feststoffe dienenden Taktwaage und dem Ringmischer ein liegend angeordneter Egalisiermischer mit im Vergleich
zu dem bei einem Arbeitstakt der Taktwaage zugegebenen Feststoffvolumen mehrfach größeren Volumen
vorgesehen ist, dessen Mischwerk mit einer die Feststoffe fluidisierenden Drehzahl angetrieben und
vor dessen Auslaß eine Überlaufwand angebracht ist.
In dem Egalisiermischer wenden die taktweise zugegebenen Späne ohne Regelkreis automatisch allein
durch den Fluidisierungseffekt kontinuierlich verzogen und an den Ringmischer abgegeben. Es wurde gefunden,
daß solche Egalisierungsmischer in weiten Durchsatzbereichen einen auch für Kleinmischer ausreichend
genauen kontinuierlichen Austrag haben trotz portionsweiser Zugabe von zu befeuchtenden Feststoffen,
insbesondere zu beleimenden Spänen. Im Prinzip besitzt jeder kontinuierliche Mischer einen solchen Egalisierungseffekt.
Die Hauptvorteile des Zwischenschaltens eines Egalisiermischers zwischen kleinvolumigem
Ringmischer und Taktwaage treten im Zusammenhang mit der Spanbeleimung in Erscheinung, da in einem solchen
Fall ungleichmäßige Beschickungsverhältnisse von Span zu Leim sich besonders nachteilig auswirken
in einer ungleichmäßigen Beleimung der einzelnen Spanpartikel und in einer starken Verschmutzung des
Mischers. Durch den Überlauf am Ende des Egalisiermischers wird erreicht, daß dieser verhältnismäßig kurz
gebaut werden kann. Bei entsprechender Verlängerung des Mischers könnte ein solcher Überlauf ganz oder
teilweise entfallen.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Egalisiermischer etwa den drei- bis vierfachen Inhalt
des bei einem Arbeitstakt der Taktwaage zugegebenen Feststoffvoluniens hat. Wenn ständig etwa drei bis vier
Füllungen der Taktwaage im Egalisiermischer sind, dann wird ein ausreichend gleichmäßiger Verzug der
taktweise zugegebenen Feststoffmengen zu einem konunuierlichen, dem Ringmischer zugeführten Feststoffstrom
erreicht.
Wenn gemäii einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung im vorderen Bereich des Egalisiermischers
eine Trennwand mit einem unteren Durchgang für die Feststoffe vorgesehen ist, dann werden die taktweise,
d. h. diskontinuierlich dem Egalisiermischer zugegebenen Feststoffe bereits in einem praktisch konstanten
Strom in den eigentlichen Fluidisierungsraum des Egalisiermischers gegeben. Außerdem wird hierdurch
ein Luftstoß bei der Zugabe jeder einzelnen Feststoff-Portion vermieden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
an Han■* der Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung ist ein einem hochtourig umlaufenden
Ringmischer 1 vorgeschalteter Egalisiermischer 2 dargestellt, der ohne Regelelemente automatisch arbeitet.
Der zum Beleimen von Holzspänen dienende Ringmischer I weist einen Mischtrog 3 mit einer in diesem
umlaufenden, hochtourig antreibbaren Welle 4 auf, an der Mischarme 5 befestigt sind. Die Flüssigkeits- und
insbesondere Leimzufuhr erfolgt durch die hohle Welle entsprechend dem Richtungspfeil 6. Der Leim gelangt
durch die hohle Welle und auf dieser angeordnete, radial
abstehende Schleuderrohre 7 in die sich in Form eines Ringes durch den Ringmischer bewegenden Späne.
Eine schematisch angedeutete Waage mit ihrem Mantel 8, einem Wägekübel 9 und einer Zählerkopfanzeigeeinrichiung
10 entleert die ihr gemäß dem Richtungspfeil 11 zugeführten Feststoffe, insbesondere Späne,
unmittelbar in einen Einlauftrichter 12 des darunter befindlichen Egalisiermischers 2. Letzterer besteht aus
einem Trog 13 und einem Mischwerk 14, das über eine Scheibe 15 von einem nicht dargestellten Antrieb angetrieben
wird. Die Drehzahl des Mischwerkes 14 beträgt etwa η = 42,3 : )[Έ. Die taktweise zugegebenen Späne
werden durch das Mischwerk 14 derart fluidisiert, daß am Auslaß 16 des Egalisiermischers 2 keine für den
praktischen Betrieb störenden Ungleichmäßigkeiten im Spanfluß mehr vorhanden sind. In dem Trog 13 ist hierzu
eine Überlaufwand 17 angeordnet, wie sie bei Mischern an sich bekannt ist. Damit die aus der Waage
herunterfallenden Spanportionen keinen Luftstoß bis in den Auslaß 16 hinein ergeben, ist unterhalb des Einlauftrichters
12 eine Trennwand 18 derart von oben nach unten angeordnet, daß deren Unterkante bis in das
Spanpolster hineinragt. Die Leimflottenzugabe gemäß Richtungspfeil 6 und die Spanzugabe über die Taktwaage
können in an sich bekannter Weise gekoppelt sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anlage zum kontinuierlichen Mischen von span- und faserartigen Feststoffen mit Flüssigkeit,
insbesondere zum Beleimen von Spänen, Fasern und Stäuben, insbesondere aus pflanzlichen Produkten,
bestehend aus einem relativ kleinvolumigen Ringmischer mit einer vorgeschalteten Dosiereinrichtung
für die Feststoffe und einer Flüssigkeitszugabeeinrichtung in den Ringmischer, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen einer als Dosiereinrichtung für die Feststoffe dienenden Taktwaage
(8. 9) und dem Ringmischer (1) ein liegend angeordneter Egalisiermischer (2) mit im Vergleich
zu dem bei einem Arbeitstakt der Taktwaage zugegebenen Feststoffvolumen mehrfach größeren Volumen
vorgesehen ist, dessen Mischwerk (14) mit einer die Feststoffe fluidisierenden Drehzahl angetrieben
und vor dessen Auslaß (16) eine Überlauf- ao
wand (17) angebracht ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Egalisiermischer (2) etwa den drei- bis
vierfachen Inhalt des bei einem Arbeitstakt der Taktwaage (8, 9) zugegebenen Feststoffvolumens
hat.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen Bereich des Egalisiermischers
eine Trennwand (18) mit einem unteren Durchgang für die Feststoffe vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712166625 DE2166625C3 (de) | 1971-03-23 | Anlage zum kontinuierlichen Mischen von span- und faserartigen Feststoffen mit Flüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712166625 DE2166625C3 (de) | 1971-03-23 | Anlage zum kontinuierlichen Mischen von span- und faserartigen Feststoffen mit Flüssigkeiten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2166625A1 DE2166625A1 (de) | 1975-01-02 |
DE2166625B2 true DE2166625B2 (de) | 1975-10-23 |
DE2166625C3 DE2166625C3 (de) | 1976-05-26 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19743470A1 (de) * | 1997-10-01 | 1999-04-08 | Buehler Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Vorkonditionieren des in einem Extruder zu verarbeitenden Produktes und dgl. |
DE102006048134A1 (de) * | 2006-10-10 | 2008-04-17 | Mann + Hummel Protec Gmbh | Zufuhrvorrichtung für eine oder mehrere Komponenten eines rieselfähigen Aufgabegutes zu einer Verarbeitungsmaschine |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19743470A1 (de) * | 1997-10-01 | 1999-04-08 | Buehler Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Vorkonditionieren des in einem Extruder zu verarbeitenden Produktes und dgl. |
DE102006048134A1 (de) * | 2006-10-10 | 2008-04-17 | Mann + Hummel Protec Gmbh | Zufuhrvorrichtung für eine oder mehrere Komponenten eines rieselfähigen Aufgabegutes zu einer Verarbeitungsmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2166625A1 (de) | 1975-01-02 |
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Legal Events
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