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Sie haben jedoch einen gemeinsamen Nachteil: Sie sind nicht zu einem
umfassenden gemeinsamen Sy-
stem zu vereinen. Der Fachmann muß Klingelanlage,
Sprechanlage, Antennenanlage, t'berwachungs- und Alarmanlage getrennt installieren
und oftmals sogar getrennte Installationsschächte vorsehen. Es ist eine Vielzahl
von Kabeln und Drähten erforderlich, die in ihrer Zahl schlecht überschaubar sind.
Eine Erweiterung derartiger Anlagen ist praktisch nicht möglich.
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Zur teilweisen Behebung dieser Mängel hat man Lösungen entwickelt,
die es gestatten, mit einer in gewissem Maß verringerten Anzahl von Leitungen mehrere
Informationen zu übermitteln. Derartige Anlagen sind z. B. Kombinationen aus Klingel,
Türöffner und Türsprechanlage. Auch diesen Anlagen ist der Nachteil eigen, daß zu
jeder Wohneinheit eine verschieden große Anzahl von Leitungen verlegt werden muß.
Eine Erweiterung auf die Übermittlung anderer Informationen ist so gut wie ausgeschlossen;
Türfernsehanlage und Gemeinschaftsantennen-Anlage erfordern ein separat zu verlegendes
Leitungsnetz. Andere Arten von Informationsübertragung, z. B. Einbruchssicherungsanlagen,
Rufanlagen, Personensuchanlagen, Briefkastenmelder und Ableseeinrichtungen haben
bisher keinen Eingang in die gegenwärtige Art der Signalübermittlung in Gebäuden
gefunden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anlage zu schaffen, die
es gestattet, die Vielzahl der gegenwärtig bekannten Informationsarten innerhalb
von Gebäuden über eine gemeinsame Kabelanordnung aus gleichartig aufgebauten Signalleitungen
zu übertragen und ohne größere Schwierigkeiten eine Erweiterung auf zukünftig hinzukommende
Informationsarten zu ermöglichen. Dabei soll die Anzahl der notwendigen Leitungen
geringer sein als die Anzahl der angeschlossenen Wohneinheiten.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß als Signalleitungssystem
zur Verbindung wenigstens einer Wohneinheit mit wenigstens einer gemeinschaftlich
genutzten Einrichtung oder wenigstens einer weiteren Wohneinheit ein Kabel mit gleichbleibender
Zahl von Adern oder eine gleichbleibende Anordnung mehrerer Leitungen und/oder Kabeln
vorgesehen ist und daß jede Wohneinheit und die gemeinschaftlich genutzte Einrichtung
parallel an das Signalleitungssystem angeschlossen sind.
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Die Anlage kann so optimiert werden, daß die Adernzahl des Signalleitungssystems
kleiner als die Anzahl der Wohneinheiten und/oder kleiner als die Anzahl der voneinander
unabhängigen Informationssignale ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung der Anlage sind im Signalleitungssystem
wenigstens ein Koaxialkabel, eine Anzahl Steuerleitungen und wenigstens eine Leitung
zur Stromversorgung zusammengefaßt.
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Eine weitere Vereinfachung der erfindungsgemäßen Anlage ist ein nur
aus wenigstens einem Koaxialkabel bestehendes Signalleitungssystem.
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Eine Verringerung der Leitungszahl des Signalleitungssystems kann
durch binäre Kodierung der zu übertragenden Informationssignale erreicht werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Signalleitungen ist eine mechanische
Verbindung von Steuerleitungen und Koaxialkabeln. Hierdurch ergibt sich eine besonders
einfache Installation und ein bei jeder Wohneinheit exakt vorgegebener unverwechselbarer
Anschluß der Signalleitungen.
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Die erfindungsgemäße Anlage soll an Hand der Zeichnungen beschrieben
werden. Es zeigt Fig. 1 erfindungsgemäße Anlage bestehend aus zwei Koaxialkabeln,
Steuerleitungen und Stromversorgungsleitung, Fig. 2 Prinzipschaltbild einer Wohneinheit
nach Fig. 1, F i g. 3 Prinzipschaltbild einer Toreinheit und Zentrale nach Fig.
1, F i g. 4 eine weitere erfindungsgemäße Anlage bestehend aus einem Koaxialkabel,
Steuerleitungen und Stromversorgungsleitung, F i g. 5 Prinzipschaltbild einer Wohneinheit
gemäß Fig. 4, Fig. 6 Prinzipschaltbild einer Toreinheit und Zentrale mit Netzteil
gemäß Fig. 4, Fig. 7 eine weitere erfindungsgemäße Anlage, die nur aus einem Koaxialkabel
besteht, F i g. 8 Prinzipschaltbild einer Wohneinheit gemäß Fig. 7, Fig. 9 Prinzipschaltbild
einer Toreinheit mit Zentrale gemäß Fig. 7, Fig. 10 eine Kabelanordnung des Signalleitungssystems
bestehend aus Koaxialkabeln und Leitungen zur rationellen Durchführung der Stockwerks-Verdrahtung.
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Das erfindungsgemäße Signalleitungssystem überträgt alle Informationssignale
vom untersten Stockwerk bis zum obersten Stockwerk stets über eine gleiche Anzahl
von Leitungsadern. Die Anzahl der zu Steuerzwecken benutzten Adern ist hierbei geringer
als die Anzahl der angeschlossenen Wohneinheiten. Im folgenden werden drei Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Anlage beschrieben: In Fig. 1 ist das Prinzip eines erfindungsgemäßen
Signalleitungssystems 10, 11, 12, 13 gekennzeichnet, das aus einem Koaxialkabel
10 für eine Gemeinschaftsantennen-Anlage 7, einer Stromversorgungsleitung 11, einer
Anzahl Steuerleitungen 12 und einem Koaxialkabel für Türfernsehen 13 besteht.
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Dieses Signalleitungssystem 10, 11, 12, 13 führt von einer Toreinheit
34 mit einer Zentrale 9 über ein Erdgeschoß 1, einen ersten Stock 2, einen n-ten
Stock 3 in ein Dachgeschoß 4. In jedem Stockwerk ist wenigstens eine Wohneinheit
5 angeschlossen. In der Nähe der Zentrale 9 mit der Toreinheit 34 ist auch ein Stromversorgungsgerät
8 untergebracht. Im Dachgeschoß 4 befindet sich ein Antennenverstärker 6, der an
die meist über Dach befindliche Gemeinschaftsantennen-Anlage 7 angeschlossen ist.
Die Stromversorgung des Antennenverstärkers 6 kann ebenfalls über die Stromversorgungsleitung
11 aus dem Stromversorgungsgerät 8 der Gesamtanlage erfolgen. Eine Anzahl Steuerleitungen
12 übertragen die Informationssignale zwischen der Wohneinheit 5 und der Zentrale
9 mit der Toreinheit 34, sowie zwischen einzelnen Wohneinheiten 5. Wählt man zur
Übertragung der Informationssignale, wie in einer Ausführung der Erfindung vorgesehen,
einen Binärkode, so sind 2 Steuerleitungen für 4 Wohneinheiten, 3 Steuerleitungen
für 8 Wohneinheiten, 4 Steuerleitungen für 16 Wohneinheiten, 5 Steuerleitungen für
32 Wohneinheiten, 6 Steuerleitungen für 64 Wohneinheiten usw.
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vorzusehen. In der Praxis vermindert sich die Zahl der Wohneinheiten
5 jedoch noch dadurch, daß je eine Kombination für Nullage des Systems und einen
Türöffner 39 verlorengeht. So sind für eine Anlage mit einer Klingel 27, dem Türöffner
39, einer Türsprechanlage 36 und einer Torfernsehanlage 22, 35
2
Steuerleitungen für 2 Wohneinheiten, 3 Steuerleitungen für 6 Wohneinheiten, 4 Steuerleitungen
für 14 Wohneinheiten, 5 Steuerleitungen für 30 Wohneinheiten, 6 Steuerleitungen
für 62 Wohneinheiten usw.
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vorzusehen. Weist die Anlage eine zusätzliche Briefkastenanzeige 38
mit Zuordnung zu den einzelnen Wohneinheiten 5 auf, so ist eine weitere Steuerleitung
12 erforderlich. Bei einer Anlage mit einer zentralen Alarmanlage 28 oder einer
Datenübermittlung 29 verringert sich die anschließbare Anzahl der Wohneinheiten
5 um eine Wohneinheit.
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Allgemein gilt: Für zentrale Einrichtungen ohne selektive Einrichtungen
verringert sich die anschließbare Anzahl der Wohneinheiten 5 um eine Wohneinheit.
Bei Einrichtungen mit selektiver Zuordnung, z. B. Sprechanlage, Feuermelder mit
Ortszuordnung, wird eine Leitungsader mehr gebraucht, oder aber es halbiert sich
die anschließbare Anzahl der Wohneinheilten5. Wie man aus diesen Beispielen ersehen
kann, ist bei einer erfindungsgemäßen Anlage eine beträchtliche Einsparung an Signalleitungen
möglich, vcrr allem, wenn mehr als drei Wohneinheiten 5 angeschlossen sind.
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Zu einer derartigen Anlage ist in Fig. 2 das Prinzipschaltbild der
Wohneinheit 5 dargestellt, die für jede Wohnung parallel an das Signalleitungssystem
10,11,12,13 angeschlossen ist. In der Wohneinheit 5 ist gemäß dem dargestellten
Beispiel das Koaxialkabel für die Gemeinschaftsantennen-Anlage 10 direkt mit einem
Rundfunk- und Fernsehgerät 23 verbunden.
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Die Stromversorgungsleitung 11 versorgt alle Geräteeinheiten innerhalb
der Wohneinheit 5, die einen Umsetzer/Rückumsetzer 20, eine Schalteinheit 21, die
Alarmanlage 28, die Datenübermittlung 29, die Glocke 27 und gegebenenfalls einen
Türfernseher 22 umfaßt. Die Steuerleitungen 12 sind an den Umsetzer/Rückumsetzer
20 angeschlossen. Der Umsetzer/ Rückumsetzer 20 setzt einerseits die ankommenden
kodierten Informationssignale in Schaltfunktionen für die Schalteinheit 21 um, andererseits
verwandelt er die aus der Wohneinheit 5 abgehenden Informationssignale in Kodesignale.
Ankommende kodierte Informationssignale steuern nach Rückumsetzung die Glocke 27,
eine Sprechstelle 24, das An- und Abschalten des Türfernsehers 22 und die Alarmanlage
28 ebenso wie die Datenübermittlung 29. Die abgehenden kodierten Informationssignale
werden durch einen Türöffnerkontakt 25, die Sprechstelle 24 und das Signal der Alarmanlage
28, wenn von der Wohneinheit 5 aus ein Alarm gegeben werden soll, gesteuert. Die
Datenübermittlung 29 aus der Wohneinheit 5 übermittelt Informationen über Zählerstand
von Elektrizität- und Gaszählern an einen zentralen Punkt des Gebäudes. Das von
einer Toreinheit 34 ausgesandte Bildsignal für den Türfernseher 22 gelangt über
das separate Koaxialkabel für Türfernseher 13 in die Wohneinheit 5.
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Die zu Fig. 1 gehörige Zentrale 9 mit Toreinheit 34 ist in F i g.
3 dargestellt. Die Zentrale 9 enthält eine Torkamera 35, die mit dem abgehenden
Koaxialkabel für Türfernsehen 13 verbunden ist und ihre Stromversorgung aus der
Stromversorgungsleitung 11 erhält.
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Weiter enthält die Zentrale 9 wiederum den Umsetzer/Rückumsetzer 20,
der zur Kodierung bzw. Dekodierung der Informationssignale dient. Direkt in die
Zentrale 9 gelangen die Informationssignale von der Datenübermittlung 29 sowie von
der eventuell vorhandenen gemeinsamen Alarm anlage 28. Praktisch gesehen ist die
Datenübermittlung 29 des Ölstandes der ÖIbehälter, der Kesseltemperatur, der Heizanlage,
des Wasserstandes oder des Dampfdruckes möglich. Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit,
in der Zentrale 9 Informationssignale über die Raumtemperatur in den einzelnen Wohnungen
aus den Wohneinheiten 5 entgegenzunehmen. Der Umsetzer/Rückumsetzer 20 dient auch
zur Kodierung der von der Toreinheit 34 kommenden Informationssignale. Derartige
Informationssignale kommen von einer Türsprechstelle 36, einem Klingelkontakt 37
und einer Briefkastenanzeige 38. Auf den Steuerleitungen 12 ankommende Informationssignale
betätigen nach Rückumsetzung im Umsetzer/Rückumsetzer 20 den Türöffner 39 und gegebenenfalls
die Torkamera 35.
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Die Türsprechstelle 36 ist ebenfalls mit dem Umsetzer/Rückumsetzer
20 verbunden.
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In F i g. 4 ist das Prinzip eines weiteren erfindungsgemäßen Signalleitungssystems
gezeichnet. Es besteht aus einem von der Gemeinschaftsantennen-Anlage 7 und der
Torkamera 35 gemeinsam benutzten Koaxialkabel 10 aus der Stromversorgungsleitung
11 und den Steuerleitungen 12. Das Signalleitungssystem führt von der Toreinheit
34 mit Zentrale 9, die in diesem Falle mit dem Stromversorgungsgerät 8 verbunden
ist, über das Erdgeschoß 1, den ersten Stock 2, den n-ten Stock 3 in das Dachgeschoß
4. Die Wohneinheiten 5 sind wieder parallel angeschlossen. Der wesentliche Unterschied
gegenüber einer Anlage gemäß Fig. 1 ist die mehrfache Ausnutzung des Koaxialkabels
10. Dadurch ergibt sich ein anderes Prinzipschaltbild der Wohneinheit 5, wie es
in Fig. 5 dargestellt ist. Das Koaxialkabel für die Gemeinschaftsantennen-Anlage
10 führt zunächst zu einer Weiche 51, in der das Signal für das Rundfunk- und Fernsehgerät
23 vom Signal der Torkamera 35 getrennt wird. In Fig. 6 ist die hierzu gehörende
Toreinheit 34 und Zentrale 9 dargestellt, die abweichend von F i g. 3 auch das Stromversorgungsgerät
8 enthalten kann. Die Torkamera 35 ist direkt oder über einen Verstärker 61 mit
dem Koaxialkabel für die Gemeinschaftsantennen-Anlage 10 verbunden. Der übrige Aufbau
entspricht dem in F i g. 3 dargestellten Aufbau.
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Die erfindungsgemäße Anlage kann noch weiter vereinfacht werden.
In Fig. 7 ist ein weiteres Signalleitungssystem einer erfindungsgemäßen Anlage dargestellt.
Bei dieser Ausführung benutzt man nur mehr ein einziges Koaxialkabel 10. Da über
dieses Koaxialkabel auch die gesamte Stromversorgung aus dem Stromversorgungsgerät
8 erfolgt, und der Antennenverstärker 6 einen relativ hohen Stromverbrauch aufweist,
ist es zweckmäßig, das Stromversorgungsgerät 8 in der Nähe des Antennenverstärkers
6 unterzubringen. Eine Einschleusweiche 71 schleuse die erforderlichen Betriebsspannungen
in das Koaxialkabel 10. Da das Koaxialkabel 10 nunmehr alle Informationssignale
überträgt, ist die Wohneinheit 5 gemäß Fig. 8 aufgebaut. Das Koaxialkabel 10 ist
an eine Mehrfachweiche 83 angeschlossen. Ein Ausgang dieser Mehrfachweiche 83 ist
an das Rundfunk- und/oder Fernsehgerät 23 mittels einer Antennenuuführungsleitung
84 angeschlossen. Der Türfernseher 22 ist über eine Zuleitung 86 mit der Mehrfachweiche
83 verbunden.
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Die Mehrfachweiche 83 trennt ankommende Informationssignale ab und
führt sie einem Demodulator 81 zu. Der Demodulator 81 ist mit dem Umsetzer/
Rückumsetzer
20 verbunden. Die abgehenden Informationssignale modulieren einen an den Ausgang
des Umsetzers/Rückumsetzers 20 angeschlossenen Sender 82, der mit einem weiteren
Eingang der Mehrfachweiche 83 verbunden ist. Die Mehrfadlweiche 83 trennt die Stromversorgung
aus dem Koaxialkabel 10 ab. Eine mit dem Stromversorgungsausgang der Mehrfachweiche
83 verbundene Stromversorgungsschiene 85 versorgt alle in der Wohneinheit 5 befindlichen
Geräte mit Strom. Der weitere Aufbau der Wohneinheit 5 entspricht im wesentlichen
dem Aufbau der in Fig. 2 dargestellten Wohneinheit 5.
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Mit einer weiteren Mehrfachweiche 83 ist, wie in Fig. 9 dargestellt,
die Toreinheit 34 und die Zentrale 9 ausgerüstet. Abgehende Informationssignale
modulieren wiederum einen an den Ausgang des Umsetzers/Rückumsetzers 20 angeschlossenen
Sender 82. Ankommende Informationssignale gelangen über die Mehrfachweiche 83 an
den daran angeschlossenen Demodulator 81, dessen Ausgang mit dem Umsetzer/Rückumsetzer
20 verbunden ist. Das von der Torkamera 35 lçommende Signal speist die Mehrfachweiche
83 am Ausgang eines Verstärkers 91 und gelangt auf diese Art in das Koaxialkabel
10. Der übrige Aufbau der Toreinheit 34 und der Zentrale 9 entspricht im Aufbau
dem in Fig. 3 dargestellten Prinzip.
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In einer Anlage gemäß Fig. 1 und F i g. 4 ist es notwendig, Steuerleitungen
12, Stromversorgungsleitung 11 und Koaxialkabel 10, 13 parallel von Stockwerk zu
Stockwerk zu führen. Durch eine erfindungsgemäße Anordnung der Signalleitungen ist
es möglich, die Installation der parallel geführten Signalleitungen wesentlich zu
vereinfachen. Ordnet man, wie in Fig. 10 dargestellt, alle Signalleitungen bandförmig
nebeneinander in unsymmetrischer Weise an, so kann man diese streng geordnet in
die Stockwerksverteiler einführen. Eine Verwechslung beim Anschluß einer derartigen
bandförmigen Leitung ist nahezu ausgeschlossen.