DE2161998C3 - Überspannungsschutz für elektrische Anlagen - Google Patents
Überspannungsschutz für elektrische AnlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schutz elektrischer Anlagen gegen Überspannungen, insbesondere
von Lichtbogen-Ofenanlagen, wobei alle drei Phasen zwischen dem Leistungsschalter und dem
Transformator über Überspannungsableiter geerdet und durch weitere Überspannungsableiter miteinander
verbunden sind. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß in derartigen Ofenanlagen relativ häufig ungewöhnlich
hohe Überspannungen auftreten können, die auf verschiedene
Ursachen zurückzuführen sind. Wird beispielsweise beim öffnen des Leistungsschalters der
Strom schon vor seinem natürlichen Nulldurchgang unterbrochen, so ist in den Induktivitäten des Transformators,
der unterspannungsseitigen Verbindungsleitung zwischen Transformator und Ofen und einer eventuell
vorhandenen Drosselspule eine bestimmte magnetische Energie gespeichert, die zu Abschaltüberspannungen
führt. Die Größe dieser Überspannungen ist etwa proportional der gespeicherten magnetischen
Energie und etwa umgekehrt proportional der Größe der Kapazitäten in dem durch den Leistungsschalter
abgetrennten Anlagenteil.
Auch beim Zuschalten der Ofenanlage mittels des Leistungschalters können Überspannungen auftreten,
die sich aus Ausgleichvorgängen zwischen den im eingeschalteten Stromkreis vorhandenen Induktivitäten
und Kapazitäten ergeben.
ilwar treten die beiden vorgenannten Arten von
Überspannungen in allen elektrischen Anlagen auf, in denen Schalter ohne Dämpfungswiderstände verwendet
werden, jedoch wird der Leistungsschalter einer Ofenanlage im Vergleich zu anderen Stromversorgungsanlagen
relativ häufig betätigt.
Neben den durch Schaltvorgängen bedingten Überspannungen können in Lichtbogen-Ofenanlagen auch
durch Lichtbogenabrisse, die beispielsweise während des Einschmelzvorgangs auftreten können und die zu
plötzlichen Stromunterbrechungen auf der Unterspan-998
nungsseite des Ofentransformators führen. Überspannungen
ausgelöst werden.
Die beschriebenen Überspannungen führen zu hohen Beanspruchungen zwischen dea Phasen und Erde sowie
zwischen den einzelnen Phasen. Damit ein sicherer Beirieb der Ofenanlage gewährleistet ist, kann es daher
erforderlich sein, zum Schutz gegen unzulässig hohe Überspannungen Überspannungsableiter vorzusehen.
Bei einem Überspannungsschutz einer solchen Ofenanlage ist zu berücksichtigen, daß das Übersetzungsverhältnis zwischen Primär- und Sekundärspannung
eines Ofentransformators meist in einem sehr großen Bereich regelbar ist, damit die Sekundärspannung der
jeweils erforderlichen Leistung im Lichtbogenofen angepaßt werden kann. Zu diesem Zweck besitzen die
Ofentransformatoren auf der Oberspannungsseite eine Einstellwicklung, dk mit einem Stuienschaltwerk regelbar
ist Ist die höchste Unterspannung eingestellt so sind die auf der Oberspannungsseite liegenden Einstellwickiungen
ganz ausgeschaltet. Längs diesen freischwingenden Wicklungsteilen können ebenfalls Überspannungen
auftreten, die infolge des großen Regelbereichs erhebliche Werte annehmen können. Ist die
Oberspannungswicklung im Dreieck geschaltet, dann sind für die innerhalb der Regelwickkingen auftretenden
Beanspruchungen die zwischen den Phasen an den obersppnnungsseitigen Transformatorklemmen auftretenden
Beanspruchungen maßgebend. Entscheidend für möglichst kleine Beanspruchungen im Regelteil ist es
daher, daß die Beanspruchungen zwischen den Phasen möglichst klein gehalten werden, was sich dadurch erreichen
läßt daß man die Transformatorklemmen der einzelnen Phasen über Überspannungsableiter miteinander
verbindet
So wird, wie in F i g. 1 dargestellt zum Schutz vor Überspannungen bei derartigen Ofenanlagen bereits
eine Ableiterschaltung verwendet gemäß Fig. 3 der österreichischen Patentschrift 1 84 965, bei welcher alle
drei Phasen der Verbindungsleitung zwischen dem Leistungsschalter 1 und dem Transformator 2 über jeweils
einen Überspannungsableiter 3 geerdet und jeweils zwei Phasen durch weitere Überspannungsableiter 4
miteinander verbunden sind. Die die Phasen verbindenden Überspannungsableiter sind dabei im Dreieck geschaltet
Zwar bietet diese Schaltung einen sehr wirksamen Schutz gegen Überspannungen, sie läßt sich jedoch auf
Grund der dabei erforderlichen Verbindungsleitungen aus räumlichen Gründen nicht immer verwirklichen.
Dies trifft insbesondere bei schon bestehenden Anlagen zu, die nachträglich mit einer solchen Schaltung, wie sie
beispielsweise in F i g. 1 gezeigt ist, versehen werden sollen. Hierbei ist die Verbindung der beiden äußeren
Phasen R und T über den Überspannungsableiter 4 nicht ganz unproblematisch, da die erforderliche Verbindungsleitung
die mittlere Phase 5 kreuzen muß, was oftmals eine komplizierte Leitungsführung erfordert
damit der notwendige Sicherheitsabstand eingehalten wird.
Schwierigkeiten, wie sie bereits im Zusammenhang mit der beschriebenen Schutzschaltung nach F i g. 1 erwähnt
sind, bestehen auch bei einer bereits in der DT-OS 21 08 813 vorgeschlagenen Schutzschaltung, die
für Ofenanlagen bestimmt ist deren Transformator eine Drosselspule vorgeschaltet ist. Hierbei sind parallel
zu jeder Drosselspule je ein Überspannungsableiter vorgesehen, ferner sind alle drei Phasen der Verbindungsleitungen
zwischen der Drosselspule und dem
Transformator über weitere drei Überspannungsableiter
miteinander verbunden. Schließlich ist jede Phase der Verbindungsleitung über je einen Überspannungsableiter
geerdet, so daß für diese Schutzschaltung insgesamt neun Überspannungsableiter erforderlich sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zum Schutz elektrischer Anlagen gegen Überspannungen,
insbesondere von Ofenanlagen, zu erstellen, mit der die aufgezeigten Schwierigkeiten umgangen und euch bereits
bestehende Anlagen nachträglich in wirtschaftlieher Weise gegen Überspannungen wirksam geschützt
werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die zwischen den Phasen liegenden Überspannungsableiter im Stern
geschaltet sind und der Sternpunkt dieser Ableiter weder direkt nocn über Abieiter geerdet ist Dadurch entfällt
die die mittlere Phase kreuzende Verbindungsleitung, die das Potential einer der beiden äußeren Phasen
führt, wodurch sich der gesamte Aufbau der Schutzanordnung wesentlich vereinfacht Fig.2 zei;jt, wie die
erfindungsgemäße Anordnung beispielsweise aufgebaut sein kann. Die drei Phasen R, Sund Γ sind hierbei
über die Überspannungsableiter 3 geerdet, während sie über die im Stern geschalteten Überspannungsableiter
4 miteinander verbunden sind. Der durch die die Phasen verbindenden Ableiter gebildete Sternpunkt ist gegen
Erde isoliert, so daß an jedem dieser Ableiter auch bei einem Erdschluß des Netzes nur die Phasenspannung
ansteht.
Es ist bereits auch eine Schaltung vorgeschlagen woroen (DT-OS 21 44 712), bei der zwischen den Phasen
drei im Stern geschaltete Ableiter liegen. Hierbei liegen jedoch vom Sternpunkt diener drei Ableiter aus
nach Erde noch drei weitere Überspannungsableiter. Überspannungen zwischen Phase und Erde werden
dann jeweils durch die Reihenschaltung eines der im Stern geschalteten und eines vom Sternpunkt nach
Erde geschalteten Ableiters begrenzt. Hinsichtlich einer optimalen Bemessung der Ableiterschaltung bestehen
dann jedoch gewisse Schwierigkeiten. Die zwisehen den Phasen geschal !eten Ableiter sollen nämlich
in erster Linie innere Überspannungen, die durch Schaltvorgänge und Betriebsvorgänge verursacht werden,
begrenzen, während die gegen Erde geschalteten Ableiter zusätzlich auch noch gegen Blitzüberspannungen
schützen sollen. Bei der Bemessung der Ableiter gegen Blitzüberspannungen sind wesentlich höhere
Strornscheitelwerte einzusetzen als bei der Bemessung gegen innere Überspannungen. Da nun bei dieser
Schaltung über die zwischen den Phasen im Stern liegenden Ableiter auch die von den Leitungen nach Erde
abzuführenden Blitzströme fließen müssen, sind die zwischen den Phasen liegenden Ableiter hier sowohl
für die Ströme bei inneren als auch bei Blitzspannunger zu dimensionieren.
Im Gegensatz hierzu sind bei der erfindungsgemäßen Schaltung nach F i g. 2 die im Stern zwischen den
Phasen liegenden Ableiter 4 nur für die Begrenzung innerer Überspannungen zu bemessen, während Blitzströme
nur über die Ableiter 3 nach Erde gerührt werden. Hierdurch können die zwischen den Phasen liegenden
Ableiter ihrer speziellen Aufgabe, nämlich Begrenzung innerer Überspannungen, wesentlich besser
angepaßt werden.
Bei vielen Drehstromanlagen ist die Spannungsfestigkeit zwischen den beiden äußeren Phasen, in F i g. 3
also zwischen den Phasen R und 7^ wesentlich höher als
zwischen den räumlich direkt benachbarten Phasen, also Phase R und 5bzw. Sund Tin F i g.3. Dies ergibt
sich bei Leitungsschienen, Schaltern und sonstigen Geräten mit in einer Ebene angeordneten Leitern zwangsläufig
aus den wesentlich größeren Schlagweiten zwischen den beiden Außenleitern. Eine weitere Vereinfachung
des Überspannungsschutzes ist dann erfindungsgemäß dadurch möglich, daß entsprechend F i g. 3
Überspannungsableiter nur noch zwischen die räumlich benachbarten Phasen, in F i g. 3 also zwischen R und S
sowie Sund T, geschaltet werden.
Wendet man den Erfindungsgedanken nach F i g. 2 bei der obenerwähnten 9-Ableiter-Schaltung an, so erhält
man einen räumlichen Aufbau entsprechend den F i g. 4 und 5. In beiden Anordnungen ist in jeder der
aus drei aufeinandergestellten Ableitern bestehenden Säule zur Isolierung des Sternpunktes der zwischen die
Phasen geschalteten Ableiter 4 jeweils ein Isolator 7 einzufügen. Hierdurch ergibt sich eine relativ große
Bauhöhe.
Ist die für die Ausführung gemäß F i g. 4 und 5 notwendige Bauhöhe nicht verfügbar, so kann bei der
9-Ableiter-Schaltung die Anordnung entsprechend F i g. 6 und 7 aufgebaut werden. F i g. 6 zeigt den räumlichen
Aufbau, F i g. 7 die Schaltung. Hierbei sind die im Stern geschalteten Ableiter 4 waagerecht angeordnet,
die gegen Erde liegenden Ableiter 3 und die parallel zur Drosselspule geschalteten Ableiter 5 stehen senkrecht
übereinander. Bei dieser Anordnung sind je nach den räumlichen Verhältnissen hinsichtlich der drei Ableitersäulen
im Grundriß zahlreiche Varianten denkbar, z. B. können die drei Säulen in einer Reihe nebeneinander,
im Dreieck mit zu einem Punkt zusammenlaufenden Ableitern 4 usw. angeordnet werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Anordnung zum Schutz elektrischer Anlagen gegen Oberspannungen, insbesondere von Lichtbogen-Ofenanlagen,
wobei alle drei Phasen zwischen dim Leistungsschalter und dem Transformator über
Überspannungsableiter geerdet und durch weitere Überspannungsableiter miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Phasen liegenden Überspannungsableiter
im Stern geschaltet sind und der Sternpunkt dieser Ableiter weder direkt noch über Ableiter
geerdet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden räumlich außenliegenden Phasen über je einen Ableiter mit der zwischen ihnen
liegenden Phase verbunden sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß bei Verwendung einer dem
Transformator vorgeschalteten Drosselspule und parallel zu deren Phasen liegenden Ableitem die
gegen Erde geschalteten sowie die parallel zu der Drosselspule liegenden Ableiter (3 und 5, Fig. 7)
senkrecht zu den die Phasen verbindenden Ableitern angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712161998 DE2161998C3 (de) | 1971-12-14 | Überspannungsschutz für elektrische Anlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712161998 DE2161998C3 (de) | 1971-12-14 | Überspannungsschutz für elektrische Anlagen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2161998A1 DE2161998A1 (de) | 1973-06-20 |
DE2161998B2 DE2161998B2 (de) | 1976-05-26 |
DE2161998C3 true DE2161998C3 (de) | 1977-01-13 |
Family
ID=
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