DE2161909A1 - Verfahren zur herstellung von copolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von copolymerisaten

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F220/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F220/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
    • C08F220/10Esters
    • C08F220/12Esters of monohydric alcohols or phenols

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten aus niederen Acrylsäureestern, Methacryl säuremethylester und Acrylsäure in bestimmten Mengenverhältnissen.
  • Es ist bekannt, Gemische aus Acrylsäureestern oder Methacrylsäuremethylester und polymerisierbaren wasserlöslichen Carbonsäuren wie Acryl-, Methacryl-, Malein- oder Fumarsäure in Gegenwart wasserlöslicher Initiatoren und in Gegenwart von Gemischen aus mit Wasser mischbaren Alkoholen und Wasser zu polymerisieren und nach der Polymerisation mit wäßrigen Alkalien oder Ammoniak in klare Polymerisatlösungen zu überführen. Die aus diesen Copolymerisatlösungen erhaltenen Filme sind teils wasserlöslich, teils wasserunlöslich-.
  • Sie werden als Klebstoffe sowie zur Behandlung von Textilien, Leder oder Papier empfohlen (vergl. deutsche Patentschrift.
  • 862 956).
  • Die Produkte der Erfindung unterscheiden sich von den vorgenannten Copolymerisaten durch ihren andersartigen Aufbau, andere Lösungseigenschaften und ihre besseren anwendungstechnischen Eigenschaften.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, alkohollösliche Copolymerisate herzustellen, die einmal nach Zusatz von wäßrigen flüchtigen Alkalien als etwa 3096ige wäßrig-alkoholische Lösungen bei t = 250C eine Viskosität im Fordbecher von < 30 Minuten besitzen und die nach dem Eintrocknen und kurzfristiger thermischer Nachbehandlung bei 50 bis 2000C nichtklebende, wasserfeste und elastische Filme auf den verschiedensten Substraten ergeben oder als Bindemittel für Pigmente, Deckfarben, Pflanzenschutzmittel, Vliese usw. geeignet sind.
  • Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß niedere Acrylsäureester, Methacrylsäuremethylester und Acrylsäure in speziellen Mengenbereichen unter Anwendung spezieller Herstellungsmethoden copolymerisiert wurden.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Estern der Acrylsäuren und ungesättigten, copolymerisierbaren wasserlöslichen Carbonsäuren in Gegenwart von Radikalbildnern bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man 40 - 70 Gew.- eines Acrylsäureesters-mit 1-4 C-Atomen in der Alkoholkomponente, 20 - 40 Gew.-% Methacrylmethylester und 10. 20 Gew.-% Acrylsäure bei 70 bis 1400C in einem Alkohol, der mit Wasser unbeschränkt mischbar ist, in Gegenwart von 0,3 - 3 Gew.-56, bezogen auf eingesetzte Monomere, eines monomerenlöslichen Radikalbildners mit einer Halbwertszeit von 1 Stunde bei 60 - 120°C-copolymerisiert.
  • Die angegebenen Grenzen bezüglich der eingesetzten Monomeren, der Polymerisationstemperatur und des eingesetzten Radikalstarters sind kritisch und kennzeichnend für das Verfahren: Setzt man z.B. mehr als 70 Gew.-% an Acrylesterri ein, erhält man klebrige Filme, die durch bei Raumtemperatur flüchtige wäßrige Alkalien wie Anslorliak, Methylamin, Äthanolamin oder Äthylamin, vorzugsweise Ammoniak, nicht mehr in klare, wäßrigalkoholische Lösungen zu überführen sind Wird weniger als 40 Gew.-% Acrylester im Monomerengemisch eingesetzt, erhält man Filme geringer Liastizität und die Polymerisate sind nicht mehr alkohollöslich. Kompensierend bezüglich der Härte der Polymerisate und Klebfreiheit der Polymerisatfilme wirkt Methacrylsäuremethylester. Allerdings erhält man bei einem Gehalt von mehr als 40 Gew.-% Methacrylsäuremethylester im Monomerengemisch alkoholunlösliche Produkte.
  • Die Acrylsäure vermittelt die Löslichkeit der neutralisierten Copolymerisate in wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Medien.
  • Wird sie in Mengen unter 10 Cew.-%, ;bezogen auf das Monomerengemlsch, eingesetzt, erhält man keine klaren, wäßrigen oder wäßrig-alkoholisciien Polymerisatlösungen und damit verbunden mangelllafte Filmbildung. Bei höheren Einsatzmengen als 20 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, verleiht die Acrylsäure dem Copolymerisat eine zu starke Hydrophilität. Wird die Polymerisationstemperatur von 140°C wesentlich überschritten, erhält man stark verzweigte und anvernetzte Produkte, die unlöslich sind und eine Uberführung des alkoholischen Polymerisatgels in eine wäßrigalkoholische Lösung nicht mehr möglich machen. Führt man die Polymerisation bei deutlich tieferen Temperaturen als 70 0C durch, so erhält man bei schlechter Polymerisatausbeute zähviskose Lösungen, die nur schwer verarbeitbar sind und bei entsprechender Verdünnung mit Wasser oder mit Alkohol nach dem Vergießen und Trocknen nur sehr dünne Filme ergeben.
  • Radikalstarter, die eine Halbwertszeit von 1 Stunde bei <600C und α120°C besitzen, ergeben ungenügende Polymerisatausbeuten und zähviskose, schlect verarbeitbare alkoholische Polymerisatlösungen. Nach dem Versetzen dieser Lösungen mit bei Raumtemperatur flüchtigen wäßrigen Alkalien werden größtenteils heterogene Gemische erhalten, deren Fordbecher-Viscosität nicht mehr gemessen werden kann, d.h.
  • die Produkte sind praktisch nicht einsetzbar. Geringere Mengen an Peroxiden als 0,3 Gew.-, bezogen auf eingesetzte Monomere, wirken sich ähnlich aus, wie tiefe Polymerisationstemperaturen und größere Mengen als 3,0 Gew.-% wie sehr hohe Polymerisationstemperaturen.
  • Unter Acrylestern mit 1-4 C-Atomen in der Esterkette seien verstanden: Acrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester, Acrylsäure-n- und -isopropylester, Acrylsäure-n- und -isobutylester, Acrylsäure-tert. -butylester, vorzugsweise Acrylsäureäthylester, Acrylsäure-n-propylester, Acrylsäuren-butylester.
  • Als Radikalstarter, die eine Halbwertzeit von 1 Stunde bei 60 - 1200C besitzen, seien beispielsweise genannt: 2 ,4-Dichlorbenzoylperoxid tert. -Butylperpivalat, .Iosnonylperoxid, Decanoylperoxid, Lauroylperoxid, Capryloylperoxid, Propionylperoxid, Succinylperoxid, Diacetylperoxid, Benzoylperoxid, tert.-Butylperoctoat, p-Chlorbenzoylperoxid, tert.-Butylperisobutyrat, Mono-tert. - Butylpermaleinat, 3,5,5-Trimethylcyclohexanonperketal, tert.-Butylperacetat, Azodiisobutyronitril, Azodiisovaleronitril, Isopropylpercarbonat, Cyclohexylpercarbonat, vorzugsweise Cyclohexylpercarbonat, Lauroylperoxid, Benzoylperoxid und tert. -Butylperpivalat.
  • Als unbeschränkt mit Wasser mischbare Alkohole werden beispielsweise eingesetzt: Methanol, Äthanol, Isopropylalkohol, tert.-Butylalkohol, Xthylenglykol, Äthylglykol, Diäthylenglykol, Diäthylenglykolmonoäthyläther, Diäthylenglykolmonobutylätiier usw., vorzugsweise Äthylakohol, Isopropylalkohol, Äthylenglykol und Diäthylenglykol.
  • Die Polymerisation des erfindungsgemäßen Monomerengemisches wird vorzugsweise so durchgeführt, daß man den Radikalstarter im Monomerengemisch in der Kälte löst und unter Rühren und Reinstickstoff das Gemisch in das vorgelegte Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch so einträgt, daß sich die gewünschte Polymerisationstemperatur einstellt. Dabei kann nicht die Art des Lösungsmittels, jedoch das Verhältnis von Lösungsmittel zu Monomeren in weiten Grenzen variiert werden. Besonders interessant sind 30 - 80 Gew.-%ige Polymerisatlösungen.
  • Die mit bei Raumtemperatur flüchtigen, wäßrigen Alkalien umgestellten Polymerisatsalzlösungen können auf wertvolle, elastische Filme und Folien verarbeitet werden oder sie können zur Behandlung oder Beschichtung der verschiedensten starren oder flexiblen Unterlagen benutzt werden. Durch eine thermische Nachbehandlung bei 50 - 2000C erhält man wasserfeste und außerordentlich naßwischfeste Produkte. Dabei richtet sich die Nachbehandlungszeit nach der Nachbehandlungstemperatur. Hohe Temperaturen benötigen nur sehr kurze Zeiten, niedrige Temperaturen längere Nachbehandlungszeiten. Die Nachbehandlungstemperatur richtet sich im wesentlichen nach der Temperaturstabilität des gewählten Substrats.
  • So ist es z.B. möglich, mit den erfindungsgemäßen Materialien auf photographische Filme Gleitschichten mit überragender Glätte aufzubringen. Weiterhin können auf photographische Filme Rückschichten gegossen werden, die die Planlage der Filme wesentlich verbessern. Sie können als BindemitteL z.B. für Pflanzenschutzmittel, Pigmente, Lederdeckfarben u.a. verwendet werden und verleihen der gebundenen Materie auf den verschiedensten Materialien eine hervorragende Haftfestigkeit und ausgezeichnete Wasserfestigkeit, die sich durch Einwirkwlg von Licht und Wetter praktisch nicht verändert. Als Bindemittel für Textilien, beispielsweise Wirrfaservliese, eingesetzt, erhält man schnittfeste Vliese mit guter Waschbeständigkeit.
  • Bei der Grundierung des Leders mit den erfindungsgemäßen Polymerisatlösungen erhält man eine ausgezeichnete Narbenverfestigung ohne das Leder nennenswert zu verhärten.
  • Ferner können sie als Beschichtungsmittel für Metalle, Holz, Kunststoffe, Papier und andere natürliche oder synthetische Materialien dienen.
  • Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
  • Beispiel 1: In einem 40 1 rostfreiem Stahlkessel mit Ankerrührer werden 6030 Teile Äthylalkohol vorgelegt, der Reaktionsraum durch Spülen mit Reinstickstoff luftfrei gemacht und unter Rühren bei 1000C innerhalb von 2 Stunden folgende Lösung eingetragen: 8550 Teile Acrylsäurebutylester 6300 Teile Methacrylsäuremethylester 3150 Teile Acrylsäure und 360 Teile Benzoylperoxyd.
  • Die Innentemperatur steigt dabei auf 130 - 135°C aryl. Djach kurzem Nachrühren bei 100°C wird die Endausheute von nahezu 100% erreicht.
  • Die Polymerisatlösung wird nach dem Abkühlen abgelassen und unter Rühren mit 25%igem Ammoniak auf pH 8,5 umgestellt.
  • Man erhält eine klare Lösung, die mit Wasser auf 30% verdünnt wird. Diese zeigt eine Fordbecherviskosität E> mm/ 250C von 1'45".
  • Beispiel 2: Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Mischung aus 10 800 Teilen Acrylsäureäthylester 4 500 Teilen Methacrylsäuremethylester 2 700 Teilen Acrylsäure und 360 Teilen Benzoylperoxyd polymerisiert und verarbeitet. Man erhält eine wasserklare Lösung, die auf 30% mit Wasser verdünnt wird und eine Fordbecherviskosität 6 mm/25°C von 55" aufweist.
  • Beispiel 3: Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 6 030 Teile Isopropylalkohol vorgelegt und folgende Mischung zugetropft: 8 100 Teile Acrylsäurebutylester 6 300 Teile Methacrylsäuremethylester 3 600 Teile Acrylsäure und 180 Teile Benzoylperoxyd.
  • Nach der Polymerisation und Aufarbeitung auf eine 30%ige wäßrige Lösung erhält man eine Fordbecherviskosität 6 mm/250C von 45".
  • Beispiele 4 - 10 / Vergleichsversuche 1 - 5: In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und Tropftrichter wurden 335 Teile Äthylalkohol vorgelegt, unter Rühren und Spülen mit Reinstickstoff auf 780C angeheizt und eine Lösung folgender Zusammensetzung so zugetropft, daß das Reaktionsgemisch kräftig am Rückfluß siedet: 650 Teile Acrylsäureäthylester 250 Teile Methacrylsäuremethylester 100 Teile Acrylsäure und 20 Teile variabler Radikalstarter.
  • Wenn eine Polymerisatausbeute von 100% erreicht ist, wird die alkoholische Polymerisat-Lösung mit wäßrigem Ammoniak in eine 30%ige wäßrige-alkoholische Lösung mit einem pH von 8,5 übergeführt und die Fordbecherviskosität 6 mm 25 0C gemessen.
    Temperatur
    in °C für Vergleichs- Beispiele Vergleichs-
    Halbwert- versuche 4 - 10 versuch 5
    zeit 1 Std. 1 - 4
    Beispiel 1 2 3 4 4 5 6 7 8 9 10 5
    Eingesetzter Radikal-
    starter in Teilen
    Cumolhydroperoxid 147 20
    Di-tert.-Butylperoxid 146 20
    Tert.-Butylhydro-
    peroxid 140 20
    Tert.-Butylperbenzoat 125 20
    p-Chlorbenzoylperoxid 94 20
    Benzoylperoxid 94 20
    Lauroylperoxid 79 20
    Tert.-Butylperpivalat 77 20
    2,4-Dichlorbenzoyl-
    peroxid 73 20
    Isopropylpercarbonat 62 20
    Cyclohexylpercarbonat 60 20
    Acetylcyclohexan-
    sulfonylperoxid 46 20
    100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100
    %Polymerisatausbeute
    0,318 0,366 0,324 0,28 0,22 0,19 0,182 0,125 0,133 0,117 0,114 0,104
    [#] in Äthanol 18' 14' 16' 6' 8' 2'45" 2'30" unmeß
    unmeßbar hoch #
    Fordbecherviskosität
    6 mm / 25°C bar
    hoch
    Beispiel 11: 3 350 Teile Diäthylenglykol werden in einem V4A-Kessel vorgelegt. Der Luftsauerstoff wird sorgfältig entfernt durch dreimaliges Evakuieren und Auffüllen des Reaktionsraumes mit Reinstickstoff. Dann heizt man unter Rühren auf 85 0C an und trägt innerhalb von 4 Stunden folgende Lösung ein: 6 500 Teile Acrylsäureäthylester 2 500 Teile Methacrylsäuremethylester 1 000 Teile Acrylsäure und 275 Teile Benzoylperoxyd.
  • Die Innentemperatur steigt dabei auf 1200C an. Nach Erreichen der Endausbeute von nahezu 100% stellt man mit wäßrigem Ammoniak den pH-Wert auf 8,5 und verdünnt mit Wasser auf 30%. Diese Lösung zeigt eine Fordbecherviskosität 6 mm 25°C von 2'10".

Claims (2)

Patentanspruch:
1. Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Estern der Arylsäuren und ungesättigten, copolymerisierbaren, wasserlöslichen Carbonsäuren in Gegenwart von Radikalbildnern bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man 40 - 70 Gew.'-Sd eines Acrylsäureesters mit 1-4 C-Atomen in der Alkoholkomponente, 20 - 40 Gew.-% Methacrylmethylester und 10 - 20 Gew,-96 Acrylsäure bei 70 bis 1400C in einem Alkohol, der mit Wasser unbeschränkt mischbar ist, in Gegenwart von 0,3 - 3 Gew.-%, bezogen auf eingesetzte Monomere,-eines monomerenlöslichen Radikalbildners mit einer Halbwertzeit von 1 Stunde bei 60 - 1200C copolymerisiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Monomere und Radikalbildner kontinuierlich zu dem auf Polymerisationstemperatur erhitzten Lösungsmittel gegeben werden.
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