DE2158769A1 - Geraeuscharmes auslauf- oder druckminderungsventil fuer fluessigkeiten, insbesondere fuer sanitaere anlagen - Google Patents

Description

Dr.-Ing. Hans F. M u e I I er , 8033 Krailling, Fichtenstr. 17

Geräuscharmes Auslauf- oder Druckminderungsventil für Flüssigkeiten, insbesondere für sanitäre Anlagen

In Auslauf- und Druckminderungsventilen für Flüssigkeiten, die unter einem hohen Druckunterschied arbeiten müssen, treten beim Durchströmen der Flüssigkeit Geräusche auf, die insbesondere in sanitären Anlagen stören und vermieden werden sollten. Unter diesem Gesichtspunkt bezieht sich die Erfindung insbesondere auf Auslauf- und Druckminderungsventile für die Verwendung in sanitären Anlagen.

Die Ursache der Geräusche wird nachstehend anhand der Abb. 1 erläutert. Dort ist, losgelöst von den durch das Ventilgehäuse auferlegten Grenzen und den dadurch bedingten Sekundärströmungen, die Strömungsform der aus dem Ringspalt zwischen Ventilteller a und Ventilsitz b austretenden Flüssigkeit dargestellt. Der scheibenförmige Ringstrahl wird durch turbulente Mischung mit der von den

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Seiten zuströmenden Flüssigkeit in zunehmendem Maße abgebaut. In den turbulenten Wirbel kernen entstehen zunächst mit Dampf gefüllte Hohlräume -kavitation- , welche durch den seitlich unbegrenzten Zustrom von Flüssigkeit ausgefüllt werden. Die dabei auftretenden Geräusche bleiben gering und stören wegen ihrer niedrigen Frequenzen das menschliche Ohr kaum.

Ganz andere Strömungsverhältnisse ergeben sich aber, wenn der W Ringstrahl in einem Verhältnismäßig kleinen Abstand vom Ringspalt

auf die Wand eines Tosraumes c auftrifft, die in Abb. 1 gestrichelt angedeutet ist. Dann wird die Sekundärströmung derart unterbunden, daß die mit Dampf gefüllten Wirbel räume nicht mit Flüssigkeit aufgefüllt werden und an der nahen Wand zusammenstürzen. Dabei entstehen harte unelastische Stöße, die vom Ohr als sehr störende hochfrequente Zischgeräusche empfunden werden. Wirklich störend ist dabei aber nicht so sehr der Anteil dieses Geräusches, der in dem Raum gehört ™ wird, in dem das Ventil installiert ist. Der Benutzer des Ventils

ist ja beim Gebrauch psychisch darauf eingestellt. Überdies wird in dem Raum selbst das Kavitationsgeräusch meist durch das Geräusch übertönt, das im Waschbecken durch das Auftreffen des ausfließenden Strahles verursacht wird. Viel lästiger ist das durch die metallische Rohrleitung ohne wesentliche Dämpfung in benachbarte und entfernte Räume fortgeleitete Geräusch.

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Es ist bereits bekannt, die Geräuschfortpflanzung durch metallische Unterbrechungen zu vermindern. Hierdurch werden aber nur die Folgen, nicht aber die Geräuschquelle selbst bekämpft. Abgesehen davon ist diese Maßnahme umständlich und kostspielig.

Es ist ferner vorgeschlagen worden, durch Vergrößerung des Tosraumes der Sekundärströmung ungehemmten Zutritt zum Ringstrahl zu verschaffen, damit die mit Dampf gefüllten Wirbelräume sicher mit Flüssigkeit aufgefüllt werden, bevor sie an den Tosraumwänden mit starken Druckstössen zusammenstürzen können. Diese Maßnahme vergrößert aber Abmessungen, Gewicht und Herstellungskosten des Ventils. Daher wird aus wirtschaftlichen Gründen der Tosraum in der Rege! nicht so reichlich bemessen, daß günstige Strömungsbedingungen verwirklicht werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Druckstöße im Tosraum auf ein nicht mehr störendes Maß zu verringern, ohne den |# Tosraum unerwünscht groß bemessen zu müssen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die inneren von der Flüssigkeit benetzten Tosraumwände mit einem Werkstoff hoher Elastizität und Schwingungsdämpfung, z. B. Gummi oder Kunststoff, ausgekleidet sind. Die Auskleidung ist in Abb. 2 durch die kreuzschraffierte Schicht¹ d dargestellt. Nunmehr prallen

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die nur teilweise mit Flüssigkeit aufgefüllten Wirbel höh I räume auf Tosraumwände auf, die aus einem hochelastischen und stark geräuschdämpfenden Werkstoff bestehen.

Es braucht nicht unbedingt die ganze von der Flüssigkeit benetzte Innenfläche des Tosraumes mit dem elastischen Werkstoff ausgekleidet zu werden. Auf das Strömungsbild der Abb. 1 verweisend, kann die Auskleidung mit dem gleichen Erfolg auf den von dem Ringstrahl direkt getroffenen Teil des Tosraumes, also auf einen dem Ventil Öffnungsspalt gegenüberliegenden Wandabschnitt beschränkt werden.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß Durchflußventile, deren von der Flüssigkeit benetzte Gehäuseinnenfläche mit Gummi oder Kunststoff ausgekleidet sind, an sich bekannt sind. Hierbei handelt es sich aber um Armaturen, die für Flüssigkeiten, z. B. Säuren, bestimmt sind, welche die metallischen Baustoffe der Armatur angreifen würden. Derartige Armaturen werden vornehmlich in chemischen Betrieben verwendet, in denen eine Geräuschdämpfung keine Rolle spielt. Um die Metallteile des Ventils vor chemischen Angriffen zu schützen, müssen alle von der Flüssigkeit benetzten Innenflächen des Ventils -außer dem Tosraum noch die Zu- und Abflußräume und sogar die beweglichen Ventil teile- mit der Schutzschicht versehen werden. Von der Schutzschicht wird nur verlangt,

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daß sie gegenüber der durch das Ventil strömenden Flüssigkeit chemisch beständig ist. Andere Eigenschaften des Auskleidungs-Werkstoffes, wie z.B. die im Falle der vorliegenden Erfindung wesentliche hohe Elastizität und Schwingungsdämpfung, sind nebensächlich.

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Claims (2)

Patentansprüche

1.) Auslauf- und Druckminderungsventil für Flüssigkeiten, insbesondere für die Verwendung in sanitären Anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren von der Flüssigkeit benetzten Tosraumwände mit einem Werkstoff hoher Elastizität und Schwingungsdämpfung, z. B. Gummi oder Kunststoff, aus- W- gekleidet sind. .

2. Auslauf- und Druckminderungsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung auf einen dem Ventilöffnungsspalt gegenüberliegenden Wandabschnitt beschränkt ist.

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