-
Elektronenblitzgerät für fotografische Aufnahme zwecke 2. Zusatz
zu Zusatz-Patent P 19 34 687.3 (A 808) Die Erfindung betrifft Elektronenblitzgeräte
für fotografische Aufnahmezwecke, bei welchen ein~Teil ihres vom Aufnahmegegenstand
reflektierten Lichts über eine fotoelektrische Meßeinrichtung beim Erreichen einer
einstellbaren Lichtmenge die Blitzröhrenentladung unterbricht, wobei im Entladungskreis-in
Reihe mit der Blitzröhre ein Thyristor angeordnet ist, der gleichzeitig mit der
Blitzröhre gezündet wird, und an dessen Klemmen ein Kondensator mittels eines elektronischen
Schalters anschaltbar ist, der die Spannung am Thyristor mindestens auf die Löschspannung
herabzusetzen vermag, nach Patent P 19 34 687.3.
-
Eine solche Anordnung gestattet die Blitzröhrenentladung zu beenden,
ohne die verbleibende Restladung des Speicherkondensators zu vernichten. Der Thyristor
in Reihe mit der Blitzröhre gestattet die Unterbrechung des Blitzstromes durch einen
kurzen Impuls, und zwar wegen der sehr kurzen Erholzeit des Thyristors im Vergleich
zu einer Blitzröhre.
-
Außerdem genügt die Einleitung einer Impulsspannung, die nur dem Spannungsabfall
des Blitzstromes an dem Thyristor zu entsprechen braucht. Zur Erzeugung dieses Impulses
genügt
demzufolge ein Kondensator mit kleiner Kapazität.
-
Die nicht verbrauchte Energie des Speicherkondensators bleibt nahezu
völlig erhalten.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung und sonstige
weitere Ausgestaltung des Gegenstandes der Hauptanmeldung insofern, als beim Löschen
der Blitzröhre durch Herabsetzung der Anodenspannung des Thyristors auf null oder
auf einen negativen Wert, gleichzeitig eine negative Gatespannung erzeugt wird.
-
Dadurch wird nicht nur verhindert, daß nach dem Löschen die langsam
wieder ansteigende Spannung bis zur Erzeugung der Triggerspannung für den Thyristor
anwachsen kann, sondern es wird auch die Freiwerdezeit abgekürzt, wodurch sich die
Kapazität des Löschkondensators verkleinern und die Wiederaufladezeit verkürzen
läßt.
-
Erfindungsgemäß ist ein zusätzlicher Kondensator über den Thyristor-Zündkondensator
mit der Anode des Thyristors bzw.
-
Löschkondensators und mit der Anode der Schaltröhre verbunden, dessen
Kapazität wesentlich größer ist als die Kapazität des Thyristor-Zündkondensators,
so daß er bei Zündung der Schaltröhre ebenfalls entladen wird, so daß der Triggerkondensator
negativ ausgesteuert wird und am Widerstand eine negative Gatespannung für den Thyristor
erzeugt wird.
-
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
-
Der Speicherkondensator 1 wird vom Wandler 2 aus über die Dioden 3
und 4 aufgeladen. Die Diode 4 trennt den Blitzkreis von dem Löschkreis. Parallel
zum Speicherkondensator 1 liegt ein Spannungsteiler 5,6 zur Entnahme der primären
Zündspannung für den Kondensator 7. Der Auslöser 8 liegt in Reihe mit dem Zündkondensator
7 und der Primärwicklung
9 des Zündtransformators. Beim Schließen
des Kontaktes 8 entlädt der Kondensator 7 über die Primärwicklung des Transformators
9. Die Sekundärwicklung 10 erzeugt die Zündspannung für die Blitzröhre 11.
-
In Reihe mit der Blitzröhre 11 liegt der Thyristor 12.
-
Parallel zum Thyristor 12 liegt einerseits der Widerstand 13, andererseits
die Reihenschaltung eines Kondensators 14 mit einem Spannungsteiler 15,16. Ferner
liegt noch parallel zum Thyristor der Löschkondensator 17 mit dem elektronischen
Schalter 18, der über einen Zündtransformator 19 von der fotoelektrischen Meßeinrichtung
20 gezündet werden kann. Der Löschkondensator 17 benötigt eine wesentlich kleinere
Kapazität als der Speicherkondensator 1. Zwischen dem Kondensator 14 und der Schaltröhre
18 liegt noch ein weiterer Kondensator 21, dessen Kapazität wesentlich größer ist
als die des Thyristor-Zündkondensators 14. Das Triggern des Thyristors 12 erfolgt
durch den Kondensator 14 und den Widerstand 15,16 im Augenblick der Zündung der
Blitzröhre 11. Diese Kombination hat die Auswirkung einer Differentiation, d.h.
-
ein schneller Spannungsanstieg (beim Zünden der Blitzröhre) wird ueber
den Kondensator 14 und den Widerstand 15,16 auf das Gate des Thyristors 12 weitergeleitet.
Ein langsamer Spannungsanstieg (beim Wiederaufladen des Löschkondensators 17) findet
in dem Kondensator 14 einen hohen Scheinwiderstand vor und erzeugt dadurch auch
ein nur schwaches Signal, das nicht zum-Triggern des Thyristors 12 ausreicht.
-
Die Anode des Thyristors 12 und die Kathode der Blitzröhre Ilsind
über den Widerstand 13 mit der Masse verbunden und haben während-der normalen Ruhezeit
das Potential Null.
-
Beim Durchzünden der Blitzröhre 11 steigt dieses Potential schlagartig
an Dieser schnelle Spannungsanstieg wird über den Kondensator 14 auf den Widerstand
15,16 an das Gate des
Thyristors 12 geleitet und zündet diesen.
Der Thyristor 12 beendet dann den Aufbau der Anodenspannung und übernimmt den Blitzstrom.
-
Wenn der Blitzstrom abgeschaltet werden soll, wird die Schaltröhre
18 gezündet. Dabei entlädt sich der Kondensator 17. Dieser Entladestrom ist dem
Blitzstrom entgegengesetzt, und da dieser Strom in diesem niederohmigen Kreis viel
größer sein kann als der Blitz strom, kann der Anodenstrom im Thyristor 12 sogar
kurzzeitig negativ werdefl, Da in diesem Zeitpunkt kein Triggersignal an dem Thyristor
12 anliegt, sperrt dieser. In der Folge steigt jedoch über die Blitzlampe die Anodenspannung
wieder an.
-
Dieser Anstieg erfolgt jedoch durch die Wiederaufladung des Kondensators
17 wesentlich langsamer. Ansich könnte über den Kondensator 14 an dem Widerstand
16 wieder eine Triggerspannung für den Thyristor 12 entstehen. Die Kombination des
Kondensators 14 und Widerstandes 15,16 ist jedoch so bemessen, daß bei dem gegebenen
langsameren Spannungsanstieg keine Spannung an dem Widerstand 16 entsteht, die ausreichen
würde, den Thyristor 12 zu triggern.
-
Durch diese verhältnismäßig einfache Schaltungsanordnung wird also
einmal der Thyristor 12 durch den Blitzstrom bei Beginn der Auslösung getriggert
bzw. gezündet. Weiterhin wird zusätzlich die Triggerspannung beim Löschen des Thyristors
12 auf Null herabgesetzt und ein Wiederanstieg der Triggerspannung auf die Thyristorzündspannung
verhindert. Voraussetzung für die Funktion der Anordnung ist selbstverständlich,
daß der Anodenstrom eine gewisse Zeit null sein muß oder negativ sein muß, und zwar
für die Zeitdauer, die zur Räumung des PN-Übergangs benötigt wird, d.h.
-
für die Dauer der Freiwerdezeit des Thyristors. Dieser Räumvorgang
bzw. die Freiwerdezeit kann abgekürzt werden, wenn das Gate des Thyristors während
dieser Zeit negativ vorgespannt ist. Hierzu dient der Kondensator 21, dessen Kapazität
selir viel größer sein muß als die des Zündkondensators
14. Da
dieser Kondensator 21 an der Anode des Löschkondensators 17 bzw. an der Anode der
Schaltröhre 18 angeschlossen ist, wird er bei der Zündung des Schaltrohres 18 mit
entladen. Sein Entladestrom erzeugt über den Widerstand 16 und damit an dem Gate
des Thyristors 12 eine negative Spannung. Der Widerstand 15 verzögert diesen Vorgang.
Die Höhe der negativen Spannung wird damit in Grenzen gehalten und der Effekt dieser
negativen Spannung steht eine gewisse Zeit an dem Gate des Thyristors 12 an.
-
Der Kondensator 21 übernimmt noch eine weitere Aufgabe.
-
Da beim Löschvorgang der Entladestrom des Kondensators 21 auch den
Kondensator 14 negativ aussteuert, kann kein Triggersignal an dem Thyristor entstehen.
Zufolge der zusätzlich reduzierten Freiwerdezeit kann die Kapazität des Löschkondensators
17 verkleinert werden, d.h. die Energie, die unvermeidbar verlorengeht, wird vermindert
und auch die Wiederaufladezeit des Kondensators 17 wird naturgemäß abgekürzt.