DE2158008A1 - Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolen

Info

Publication number
DE2158008A1
DE2158008A1 DE19712158008 DE2158008A DE2158008A1 DE 2158008 A1 DE2158008 A1 DE 2158008A1 DE 19712158008 DE19712158008 DE 19712158008 DE 2158008 A DE2158008 A DE 2158008A DE 2158008 A1 DE2158008 A1 DE 2158008A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
amide
olefin
azeotrope
ester
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19712158008
Other languages
English (en)
Inventor
David Clinton Oxford Ohio Heckert (V.StA.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Procter and Gamble Co
Original Assignee
Procter and Gamble Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Procter and Gamble Co filed Critical Procter and Gamble Co
Publication of DE2158008A1 publication Critical patent/DE2158008A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/64Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens
    • C07C29/66Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens by addition of hypohalogenous acids, which may be formed in situ, to carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/367Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by introduction of functional groups containing oxygen only in singly bound form
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2601/00Systems containing only non-condensed rings
    • C07C2601/12Systems containing only non-condensed rings with a six-membered ring
    • C07C2601/14The ring being saturated
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2601/00Systems containing only non-condensed rings
    • C07C2601/18Systems containing only non-condensed rings with a ring being at least seven-membered
    • C07C2601/20Systems containing only non-condensed rings with a ring being at least seven-membered the ring being twelve-membered

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

5·£. JUR. DifL-CHSM. WALTER BEH
ALRSD KO:?rEN.£R · NOV.
DR. iüS. DirL.-CH£M. H.-J. WOLFF .
DR. JUR. HANS CHU. BSiL
FKAH:·:Ρϋ!-ίϊ AM AlAiN-HDCHSf Unsere Nr. 17 528
The Procter & Gamble Company Cincinnati, Ohio, V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung vicinaler Glykole durch Umsetzung von Halogenen mit Olefinen. Solche Glykole we'rden als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Carbonsäuren verwendet. Zu diesem Zweck werden die Glykole in einem polaren aprotonischen Lösungsmittel mit Sauerstoff in Gegenwart einer katalytischen Mischung aus einem Kobalt(II)-Salz in Kombination mit einem Peroxyderiv.at auf Basis von Wolfram oder Molybdän, umgesetzt* Diese Glykole können auch als Weichmacher Anwendung finden.
209823/1169
Es ist bekannt, daß die Halogenierung von Olefinen im allgemeinen fast ausschließlich unter Anlagerung an die olefinische Doppelbindung erfolgt und zur Bildung von vicina*- len Dihalogeniden führt. Zur vicinalen Halogenierung von Olefinen ist lediglich erforderlich, das Halogen in der er—' forderlichen Menge dem Olefin zuzuführen. Im Falle.von Chlor wird dies zweckmäßigerweise durch Hindurchleiten des Halogens durch das Olefin oder eine Lösung dossolbon bewirkt. Brom und Jod können zweckmäßigerweise in Anteilen dem Olefin zugesetzt und mit diesem zur Umsetzung gebracht werden. Eine oftmals auftretende Konkurrenzreaktion ist der Ersatz von V/asserstoff im Olefin durch das Halogen. Um diese Konkurrenzreaktion auf ein Minimum zu beschränken, kann die Reaktion in einem Lösungsmittel ausgeführt werden, das als Verdünnungsmittel dient und dabei die Reaktion mäßigt, so daß die einfache Addition des Halogens an die Doppelbindung die vorherrschende ablaufende Reaktion ist. Alternativ kann das Halogen verdünnt werden. Wird. Chlor angewendet, so wird es zweckmäßigerweise mit Luft oder einem Inertgas verdünnt. Brom und Jod können in einem Lösungsmittel gelöst und absatzweise in verdünnter Lösung dem Olefin zugesetzt werden. Üb liehe rweise v/erden sowohl das Olefin als auch das Halogen vor dem Vermischen solcherart verdünnt.
Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Halogenestern, Kaiogenhydrinen und vicinalen Glykolen bekannt. Es unterscheidet sich von der bekannten Halogenierung der Olefine insoferne, als dabei bestimmte Amidlösungsmittel verwendet werden und nicht die Bildung der erwarteten vicinalen Dihalogenide erfolgt, sondern vielmehr Reaktionsprodukte aitstehen, die in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen Halogenhydrine, Halogenester und vicinale Glykole enthalten. Dieses Vorfahren zur Herstellung vicinaler Glykole hat jedoch den Nachtoll, daß ein Toll des Amidlösungsraittola Jo Äquivalent des gebildeten Glykole durch Hydrolyse verlorengeht; dadurch
209823/116 9
ist das Verfahren relativ aufwendig. Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung wird die Halogenierung von Olefinen in aseotropen Lösungsmitteln, wie nachstehend näher dargelegt, ausgeführt, und es werden verbesserte Ausbeuten an Glykölen erhalten, wenn diese Aseotröpe an Stelle der Amideals Reaktionslösungsmittel verwendet werden, insbesondere wenn, langkettige (C^0 und größer) Olefine bei der Glykolbildung eingesetzt werden. (Der Ausdruck "Olefine'1, wie er im Rahmen der Erfindung verwendet wird, umfaßt beliebige Verbindungen, die eine oder mehrere äthylenische Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen aufweisen.) Außerdem können die Amid-Zersetzungsprodukte leicht aus den azeotropen LÖsungsmit« teln,die im Rahmen der Erfindung Anwendung finden, rückgewonnen und die Amide rekonstituiert werden, wobei wirtschaftliche Verluste entfallen.
Demgemäß ist es .ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung, -ein verbessertes Verfahren zur Herstellung vicinaler Glykole zu schaffen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines wirtschaftlichen und wirksameren Mittels für die Umwandlung von Olefinen zu vicinalen Glykolen» Diese und andere Ziele werden durch die vorliegende Erfiadung erreicht, die sich, aus der nachstehenden Beschreibung ergibt* ·
Während der Halogenierung von Olefinen in Gegenwart · von Wasser und AmidlÖsungSßiittein unter Bildung; vieinaler Glykole (siehe Deutsche Patentanmeldung Kr, P 21 32 075.2) werdea die AmidlÖsungsmittel teilweise in ihre Säurö-* und Amiökomponenten zersetzt; Voraussichtlich geht die' Reaktion mit als Zwischenprodukt entstehendem Halogeaid öder Halogen» ester wie folgt vor sich:
R-G-C-R + 3H2O + ...-..--.■■,■■-:.,,-■,■■:-■-,.> R-O^o-E, + SR1COOH ψ
(als liösungs* ΪΜ Öki ~
209823/1109
worin-X Halogene (vorzugsweise Brom und Chlor), die von Fluor verschieden sind, symbolisiert und worin jedes R Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis etwa 25 Kohlenstoffatomen, Aryl (z.B. Phenyl, Kaphthyl, Anthracenyl, Phen'äthyl, Benzyl), Carboxyalkyl (d.h. -(CHg)11^COOH1 worin η 1 bis 25 bedeutet), Alkoxy, Alkylglycerylester, Alkylester, Nitroalkyl, Halogenalkyl, Polyalkoxyalkyl· u.dgl. bedeutet. Das erfindungsgemässe Verfahren umfaßt die Herstellung vicinaler Glykole durch Umsetzung eines Olefins mit einem Halogen und Wasser in Gegenwart eines azeotropen Gemisches eines Amids und einer organischen Säure. Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung werden die Amid-Zersetzungsprodukte aus dem azeotropen. Lösungsmittel aus organischer Säure und Amid durch Destillation der entstehenden Säure und durch mechanische Rückgewinnung des Aminhydrohalogenids gewonnen. Diese Amid-Zer.-■setZungsprodukte können dann miteinander erhitzt werden, um das verlorene Amid wiederherzustellen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt insbesondere ein Verfahren zur Herstellung vicinaler Glykole aus Olefinen, wobei (1) Wasser und ein Olefin in den entsprechenden Verhältnissen in einem azeotropen Gemisch gelöst werden, das ein Amid und eine organische Säure (die vorzugsweise dem Acyl-, rest des Amids entspricht) enthält, und (2) ein Halogen, d.h. Chlor, Brom oder Jod, zu der gemäß (1) erhaltenen !Losung zugesetzt und die Reaktionsmischung bei einer Temperatur von etwa 1000O bis etwa 3000C, vorzugsweise 1600C bis
C, gehalten wird. Die Isolierung.des üProduktes umfaßt die Gewinnung der Amid-zersetzungsprodukte, der Säure, z.B. durch Destillation, Abtrennung des Azeotrops durch Destillation und Gewinnung des Aminhydrohalogenids und GIykols, z.B. durch mechanische Mittel5 trennung des vicinalen Glykols vom Aminhydrohalogenid, z.B. durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel oder durch Destillation; und gegebenenfalls Rückbildung des £midanteils des azeotropen Lösungsmitteis durch Erhitzen des rückgewonnenen Aminhydrohalogenids mit der rückge-wonnenen organischen Säure bei einer Temperatur von etwa 10O0C bis 3Ö0°C. Die allgemeine Reaktion, die bei diesem Verfahren abläuft, kann wie folgt veranschaulicht werdenj
209823/1169
2T58008
L * JR . Säure-Amid- E TR
σ~ο * γ * Ρττ η Azeotrop ^ π(Νλ ρ^~- , -.~
ο0
100- 3000C
worin Xp Halogene (vorzugsweise Brom und Chlor), die von Fluor verschieden sind, symbolisiert, und worin Jeder Rest E für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis etwa 25 Kohlenstoffatomen, Aryl (z.B. Phenyl, Naphthyl, Anthracenyl, Phenyl-, äthyl, Benzyl), Carboxyalkyl (d.h. -(OEL^COOH, worin η 1 bis 25 bedeutet), Alkoxy, Alkylglycerylester, Alkylester, Nitroalkyl, Halogenalkyl, Polyalkoxyalkyl mit 1 bis 25 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen u.dgl. steht. Chlor wird aus wirtschaftlichen Gründen als Halogen besonders bevorzugt.
Die Amidkomponente des azeotropen Lösungsmittels, das im/Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann ein beliebiges aus einer umfangreichen Vielheit von Amiden sein, die die allgemeine Formel E1C(O)NR1E' aufweisen, worin R1 für eine Alkylgruppe mit etwa 1 bis etwa 20 Kohlenstoff atomen, vorzugsweise etwa i bis etwa 6 Kohlenstoffatomen, oder Phenyl steht. Obgleich Amide mit N-H-Bindungen erfolgreich im Rahmen der Erfindung verwendet werden können, werden sie nicht bevorzugt, da als Nebenreaktionsprodukte explosive N-Halogenverbindungen gebildet werden«
Nicht einschränkende Beispiele für N,N-disubstitüierte> Amide, die zur Verwendung als Amidanteil des azeotropen Lösungsmittels geeignet sind, welches erfindungsgemäß verwendet wird, umfassen: Dimethylformamid, Diäthylformamid» Dipropylformamid, Dibutylformamid, Dioctylformamid, Didecylformamid, Dimethylacetamid, Diäthylacetamid, Dipropylaeetamid, Dirnethylpropionamid, Dirnethylbutyramid, Dimethylpen-' tanamid, Dimethyloctanamid, Dirnethyldecanamid, Dipropylpropionamid, Dibutylbutyramid, Dipfopylbutyramia, Dioctyl-
2 0 9 8 2 3/1169
decanamid, Didecyldecanamid, Diphenylacetamid, Diphenylbenzamid, Dimethyleicosanamid, Didecylhexadeeanamid, Dieicosyleicosanamid und Methylphenylacetamid j Dimethylformamid und Dimethylacetamid sind bevorzugt. Beliebige dieser Amida können durch Kondensation der entsprechenden Säure oder des entsprechenden Säurehalogenids mit dem entspre- ' chenden Dialkyl- oder Diarylamin in an sich bekannter Weise hergestellt werden. .
Dio orpfjniöche Säurekompononte des azootropon LösungB-mittels umfaßt Säuren der allgemeinen Formel R1COOH,1 worin R1 Wasserstoff oder die oben angegebenen Reste, ausgenommen Phenyl,· bedeutet. Nicht beschränkende Beispiele für organische Säuren, die zur Verwendung in dem erfindungsgemäß verwendeten azeotropeh Lösungsmittel geeignet sind, umfassen: Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Pentansäure, Hexansäure, Heptansäure, Octansäure, Fonansäure, Decansäure, Tetradecansäure, Eieosansäure, 2-Methylpropionsäure, 2-Methyldecansäure, 4-Ä*thyloctansäure u.dgl.; Ameisensäure und Essigsäure werden bevorzugt.
Viele der oben angeführten Amide und Säuren können in den entsprechenden Anteilen zur Bildung azeotroper Mischungen vereinigt werden, die als Lösungsmittel im Rahmen der Erfindung geeignet sind. Die richtigen Anteile für alle solche Amid-Säure-Kombinationen können mit Sicherheit im Vorhinein nicht'angegeben werden. Azeotrope aus organischer Säure und Amid, die für die Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignet .sind, können jedoch im allgemeinen experimentell ermittelt werden, indem eine Mischung (1 j 1) der Säure und des Amids hergestellt und die Mischung Ms zum Entstehen eines konstant siedenden Zweikomponentensystems (Azeotrop) destilliert wird. Beliebige Azeotrope, die aus entsprechenden Mischungen; der Säuren der Formel B!OOOH und Amiden der Formel R1O(O)HR1R1 hergestellt werden können, worin R1 die
209823/1189
oben angegebene Bedeutung hat, sind im Rahmen der !Erfindung als Lösungsmittel brauchbar. Alternativ sind die Zusammensetzungen vieler azeotroper Säure-Amid-Mischungen, bei welchen die hier beschriebenen Säuren und Amide angewendet werden, bekannt und können durch einfaches Vermischen der Säure und des Amids in den entsprechenden Anteilen .herge^ stellt werden. Die einzige Beschränkung, der die Azeotrope aus organischer Säure und Amid, die im Rahmen der Erfindung angewendet werden, unterliegen, besteht darin, daß das Olefin und Wasser darin löslich sein müssen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen werden Azeötrope, die bei Zimmertemperatur flüssig sind, bevorzugt; Amid-Säure-Azeotrope, welche bei den angewendeten Reaktionstemperaturen verflüssigt werden, können ebenfalls Anwendung finden.
Azeotrope Mischungen, die durch beliebige Kombinationen der oben genannten Amide und organischen Säuren gebildet werden, sind als Lösungsmittel zur Anwendung im Rahmen der Erfindung geeignet. Bevorzugte Lösungsmittelkombinationen sind solche, worin die Säure- und Amidkomponenten derart ßowtihlt sind, daß die" Acyl gruppe der Säure die gleiche ist wie dio Acylgruppe des Amids. Beispielsweise stellt ein azeotropes Gemisch von Essigsäure und Dimethylacetamid ein bevorzugtes azeotropes Lösungsmittel ebenso dar, wie ein Azeotrop aus Ameisensäure und Dimethylformamid*
Nicht einschränkende Beispiele für Kombinationen aus Amid und organischer Säure, die zur Bildung von Azeotropen verwendet v/erden können, welche im Rahmen dej? Erfindung in geeigneter Weise zur Anwendung zu bringen sind, umfassen: Dimethylformamid-Ameisensäure, Dimethylacetamid-Essigsäuro, Dimethylpropionamid-Propionsäure i Diäthyibutanamid-Buttersliure, Dipropyloctanamid-Öctansäure, Diäthylacetamid-Pröpionsäure» .Dioctylforniaai.d-Essigsäure und Diphenylacetamid-Decansäure; besonders bevorzugt sind AzöötrOpe4 welche die
209823/1169 .
Kombinationen Dimethyl ac ο tnmid-JSasißQäurc} und DimothylXormamid-Ameisensäure enthalten.
Olefine, die bei der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung Anwendung finden können, werden nur dadurch beschränkt* daß sie mit der Reaktientmischung,.-die das Azeotrop aus Amid und organischer Säure und Wasser enthält, mischbar sein müssen. Olefine, die 2 bis etwa 102 Kohlenatoffatome, vorzugsweise 5 bis etwa 20 Kohlenstoffatome, aufweisen, sind sämtlich zur Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignet. Solche Olefine können aus beliebigen einer Anzahl bekannter Quellen stammen. Beispielsweise sind Olefine sur Anwendung geeignet, die aus Erdölprodukten destilliert werdenj in gleicher Weise können Alkene, die aus Raffinations.-gasen der industriellen Crackling von Erdöl gebildet werden, ebenso verwendet werden wie Olefine, die durch partielle Hy-* drierung von Acetylenkohlenwasserstoffen gebildet werden« Cyclische Olefine, die etwa 2 bis etwa 20 Kohlenstoffatome aufweisen, vorzugsweise etwa 5 bi,s etwa 8 Kohlenstoff atome, sind ebenfalls zur Verwendung im Rahmen der Erfindung geeig- »et.
Nicht einschränkende Beispiele für Olefine, d,ie erfindungsgemäß halogeniert werden können und vicinale Glykole liefern, umfassen Cyclopenten, Cyclohexen, Cycloocten, Cyc-* •lododecen^ Gyaloeicosen, 1-penten, 2-Penten, Ί-Hexen, 2-Hexen, 5~Hexen, 1-Repten, 2-Hepten, 3»Hepten, 1-Octen, 2-Octen, h-Honen, 2-Honen, 5-Fonen, 4-Uonen, 1-Deeen, 1-Undecen, 1-Dodecen, 2-Bodecen, 5-Bodecen, 4-Podecen, JjMJodecea, I^ridecen, 1-fetradecen, 1-Pentadecen, 1-He5ccoeent cosen, 5^Docosen, 1-Octadeoeia und 1-Heneicosen» Die bildungsreaktion gemäß der Erfindung geht sowohl mit naien als auch mit inneren Olefinen gut voj? sieh.
fü> verÄWeigtkettige 0IeIiHe1 die ssua? 109623/1169
dung in der neuen Reaktion gemäß.der Erfindung geeignet sind, umfassen 2-Methyl-i-penten, 2-Naphthyl-2-hexen und 2-Phenyl-4-dodecen, die alle Glykole bilden, wie in dem allgemeinen , Re akt ions schema angegeben ist.
Verschiedene ungesättigte Fettsäuren und deren Ester, insbesondere solche, die aus natürlichen Fetben und Wachsen erhalten werden, können an ihren äthylenischen (olefinischen) Bindungen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens halogeniert werden und liefern Glykole. Beispielsweise können ölsäure, Ri cinus ölsäure, Palmitölsäure, Petrose^lnsäure, Vaccensäure, Erucasäure u.dgl. mit einem Halogen und Wasser in Gegenwart des Azeotrops aus Amid und Säure nach der hier beschriebenen Methode umgesetzt werden und bilden vicinale Glykole an der Stelle der ursprünglichen äthylenischen Bindung in den Säuren.
Im Handel erhältliche Mischungen von Fettsäuren und deren Alkylester, die aus einer Vielzahl natürlicher tierischer und pflanzlicher Fette und Wachse erhältlich sind, können ebenfalls zur Herstellung von Glykolen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzt werden. Solche Mischungen enthalten sowohl ungesättigte als auch gesättigte·;Fettsäuren. . Die gesättigten Fettsäuren sind wegen des Fehlens der äthylenischen' Bindungen an der Reaktion nicht beteiligt; sie liegen in den Reaktionsmischungen lediglich als Verdünnungsmittel vor und können zu einem geeigneten Zeitpunkt entfernt werden, so daß die gewünschten Reaktionsprodukte isoliert ;■". werden können. Beliebige der üblichen Quellen für Fettsäuregemische können verwendet werden, um geeignete ungesättigte1. Fettsäuren zu liefern. Palmöl, Erdnußöl, Maisöl, Leinsamenöl, Sojabohnenöl, Schmalz, Talg, Klauenöl u.dgl.. sind sämtlich [ geeignete Quellen für Glyceride, die nach Hydrolyse Mischung gen der Säuren ergeben, die eine oder mehrere äthylenische Doppelbindungen enthalten, welche für die Glykolbildung im
209823/1169 .
Rahmen der Erfindung geeignet sind.
Alternativ können solche Glyceride, die ungesättigte Fettsäuren enthalten, wie sie in den verschiedenen natürlichen Pötten und ölen vorliegen, unmittelbar mit Halogen, und V/asser in Gegenwart des Amid-Säure-Azeotrops unter Bildung der vicinalen Glykölderivate der betreffenden Glyceride zur Umsetzung gebracht werden. Beispielsweise können auf diese Art die entsprechenden vicinalen Glykole von Palmöl, Erdnußöl, Maisöl,Leinsamenöl, Talg, Schmalz, Sojabohnen öl, Babassuöl, Elauenöl, Wal öl u.dgl. unter Anwendung des vorliegenden Halogenierungsverfahrens hergestellt werden.
Besonders bevorzugte olefinische Verbindungen, die bei der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind 1-Octen, 1-Decen, 1-Dodecen, 1-Tetradecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen, ölsäure, ölsäuremethylester, Ricinus ölsäure, und Ricinusölsäuremethylester sowie deren Mischungen. Die ungesättigten Glyceridester, wie ■ sie oben angeführt worden sind, werden ebenfalls für die Verwendung im Rahmen der Erfindung bevorzugt und liefern Glykole. Von diesen Glyceridestern werden jene, die im Schmalz, Talg und Sojabohnenöl vorliegen, besonders bevorzugt.
Die allgemeine Reaktion der vorliegenden Erfindung umfaßt die Halogenierung des Olefins, das. zusammen mit Wasser in einem Azeotrop aus Amid und Säure gelöst ist, bei Temperaturen von etwa 1000C, und darüber. Zur Erzielung optimaler Ausbeuten an Glykol sollen wenigstens 2 Mole Amid und 5 Mole Wasser je Mol Olefin im Reaktions gemisch vorliegen, um die stöchiometrischen Erfordernisse zu befriedigen und weil ein Teil des Amids bei der Bildung des Aminhydrohalogenid-Hebenproduktes 'verbraucht wird. Das Verfahren läuft jedoch in der angegebenen Weise auch ab, wenn weniger Amid oder weniger Wasser verwendet werden, wenngleich verringerte Ausbeuten an
• 209823/1169
glykblischeia Brodukt anfallen« Vorzugsweise werden genügende Mengen des Amid-Säure-Azeotrops verwendet, um wenigstens 2 Mole Amid $e Äquivalent Olefin zur Verfügung zu stellen« 2weckmäßigerweise wird ein etwa fünffacher bis fünfzigfacher Überschuß des Azeotrops, bezogen'auf das Volumen des Olefins, sair Anwendung gebracht.
Bas erfindungsgemaße Verfahren wird zweckmäßigerweise ausgeführt, indem ein Halogen in eine Mischung eines Olefins des hier beschriebenen Typs in Gegenwart von 2 Molen Wasser je Mol Olefin, gelöst in einem Überschuß des Azeotrops t eingeführt wird. Im Falle von Brom und Jod kann das Halogen, mit dem Öle fin, Wasser und Azeotrop bei beliebige j« zweck-* mäßiger Temperatur vermischt und die Beaktionsmisohung auf Temperaturen von 10O0O bis etwa 2000C, vorzugsweise 160 C bis 2500C, erhitzt werden. Wird gasförmiges Chlor verwendet, so kann es der Reaktionsmischung bei beliebiger Temperatur zugeführt werden, u.zw. selbst bei Temperaturen, die oberhalb 160°C liegen, falls ein Druckkessel verwendet wird. Alternativ kann das Chlor in die Reaktionsmischung bei Temperaturen von etwa O0G bis 700C eingeleitet und die Mischung anschließend auf Temperaturen oberhalb 1000C, vorzugsweise 16O0C bis 25Q0C1 erhitzt werden. Bei einer typischen Halogenierung von Olefinen unter Bildung, vicinaler Glykole nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Mischung aus Olefin, dem Azeotrop aus Amid und organischer Säure und V/asser in einen mit Glas ausgekleideten Druckkessel eingeführt. Die Reaktionsmischung wird bei einer Temperatur im oben angegebenen Bereich gehalten, bis die Glykolbildung vollständig ist. Pie Säure, die bei der Amidzerset&ung entsteht, wird durch Destillation entfernt und rückgewonnen. Das Azeotrop wird dann destilliert* Das verbleibende Eeaktionsprodukt, das* ein Gemisch aus Aminhydrohalogenld, vieinalem Glykol und Glykoleistera tathält, wird unter Anwendung mechanischer Mittel (da die Beaktiönsmasse halbfest iet| Mt einem
organischen Lösungsmittel extrahiert* um die Glykole und Ester aufzulösen. Das Aminhydrohalogenid wird durch mechanische Mittel, wie Filtration, Zentrifugieren, Abschöpfen usw., gewonnen. Der Lösungsmittelextrakt (Lösungsmittel, wie Diäthylather, Äthylendichlorid und andere niedrigsiedende aprotonische organische Lösungsmittel, sind hier brauchbar) wird eingedampft und die Glykole werden gewonnen. Wie ausgeführt, können einige der Glyko!produkte im Reaktionsmedium durch die organische Säure verestert worden sein, aber diese Ester werden durch Erwärmen mit Base, z.B. Natriumhydroxid, oder mit Säure,. z.B. Chlorwasserstoff säure, in bekannter Weise leicht verseift, wobei die freien Glykole erhalten werden. Die rückgewonnenen Amidzersetzungsprodukte (Säure und Aminhydrohalogenid) können vermischt (1 : 1 auf molarer Basis) und auf Temperaturen von etwa 10O0C bis JOO0C erhitzt werden, um die Amide zu bilden, die dann wieder/verwendet werden können. Beliebige der oben beschriebenen Olefine werden bei der angegebenen Behandlung in die entsprechenden vicinalen Glykole umgewandelt v/erden. Brom, Chlor und Jod stellen Halogene dar, die zur Verwendung beim erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind, wobei Brom und Chlor bevorzugt werden. Chlor ist aus wirtschaftlichen Gründen ein besonders bevorzugtes Halogen für die Verwendung in dieser Glykolsynthese. Fluor kann hier nicht verwendet werden.
Die zur Bildung vicinaler'Glykole führende Reaktion, wie sie hier beschrieben ist, ist nicht vom Druck abhängig und kann bei Drucken zwischen 1 und 1000 Atmosphären ausgeführt werden; die Reaktion erfolgt vorzugsweise bei
ρ
2,1 bis 14 kg/cm , um einen Verlust an Reaktionsteilnehmern bei den Reaktionstemperaturen zu vermeiden. Inertgase, wie Stickstoff, Argon, Helium u.dgl. können gegebenenfalls in den Reaktionskesseln verwendet v/erden, um öinen beliebigen gewünschten Druck aufrechtzuerhalten.
209823/1 16 9
©AD ORtGlNAL
■ * - 15 -
• Die Geschwindigkeit der Glykolbildung kann durch die angewendete Reaktions temperatur variiert werden,, wobei die Temperatur, wie oben angegeben, etwa 1000C betragen oder größer sein kann, jedoch hängt die Art der Reaktionsprodukte nicht davon ab. Im allgemeinen kann etwa 1 Mol vicinalen Glykols aus 1 Mol Olefin je Stunde gewonnen werden, wobei eine gewisse Abhängigkeit von der innerhalb des oben angegebenen Bereiches gewählten Reaktionstemperatur und der Einführungsgeschwindigkeit des Halogens besteht.
Die folgenden Beispiele, die nicht als einschränkend zu betrachten sind, dienen de.r Veranschaulichung der Herstellung vicinaler Glykole durch das erfindungsgemäße Verfahren und veranschaulichen einige der azeotropen Amid-Säure-Lösungsmittel, die dabei angewendet werden. Bei diesen Verfahrensweisen werden die Azeotrope aus' Amid'und organischer Säure durch Vermischen (Gew;-Verhältnis 1:1) der Amide und der Säuren hergestellt und die Mischung wird destilliert, bis eine konstant siedende Lösung (Azeotrop) erhalten ist..
Beispiel 1 : Chlorierung von 1-Decen in Dimethyl-
.acetamid-Essigsäure-Azeotrop:
Insgesamt 14-,O g-1-Decen werden in einem azeotropen Gemisch gelöst, das 96 g DimethyIacetamid und 27 g Essigsäure enthält; ferner werden 1,8 g Wasser zugegeben. Die Mischung wird unter Rühren mittels eines 1:1- Gemisches aus Chlor und Luft, das in die Reaktionsmischung unter der Oberfläche der Flüssigkeit unter Verwendung einer Sinterglasfritte eingeleitet wird, chloriert. Nachdem genau 1 Äquivalent CIp (7>1 g) eingeführt worden ist, hat die chlorierte Mischung eine Temperatur von 65°C erreicht. Die Gesamtmischung wird dann in einen mit Glas ausgekleideten Schaukelautoklaven eingegossen, man setzt 19 g V/asser zu und erhitzt die Mischung
209823/1-169 ■
1 Stünde auf 1600G und eine zweite Stunde auf 195°C unter einem Stickstoff druck von 14 kg/cm . Das entstehende Produkt wird unter vermindertem Druck einer Abstreifbehandlung unterworfen, um das Dimethylacetamid, die Essigsäure und Wasser zu entfernen, wobei eine Mischung der Diol- und Diol-•esterprodukte sowie (CH^)2NH-HCl zurückbleibt. Zu diesem ■ Rückstand gibt man 200 ml CHoClp und filtriert die entstehende Aufschlämmung, wobei 16,3 g (100 %) des Feststoffes (CH-^oNH'HCl erhalten werden. Durch gaschromatographische Analyse des Filtrats wurde festgestellt, daß dieses folgende Zusammensetzung hat: 49,8 °/o 1,2-Dihydroxydecan, 37,0 % 1 ^-Dihydroxydecanmonoacetat und 4,7 % 1 ^-Dihydroxydecandiacetat. Diese Esterprodukte werden dann in wässeriger Säure oder Base hydrolysiert; die Gesamtausbeute an 1,2—Dihydroxydecan, Kp.Q ^x- mm « 114'- 1160O und F. - 49 - 51°C\ beträgt 90
Es wird eine äquivalente Menge von 2-Decen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen, 1-Dodecen, 1-Tetradecen, 1-Heradecen, 1-Octadecen, ölsäuremethylester, ölsäureäthylester, Ölsäurepenty!ester, ölsäurephenylester, 1-Eicosen, 2-Eicosen, 3-Eicosen, 3-Hexadecen, 2-Dodecen, 2-Hepten, 2-Methyl-3-hepten, 1-Phenyl-2-decen, Cyclohexen bzv/. Cyclododecen an Stelle des 1—Decens bei der obigen Verfahrensweise eingesetzt. Das Reaktionsprodukt ist in jedem Falle ein Gemisch des entsprechenden vicinalen Glykols und des Acetatesters desselben; die Ester werden in deren Glykole sowie Essigsäure durch Erwärmen in Natriumhydroxidlösung umgewandelt.
1 :,1 - Mischungen aus Dimethylpropionamid-Propionsäure, Diäthylacetamid-Essigsäure bzw. Diäthylformamid-Ameisensäure werden unter Bildung von Azeotropen destilliert und an Stelle des Dimethylacetamid-Essigsäure-Azeotrops bei der obigen Verfahrensweise eingesetzt; die Reaktionsprodukte sind Mischungen von 1,2-Dihydroxydecan und den Propionsäure-, Essigsäure-
209823/1169 ·
bzw. Ameisensäureester!! desselben. Die Ester werden unter Erwärmen, in Chlorwasserstoffsäure zwecks Freisetzung weiteren 1,2-Giykols und freier Säure hydrolysiert.
Aminhydrohalpgenid-und die organischen Säureamid-Zersetzungsprodukte dea? obigen Verfahrensweisen werden auf einer Basis von 1:1 Molen vermischt und auf 125°C erhitzt, um die zersetzten Amide zu rekonstituieren»,
Beispiel 2 : Chlorierung von 1-Decen in Dimethyl-
formamid-Ameisensäure-Azeotrop:
0 β 1-Decen werden in 170 g Dimethylformamid und 80 ml Ameisensäure (Azeotrop) gelöst und mit 1,8 g Wasser versetzt. Die Mischung wird wie in Beispiel 1 oben unter Verwendung von 7*1 g CIp chloriert. Zum entstehenden Produkt gibt man 38 g Wasser und bringt die Gesamtmischung in einen mit Glas ausgekleideten Wiegeautoklaven. Die Mischung erhitzt man unter einem Stickstoff druck von 14- Ic g/cm 1 Stunde auf 160°C und eine zweite Stunde auf 1900G. Das Produkt wird im Vakuum zwecks Entfernung von Diinethylf ormainid, Essigsäure und Wasser abgestreift und der Rückstand wird in CHoCIp aufgenommen und zur Entfernung von (CEU)pEH'HGl filtriert, Das Piltrat enthält 24,2 % 1,2-Dihydroxydecan und 42,6 % des 1^-Dihydroxydecan-nonoamoisensäureesters zusammen mit 15,2 fo 1-Chlor-2-hyßroxydecari (tlmwandlungsgrad 88 %). -Der* Ameisensäureester wird durch Erhitzen mit Natriumhydroxid hydrolysiert, wobei weitero .Ameisensäure und Glykol erhalten werden. ·
Das 1-Deccn wird durch eine äquivalente Menge an 1-Butens 1~Penten, 1-Hexen, 1-Octcn, 1-Dodecen, 1-Totradecen, 1-Haxadecen, 1-Octaclecon, 1-Eicosen, 2-EJcosen, 5-Eicoseri., 5-Hexaclecen, 2-Docenr 2~Dodecen, 2-Hepten, 2-Me-
209823/1169
thyl-3-hepten, 1-Phenyl-2~dodecen, Cyclohexen bzw. Cyclododecen ersetzt und die Reaktion wird in einem Druckkessel vorgenommen. Das Chlor wird in die Reaktionsmischung "bei
einem Druck von etwa 15*4- kg/cm eingeführt,· während die Reaktionsmischung aus Azeotrop, Olefin und Wacoor auf einer Temperatur von 1600G gehalten wird. Es werden äquivalente Ergebnisse erhalten und die Olefine werden in die entsprechenden vicinalen Glykole umgewandelt.
Die Reaktion wird unter Erzielung äquivalenter Ergebnisse bei 1000C, 1200C, 200°C bzw. 300°C während eines..Zeil abnchnittoo von 0,25, 0,5 bzw. 1 stund© ausgeführt.
Ersetzt man das Chlor durch eine äquivalente Mengo Brom bzw. Jod, so werden aus den verschiedenen Olefinen Glykole-gebildet.
Die Aminhydrohalogenid-und die organischen Säureamidzersetzungsprodukte werden im Verhältnis von 1 : 1 auf molarer Basis vermischt und auf 1500C erhitzt, um das bei der obigen Verfahrensweise zersetzte Amid zu regenerieren.
Beispiel 2: Chlorierung von Sojabohiienöl in Di-
methylacetamid~Essigsäure-Azeotrop:
11,68 g Sojabohnenöl (etwa 0,015 Mole, bezogen auf ein Doppelbiiidungs-A'quivalentgewicht = 188), 10 g V/asser und 155 ml Dimethylacetamid-Essigsäure-Azeotrop (78 % Dimethylacetamid : 22 % Essigsäure) werden in einen 250 ml-Rundboden -Druckkolben gebracht, der mit einem mechanischen Rührer und einem Gaseinleitungsrohr ausgestattet ist,'das unterhalb der Oberfläche der Realitionsmischung endigt. Chlorgas, das mit trockener Luft im Verhältnis 1 : 1 verdünnt wird, wird in die Tleaktionomischung bei einer Temperatur von
209823/1169
SAD ORIGINAL
170 C "bei einer gemessenen Zufuhrgeschwindigkeit von etwa 4- Milliäquivalenten/iain eingeführt. Die Reaktionsmischung; ist anfänglich zweiphasig, wird aber in dem Maße, wie die Halogenierungsreaktion fortschreitet, homogen. Nachdem die stöchiometrische Menge Chlor eingeführt worden ist, wird die Reaktion b
rechterhalten.
die Reaktion bei etwa 170 - 19O0G während 20 Minuten auf~
Der Hauptanteil der Essigsäure wird aus dem Reaktionsbehälter abdestilliert und dann destilliert man das Azeotrop ab. Die Destillation erfolgt unmittelbar aus dem Reaktionskolben, der in geeigneter Weise mit einem Destillationsaufsatz ausgestattet ist. Die verbleibende halbfeste Masse wird mit Dichloräthan extrahiert und filtriert. Die Feststoffe (Dimethylaminhydrochlorid) werden zurückgehalten. Die Dichloräthanlösung trocknet man über Magnesiumsulfat und dampft ein, wobei ein Gemisch erhalten wird, das die vicinalen Glykolderivate des Sojabohnenöls und die Acetatester derselben enthält. Die Ester werden durch Erwärmen in verdünnter 2-molarer Salzsäure hydrolysiert, wobei zusätzliches Glykol erhalten wird.
An Stelle des Chlors wird' eine äquivalente Menge an Brom bzw. Jod bei der obigen Verfahrenswelse eingesetzt, und es werden die vicinalen Glykolderivate des Sojabohnenöls gebildet.
Eine äquivalente Menge Talgöl, auf Basis des Grades der Unsättigung ermittelt, wird bei der. obigen Verfahrensweise an Stelle des Sojabohnenöls eingesetzt und der Prozeß wird, bei 1200C bzw. 250°C durchgeführt. Es werden die vicinalen Glykolderivate des Talgs gebildet.
Man ersetzt bei der obigen Verfahrensweise das Soja*· bohnenöl durch eine äquivalente Menge von Palmöl, WaIoI1" .
2 0 9 8 2 3/1169
Babas'suöl, Tungöl, Klauenöl, Kokosnußöl, Olivenöl, Schmalz bzw» Maisöl, berechnet auf den Uhsättigungsgrad, und erhält die entsprechenden vicinalen Glykole der betreffenden öle.
Azeotrope aus Amid und organischer Säure werden hergestellt, indem man die folgenden, im Gewichtsverhältnis 1 : 1 angesetzten binärem GcMnische destilliert; man vorwondot sie an Stelle des Dimethylacetaraid-Essigsäure-Azeotrops bei der obigen Verfahrensweise: Diäthyloctananiid-Octansäure; Dibutylpentananiid-Propionsäure; Dimethyldecanamid-Essigsäure; Dipropylacetamid-Essigsäure; Dipentylformamid-Ameisensäure bzw. Diheptyleicosanamid-Eicosansäure. Es werden äquivalente Ergebnisse erhalten, indem die ungesättigten öle in die betreffenden vicinalen Glykole an der ursprünglichen Stelle ihrer Unsättigung umgewandelt werden.
Die entsprechenden Aininhydrohalogenid- und organischen Säureamid-Zersetzungsprodukte v/erden im "Verhältnis 1:1 auf molarer Basis vermischt und auf 200°C erhitzt, um die bei der obigen Verfahrensweise zersetzten Amide zurückzubilden. .
Beispiel 4- : Umsetzung von ölsäure mit Chlor in
Dirne thylformamid-Ameisens äure-Aze o- - trop:
1 Grammol ölsäure., 3 Grammole Wasser und ein zehnfacher Überschuß von "Dimethylformamid-Ameisensäure-Azeotrop (68 % Dimethylformamid, 32 % Ameisensäure) werden bei 12O°O gerührt, während ein ChI org as strom, der mit einex' gleichen Menge Luft vermischt ist, durch die Reaktionsmischung in einer Geschwindigkeit von 24- g Chlor/h während 3 Stunden eingeleitet wird. Jfach Aufarbeiten, wie in den Beispielen 1, 2 und 3 beschrieben, erhalt man die vicinalen Glykol-
209823/1169 ·
derivate dor Stearinsäure. Kan läßt don Prozeß bei Reaktlono~ temperaturon von 1OO°C und 200°C und bei Drucken von 1,4-,
ο
7,03 "bzw. 70,3 kg/co. ablaufen und erhält dabei in guten
Ausbeuten die ^lO-Dihydroxystearinsäure.
Kan setzt bei der obigen Verfahrensweise an Stelle der ölsäure eine äquivalente Menge Methyloleat, Äthyloleat, Butyl öl eat, Pentyloleat, Palmölsäure, Ricinusöls äur e, r-Esa- ^k bzw. Ricinusölsäuremethylester ein und erhält
•dabei die entsprechenden vicinalen Glykole, die an der ursprünglichen Stellung der olefinischen Unsättigung in den betreffenden Verbindungen substituiert sind.
Man ersetzt das Chlor durch eine äquivalente Menge Brom bzw. Jod und erhält dabei äquivalente Ergebnisse, indem die vicinalen Glykole aus den Olefinen erhalten werden. ·
Man ersetzt das Dimethylformamid-Ameisensäure-Azeotrop durch Azeotrope, die durch Destillation der folgenden binären Mischungen hergestellt worden sind; Dihexylhexanamid-Hexansäure, Diisopropylbutyramid-Ameisensäure, Benzylmethyl— acetamid—Propionsäure bzw. Phenyläthylpentanainiä-^Decansäure j dabei werden äquivalente Ergebnisse erhalten, indem die Olefine in die Glykole und Glykoloster umgewandelt werden.
Man ersetzt die ölsäure durch eine äquivalente Menge Athen, 1-Nitro-2~buten, i-Chlor-2-octen, 7-I?luor-2-o.cten, p-Bromstyrol, i-Methoxy-3-hexen, i-Octadecaoxyäthylen-6-decen, i-Naphthyl-4—dodecen, 2—Benzyl—3-hepten, 6-Jodcycloocta-1-en, O?etrakis-(p-nitrophenyl)-äthent Tetraphenanthryläthen, Cyclopropen bzw. 1,1,2,2-Tetrakis-(pentacosyl)-äthen, und erhält äquivalente Ergebnisse, indem die vicinalen Glykole an den ursprünglichen Stellungen der äthylenischen Unsättigung gebildet werden.
209823/1169
- 20 - * 2158Q08
Die betreffenden Aminhydrohalocenid-und die organischen Säureamid-Zersetzungsprodukte werden im Verhältnis 1 : 1 auf molarer Basis vermischt und auf 3000C erhitzt, um die bei der obigen Yerfahrensweise zersetzten Amide zurückzubilden.
209823/ 1169

Claims (12)

  1. Patentansprüche:
    1 λ Verfahren zur Herstellung vicinaler Glykole aus Olefinen, dadurch gekennzeichnet, daß man (1) Wasser und ein Olefin in einem azootropon Lösungsmittel auflöst, das ein Amid und eine organische Säure enthält; und (2) ein Halogen aus der Chlor, Brom und Jod umfassenden Gruppe der in Stufe (1) erhaltenen Lösung zusetzt und die Reaktionsmischung bei einer Temperatur von etwa 10O°0 bis etwa 3000C hält. ( ·
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekonnzeichnet, daß man als Olefin ein solches der allgemeinen Formel
    einsetzt, worin jeder Rest R unabhängig vom anderen Wassex·- stoff, Alkyl, Carboxyalky1, Alkoxy, Alkylglycerylester, Allylester, Nitroalkyl, Halogenalkyl oder Polyalkoxyalkyl mit 1 bis etwa 25 Kohlenstoffatomen, oder Cycloalkyl mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet.
  3. 3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Olefin eines der folgenden Olefine einsetzt: 1-Octen, 1-Decen, 1-Dodecen, 1-Tetradecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen, ölsäure, Ölsäuremethylester, Ricinusölsäure, Ricinusölsäuremethylester, Talgglyceridester, Schmalzglyceridester und Sojabohnenölglyceridester.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amid ein solches der allgemeinen Formel
    R1C(O)NR1R1 ' ■
    2 09823/1169
    einsetzt, worin ^eder Rest R1 unabhängig vom anderen eine
    Alkylgruppe mit etwa 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen, oder Phenyl bedeutet.
  5. 5>. "Verfahren nach Anspruch "I, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amid Dimethylformamid oder Dimethyl ac et amid
    einsetzt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Säure eine solche mit der allgemeinen Formel
    R1COOH
    einsetzt, worin R1 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit
    etwa 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeutet.
  7. 7· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Säure Ameisensäure oder Essigsäure
    einsetzt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet., daß man als azeotropes Lösungsmittel Dimethylacetamid-Essigsäure-Azeotrop oder Dimethylformamid-Ameisensäure-Azeotrop einsetzt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Halogen Chlor einsetzt.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, man bei einer Tei
    etv/a 250°C arbeitet.
    daß man bei einer Temperatur im Bereich von etwa 160°G bis
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlor einer Mischung aus Wasser und einem Olefin
    aus der 1-Decen, 1-Tetradecen, 1-Hexadecen, 1-Octadecen und deren Mischungen umfassenden Gruppe, das in einem organischen
    209823/1169
    Säure-Amid-Azeotroplösungsmittel aus der Gruppe Dimethylacetamid-Essigsäure-Azeotrop und Dirnethylformamid-Ameisensäure-Azeotrop gelöst ist, zuführt, in welcher Mischung das Wasser und das Olefin im azeotropen Lösungsmittel miteinander in einem Verhältnis von wenigstens 5 Molen Y/asser je Mol Olefin und einem Verhältnis von wenigstens 2 Molen Amid je Köl Olefin gelöst sind, und die Reaktionsmischung bei einer Temperatur von etwa 16O°C "bis etwa 25O°C hält.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man außerdem folgende Stufen zur Rückgewinnung des zersetzten Anids anwendet: (1) Destillation und Gewinnung der das Amidzersetzungsprodukt darstellenden organischen Säurej (2) Destillation des restlichen Azeotrops; (5) Extraktion des vicinalen Glykols aus dem Aminhydrohalogenid-Amidzersetzungsprodukt mit einem organischen Lösungsmittel; und (4) gemeinsames Erhitzen der organischen Säure und des Aminhydrohalogenids zur Rückbildung des Amids.
    THE PROCTER & GAMBLE COMPANY durch: .
    Dr.HVJ.Wolff Rechtsanwalt
    209 823/ 116 9
DE19712158008 1970-11-25 1971-11-23 Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolen Pending DE2158008A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US9289270A 1970-11-25 1970-11-25

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2158008A1 true DE2158008A1 (de) 1972-05-31

Family

ID=22235669

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19712158008 Pending DE2158008A1 (de) 1970-11-25 1971-11-23 Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolen

Country Status (10)

Country Link
AT (1) AT331205B (de)
BE (1) BE775749A (de)
CA (1) CA934385A (de)
CH (1) CH573369A5 (de)
DE (1) DE2158008A1 (de)
ES (1) ES397124A1 (de)
FR (1) FR2116013A5 (de)
GB (1) GB1334720A (de)
IT (1) IT941290B (de)
NL (1) NL7116138A (de)

Also Published As

Publication number Publication date
ATA1011271A (de) 1975-11-15
BE775749A (fr) 1972-05-24
CA934385A (en) 1973-09-25
AT331205B (de) 1976-08-10
NL7116138A (de) 1972-05-29
CH573369A5 (de) 1976-03-15
FR2116013A5 (de) 1972-07-07
IT941290B (it) 1973-03-01
ES397124A1 (es) 1974-05-01
GB1334720A (en) 1973-10-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0483197B1 (de) Alkoxilierungsprodukte von oh-gruppenhaltigen carbonsäurederivaten und/oder carbonsäuren
DE2943098C2 (de)
DE2009047A1 (de)
EP0025961B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,2-Diolen höherer Kohlenstoffzahl
EP0570774B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylglykolen, durch Isomerisierung
DE3041673C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4-Anhydrotetriten, 1,4-Anhydropentiten oder 1,4;3,6-Dianhydrohexiten
DE2158008A1 (de) Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolen
DE69520947T2 (de) Diarinopropanole abgeleitet von aminosäuren
EP1004564B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxyethylcyclohexanen und Hydroxyethylpiperidinen
EP2234962B1 (de) Verfahren zur herstellung von (s)-2-amino-1-propanol (l-alaninol) aus (s)-1-methoxy-2-propylamin
EP0909749B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pentafluorpentanol
EP2415738B1 (de) Verfahren zur Herstellung von linearen gesättigten Alkanen aus primären Alkoholen
DE2657335C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Citral
DE2132961C3 (de) Verfahren zur Herstellung von N-Alkytcarbazolen
DE2132075A1 (de) Verfahren zur halogenierung von olefinen
DE69806244T2 (de) Fettsäuren-oligomere
DE2605650A1 (de) Verfahren zur herstellung von para-isobutyl-phenylessigsaeurederivaten
DE2202249A1 (de) Isolierung von alpha-Cedren aus Zedernholzoelkohlenwasserstoffen
DE3222519A1 (de) Verfahren zur herstellung von cyanacetaldehyd-acetalen
EP1339672B1 (de) Verfahren zur reduzierung des gehalts an einem ungesättigten amin in einer mischung enthaltend ein amin und ein nitril
EP0481351A2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Pyrrolidinonen
EP0422366A2 (de) Verfahren zur Herstellung N-substituierter Pyrrolidin-2-one
DE3009604A1 (de) Verfahren zur herstellung von butyrolactonen
DE855863C (de) Verfahren zur Herstellung von ª†-(Furyl-2)-buttersaeure aus ª‰-(Furyl-2)-acrolein
AT209891B (de) Verfahren zur Herstellung von ω-Cyancarbonsäuren bzw. deren Derivaten durch Telomerisation

Legal Events

Date Code Title Description
OHJ Non-payment of the annual fee