DE2157044C2 - Verfahren zur Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und Spaltprodukten in Sinterabgasen - Google Patents
Verfahren zur Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und Spaltprodukten in SinterabgasenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/14—Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
- C22B1/16—Sintering; Agglomerating
- C22B1/20—Sintering; Agglomerating in sintering machines with movable grates
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung
von Kohlenwasserstoffen und/oder Spaltprodukten von in eisenoxydhaltigen Sintermischungen enthaltenen
organischen Bestandteilen in Abgasen von Sintermaschinen unter Hindurchleiten von Abgasen durch heißes
Sintergut
Die Abgase von Sintermaschinen, auf denen Eisenerze und eisenoxydhaltige Stoffe unter Zündung und
Hindurchleitung von sauerstoffhaltigen Gasen gesintert werden, enthalten Kohlenwasserstoff und Spaltprodukte von organischen Bestandteilen der Sintermischung.
Diese Stoffe können zum Beispiel durch die im Prozeß verwendeten Brennstoffe, durch Flotationsmittel oder
Rücklaufstoffe in den Sinterprozeß gelangen. Sie werden von der dem Sinterprozeß nachgeschalteten
Gasreinigung entweder nicht erfaßt oder kondensieren in der elektrischen Entstaubung teilweise aus und führen
dann zu Betriebsstörungen, wie z.B. Bränden. Die
Abgase enthalten also immer solche Stoffe und verunreinigen die Luft
Aus der GB-PS 12 19 269 ist ein Verfahren bekannt,
bei dem das gesinterte Material von der Sintermaschine abgeworfen, zerkleinert, in ein separates Aggregat
geworfen und dort die Abgase der Sintermaschine durch das heiße Material geleitet werden.
Dieses Verfahren bedingt, daß ein starker Staubanfall
beim Abwurf und Zerkleinern des heißen Sinters erfolgt,
in der Kammer eine relativ hohe Materialschicht
vorliegt, da der Querschnitt der Kammer kleiner ist als die entsprechende Fläche der Kühlzone auf dem
Sinterband, wodurch ein großer Druckverlust der in der
s Kammer durchgeblasenen Abgase und eine starke Staubentwicklung eintritt Dadurch ist eine aufwendige
Entstaubung zur Sauberhaltung der Luft notwendig. Die Mischtemperatur des abgeworfenen und zerkleinerten
Sintergutes ist beträchtlich niedriger als die Temperatur
ίο der unteren Schichten der Beschickung auf dem
Sinterband in der Kühlzone. Dadurch kann sich der Sinter beim Abwurf und der Zerkleinerung und durch
die Einstellung der Mischtemperatur bereits so weit abkühlen, daß Zusatzbrenner erforderlich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kohlenwasserstoffe und/oder Spaltprodukte auf wirtschaftliche Weise aus den Abgasen von Sintermaschinen zu
entfernen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß Kohlenwasserstoffe und/oder Spaltprodukte enthaltende Abgase aus den Windkästen der Sintermaschine abgezogen werden, die in Laufrichtung der
Sintermaschine gesehen bis kurz hinter der Stelle der Beendigung der Austreibung der Kohlenwasserstoffe
und/oder Spaltprodukte liegen, und aus denen Abgase mit einer Mischtemperatur von unter 8O0C anfallen, und
im ersten Teil einer Kühlzone auf der .Sintermaschine durch das nach Beendigung des Sintervorgangs
anfallende heiße Sintergut geleitet werden.
Die Kühlzone beginnt an der Stelle, wo die Sinterzone in der Sintermischung gerade den Rostbelag
erreicht Die Kühlung kann im Saug- oder Druckverfahren betrieben werden. Die Stelle, an der die Austreibung
der Kohlenwasserstoffe und Spaltprodukte beendet ist
liegt im allgemeinen etwa in der Nähe der Steile, wo das
Wasser aus der Sintermischung ausgetrieben ist, und die Temperatur der Abgase stärker ansteigt
Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß
die Kohlenwasserstoffe und/oder Spaltprodukte ent
haltenden Abgase aus den Windkästen abgezogen
werden, die unter dem Teil der Sintermaschine liegen, in dem der Hauptteil der Kohlenwasserstoffe und/oder
Spaltprodukte ausgetrieben wird. Durch diese Maßnahme kann das Volumen des Abgases, das in die Kühlzone
geleitet werden muß, verringert werden und trotzdem ein gute Entfernung der Kohlenwasserstoffe und/oder
Spaltprodukte erzielt werden.
Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, daß die aus
den Windkästen abgezogenen Kohlenwasserstoffe
so und/oder Spaltprodukte enthaltenden Abgase in den vorderen Teil der Kühlzone eingeleitet werden. Im
hinteren Teil der Kühlzone kann kalte Luft durch die Sintermischung geleitet werden. Dadurch wird eine gute
Verbrennung der Kohlenwasserstoffe und Spaltproduk
te und gleichzeitig eine gute Kühlung auf einer kurzen
Strecke erzielt
Eine andere Ausgestaltung besteht darin, daß Abgase
aus den Windkästen, die unter dem Teil der Sintermaschine nach Beendigung der Wasseraustreibung aus der
Sintermischung liegen, in die Zündhaube geleitet werden. Durch die Verwendung von heißen Abgasen in
der Zündhaube werden weniger Brennstoffe zur Zündung benötigt und dadurch die Erzeugung von
Kohlenwasserstoffen und Spaltprodukten erniedrigt
Die Erfindung wird an Hand der Figuren und Beispiele schematisch erläutert
In den F i g. 1 bis 3 ist mit 1 eine Sintermaschine bezeichnet deren Obertrum in Richtung des Pfeiles
läuft Unter der Zündhaube 3 wird die Sintermischung
gezündet Mit 4a, 4c, Ad sind die Windkästen unter dem
Teil der Sintermaschine bezeichnet, auf dem gesintert wird. Die Windkästen sind schematisch als jeweils ein
Windkasten dargestellt Sie können jedoch aus einer Mehrzahl von einzelnen Windkästen bestehen, die an
eine Gassammelleitung angeschlossen sind. Mit 5a, 56,
5c, 5c/sind die GassammeHeitungen für die Windkästen
bezeichnet Die Sinterluft wird durch Gebläse (nicht dargestellt) durch die Sintermischung in die Windkästen
gesaugt Mk 6a,66sind die Windkästen bezeichnet,die
unter dem Teil der Sintermaschine angeordnet sind, der als Kühler betrieben wird. Mit 7 ist eine Gassammelhaube
bezeichnet, die übe? dem vorderen Teil der Kühlzone angeordnet ist und aus der über Leitung 8 die Gase zur
Entstaubung (nicht dargestellt) geleitet werden. Über Leitung 9 wird Kühlluft in den hinteren Teil der
Kühlzone gedrückt
Die Beispiele beziehen sich auf eine Sintermaschine mit 100 m2 Sinter- und 100 m2 Kühlfläche. Die
eingesetzte Erzmischung hat folgende Zusammensetzung:
Erze
Walzenzunder
Gichtstaub
Gichtschlamm
Dolomit
Kalkstein
63% mit -«/ο CWS
8% mit 0,8% CWS
6% mit 0,1% CWS
3% mit 0^% CWS
8% mit -%CWS
8% mit 0,8% CWS
6% mit 0,1% CWS
3% mit 0^% CWS
8% mit -%CWS
12% mit -%CWS
100 Teile der Mischung wurden mit 50 Teilen Rückgut, 7 Teilen Brennstoff und 6,5 Teilen Wasser
gesintert Es ergaben sich 1461 Sinter/h und 272 400NmVh Abgas. Das Abgas enthält 20% der
eingebrachten Kohlenwasserstoffe (Kohlenwasserstoffe und Spaltprodukte werden im folgenden als
Kohlenwasserstoffe bezeichnet).
Beispiel 1
)
)
Sinterfläche sind die W«ndkästeE 4c angeordnet, aus
denen über Leitung 5c Abgase in einer Menge von 82 400NmVh und einer Temperatur von ca. 3000C
abgezogen werden. Diese Abgase sand praktisch frei von Kohlenwasserstoffen und gehen in die Gasent·
staubung.
Beispiel 2
(F ig. 2)
(F ig. 2)
10
15
20
25
30
35
40
Die Mischtemperatur der gesamten Abgase der Sinterstrecke beträgt ca. 1600C
Unter den ersten 75% der Sinterfläche sind die Windkästen Ad angeordnet und unter den restlichen
25% die Windkästen 4c Die Windkästen Ad enden in
Laufrichtung der Sintermaschine 1 gesehen etwa kurz hinter der Stelle, wo die Austreibung der Kohlenwasserstoffe
beendet ist Aus den Windkästen Ad werden Abgase in einer Menge von 190 000NmVh mit einer
Temperatur von 60°C und einem Gehalt an Kohlenwasserstoffen von 203 mg/Nm3 über Leitung 5d abgezogen
und in die Windkästen 6a eingeleitet Die Windkästen 6a sind unter den ersten 43% der Kühlfläche angeordnet
Unter den restlichen 57% der Kühlfläche sind die Windkästen 66 angeordnet, in die über Leitung 9
Kühlluft gedrückt wird. Unter den restlichen 25% der
Die Mischtemperatur der gesamten Abgase der Sinterstrecke beträgt ca. 1600C
Unter den mittleren 50% der Sinterfläche sind die Windkästen 46 angeordnet, unter den ersten 25% die
Windkästen 4a und unter den letzten 25% die Windkasten 4c Aus den Windkästen 4c werden Abgase
in einer Menge von 126 500 NmVh mit einer Temperatur von 6O0C und einem Gehalt an Kohlenwasserstoffen
von 274 mg/Nm3 über Leitung 56 abgezogen und in die Windkästen 6a eingeleitet Dabei werden 90% der im
gesamten Abgas anfallenden Kohlenwasserstoffe erfaßt Die Windkästen 6a sind unter den ersten 29% der
Kühlfläche angeordnet Unter den restlichen 71% der Kühlfläche sind die Windkästen 66 angeordnet, in die
über Leitung 9 Kühlluft gedrückt wird. Aus den Windkästen 4a werden Abgase in einer Menge von
63 500NmVh und einem Gehalt an Kohlenwasserstoffen von 61,5 mg/Nm3 über Leitung 5a abgezogen.
Aus den Windkästen 4c werden Abgase in einer Menge von 82 400NmVh und praktisch ohne Gehalt an
Kohlenwasserstoffen über Leitung 56 abgezogen und zusammen mit den Abgasen in Leitung 5a in die
Entstaubung geleitet. Die vereinigten Abgase enthalten 143 mg Kohlenwasserstoff/Nm3.
Beispiel 3
(F ig. 3)
(F ig. 3)
Die Verfahrensbedingungen entsprechen denen des Beispiels 1. Jedoch werden die aus den Windkästen 4c
über Leitung 5c abgezogenen Abgase in die Zündhaube 3 geleitet Dadurch wird weniger Brennstoff zugesetzt
und die aus den Windkästen Ad abgezogenen Abgase enthalten nur 1S5 mg Kohlenwasserstoffe/Nm3.
In allen Beispielen enthält das aus der Gassammelhaube 7 über Leitung 8 abgezogene Abgas praktisch
keine oder nur wenige mg an Kohlenwasserstoffen.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die aus der Sinteranlage abgestoßenen Abgase wesentlich
weniger oder praktisch keine Kohlenwasserstoffe oder Spaltprodukte enthalten und auf wirtschaftliche Weise
entfernt werden. Durch die Auswahl der Abgase können die gasförmigen Verunreinigungen durch Durchleitung
in der Kühlzone selbst nachverbrannt und die Beschickung gleichzeitig so gekühlt werden, daß der
Sinter mit einer Temperatur abgeworfen wird, die den Transport auf normalen Förderbändern erlaubt
Claims (4)
1. Verfahren zur Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und/oder Spaltprodukten von in eisenoxydhaltigen Sintermischungen enthaltenen organischen
Bestandteilen in Abgasen von Sintermaschinen unter Hindurchleiten von Abgasen durch heißes
Sintergut, dadurch gekennzeichnet, daß Kohlenwasserstoffe und/oder Spaltprodukte enthaltende Abgase aus den Windkästen der Sintermaschine abgezogen werden, die in Laufrichtung der
Sintermaschine gesehen bis kurz hinter der Stelle der Beendigung der Austreibung der Kohlenwasserstoffe und/oder Spaltprodukte liegen, und aus denen
Abgase mit einer Mischtemperatur von unter 80° C anfallen, und im ersten Teil einer Kühlzone auf der
Sintermaschine durch das nach Beendigung des Sintervorgangs anfallende heiße Sintergut geleitet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffe und/oder
Spaltprodukte enthaltenden Abgase aus den Windkästen abgezogen werden, die unter dem Teil der
Sintermaschine liegen, in dem der Hauptteil der Kohlenwasserstoffe und/oder Spaltprodukte ausgetrieben wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Windkästen abgezogenen Kohlenwasserstoffe und/oder
Spaltprodukte enthaltenden Abgase in den vorderen Teil der Kühlzone eingeleitet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Abgase aus den Windkästen,
die unter dem Teil der Sintermaschine nach Beendigung der Wasseraustreibung aus der Sintermischung liegen, in die Zündhaube geleitet werden.
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