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Vorrichtung zum Herstellen von Verbundkörpern Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Herstellen von aus zwei Außenschichten un mindestens einer
Zwischenschicht bestehenden Verbundkörpern insbesondere aus anorganischem und/oder
organischem Glasmaterial.
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Für die Herstellung von Verbundkörpern aus Glasmaterial mit beispielsweise
zwei Außenschichten und einer Zwischenschicht is" es bekannt, auf der der zweiten
Außenschicht zugekehrten Innenseite der ersten Außenschicht beispielsweise im gegenseitigen
Al pon etwa 10 cm kleine Distanzstückchen am Rande der die erste Außenschicht bildenten
unten liegenden Glasplatte anzuordnen und sodann eine die zweite Außenschicht bildende
Glasplatte auf diese Distanstückchen aufzulegen. Diese Distanzstückchen bestehen
vorzugsweise aus d gleichen oder einem ähnlichen jedoch bereits polymerisierten
Material wie das einzufüllende, noch nicht polymerislerte Material dr Zwischenschicht.
Anscnließend wird der so gebildete Schichtkörper an seinem Umfang mit einem Klebrstreifen
versehen, weicher für das einzufüllende, flüssige Monomer der Zwischenschicht undurchlässig
ist. Nach gegebenenfalls zusätzlicher Anbringung eines Pergamentstreifens und einem
Trocknen der Papierumrandiing
über einen Zeitraum von mehreren
Stunden wird der so gebildete hohle Schichtkörper in Schräglage gebracht und mit
dem Werkstoff für die Innenschicht, beispielsweise einem flüssigen oder viskosen
Klebstoff, gefüllt. Dabei muß beim Einfüllen des Zwischenschichtmaterials für eine
sorgfältige Entlüftung des Hohlraumes gesorgt werden. Ein solcher Schichtkörper
wird sodann regelmäßig in eine Horizontalstellung umgelegt und in einem Wärmeschranküber
einen Zeitraum von beispielsweise 14 Stunden bei langsam steigender Temperatur hinsichtlich
der Zwischenschicht polimerisiert. Nach der Polymerisation und anschließendem Abkühlen
des Verbundkörpers, was bei dem bekannten Verfahren bis zu 20 Stunden dauern kann,
werden die Verbundkörper aus dem Wärmeschrank herausgenommen, um die Randklebestreifen
abzulösen. Hierfür ist es regelmäßif erforderlich die Verbundkörper zumindest im
Bereich ihres Randabschnittes in ein Wasserbad zu tauchen, um die Klebestreifen
abzulösen. Nach dem Abziehen der Streifen ist dann noch eine Sauberung erforderlich.
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Dieses bekannte Verfahren sum Herstellen von Verbundkörpern aus Glasmaterial
hat den Vorteil, daß zu seiner Durchführung nur verhältnismäßig geringe Imvestitionskosten
erforderlich sind. Diesem Vorteil stehen Jedoch erhebliche Nachteile gegenüber.
Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, daß das bekannt te Verfahren außerordentlich
lohnintensiv ist, da zahlreiche zeitraubende Handarbeiten ausgefiihrt werden müssen.
Darüber hinaus ist es schwierig, den Schichtkörper insbesondere an seinen Ecken
so sorgfältig abzudichten, daß keine Leckagen entstehen.
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Ein weiterer technischer Nachteil liegt darin, daß eine vollständige
Entlüftung des Hohlraums während des Einfüllens der Monomerflüssigkeit der Zwischenschicht
sehr schwierig ist, so daß die Gefahr von sich bildenden Blasen in der Zwischenschicht
nicht mit Sicherheit auszuschließen ist.
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Solche Verbundgläser, welche nur eine so polymerisierte Zwischenschicht
mit sehr geringer Zugfestigkeit besitzen, entsprechen in der Regel nicht mehr den
heutigen Sicherheitsanforderungen.
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Ein anderes bekanntes verfahren zum Herstellen von Verbundkörpern
aus Glasmaterial besteht darein, daß zwischen Jeweils zwei Glasscheiben eine Folie
eingelegt und mit den Glasscheiben verbunden wird. Auch dieses bekannte Verfahren
weist erheblichc Nachteile auf. Zur Herstellung zufriedenstellender Verbundkörper
muß die einzulegende Folie nämlich einen genau einzuhaltenden Feuchtigkeitsgehalt
von beispielsweise 0,4 % aufweisen. Es ist daher erforderlich die zu verarbeitenden
Folien in einem Klimaraum zu lagern. Darüberhinaus bedarf es für die bei ihrer Lagerbung
und beim Transport eingepuderten Folien zunächst eines Waschvorganges, der den Feuchtigkeitsgehalt
erheblich verändern kann. Es ist daher erforderlich, die gewaschenen Folien wieder
über einen gewissen Zeitraum in der Kimaraum zu bringen. Nachdem die Folien die
vorgeschriebene Feuchtigkeit angenommen haben, werden se mit den Glasscheiben zu
einem Schichtkörper zusammengelegt und beispielsweise in einem Kanalofen unter Wärmeeinfluß
vorgepreßt. Auch bei derartigen Verbundkörpern ist eine
solgfältige
Entlüftung erforderlich, um die mit Blasenbildung verbundenen Nachteile zu vermeiden.
Für eine solche Entlüftung können die vorgepreßten Verbundkörper beispielsweise
in einen Gummisack eingelegt und mittels Vakuum entlüftet werden, Nach der Entlüftung
kann schließlich die Endverpressung erfolgen. Diese wird in einem Autoklaven bei
ca. 10 bis 15 atü und einer Temperatur von etwa 140 bis 150° C durchgeführt.
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Im Gegensatz zu dem zuerst beschriebenen Verfahren ist dieses bekannte
Verfahren außerordentlich nvestitionsintensiv. Ein erheblicher Nachteil dieses meist
angewendeten Verfahrens liegt darin, daB die Schlagfestigkeit bei Kälte- und bei
höheren Wärme, graden unzureichend ist, und daß gebogene Vertundkörper häufig Loslösungserscheinungen
zeigen, die nach Fortfall des Druckes auftreten können. Ein derartiges Ablösen,
insbesondere an den Randabschnitten von gebogenen Scheiben zeigt sich häufig auch
erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn beispielsweise eine nach diesem Verfahren
hergestellte Verbundscheibe in ein Kraftfahrzeug eingebaut und ständigen Vibrationen
ausgesetzt ist. Ein solches Ablösen ist Jedoch nicht nur in ästhetischer Hinsicht
Von Nachteil, sondern es führt auch dazu, daß die angestrebte Splitterbindefähigkeit
herabgesetzt wird Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die beschriebenen Nachteile
bei der Herstellung von Verbundkörpern zu vermeiden oder zumindest ganz erheblich
her abzusetzen, und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der Verbundkörper auch von
angelernten Ililfskräften mit einem außerordentlich niedrig Ausschuß vollständig,
schnell und preiswert hergestellt werden
können, wobei gleichzeiting
die vorstehend beschriebenen Mängel nicht auftreten sollen. Dabei ist insbesondere
an die Herstellung von Verbundkörpern aus Glasmaterial gedacht Die erfindungsgemäße
Torrichr tung kann Jedoch auch vorteilhaft für die Herstellung von Verbundkörpern
aus Holz oder anderen Materialien Yerwendang finden.
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Als Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß
ein beim Einfüllen des Swischenschichtmaterials schräg gegen die Horizontale angestelltes
Haltemittel zur Aufnahme der zu einem Verbundkörper zu verbindenden Schichten vorgesehen
ist, dem ein mindestens auf einen Abschnitt der zu verbindenden Schichten einwirkendes
Druckmmittel, sowie ein vorzugsweise steuerbares Heiz- oder Strahlungsmittel für
den zu bildenden Verbundkörper zugeordnet ist.
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Wenn vorstehend angegeben ist, daß das Haltemittel beim Einfüllen
des Zwischenschichtmaterials gegen die Horizontale schräg angestellt ist, so soll
damit nicht zul Ausdruck gebracht werden, daß das Haltemittel nur während des Einfüllens
schräg zur Horizontalen steht. Selbstverständlich kann die Schrägstellung auch bei
anderen Arbeitsgängen vorliegen und sogar stationär sein. In bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung ist das Haltemittel Jedoch aus der Schrägstellung in eine Horizontalstellung
zu schwenken, wobei das Haltemittel bevorzugt in der Art eines Schwenkrahmens ausgebildet
ist.
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Das Schwenken des Schwenkrahmens kann entweder von Hand oder mit einem
Schwenkmittel, beispielsweise einem Hub zylinder erfolgen. Als Haltekonstruktion
für
den Schwenkrahmen kann ein fester horizontaler Stutzrabmen vorgesehn sein, gegen
den der Schwenkrahmen aus einer horizontalen Auflagestellung in eine schräge Füllstellung
zu schwenken ist.
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Das Druckmittel kann aus mindestens einer, vorzugsweise mehreren Druckleisten
bestehen, die bevorzugt den Randabschnitten des zu bildenden Verbundkörpers zugeordnet
sind. Eine solche Druckleiste kann an ihren einen Endabsohnitt gelenkig an de Schwenkrahmen
befestit; sein nnd aus einer von dem Schwenkrahmen hochgeschwenkten Ruhestellung
in eine parallel zu dem Schwenkrahmen verlaufende Arbeitsstellung an die der Druckleiste
zugekehrte Außenseite der der Druckleiste zugekehrten Außenschicht des zu bildenden
Verbundkörpers heranzuschwenken sein. Der andere Endabschnitt der Druckleiste kann
in deren Arbeitsstellung mit dem Schwenkrahmen oder aber auch mit einen anderen
Teil der Vorrichtung lösbar zu verriegeln sein.
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Vorzugsweise sind mindestens drei Druckleisten vorgesehen, von denen
zwei »ruckleisten zueinander parallel angeordnet sind, und die dritto Druckleiste
rechtwinklig zu den beiden anderen Druck leisten verläuft. Bei einer solchen Ausbildung,
die einem viereckigen Verbundkörper zugeordnet ist, ist mithin jeweils eine Druckleiste
unmittelbar einem Randabschnitt des zu bildenden Verbundkörpers zugeordnet, wobei
lediglich die Einfüllkante nicht unter dem Einfluß einer ihr eigens zugeordneten
Druckleiste steht. Selbstverständlich kann Jedoch auch, sofern dieses wünschenswert
ist, noch eine vierte Druckleiste angeordnet sein. Bei einer wie vorstehend beschriebenen
Ausführung mit drei Druckleisten sind
bevorzugt zwei rechtwinklig
zueinander verlaufende Druckleisten einteilig ausgebildet und die dritte Druckleiste
ist parallel zu sich selbst verschiebbar.
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Dadurch wird erreicht, daß die Vorrichtung für Verbundkörper unterschiedlicher
Größe ohne weiteres Terwendung finden kann.
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Das Druckmittel kann auch als Druckplatte ausgebildet sein, wenn keine
flüssigen härtbaren Klebschichten angewendet werden, sondern wenn nur unter Wärme
klebrig werdende Folien eingelegt werden die sich schon bei mäßigem Druck mit den
Glasscheiben verbinden. Letzteres ist jedoch regelmäßig nicht erforderlich.
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Das Heiz- bzw. Strahlungsmittel ist bevorzugt in einer Wärmekammer
angeordnet, die im oberen Abschnitt des Stützrahmens an seiner den Schwenkrahmen
zugekehrten Seite angeordnet sein kenne Die im übrigen allseitig geschlossene Wärmekammer
weist bevorzugt an ihrer dem Schwenkrahmen zugekehrten Seite eine der Große des
Schwenkrahmens entsprechende Öffnung auf, die mit dem Schwenkrahmen in dessen Horizontalstellung
abzudecken bzw. zu verschließen ist. Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
wenn das Heiz- bzw. Strahlungsmittel durch Schwenken des Schwenkrahmens in essen
Horizontalstellung selbsttätig einzuscha)ten ist.
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Für eine fixierte Anlage der in die Vorrichtung einzubringenden Schichten
des zu bildenden Verbundkörpers kann eine vorzugsweise in ihrer Höhe veränderbare
Anschlagleiste vorgesehen sein. Für eine einfache Fixierung sind bevorzugt zwei
rechtwinklig zueinanderliegende Anschlagleisten vorgesehen.
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An einer Anschlagleiste kann gleichzeitig eine Aufnahme für ein Spannmittel
vorgesehen sein, welches beim Festlegen und Spannen weiterer Zwischenschichten,
wie Folien, Geweben, Drähten oder dergleichen zu-verwenden ict. Ein solches Spannmittel
kann in vielfältiger Weise ausgebildet sein. Als besonders einfaches, preiswertes
und daher geeignetes Spannmittel haben sich Spannklammern erwiesen, welche ein kammartiges
Lineal umfassen und dasselbe versetzbar machen, wobei das Spannmittel in besonders
einfacher Weise mit einer Gewichtsspannvorrichtung zusammenwirken können. Als eine
solche Gewichtsspannvorrich- -tung kann ein bandförmiges Spanngewicht hoher spezifischer
Wichte vorgesehen sein, welches in geringem Abstand zu der einen Befestigungsstelle
der beiden -Befestigungsstellen des beispielsweise als Verstärkungsmittel dienenden
weiteren Zwischenmittels angeordnet sein kann, wobei das in seiner Länge der Länge
des zu bildenten Verbundkörpers entsprechende Verstärkungsmittel vorzugsweise an
seinen beiden Endabschnitten klemmend gehalten sein kann. Das bandförmige Spanngewicht
kann insbesondere ein Bleigliederband sein.
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Um insbesondere größere Schichten bzw. Verbundkörper möglichst mühelos
in die Vörrichtung einlegen und aus ihr entnehmen zu können, ist in weiterer Ausgestaltung-der
Erfindung Jeweils an der einer Schicht des su bildenden Verbundkörpers zugekehrten
Innenseite eines Rahmenstabes des Schwenkrahmens ein gegebenenfalls versenkbar ausgebildetes,
drehbar gelagertes Tragmittel für den Verbundkörper½ vorgesehen.
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Ein solches unterhalb des Vervundkörüersw angeordnetes Tragmittel
kann aus Wälzkörpern wie Rollen,
Walzen, Nadeln oder dergleichen
bestehen.
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Dem Schwenkrahmen kann seitlich eine weitere beheizbare Wärmekammer
für einen Verbundkörper zugeordnet sein, so daß in dieser nach genügend fest gewordener
Klebeschicht deren Polymerisation weiter geführt werden kann, während bereits die
nächsten zu verbindenden Schichten für einen weiteren Verbundkörper in die Vorrichtung
eingelegt werden können.
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Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachstehend
an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert.
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Es zeigt: Fig. ? eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Herstellen
von Verbundkörpern; Fig. 2 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung der Fig. 1 in
Richtung des Pfeiles II; Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung der Fig.
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1 und 2 in Richtung der Schnittlinie III-III, teilweise im Schnitt;
Fig. 4 eine Teildraufsicht auf' eine Variante der Vorrichtung mit drei Druckleisten,
von denen zwei rechtwinklig zueinanderstehende Druckleisten einteilig und die dritte
Druckleiste verschiebbar ausgebildet sind; Fig. 5 einen Schnitt durch die Teilansicht
der Fig. 4 gemäß der Schnittlinie V-V in vergrö.ßerter Darstellung; Fig. 6 einen
Teilschnitt durch die Vorrichtung der Fig. 1 bis 3 gemäß der Schnittlinie VI-VI
der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 7 einem Querschnitt
durch die Spannklammer der Fig. 8 gemäß der Schnittlinie VII-VII, Pig. 8 eine Seitenansicht
der Spannklammer mit kammartigem Lineal der Fig 7 gemäß dem Pfeil VIII; Fig. 9 eine
schematische Darstellung einer Gewichtsspanntorrichtung und Fig. 10- die vereinfachte
perspektivische Darstellung einer beheizbaren Druckplatte für plane Verbundkörper.
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Die Fig. 1 bis 3 der Zeichnung zeigen eine Vorrichtung zum Herstellen
vonVerbundkörpern aus anorganischem und organischem Glasmaterial, die im ganzen
mit 1 bezeichnet ist. In dem gezeigten Beispiel'besteht der zu bildende Verbundkörper
aus zwei AuBenschichten 2 und 3, bestehend aus anorganischen Glasscheiben, sowie
einer Zwischenschicht 4. Die Zwischenschicht 4 besteht im wesentlichen aus einem
zu polymerisierenden Monomer wie einem Acrylester, Methacrylester oder einer Vinylverbindung,
wie e zum Beispiel Vinylacetate. Es versteht sich von selbst, daß das Monomer der
Zwischenschicht farblos oder aber auch gefärbt sein kann. An den drei Rändern 6,
7 und 8 ist Jeweils eine Randleiste 9 eingelegt, die aus dem gleichen oder ähnlichem,
Jedoch bereits polymerisierten Material besteht wie das einzufüllende Monomer der
Zwischenschicht. Die Randleisten 9 dichten die von der Einfüllkante abgekehrten
Ränder des Schichtkörpers beim Einfüllen des flüssigen bzw. viskosen Zwischenschichtmaterials
ab und dienen gleichzeitig als Distanzmittel zur Bestlegung der Zwischenschichtdicke,
soweit sie aus der zu verfestigenden Klebeflüssigkeit entsteht. Die Randdichtungen
dienen
ferner zur Festlegung von einzulegenden Folien, Drähten, Geweben und dergleichen.
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Die Vorrichtung 1 weist einen als Haltemittel für die Schichten 2,
3, 4 des Verbundkörpers dienenden Schwenkrahmen 11 auf, der aus einer in Fig. 2
dargestellten horizontalen Lage in eine in Fig. 3 er kennbar Schrägstellung zu schwenken
ist. Weiterhin ist ein fester horizontaler Stützrahmen 12 vorgesehen, an dem der
Schwenkrahmen 11 mit Gelenken 13 befestigt und entweder von Hand oder mit einem
E mittel 14 aus einer horizontalen Auflagestellung (Fig. 2) in eine schräge Füllstellung
(Fig. 3) zu schwenken ist. Der Schwenkwinkel kann zwischen 0° und 90°, liegen. In
der gewählten Schwenkstellung kann der Schwenkrahmen 11 mit einem nicht gezeichneten
Feststellmittel arretiert werden.
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Ein bei der Vorrichtung 1 der Fig. 1 bis 3 aus drei Druckleisten 17,
18 und 20 bestehendes Druckmittel liegt in der horizontalen Arbeitsstellung des
Schwenkrahmens auf der Außenseite der oberen Außenschicht des zu bildenden Verbundkörpers
auf.' Die Druckleisten 1?, 18 sind jeweils an ihrem einen Endabschnitt mit Gelenken
19 schwenknbar am'Schwenkrahmen 11 befestigt aud aus einer von dem Schwenkrahmen
11 hochgeschwenkten Ruhestellung in eine parallel zu dem Schwenkrahmen 11 verlaufende
Arbeitsstellung an die Außenseite der oberen Außenschicht des Schichtkörpers heranzuschwenken.
Der andere Endabschnitt der Druckleisten 17, 18 ist mit einem nicht gezeichneten
Verriegelungsmittel mit dem Schwenkrahmen 11 lösbar su verriegeln. Die Druckleisten
17, 18 gre-ifell
unmiuttelbar Jeweils an einem Randabschnitt des
zu bildenden Verbundkörpers an und überdecken in ihrer heruntergeklappten Arbeitsstellung
Jeweils die Randleiste 9 des betreffenden Randabschnittes des zu bildenden Verbundkörpers.
Die Druckleiste 20 verläuft rechtwinklig zu den beiden Druckleisten 17, 18.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Variante der Vorrichtung 1 der Fig.
1 bis 3, und zwar zeigt Fig. 4 eine Teildraufsicht, in welcher außer den Druckleisten
17', 18' und 20' alle weiteren Einzelheiten der besseren Ubersicht halber fortgelassen
sind. Die Fig.
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5 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung der Fig.
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4 gemäß der Schnittlinie V-V. Bei dieser Ausbildung sind drei Druckleisten
17t, 18' 20' vorgesehen, von denen die beiden Dructleisten 17' und 20' ein teilig
ausgebildet sind und rechtwinklig zueinander verlaufen, und von denen die beiden
Druckleisten 17', und 18' parallel zueinander liegen. Die Druck leiste 18' ist gemäß
dem Pfeil 21' parallel verschiebbar.
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In Fig. 10 ist eine weitere Variante des Druckmittels dargestellt,
wobei dieses als Druckplatte 22 ausgebildet ist, das mit Scharniergelenken 23, welche
den Gelenken 19 entsprechen, gegen den nicht gezeichneten Schwenkrahmen 11 hochschwenkbar
bzw. an diesem auf die Außenseite der Außenschicht des zu bildenden Verbundkörpers
herunterzuschwenken ist.
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Die Druckplatte 22 ist beheizbar und weist Durchgangsoffnungen 24
für ein Heizmittel auf.
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Der Stützrahmen 12 besitzt an seinem dem Schwenkrahmen 11 zugekehrten
oberen Abschnitt eine Wärmekammer 26 in welcher ein Heizmittel 27 angeordnet ist.
Dem Heizmittel 27 ist ein Lüfter 28 zugeordnet der eine Luftstrb.mung gemäß den
Pfeilen 29 erzeugt. Um diesen angestrebten Luftumlauf zu erzielen, ist etwa in der
Mitte der Vorrichtung eine Trennwand 31 angeordnet.
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Die Wärmekammer 26 besitzt auf ihrer oberen, dem Verbundkörper zugekehrten
Seite eine Öffnung, welche etwa der Größe des Schwenkrahmens 11 entspricht. Im übrigen
ist die Wärmekammer 26 ailseit geschlossen und isoliert. Wie aus Fig. 6 erkennbar
ist, werden das Heizmittel 2? und der Lüfter 28 selbsttätig eingeschaltet, wenn
der Schwenkrahmen 11 in seine horizontale Stellung heruntergeschwenkt worden ist.
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Hierfür ist an dem Schwenkrahmen 11 ein Schaltstift 32 angeordnet,
der über eine Druckfeder 33 auf einen Schalter 34 einwirkt und diesen betätigt.
Beim Hochschwenken des Schwenkrahmens 11 bewirkt das Schaltmittel 32, 33, 34 selbsttätig
ein Ausschalten des Heismittels 27 und des Lüfters 28.
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An der in Fig. 1 unten liegenden Längsseite des Schwenkrahmens 11
sind Gelenke 36 betestigt, an denen eine hochklappbare Saugdüse 37 hängt, die, wie
aus Fig. 3 ersichtlich ist, über die ihr zugeordnete Kante des Schicht- bzw. Verbundkörpers
greifen kann. Die Saugdüse 37 ist mit einem Anschlußstutzen 38 an eine nicht geseichnete
Unterdruckleitung angeschlossen und dient zur Entlüftung des zu bildenden Verbundkörpers.
Dabei wird eine an der Saugdüse 37 befestigte flexible Dichtung 39 auf die obere
Außenseite des zu bildenden Verbundk5rpers umgelegt, wie
dieses
aus Fig. 3 erkennbar ist. Weitere innerhalb der Saugdüse 37 angebrachte Dichtungen
41 und 42, von denen die Dichtung 42 gemaß dem Pfeil 43 seitlich verschiebbar ist,
dienen zur Abdichtung und damit zu einer wirksamen Ausnutzung des erzeugten Unterdruckes.
Ein Anschlußstutzen 44 für eine nicht gezeichnete Druckleitung ist für den Fall
vorgesehen, daß als Zwischenschichtmaterial eine viskose Nasse dient, welche beim
Einfüllen in den Hohlraum des Schichtkörpers zur Zeitersparnis zweckmäßig durch
ein anzuschließendes Druckmittel unterstützt wird.
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Die Vorrichtung weist weiterhin zwei Anschlagleisten 46 und 47 auf,
die höhenverstellbar ist, um Verbundkörper unterschiedlicher Dicke herstellen zu
können. Die Anschlagleisten 46, 47 liegen rechtwinklig zueinander, wie aus Fig.
1 erkennbar ist. Sie sind ebenso wie die Auflagestelle der Druckleiste 17 mit Löchern
48 zur Aufnahme eines in der Art von Spannklammern 49 ausgebildeten Spannmittels
versehen, wie dieses in den Fig. 7 und 8 in vergrößerter Darstellung gezeigt ist.
Die Spannklammern 49 dienen zum Halten in bestimmten Abständen und Spannen von beispielsweise
Widerstandsdrähten die für eine Beheizung des Verbundkörpers in diesen eingelegt
werden sollen. Die Spannklammern 49 eignen sich darüberhinaus zum vorübergehenden
Festlegen von in den Verbundkörpern einzubringenden Einlagen, wie Folien, Geweben
oder dergleichen.
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Ueber dem nicht von dem Schwenkrahmen 11 bzw. dem Ver-Bundkörper abgedeckten
Teil der Wirxekammer 26, in welches sich die Heizung 27 befindet, ist eine abnehmbare
Abdeckplatte
51 angeordnet. Zwischen dem dell Schwenkrahmen 11 zugekehrten Rand der Abdeckplatte
51 und den Schwenkrahmen 11 ist eine Vertiefung 52 vorgesehen in welcher ein als
Gewichtspannvorrichtung ausgebildetes Spannmittel 53 liegt, welches im wesentlichen
aus einem Bleigliederband besteht. Das Bleigliederband 53 liegt lose auf den in
den Verbundkörper einzubringenden Drähten 54 auf, wie dieses schematisch in Fig.
9 dargestellt ist, und sorgt in der Funktion eines Spannungsausgleichers für eine
Vorspannung bzw. ein Glattspannen der in den zu bildenden Verbundkörper einzulegenden
parallelen Drähte 54.
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Wie in Fig. 3 schematisch angedeutet ist, sind in den Rahmenstäben
des Schwenkrahmens 11 als Wälzkörper 56 ausgebildete versenkbar und drehbar ausgebildete
Tragmittel in der Art von Rollen bzw. Walzen, Kulgen oder dergleichen angeordnet,
welche beim Einlegen der Schichten bzw. bei der Herausnahme des Verbundkörpers aus
dem Schwenkrahmen 11 für eine leichte Bewegbarkeit des unter Umständen sehr schweren
Verbundköi'pers sorgen. Die Walzen 56 traten die untere Außenseite der unteren Außenschicht,
so daß diese nicht unter Gleitreibung, sondern unter rollender Reibung zu bewegen
ist.
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Dem Schwenkrahmen 11 ist eine weitere beheizbare Wärmekammer 57 für
den Verbundkörper zugeordnet, die in den Fig. d und 2 schematisch angedeutet ist.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist wie folgt
Zunächst
wird die Glasplatte der unteren Außenschicht 3 des zu bildenden Verbundkörpers auf
den Schwenkrahmen 11 der Vorrichtung 1 aufgelegt, wobei die Druckmittel 17, 18 und
20 hochgeschwenkt sind. Sodann werden die Randdichtungen 9 und anschließend die
obere Außenschicht 2 aufgelegt. Nach dem Herunterschwenken der Druckleisten 17,
18 und 20 und ihrem Verriegeln wird der Schwenkrahmen 11 gemäß dem Pfeil 16 mit
dem Hubmittel 14 in eine für das Füllen mit dem härtbaren Klebeschichtmaterial geeignete
Schrägstellung geschwenkt. Sodann erfolgt das Einfüllen des flüssigen oder viskosen
Materials der Zwischenschicht 4. Die Belüftung erfolgt wie weiter oben bereits beschrieben
ist. Nach dem Herunterschwenken des Schwenkrahmens 11 in seine Horizoontalstellung
gemäß den Fig. 2 und 6 werden die Heizung 27 und der Lüfter 28 uber das Schaltmittel
32, 33, 34 eingeschaltet, so daß eine warme Umlaufströmung gemäß den Pfeilen 29
erzeugt wird. Dabei erfährt mithin der Schichtkörper eine gleichmäßige unmittelbare
Wärmezufuhr an seiner Unterseite, so daß die Zwischenschicht innerhalb kurzer Zeit
ausharten kann.
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Sollen in den zu bildenden Verbundkörper weitere Einlagen, beispielsweise
Heiz- oder Alarmdrähte eingelegt werden, so werden diese Drähte 54, die von nicht
gezeichneten Haspeln abgespult werden, wie in Fig.
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2 als strichpunktierte Linie erkennbar, zwischen zwei Randdichtungen
9, die den Abstand des Drahtes von den benachbarten Glas flächen gewährleisten durch
den Schichtkörper hindurchgeführt und mit Spannmitteln 49 an der Anschlagleiste
46 festgelegt,mit dem Spannmittel 53 gespannt bzw. glattgeæogen, sodann auch
gegenüber
der Anschlagleiste 46 mit Spannmitteln 49 in den Löchern 48 neben der Druckleiste
17 festgelegt. Dann können die Drähte vor dem Hochschwenken des Schwenkrahmens 11
in die schräge Füllstellung durchgeschnitten werden, nachdem man sie vorher noch
zwecks leichter Durchführung des nächsten Spannvorganges mit einer dritten Spannklammer
49 in den Löchern 48 der Abdeckplatte 51 klemmend erfaßt hat, wie dieses in Fig.
7 gezeigt ist. Das Glattziehen mit dem Spannmittel 53 erfolgt im Bereich der Vertiefung
52, wo das beispielsweise in Form eines Bleigliederbandes ausgebildete Spannmittel
53 gemäß der Fig. 1, 2 und 9 aufgelegt wird und so für eine gleichmäßige Vorspannung
der Drähte 54 sorgt.
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Nach dem Füllen der Hohlräume des Verbundes und dem anschließenden
Entlüften mittels der Saugdüse 37 wird der Verbundkörper an seiner Einfüllkante
in bekannter Weise verschlossen und nun kann er in die Horizontallage verbracht
und in dieser die Elebezwischenschicht polymerisiert werden.
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Für eine besonders gute Ausnutzung der Vorrichtung kann nach einen
ausreichenden Anheften der eingefUllten, zu polymerisierenden Harzschicht der Verbundkörper
in die sweite Wärmekammer oder Wärmekanal 57 verbracht werden, wo sie völlig aushärtet,
während in der Vorrichtung 1 ein weiterer Verbundkörper vorbereitet werden kann.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß flexible Teile wie einzulegende dünne Folien, Gewebe, Drähte oder dergleichen
mit
ihr lagagerecht in den hohlen Verbundkörper eingelegt und in dieser Lage mittels
flussigen oder viskosen härtbaren Elebemassen einpolymerisiert werden können. Auf
diese Weise können auch Folien verwendet werden, die zwar gewisse Forderungen erfüllen,
aber ohne das Einpolymerisieren keine genen de Haftung an den benachbarten Glasflächen
vermitteln. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin,
daß mit ihr praktisch sämtliche Arbeitsvorgänge, die bei der Fertigung von V,erbundkörpern
durchgeführt werden müssen, in einfachster Weise durchzuführen sind, ohne daß ein
Ortswechsel der Einzelteile des Verbundes bzw. des gesamten Verbundkörpers erforderlich
ist. Hieraus ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß bei beonders kratz- und/oder
bruchempfindlichem Material der Ausschuß erheblich zu verringern ist, da derartige
Kratzstellen oder Bruche insbesondere auch beim Transport auftreten. Ein weiterer
erheblicher Vorteil besteht darin, daß die Vorrichtung von ungelernten Hilfskräften
nach kurzer Anlernzeit ohne weiteres vor--schriftsmäßig zu bedienen ist. Sämtliche
Forderungen, die an Verbundkörper gestellt werden, wie eine besondere Farb- oder
Strahlenreaktion, eine erhöhte Reißfestigkeit oder Dehnbarkeit der Zwischenschicht,
das Verwenden von Gußgläsern mit selbst stark struktuierten Oberflächen oder das
Einlegen von Drähten, beispielsweise zum Beheizen oder zur Alarmauslösung oder zur
Verstärkung können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einfacher Weise befriedigt
werden.
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Darüberhinaus erfordert die erfindungsgemäße Vorrichtung im Vergleich
zu den eingangs beschriebenen Vorrichtungen bei denen Klimaanlagen sowie Vor- und
Hochdruckpreßeinrichtungen erforderlich sind, nur
einen außerordentlich
geringen Investitionsaufwand.
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Dieses hat zur Folge, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung auch von
beispielsweise Glasbetrieben wirtschaftlich einzusetzen ist,welche einen verhältnismäßig
geringen Bedarf an Verbundglas haben.