DE2150744C3 - Aufprallschutzsystem für die Insassen eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Aufprallschutzsystem für die Insassen eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Aufprallschutzsystem für
die Insassen eines Kraftfahrzeugs, im wesentlichen bestehend aus einem aufblasbaren und bis zum
Aufblasen durch eine Abdeckung vor Beschädigungen von außen sicheren Schutzkissen, einem Feststoffgasgenerator und einem beispielsweise auf Beschleunigungen ansprechenden Aufprallsensor, der im Fall eines
Zusammenstoßes des Kraftfahrzeugs mit einem anderen Gegenstand das Aufblasen des Schutzkissens durch
zwei ungleiche Gasteilströme aus dem Gasgenerator auslöst
Aus der US-PS 35 32 358 ist ein Gasgenerator für das
stufenweise Aufblasen des Schutzkissens eines Aufprall-Schutzsystems der eingangs genannten Zweckbestimmung bekannt Besagter Gasgenerator weist mehrere
dezentrale Zündeinrichtungen mit zum Teil recht langen Zündkanälen zu über den Generatorquerschnitt verstreuten Taschen für die Aufnahme gaserzeugender so
Teilladungen auf. Gesteuert wird die von ihm dem Schutzkissen zugeführte Gasmenge über die Zahl der
pro Zeiteinheit gezündeten Teilladungen bzw. über die mit den Zündkanälen aufgrund deren unterschiedlichen
Längen erzielbaren Zündverzögerungen.
Die nicht vorveröffentlichte DE-PS 21 34 294, der eine ältere Anmeldung zugrundeliegt, hat ebenfalls eine
Aufprallschutzvorrichtung für Fahrzeuginsassen zum Inhalt, und zwar eine solche, welche anstelle eines
Gasgenerators eine Druckluftquelle zum Aufblasen des Schutzkissens aufweist Um das Schutzkissen stufenweise aufblasen zu können, sind zwischen diesem und der
Druckluftquelle zwei jeweils mit einem Magnetventil versehene Verbindungsleitungen unterschiedlichen
Querschnitts angeordnet, wobei das Magnetventil der »>>
ersten Verbindungsleitung ein Steuersignal zur Betätigung von einem ersten Detektor erhält der bei einer
bevorstehenden Kollision anspricht, und das Magnetventil der zweiten Verbindungsleitung ein Steuersignal
zur Betätigung von einem zweiten Detektor erhält der bei der Kollision des Fahrzeuges anspricht
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein im Aufbau
einfaches und zuverlässiges Aufprallschutzsystem eingangs genannter Gattung zu entwickeln, bei dem ein
Auftreten allzu hoher Schalldrücke und somit die Gefahr von Sekundärverletzungen auf einfachere Art
und Weise als bisher unterbunden wird.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß der Feststoffgasgenerator eine kreisringförmig
ausgebildete Hochdruckkammer zur Aufnahme des Festtreibstoffs mit auf ihrer der Schutzkissenabdeckung
abgewandten Seite zum Kisseninnern führenden Gasauslaßöffnungen sowie eine im Zentrum der
Hochdruckkammer angeordnete und mit dieser durch Überströmbohrungen in Verbindung stehende
Niederdruckkammer mit auf ihrer der Schutzkissenabdeckung zugewandten Seite zum Kisseninnern führenden Gasauslaßöffnungen aufweist
wobei der Gesamtströmungsquerschnitt der letzteren klein ausgelegt ist im Vergleich zu dem der
Gasauslaßöffnungen der Hochdruckkammer und dem der Überströmbohrungen zwischen Hoch- und Niederdruckkammer.
Das erfindungsgemäße Aufprallschutzsystem zeichnet sich gegenüber den vorbekannten Systemausführungen gleicher Zweckbestimmung dadurch aus, daß es
keiner aufwendigen steuerungstechnischen Maßnahmen mehr bedarf, um beim Aufblasen des Schutzkissens
unerwünscht hohe Schalldrücke zu vermeiden. Aufgrund der getroffenen Zuordnung der Gasauslaßöffnungen von Hochdruck- und Niederdruckkammer zur
Schutzkissenabdeckung und den gewählten Querschnittsrelationen zwischen diesen Gasauslaßöffnungen
und den Hochdruck- und Niederdruckkammer verbindenden Überströmbohrungen ist nämlich von vornherein gewährleistet, daß das Schutzkissen durch eine
relativ kleine Gasmenge aus der Niederdruckkammer entfaltet wird, bevor die Hauptgasmenge aus der
Hochdruckkammer mit hoher Geschwindigkeit in das Kisseninnere einströmt
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen Zeichnung näher
erläutert
Die Figur gibt im Längsschnitt ein durch eine Abdeckung 2 verschlossenes Behältnis 1 wieder.
Eingebaut ist dieses Behältnis 1 beispielsweise im Lenkrad eines Personenkraftwagens. In ihm (1) sind ein
zusammengefaltetes, aufblasbares Schutzkissen 3 sowie ein durch das Schutzkissen 3 von der Abdeckung 2
getrennter Feststoffgasgenerator 4 untergebracht. Schutzkissen 3 und Gasgenerator 4 sind Bestandteile
einer Ausführung des erfindungsgemäßen Aufprallschutzsystems, zu dem außerdem — wie bereits erwähnt
— ein auf Beschleunigungen ansprechender Aufprallsensor gehört Von einer Darstellung des letzteren ist
aus Gründen der Übersichtlichkeit abgesehen worden.
Der Feststoffgasgenerator 4 weist eine kreisringförmig ausgebildete Hochdruckkammer 7 mit auf ihrer der
Schutzkissenabdeckung 2 abgewandten Seite zum Kisseninnern führenden Gasauslaßöffnungen 14 auf. Im
Zentrum der Hochdruckkammer 7 ist eine Niederdruckkammer 6 mit auf ihrer der Schutzkissenabdeckung 2
zugewandten Seite zum Kisseninnern führenden Gasauslaßöffnungen 10 angeordnet. Hochdruckammer
7 und Niederdruckammer 6 sind durch eine zylindrische
Wand 8 mit Überströmbohrungen 9 voneinander getrennt Dabei weisen die GasauslaBöffnungen 10 der
Niederdruckkammer 6 einen Gesamtströmungsquerschnitt auf, der klein ist im Vergleich zu demjenigen der
Gasauslaßöffnungen 14 der Hochdruckkammer 7 und der Oberströmbohrungen 9 zwischen dieser und der
N iederdruckkammer 6.
In der Hochdruckkammer 7 sind beispielsweise fünf durch Distanzringe 11 voneinander getrennte Festtreibstoffscheiben
12 untergebracht Distanzringe 11 und Festtreibstofi'scheiben 12 weisen im zentralen Bereich
beispielsweise acht über den Ring- bzw. Scheibenumfang gleichmäßig verteilte Bohrungen auf.
Darin verlaufen Rohrstutzen 14, die mit ihren der Schutzkissenabdeckung 2 fernen Enden ins Kisseninnere
13 münden. In Verbindung mit Büchsen 15, die in ihre der Schutzkissenabdeckung 2 nahen Endabschnitte
eingesetzt und bis zur Druckgaserzeugung beispielsweise mittels selbstklebender Aluminiumfolie 16 verdämmt
sind, dienen diese Rohrstutzen 14 der Fixierung der Treibstoffscheiben 12 Zugleich stellen sie die
GasauslaBöffnungen 14 der Hochdruckkammer 7 dar.
In der Niederdruckkammer 6 befindet sich ein Zünder für die in der Hochdruckkammer 7 untergebrachten
Treibstoffscheiben 12. Er besteht aus einer Verstärkerladung 17 und einer darin eingebetteten, elektrischen
Zündpille 18. Versorgt wird diese Zündpille 18 Ober elektrische Leitungen 19a und 192».
Im Unglücksfall bewirkt der Aufprallsensor des Aufprallschutzsystems das Zünden der Verstärkerladung
\7 durch die elektrische Zündpille 18. Von den
dabei anfallenden Gasen strömt — wie durch Pfeile 20 angedeutet — eine kleine Teilmenge über die
Gasauslaßöffnung 10 — also ohne Umlenkung — ins Kisseninnere 13. Durch den sich dabei aufbauenden
Gasdruck wird das gefaltete Schutzkissen 3 samt Abdeckung 2 aus dem Behältnis 1 herausgestoBen. Der
überwiegende Teil der von der Verstärkerladung 17 erzeugten Gase gelangt dagegen über die Bohrungen 9
in der zylindrischen Trennwand 8 zur Hochdruckkammer I. Dort zündet er die fünf Treistoffscheiben 12
Zusammen mit den von diesen erzeugten Druckgasen tritt er — wie durch Pfeile 21 angedeutet — etwa 1 bis
3 Millisekunden später als die vorerwähnte kleine Gasteilmenge der Verstärkerladung 17 durch die
Rohrstutzen 14 in das Kisseninnere ein. Daraus resultiert ein in etwa 30 Millisekunden abgeschlossenes
Aufblasen des ausgestoBenen Schutzkissens 3 auf ein für einen wirksamen Insassenschutz ausrechendes VoIumen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1
Patentanspruch:
Aufprallschutzsystem für die Insassen eines Kraftfahrzeugs, im wesentlichen bestehend aus
einem aufblasbaren und bis zum Aufblasen durch eine Abdeckung vor Beschädigungen von außen
sicheren Schutzkissen, einem Feststoffgasgenerator und einem beispielsweise auf Beschleunigungen
ansprechenden Aufprallsensor, der im Fall eines Zusammenstoßes des Kraftfahrzeugs mit einem
anderen Gegenstand das Aufblasen des Schutzkissens durch zwei ungleiche Gasteilströme aus dem
Gasgenerator auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgasgenerator (4) eine
kreisringförmig ausgebildete Hochdruckkammer (7) IS
zur Aufnahme des Festtreibstoffs (12) mit auf ihrer der Schutzkissenabdeckung (2) abgewandten Seite
zum Kisseninnern führenden Gasauslaßöffnungen (14) sowie eine im Zentrum der Hochdruckkammer
(7) angeordnete und mit dieser durch Überströmbohrungen (9) in Verbindung stehende Niederdruckkammer (6) mit auf ihrer der Schutzkissenabdeckung
(2) zugewandten Seite zum Kisseninnern führenden Gasauslaßöffnungen (10) aufweist, wobei der Gesamtströmungsquerschnitt der letzteren klein ausge-
legt ist im Vergleich zu dem der Gasauslaßöffnungen (14) der Hochdruckkammer (7) und dem der
Überströmbohrungen zwischen Hoch- (7) und Niederdruckkammer (6).
30
Priority Applications (1)
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DE19712150744 DE2150744C3 (de) | 1971-10-12 | 1971-10-12 | Aufprallschutzsystem für die Insassen eines Kraftfahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19712150744 DE2150744C3 (de) | 1971-10-12 | 1971-10-12 | Aufprallschutzsystem für die Insassen eines Kraftfahrzeugs |
Publications (3)
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DE2150744A1 DE2150744A1 (de) | 1973-05-03 |
DE2150744B2 DE2150744B2 (de) | 1978-04-27 |
DE2150744C3 true DE2150744C3 (de) | 1978-12-14 |
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ID=5822105
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712150744 Expired DE2150744C3 (de) | 1971-10-12 | 1971-10-12 | Aufprallschutzsystem für die Insassen eines Kraftfahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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WO1999011493A1 (de) | 1997-09-02 | 1999-03-11 | Autoliv Development Ab | Gassackanordnung mit einem teilausströmbereiche aufweisenden gasleitgehäuse |
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- 1971-10-12 DE DE19712150744 patent/DE2150744C3/de not_active Expired
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