DE2150484A1 - Selbstverloeschende formmassen - Google Patents

Selbstverloeschende formmassen

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DE2150484A1 DE19712150484 DE2150484A DE2150484A1 DE 2150484 A1 DE2150484 A1 DE 2150484A1 DE 19712150484 DE19712150484 DE 19712150484 DE 2150484 A DE2150484 A DE 2150484A DE 2150484 A1 DE2150484 A1 DE 2150484A1
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K13/00Use of mixtures of ingredients not covered by one single of the preceding main groups, each of these compounds being essential
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Description

  • Seib stverlöschende Formmassen Die vorliegende Erfindung betrifft selbstverlöschende Formmassen auf basis von glasfaserverstärkten thermoplastischen Kunststoffen mit stickstoffhaltigen polyanionischen Verbindungen des fünfwertigen Phosphors.
  • Für eine ständig steigende Zahl von Anwendungszwecken wird von Polymeren gefordert, daß sie nach Ausschaltung der Flammwirkung nicht weiter brennen, sondern verlöschen oder sogar der Ausbreitung eines brandes Widerstand leisten. Glasfaserverstërkte thermoplastische Kunststoffe stellen im Vergleich zu den nicht verstärkten Thermoplasten durch ihr Brandverhalten eine wesentlich grcßere Gefahrenquelle dar Dies zeigt sich beispielsweise deutlich bei Polyamidformmassen, die unverstärkt eine Sonderstellung im brandverhalten einnehmen beim brennen liefern sie unter Zersetzung niedrigviskose Schmelzen. Die abtropfende Masse der brennenaen Schmelze erlischt nach Entfernen der Zündflamme. Werden solche Polyamide mit Glasfasern verstärkt, so zeigen die glasfaserhaltigen Produkte ein anaeres brandverhalten. Sie brennen nach Entfernung der Zündflamme - wahrscheinlich infolge Dochtwirkung der Glasfasern - weiter. Eine brandschutzausrüstung ist deshalb bei den glasfaserverstärkten Polyamiden in gleicher Weise wünschenswert wie bei anderen, nicht selbstverlöschenden Polymeren.
  • Es ist bekannt, organische halogenverbindungen, organische Phosphor oder Phosphor und Stickstoff enthaltende Verbindungen für glasfaserverstärkte Polyamine c:hnlich wie bei anderen thermoplastischen Kunststoffen als Flammschutzmittel einzusetzen. Bei den im Vergleich zu cier Mehrzahl aer thermoplastischen Kunsttoffe hohen Verarbeitungstemperaturen der Polyamide von 240 bis 300°C zersetzen stich jedoch viele dieser Flammschutzmittel bereits teilweise. Der Einsatz anorganischer flammhemmenüer Zusatzstoffe erfordert meist grcßere Mengen derselben, wodurch die gewünschten Materialeigenschaften wie Elastizität, elektrisches Verhalten, Zähigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen mecbanische und chemische Beanspruchung, Verhalten gegen Wasser und organische Lösungsmittel u.a. beeinträchtigt werden können besonders wünschenswert ist es, den Flammschutz ohne Verwendung von Halogenverbindungen zu erreichen, da diese infolge ihrer Zersetzung bei Feuer oder hitze durch die freigesetzten halogenhaltigen Gase die bekannten Sekundrschäden, vor allem Korrosion, bewirken.
  • Es bestand- daher die Aufgabe, Flammschutzmittel für die bei den glasfaserverstärkten Thermoplasten, insbesondere bei den Polyamiden vorliegenden besonderen Verhältnisse zu entwickeln, die bei geringer Einsatzmenge hohe Temperaturbeständigkeit und flammhemlenue Wirkung aufweisen. Als aussichtsreich bot sich hierfür die Gruppe der Phosphor und Stickstoff zugleich in Molekül enthaltenden Verbinaungen an.
  • Gegenstand der Erfindung sind nun selbstverlöschende Formmassen, die enthalten, bezogen auf die Formmasse a) 35 bis 98,5 Gewichtsprozent eines thermoplastischen Kunststoffs mit einer Erweichungstemperatur von unter 3000C, b) 1 bis 50 Gewichtsprozent Glasfasern, c) 0,5 bis 15 Gewichtsprozent einer stickstoffhaltigen polyanionischen Verbindung des fünfwertigen Phosphors sowie gegebenenfalls d) Füllstoffe, farbgebende Stoffe, Gleitmittel -und Weichmacher in üblicher Art und Menge.
  • Die neuen Formmassen, die als Flammschutzmittel erfindungsgemäß stickstoffhaltige polyanionische Verbindungen des fünfwertigen Phosphors enthalten, stehen in Bezug auf die Materialeigenschaften wie Elastizität, Zähigkeit, Dehnung, elektrisches Verhalten, Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beanspruchung sowie gegen Wasser und organische Lösungsmittel den solche Verbindungen nicht enthaltenden glasfaserverstärkten Thermoplasten nicht nach. Ihnen gegenüber weisen die neuen Formmassen jedoch zusätzlich eine hervorragende Flammbeständigkeit auf, welche sie für viele Einsatzzwecke geeignet werden- läßt, für die die Formmassen ohne das genannte Flammschutzmittel wenig tauglich sind Eine Reihe von mit bekannten Flammschutzmitteln, wie z.b Antimontrioxid, rotem Phosphor und chlorierten Kohlenwasserstoffen, ausgerüsteten glasfaserverstärkten Polyamid-Formmassen zeigt zwar bei guten Materialeigenschaften auch zufriedenstellende Flammbeständigkeit. Die erfindungsgemäße Ausrüstung mit den stickstoffhaltigen polyanionischen Verbindungen des fünfwertigen Phosphors weist unter anderem aber die zusätzlichen Vorteile auf, daß die Einarbeitung in die thermoplastische Formmasse ohne Zersetzung, Halogenwasserstoffabspaltung und ohne SchUdigung der Polymermasse erfolgt und daß dabei Formmassen in hellen Farbtönungen oder, bei eingefärbten Materialien, ohne beeinträchtigung der Farbtönung erhalten werden können.
  • Als thermoplastische Kunststoffe sind sämtliche Polymerisate, Copolymerisate und Polykondensate geeignet, soweit sie eine Erweichungstemperatur unter 3 000C aufweisen, vorzugsweise unter 250°C. Geeignet sind beispielsweise Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen und Polybutylene, Polyvinylaromaten, wie Polystyrol und Poly-«-Nethylstyrol, sowie Polyacrylsäureester und Polymethacrylsäureester, sowie die entsprechenden Copolymeren mit untergeordneten Mengen anderer Monomerer.
  • Von besonderer Bedeutung sind thermoplastische Polykondensate, wie lineare Polyester, lineare Polymethane und Polyamide. Geeignete Polyester sind z.B. PolySthylenterephthalat und Polybutylenterephthalat.
  • Die Polyamide, welche die Basis für die selbstverlöschenden, glasfaserverstärkten Formmassen gemäß der vorliegenden Erfindung darstellen, können nach den üblichen Verfahren der hydrolytischen oder der ionischen Polymerisation aus den üblichen, Polyamide aufbauenden Monomeren hergestellt werden.
  • Vorzugsweise handelt es sich um Homopolymerisate, und unter diesen haben sich besonders gute Wirkungen bei Polymerisaten aus t-Caprolactam gezeigt. Aber auch Polymerisate, die neben z.B. Capronamid-Einheiten in untergeordneten Mengen andere Carbonsäureamid-Einheiten, die sich vorzugsweise von höheren Lactamen, etwa von Lactamen mit 6 bis 11 Kohlenstoffatomen ableiten, enthalten, sind als Polymerbasis für die erfindungsgemäßen Formmassen besonders geeignet. Dabei werden üblicherweise Caprolactampolymerisate mit mehr als 75 Gewichtsprozent Gehalt an Capronamid-Einheiten verwendet. Das mittlere Molekulargewicht der verwendeten Polyamide liegt vorzugsweise bei etwa 10 000 bis 50 000.
  • Der Einsatz der stickstoffhaltigen polyanionischen Verbindungen des fünfwertigen Phosphors als Flammschutzmittel ist jedoch n.icht auf Formmassen mit Polyamiden als Basis beschränkt. Geeignet ist eine Vielzahl anderer thermoplastischer Kunststoffe, unter denen vor allem lineare Polyester zu nennen sind, insbesondere empfiehlt sich der Einsatz für solche, die für ihre Weiterverarbeitung relativ hohe Temperaturen, d.h. Temperaturen von gewöhnlich über 200C erfordern.
  • Der Kunststoffanteil der Formmassen gemäß der Erfindung bet-rägt 35 bis 98,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 45 bis 79,5 Gewichtsprozent, insbesondere 50 bis 79 Gewichtsprozent.
  • Ein anderer wesentlicher Bestandteil der neuen Formmassen sind Glasfasern. Sie bestehen üblicherweise aus alkaliarmem, wasserbeständigem Glas und können geschlichtet oder ungeschlichtet sein. Die mittlere Lunge der einzelnen Fasern im fertigen Produkt liegt meist unter 10 mm, der mittlere Durchmesser etwa bei 0,0006 bis 0,02 mm. Ihre Menge beträgt je nach Erfordernis 1 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsprozent.
  • Die Einarbeitung der Glasfasern erfolgt nach üblichen Verfahren, beispielsweise wie von R. Fritsch und G. Fahr in "Kunststoffe" 4g (1959) 543 angegeben.
  • Die als Flammschutzmittel in den neuen Formmassen enthaltenen stickstoffhaltigen polyanionischeri Verbindungen des fünfwertigen Phosphors sind Umsetzungsprodukte aus Phosphorpentoxid und Harnstoff bzw. Thioharnstoff mit einem P 205-Gehalt von 45 bis 80, vorzugsweise 50 bis 70 Gewichtsprozent, einem Gesamtstickstoffgehalt von 10 bis 40, vorzugsweise von 20 bis 30 Gewichtsprozent und einem Ammoniakstickstoffgehalt von 7 bis 20 Gewichtsprozent. Zur herstellung dieser Verbindungen werden zweckmäßigerweise Mischungen von Phosphorpentoxid und Harnstoff bzw. Thioharnstoff in einem Molverhältnis von 1,5 : 1 bis 6 : 1, yorzugsweise von 3 : 1 bis 4 : 1 bei einer Temperatur von 280 bis 400°C in einem Ofen zur Reaktion gebracht. Dabei entweicht ein Gas, das im wesentlichen Ammoniak enthält, Die Masse wird solange auf Reaktionstemperatur belassen, bis keine nennenswerten Gasmengen mehr entweichen. Das Produkt wird abkühlen gelassen und ist nach dem Mahlen, wobei ein weißes Pulver entsteht, sofort einsatzfähig. Es ist in Wasser und den üblichen organischen Lösungsmitteln unlöslich und hat eine vorzügliche thermische Stabilität bei der Verarbeitung mit hochschmelzenden thermoplastischen Kunststoffen0 Die Analyse ergibt ein Molverhältnis von N:P von 1,5:1 bis 5:1. Die Verbindungen werden als polyanionisch bezeichnet, da ein Teil des Stickstoffs, wie spektroskopisch ermittelt wurde, als Ammonium-on gebunden neben amidisch und imidisch gebundenem Stickstoff vorliegt. Das Produkt kann noch zusätzlich Metalloxide und Metallsulfide der 2., 3. und 4.
  • haupt- und Nebengruppen sowie der 5. und 6. Nebengruppe des Periodensystemsv in Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge der stickstoffhaltigen Phosphorverbindung enthalten, wobei sich Wolframoxid, Zinndioxid, Titandioxid und Calciumsulfid als besonders geeignet zur Erhöhung der flammhemmenden Wirkung erwiesen haben.
  • Die Mischung und Verarbeitung der Komponenten erfolgt nach für das Vermischen von festen Bestandteilen mit Thermoplasten üblichen Verfahren, z.B. mittels ein- oder zweiwelligen Extrudern, Spritzgußmaschinen, Walzenmischern a.a. (vgl. Kunststoff-Handbuch, Band VI, Polyamide, München 1966), in der Weise, daß das Flammschutzmittel in der fertigen Mischung als heterogene Phase gleichmäßig fein verteilt vorliegt. Die als Flammschutzmittel eingesetzten stickstofaltigen- polyanionischen Verbindungen des fünfwertigen Phosphors sind Additive, sie reagieren bei der Einarbeitung nicht mit dem Polyamid. Die mittlere Größe ihrer im Polyamid verteilten Partikel liegt vorteilhaft zwischen 0,0005 und 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,15 mm Durchmesser.
  • Ein ausreichender Flammschutz ist gewährleistet, wenn die Formmasse 0,5 bis 15, vorzugsweise 1 bis 1O.Gewirhtsprozent an stickstoffhaltigen polyanionisehen Verbindungen des fünfwertigen Phosphors enthält. Gemäß der nach ASTM D + 635-63 durchgeführten und nachstehend beschriebenen Brandverhaltensprüfung ist ein den meisten Verwendungszwecken genügender Flammschutz dann gegeben, wenn die Brennstrecke der Prüfkörper weniger als 100 mm und ihre Brennzeit weniger als 300 sec beträgt, Wenn diese Zahlenwerte nicht überschritten werden, gelten die Formmassen als selbstverlöschen ("selfextinguishing").
  • Um den aus der Formmasse herzustellenden Körpern gegebenenfalls eine gefällige Farbe zu geben, werden farbgebende Stoffe, wie z.b.
  • Ruß, Metalloxide und -sulfiae, Phthalocyanine ilsw., in einer der zu erzielenden Farbtönung entsprechenden Menge zugesetzt.
  • Ferner können der Formmasse vor der Verarbeitung die zur Füllung von Polyamidkunststoffen üblichen Füllstoffe. und sonstige Zusatzstoffe, wie beispielsweise Gleitmittel und Weichmacher, in der dem jeweiligen Verwendungszweck angepassten Weise und Menge beigegeben werden.
  • Die erfindungsgemäßen Formmassen eignen sich zur Herstellung von selbstverlöschenden Gegenständen, die z.B. im Bergbau, Fahrzeugbau, Schiffbau oder in der Elektrotechnik Verwendung finden.
  • Die in den folgenden Beispielen und Vergleichsversuchen angegebenen Prozente beziehen sich auf das Gewicht der eingesetzten Stoffe. Der K-Wert wurde aus den Daten der Viskositätsmessungen bei 250£ in 1-prozentiger Lösung in konzentrierter Schwefelsäure als Lösungsmittel nach h. Fikentscher, Cellulosechemie 13 (1932) 58 ff. bestimmt.
  • Beispiele und Vergleichsversuche Beispiel 1 Polyamid-6-Granulat mit einem mittleren Molekulargewicht von 18.000, entsprechend einem K-Wert von 72, mit variiertem Glasfasergehalt wird mit variierenden Mengen eines feingemahlenen durch zweistündiges Erhitzen auf 340°C hergestellten Reaktionsprodukt aus Harnstoff und Phosphorpentoxid im Molverhältnis 4:1 (Analysenwerte: 54,3 % P205, 26,5 % N) in einem Rollgefäß gemischt. Die Mischungen werden in einem Doppelschneckenextruder (Typ ZDSK der Firma Werner & Pfleiderer, Stuttgart) bei einer Temperatur von 230 bis 240°C 10 Minuten lang plastifiziert und als Strang ausgepresst. Der Strang wird durch ein Wasserbad zum Abkühlen geführt, zu einem zylindrischen Granulat zerhackt und dieses getrocknet.
  • Zur Prüfung des Brandverhaltens werden aus dem Granulat im Spritzgußverfahren Prüfkörper nach ASTM D 635-63 von 12,5 cm Länge, 1,27 cm Breite und 0,635 cm Dicke hergestellt, diese in ihrer Länge markiert, definiert eingespannt und das Ende der Prüfkörper mit der Flamme eines Standard-Bunsenbrenners. von 1 cm Durchmesser mit einer Flammenhöhe von 2,5 cm 30 Sekunden lang beflammt und dann der Bunsenbrenner entfernt. Gemessen werden die Brennzeit und die Brennstrecke der Prüfkörper nach Entfernung der Flamme des Bunsenbrenners. Die Prüfung dieser Formkörper auf ihr Brandverhalten liefert die nachstehend tabellarisch zusammengefaßten Ergebnisse. Zum Vergleich des Brandverhaltens von mit bekannten Flammschutzmitteln ausgerüsteten Formmassen wurde in der Herstellung und Prüfung der Prüfkörper analog verfahren.
  • Tabelle 1 Brandverhalten von glasfaserverstärktem Polyamid-6 (MW ~ 18000) mit variierendem Gehalt an Glasfasern und Umsetzungsprodukt aus Phosphorpentoxid und Harnstoff Vers. Polyamid-6 Glasfaser P2O5/OC(Nh2)2- Brenn- Brenn- Klassifizierung Farbe Nr. (%) (%) Umsetzungs- strecke zeit nach ASTM produkt (mm) (sec) (%) 1 80 10 10 18 90 non burning hell 2 75 15 10 13 80 " " " 3 65 25 10 11 56 " " " 4 55 35 10 9 50 " " " 5 40 50 10 9 40 " " " 6 74 25 1 80 250 selfextinguishing " 7 70 25 5 20 70 non burning " 8 60 25 15 7 25 " " " Tabelle 2 Vergleichsversuche zum Brandverhalten von glasfaserverstärktem Polyamid-6 (MW ~ 18000) mit bekannten Flammschutzmitteln Vers. Polyamid-6 Glasfaser Flammschutzmittel Brenn- Brenn- Klassifizierung Farbe Nr. (%) (%) (%) strecke zeit nach ASTM (mm) (sec) 9 75 25 keines > 100 > 300 burning hell 10 65 25 10% Sb2O3 > 100 > 300 burning " 11 65 25 10% Phosphor (rot) 6 8 non burning dunkel Beispiel 2 Das gemäß Beispiel 1 hergestellte und feingemahlene Reaktionsprodukt aus harnstoff und Phosphorpentoxid wird mit 1, bzw. 2 Gewichtsprozent Wolframtrioxid vermischt. Die Mischung wird wie ebenfalls in Beispiel 1 angegeben, in einer Menge von 10 Gew.% in Polyamid-6 mit 25 Gew.; Glasfaser eingearbeitet und die erhaltene Formmasse auf ihr Brandverhalten nach ASTM D 6.35-63 geprüft. GegenUber einer Probe ohne Zusatz von Wolframtrioxid (Versuch 3 des Beispiels 1) ergeben sich im Mittel um den Faktor 0,5 (bei 1 % WO3) und 0,7 (bei 2 % WO3) verkürzte Brennstrecken.
  • Beispiel 3 Weitere geeignete Flammschutzmittel aus Harnstoff und Phosphorpentoxid wurden auf folgende Weise hergestellt: a) Gemäß Beispiel 1 wurden Harnstoff und Phosphorpentoxid im Molverhältnis 4:1 gemischt und bei 330°C 2 Stunden lang reagieren gelassen. Die Analyse des erhaltenen Umsetzungsproduktes ergab 57,8 % P2O5, 28,4 % Gesamtstickstoff und ein Molverhältnis von N:P =- 2,49:1.
  • b) Gemäß Beispiel 1 wurden Harnstoff und Phosphorpentoxid im Molverhältnis 3:1 gemischt und bei 340°C 2 Stunden lang reagieren gelassen. Die Analyse des erhaltenen Umsetzungsproduktes ergab 65,3 % P205, 15,1 S Gesamtstickstoff und ein Molverhältnis von N:P = 2,35:1.
  • c) Gemäß Beispiel 1 wurden harnstoff una Phosphorpentoxid im Molverhältnis 2,5:1 gemischt und bei 360°C 11/4 Stunden-lang reagieren gelassen. Die Analyse des erhaltenen Umsetzungsproduktes ergab 70,0 % P2O5, 17,5 % Gesamtstickstoff und ein Molverhältnis von N:P = 2,54:1.
  • d) Gemäß Beispiel 1 wurden Harnstoff und Phosphorpentoxid im Molverhältnis 2,0:1 gemischt und bei 3400C 2 Stunden lang reagieren gelassen. Die Analyse des erhaltenen Umsetzungsproduktes ergab 75,8 % P205, 15,9 % Gesamtstickstoff und ein Molverhältnis von N:P = 2,12:1.
  • Der Einsatz der nach a) bis d) erhaltenen Reaktionsprodukte aus harnstoff und Phosphorpentoxid als Flammschutzmittel in glasfaserverstärktem Polyamid-6, wobei in der Einarbeitung und bei der Prüfung des Brandverhaltens wie in Beispiel 1 verfahren wurde, ergab für die einzelnen Proben Werte, die nach ASTM als "non burning" zu bezeichnen sind und von denen der Tabelle 1 nicht wesentlich abweichen.
  • Beispiel 4 Anstelle von reinem Polycaprolactam wurde ein statistisches Copolymerisat aus 70 Gew.% Caprolactam und 30 Gew.% Capryllactam gemäß Beispiel 1 mit Glasfasern und einem Reaktionsprodukt aus harnstoff und Phosphorpentoxid vom Molverhältnis 4:1 zu einer Formmasse verarbeitet und diese auf~ihr brandverhalten geprüft, Die erhaltenen Werte stimmen innerhalb der Fehlergrenze mit den analogen der Tabelle 1 überein und sind somit nach ASTM als "non burning't zu charakterisieren.

Claims (6)

Pat entansprüche
1. Selbstverlöschende Formmassen enthaltend a) 35 bis 98,5 Gewichtsprozent eines thermoplastischen Kunststoffs von einer Erweichungstemperatur von unter 300°C, b) 1 bis-50aGewichtsprozent Glasfasern, c) 0,5 bis 15 Gewichtsprozent eines Umsetzungsproduktes aus Phosphorpentoxid und Harnstoff bzw. Thioharnstoff mit einem Phosphorgehalt, berechnet als P205 von 45 bis 80 Gewichtsprozent, einem Gesamtstickstoffgehalt von 10 bis 40 Gewichtsprozent und einem Ammoniakstickstoffgehalt von 7 bis 20 Gewichtsprozent, sowie gegebenenfalls d) FUllstoffe, farbgebende'Stoffe, Gleitmittel und Weichmacher in üblicher Art und Menge
2 Formmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend 20 bis 40 Gewichtsprozent Glasfasern.
3. Formmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend 1 bis 10 Gewichtsprozent eines Umsetzungsproduktes aus Phosphorpentoxid und Harnstoff bzw. Thioharnstoff mit einem Phosphorgehalt, berechnet als P205 von 45 bis 80 Gewichtsprozent, einem Gesamtstickstoffgehalt von 10 bis 40 Gewichtsprozent zu und einem Ammoniakstickstoffgehalt von 7 bis 20 Gewichtsprozent.
4. Formmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend als thermoplastischen Kunststoff ein Polyamid.
5. Formmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend als thermoplastischen Kunststoff Polycaprolactam.
6. Formmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend einen thermoplastischen Kunststoff von einem mittleren Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000.
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