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Die Erfindung betrifft ein Reizstrom-Therapiegerät, das einen Reizstrom
liefert, der aus einem pulsierenden undioder einem nicht pulsierenden Gleichstrom
besteht, über zwei Elektroden dem Körper eines Patienten zugeführt wird und mittels
von einer Schaltuhr über zeitbestimmende Elemente gesteuerter Stromregelelemente
sowie eines Kommutators
derart selbsttätig in seiner Intensität
und Polarität verändert wird, daß er innerhalb eines ersten kurzen Zeitabschnittes
auf einen Höchstwert bestimmter Polarität ansteigt, den er für etwa die halbe Behandlungsdauer
beibehält, daß er am Ende etwa der halben Behandlungsdauer innerhalb eines zweiten
Zeitabschnittes auf den Stromwert Null zurück geht, seine Polarität wechselt und
innerhalb eines dritten Zeitabschnittes wieder auf den Höchstwert ansteigt, daß
er diesen Höchstwert bis etwa zum Ende der Behandlungszeit beibehält und danach
innerhalb eines vierten Zeitabschnittes auf den Stromwert Null zurückgeht und seine
Polarität wieder wechselt, wobei die für die Länge der einzelnen Zeitabschnitte
und den Stromanstieg oder -abfall innerhalb der Zeitabschnitte maßgebenden zeitbestimmenden
Elemente Kondensatoren enthalten.
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Bei der Reizstrom-Therapie mittels Gleichstrom muß darauf geachtet
werden, daß der Strom nach einer bestimmten Behandlungszeit umgepolt wird, weil
sich sonst lonenwanderungen im Körpergewebe des Patienten schädlich auswirken können.
Weiterhin darf das Umpolen des Reizstroms nicht bei voller Stärke des Behandlungsstroms
vorgenommen werden, sondern der Behandlungsstrom muß kurz vor dem Umpolen langsam
auf den Wert Null und nach dem Umpolen wieder langsam auf die volle Stromstärke
geregelt werden. Auch am Ende der Behandlung soll der Strom nicht plötzlich auf
Null zurückgehen, sondern langsam abklingen.
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Durch die deutsche Offenlegungsschrift 1 539 722 ist es bekannt,
daß zur selbsttätigen Ausführung dieser Vorgänge zu einem an einer Schaltuhr einstellbaren
Zeitpunkt im Weg des Behandlungsstroms ein Netzwerk mit wenigstens einem steuerbaren
Widerstand vorgesehen ist, der von der Schaltuhr über Zeitglieder so gesteuert ist,
daß er im Ruhezustand den Stromweg freigibt und zu dem eingestellten Zeitpunkt sperrt
und dann Wieder langsam freigibt, und daß ein von dem Netzwerk beeinflußtes Relais
vorhanden ist, das einen den Behandlungsstrom umpolenden Kommutator betätigt, sobald
der Stromweg gesperrt worden ist.
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Gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 1 589 503 ist es ferner bekannt,
daß zur selbsttätigen Ausführung der Umpolung und Regelung des Reizstromes zu einem
an einer Schaltuhr einstellbaren Zeitpunkt im Weg des Behandlungsstromes ein Netzwerk
mit wenigstens einem steuerbaren Widerstand vorgesehen ist, der von der Schaltuhr
über ein erstes Verzögerungsglied so gesteuert ist, daß er zu Beginn der Behandlung
den Stromweg freigibt und zu dem eingestellten Zeitpunkt den Stromweg langsam sperrt,
ihn dann eine bestimmte Zeit gesperrt hält und darauf wieder langsam freigibt, wobei
die Schaltuhr außerdem zu dem eingestellten Zeitpunkt die Erregung eines Relais
über ein zweites Verzögerungsglied derart veranlaßt, daß das Relais während der
Sperrung des Stromweges für den Behandlungsstrom über ein Umpolrelais einen den
Behandlungsstrom umpolenden Kommutator betätigt.
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Beiden bekannten Reizstrom-Therapiegeräten haftet der Nachteil an,
daß zwar die Zeit für den Stromrückgang vor dem Umpolen und die Zeit für den Stromanstieg
nach dem Umpolen des Reizstromes unabhängig voneinander eingestellt werden kann,
daß aber die Zeit für den Stromrückgang am Ende
und den Stromanstieg zu Beginn der
Behandlungszeit nicht unabhängig von den anderen Zeiten gewählt werden kann, weil
dieselben Verzögerungsglieder verwendet werden. Ein weiterer, wesentlicher Nachteil
der bekannten Schaltungen besteht darin, daß die Verzögerungszeiten zum größten
Teil voneinander abhängen und deshalb aufeinander abgestimmt sein müssen. Außerdem
finden bei den bekannten Rçizstrom-Therapiegeräten Verzögerungsglieder Verwendung,
die einen Kondensator enthalten, der sich über einen festen Widerstand auflädt,
aber über eine Basis-Emitter-Strecke eines Transistors entlädt, wodurch Streuungen
der Transistordaten sich als verschieden lange Zeitverzögerungen auswirken und demzufolge
den gewünschten Behandlungsablauf empfindlich stören können, es sei denn, daß die
Transistoren besonders ausgesucht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein funktionssicheres Reizstrom-Therapiegerät
zu entwickeln, bei dem sich die Zeitabschnitte, innerhalb derer der Reizstrom ansteigen
oder abfallen soll, unabhängig voneinander festlegen lassen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Reizstrom-Therapiegerät
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß für alle zeitbestimmenden Elemente
nur ein Kondensator vorgesehen ist, dem für jeden der vier Zeitabschnitte ein eigener
ohmscher Widerstand zugeordnet ist, und daß jeweils einer der Widerstände mittels
je eines von einer Schaltuhr gesteuerten Schalters zwecks Aufladung des Kondensators
in Reihe mit ihm oder zwecks Entladung des Kondensators parallel zu ihm schaltbar
ist.
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Das Prinzip sowie nähere Einzelheiten der Effindung werden an Hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung
bedeutet F i g. 1 ein Diagramm, das den zeitlichen Verlauf eines von dem Reizstrom-Therapiegerät
nach der Erfindung gelieferten Reizstromes zeigt, F i g. 2 ein Schaltbild einer
Stromsteuerungs- und Umpolungs einrichtung für ein Reizstrom-Therapiegerät, F i
g. 3 ein Diagramm, aus dem die Schalterstellungen der in dem Schaltbild gemäß F
i g. 2 enthaltenen Schalter zu verschiedenen Zeitpunkten zu ersehen sind, und F
i g. 4 eine vereinfachte Seitenansicht einer Schaltuhr für die Stromsteuerungs-
und Umpolungseinrichtung gemäß Fig. 2.
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Gemäß dem Diagramm in F i g. 1 soll der von einem Reizstrom-Therapiegerät
gelieferte Reizstrom 1 folgenden zeitlichen Verlauf haben: Nach dem Aufziehen einer
zum Therapiegerät gehörenden Schaltuhr (Zeitpunkt to) wird der Reizstrom innerhalb
eines ersten, verhältnismäßig kurzen Zeitabschnittes A t1 automatisch freigegeben,
wobei der dem Körper des Patienten zuzuführende Reizstrom Ij mittels von Hand einstellbarer
Stromregelelemente eingestellt werden kann.
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Der eingestellte Reizstrom wird dann für etwa die Hälfte der vorgesehenen
Behandlungszeit, also z. B. für etwa 10 Minuten, dem Patienten zugeführt.
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Zu einem Zeitpunkt t2, der einige Sekunden vor der Hälfte der Behandlungszeit,
d. h. vor dem Zeitpunkt t liegt, geht der Reizstrom von seinem Wert Ii verhältnismäßig
langsam auf den Wert Null
zurück (val. zweiter Abschnitt zJt2).
Zum Zeitpunkt t3 wechselt der Reizstrom seine Polarität und steigt innerhalb eines
dritten Zeitabschnitts A t3 verhältnismäßig langsam auf einen positiven Wert +It
an, den er zum Zeitpunkt t4 erreicht hat. Der Reizstrom mit dem Wert +Il liegt bis
einige Sekunden vor Ablauf der Behandlungszeit am Körper des Patienten (val. Zeitpunkt
t5). Innerhalb eines vierten Zeitabschnitts A t4 sinkt der Reizstrom von seinem
Wert +I, auf den Wert Null ab, den er am Ende der Behandlungszeit, d. h. zum Zeitpunkt
t6, erreicht.
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Zu diesem Zeitpunkt kehrt sich die Polarität des Reizstromes wieder
um, so daß, falls die Behandlung des Patienten noch weiter fortgesetzt oder ein
neuer Patient behandelt werden soll, der Reizstrom wieder eine negative Polarität
hat.
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Es hat sich gezeigt, daß günstige Behandlungsergebnisse erzielt werden,
wenn der zweite Zeitabschnitt 1t., etwa 8 bis 15 Sekunden, der dritte Zeitabschnitt
mehr als 10 Sekunden und der vierte Zeitabschnitt J to etwa genauso lange wie der
zweite Zeitabschnitt ii t~ dauert. Der erste Zeitabschnitt A tj soll wesentlich
kürzer als jeder der Zeitabschnitte d t.2, d t3 oder A t4 dauern, damit der Reizstrom
verhältnismäßig kurze Zeit nach dem Aufziehen der Schaltuhr auf den jeweils gewünschten
Wert von Hand eingestellt werden kann. Durch das Umpolen und das langsame Abfallen
bzw. Ansteigen des Reizstromes in den Zeitabschnitten Xt2 und A t3 wird verhindert,
daß sich die bei Gleichstrom auftretenden lonenwanderungen im Körpergewebe des Patienten
schädlich auswirken.
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Zu den wesentlichen Bestandteilen der Stromsteuerungs- und Umpolungseinrichtung
gemäß Fig.2 gehören zwei bistabile Kippschaltungen 1, 2 mit je zwei Transistoren
3, 4 bzw. 5, 6, ein Kondenstator 7, ein Umpolrelais R mit drei Umschalternr,, re,
ra, je ein Potentiometer 8, 9 zum Einstellen der Amplitude des pulsierenden bzw.
des nicht pulsierenden Ausgangsgleichstromes, zwei Schalter sn, s4, die nur geschlossen
sind, wenn die mit den beiden Potentiometern 8, 9 eingestellten Ausgangsströme gleich
Null sind, sowie drei Schalter st, s. und s5 und ein Umschalter 56- Die zuletzt
genannten Schalter werden durch eine Schaltuhr (vgl. Fig.4) betätigt.
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Alle vorstehend nicht erwähnten Schaltungselemente der Stromsteuerungs-
und Umpolungseinrichtung, gemäß F i g. 2 werden im Zusammenhang mit der im folgenden
erläuterten Wirkungsweise der Schaltung beschrieben.
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Vor dem Aufziehen der Schaltuhr, d. h. vor dem Zeitpunkt to (F i
g. 3), befinden sich die Schalter s, bis sfi, der Umschalter 56 und die Umschalter
r, bis r3 des Umpolrelais R in der aus Fig.2 ersichtlichen Lage. Wird jetzt die
Betriebsspannung an zwei Anschlußklemmen 10 (+15 V), 11 (0 V) gelegt, so sind die
Transistoren 3, 4 der ersten bistabilen Kippschaltung 1 gesperrt, d. h., ihre Emitter-Kollektor-Strecken
haben einen verhältnismäßig hohen Widerstandswert, weil der Emitter des Transistors
4 durch den geöffneten Schalter s, von der positiven Betriebsspannung getrennt ist
und die Basis des Transistors 3 wegen des gesperrten Transistors 4 kein gegenüber
dem Emitter positives Potential hat. Die erste bistabile Kippschaltung nimmt damit
ihren ersten stabilen Zustand ein.
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Ein Transistor 12 vom pnp-Typ, dessen Emitter-
Kollektor-Strecke in
Reihe mit einem Widerstand 13 dem Kondensator 7 parallel geschaltet ist, liegt mit
seiner Basis über einen Widerstand 14 an dem Nullpotential der Anschlußklemme 11.
Eine Verbindung zwischen der Basis des Transistors 12 und der Anschlußklemme 10
ist wegen des zu dieser Zeit (vor dem Zeitpunkt to) geöffneten Schalters 52 unterbrochen.
Die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 12 hat deshalb einen verhältnismäßig
geringen Widerstandswert, wodurch ein den Widerstand 13 enthaltender erster Entladungskreis
für den Kondensator 7 eingeschaltet ist.
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Der Emitter eines in Kollektor-Basis-Schaltung arbeitenden Transistors
15 vom pnp-Typ ist über einen Widerstand 16 mit der positiven Anschlußklemme 10,
sein Kollektor mit dem Nullpotential (Anschlußklemme 11) und seine Basis erstens
mit dem negativen Anschluß des Kondensators 7 und zweitens mit dem dem Kollektor
des Transistors 12 abgewandten Anschluß des Widerstandes 13 verbunden. Die Basis
des Transistors 15 liegt drittens bei der aus F i g. 2 ersichtlichen Schalterstellung
a der Umschalter rt und s6 über einen Widerstand 17 an der positiven Anschlußklemme
10. Der Widerstand 17 gehört zu einem zweiten Entladungsstromkreis für den Kondensator
7.
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Der Transistor 15 ist zunächst gesperrt, weil sein Basispotential
wegen des in der Leitphase befindlichen Transistors 12 positiver als das Potential
des Emitters ist.
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Das an einem Einstellwiderstand 18, der zwischen Emitter und Kollektor
des Transistors 15 liegt, abgegriffene und den Basen von zwei npn-Transistoren 19,
20 zugeführte Potential hat daher einen positiven, die Transistoren 19, 20 in den
niederohmigen Zustand führenden Wert. Die Emitter-Kollektor-Strecken der beiden
Transistoren 19, 20 bilden zusammen mit je einem Widerstand 21, 22 je einen Spannungsteiler,
der zwischen je einem Anschluß 23, 24 und Masse liegt. Während dem Anschluß 23 die
von einem aus Fig.2 nicht ersichtlichen Generator gelieferte pulsierende Gleichspannung,
die beispielsweise moduliert sein kann, zugeführt wird, liegt an dem Anschluß 24
eine von einem anderen Generator gelieferte nicht pulsierende Gleichspannung. Da
- wie bereits erwähnt - die Emitter-Kollektor-Strecken der Transistoren 19, 20 zunächst
niederohmig sind, wird der größte Teil der pulsierenden Gleichspannung und der nicht
pulsierenden Gleichspannung nach Masse abgeleitet. Die zwischen den Kollektoren
der Transistoren 19, 20 und Masse abgenommenen Spannungen, die über je eines der
Potentiometer 8, 9 den Basen je eines Endstufentransistors 25, 26 vom npn-Typ zugeführt
werden, sind also praktisch gleich Null. Über zwei die Kollektoren der Endstufentransistoren
25, 26 miteinander verbindende Kollektorwiderstände 27, 28, die Schalter r2 und
rs und den durch einen in Fig.2 gestrichelt gezeichneten Widerstand29, der den Körperwiderstand
des zu behandelnden Patienten symbolisiert, fließt somit kein Reizstrom.
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Von einem npn-Transistor 30 steht der Emitter mit Masse, die Basis
über einen Widerstand 31 mit dem Kollektor des Transistors 4 und der Kollektor über
einen Widerstand 32 und eine Zenerdiode 33 mit dem Emitter des Transistors 15 in
Verbindung.
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Der Transistor 30 ist vor dem Zeitpunkt to gesperrt, weil seine Basis
wegen des gesperrten Transistors 4
(Schalter s1 geöffnet) über einen
Widerstand 31 in der Kollektorzuleitung des Transistors 4 und den Widerstand 34
auf dem Massepotential liegt. An den Kollektor des Transistors 30 ist die Basis
eines npn-Transistors 35 angeschlossen, dessen Emitter auf dem Nullpotential und
dessen Kollektor über einen Widerstand 36 an der Anode der Zenerdiode 33 liegt,
deren Schwelispannung z. B. 10 V beträgt.
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Der Transistor 35 ist vor dem Zeitpunkt to geöffnet, weil er das
die Zenerspannung der Zenerdiode überschreitende positive Potential des Emitters
des gesperrten Transistors 15 als Basisspannung erhält.
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Die Transistoren 5, 6 der zweiten bistabilen Kippschaltung 2 sind
daher ebenfalls gesperrt, und das Umpolrelais R bleibt stromlos, so daß seine Umschalter
rt, r2 und r3 die aus F i g. 2 ersichtliche Lage einnehmen.
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Wird zu einem Zeitpunkt to die Schaltuhr gemäß F i g. 4 aufgezogen,
so schließen die Schalter s, und 52' der Schalter 55 öffnet, und der Umschalter
56 gelangt in den Schaltzustand b (vgl. auch Diagramm in Fig. 3).
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Durch den jetzt geschlossenen Schalter s1 erhält der Transistor 4
ein positives Emitterpotential, so daß er nunmehr bei geschlossenen Schalterns3,
54, d. h. bei vorheriger Nullstellung der Potentiometer 8, 9, in den leitenden Zustand
übergeführt wird.
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Damit liegt an einem Widerstand 37 in der Basiszuleitung des Transistors
3 das positive Potential, so daß auch dieser Transistor leitend wird. Die bistabile
Kippschaltung 1 befindet sich damit in ihrem zweiten stabilen Schaltzustand.
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Mit dem Schließen des Schalters 59 gelangt der Transistor 12 in den
Sperrzustand, wodurch der Kondensator 7 zur Aufladung bereit ist.
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Werden zu einem Zeitpunkt t0, die Potentiometer 8, 9 so eingestellt,
daß ein Behandlungsstrom mit der gewünschten Stärke fließen kann, so öffnen sich
zwar die Schalter 53 und s. Das Öffnen der Schalter bewirkt jedoch zu diesem Zeitpunkt
keine Änderung des Zustandes der ersten bistabilen Kippschaltung 1, da sich die
in der Leitphase befindlichen Transistoren 3 und 4 gegenseitig halten.
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Vom Zeitpunkt to an kann sich der Kondensator 7 aufladen, und zwar
ergibt sich für ihn folgender Ladestromkreis: Anschlußklemme 10 (+), Kondensator
7, Umschalter r, (Stellung a), Umschalter 56 (Stellung b), Diode 38, Widerstand
39, Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 3, Anschlußklemme 11 (O).
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Die Aufladezeit für den Kondensator 7 wird in der Hauptsache durch
den Kapazitätswert des Kondensators 7, den Widerstandswert des Widerstandes 39 und
den Durchlaßwiderstand der Diode 38 bestimmt.
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Das Emitterpotential des Transistors 15, der zunächst gesperrt ist,
wird mit zunehmender Ladung des Kondensators 7 geringer bzw. negativer. Da das Emitterpotential
des Transistors 15 über den Einstellwiderstand 18 den Basen der Transistoren 19
und 20 zugeführt wird, nimmt der Widerstandswert der Emitter-Kollektor-Strecken
der zuletzt genannten Transistoren schnell zu. Aus diesem Grunde kann der durch
die Endstufen-Transistoren 25, 26 verstärkte Reizstrom der Einstellung der Potentiometer
8, 9 sofort folgen (vgl. Diagramm in F i g. 1, Zeitabschnitt A t ). Der Stromanstieg
erfolgt in negativer
Richtung (~l), wenn man voraussetzt, daß die durch einen Pfeil
am Widerstand 29 gekennzeichnete Stromrichtung als negativ bezeichnet wird. Ist
der Kondensator 7 zu einem Zeitpunkt t1 aufgeladen, so fließt ein Reizstrom~1g,
dessen Höhe von der vorherigen Einstellung der Potentiometer 8 und 9 abhängt.
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Der Transistor 30 wird durch das Schließen des Schalters s1 leitend.
Dadurch wird zwar der Transistor 35 gesperrt. An dem Zustand der zweiten bistabilen
Kippschaltung 2 ändert sich jedoch zwischen den Zeitpunkten to und t1 nichts, da
sich der Schalter 55 geöffnet hat und das positive Potential von dem Emitter des
Transistors 6 ferngehalten wird.
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Der Reizstrom~I, fließt jetzt so lange, bis die Schaltuhr den Zeitpunkt
t erreicht hat, zu dem die Umpolung des Reizstromes vorbereitet wird. Die Umpolung
selbst findet einige Sekunden später zu einem Zeitpunkt t5 statt, der etwa der halben
Behandlungszeit entspricht.
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Zum Zeitpunkt t2 geschieht folgendes: Der Schalter 55 der Schaltuhr
gemäß F i g. 4 schließt, und der Umschalter 56 kehrt in seinen Ausgangszustand (Schaltzustand)
zurück. Durch das Schließen des Schalters 55 ändert sich der Schaltzustand der zweiten
bistabilen Kippschaltung 2 nicht, denn das Emitterpotential des Transistors 15 ist
nach wie vor unterhalb der Schwellspannung der Zenerdiode33, so daß über sie kein
Strom fließen kann, der den Transistor 5 und damit auch den Transistor 6 in die
Leitphase überführen könnte.
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Durch das Schalten des Umschalters 56 in die Schaltstellung a wird
ein zweiter Entladestromkreis eingeschaltet, in welchem der Widerstand 17 liegt.
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Der Kondensator 7 kann sich somit von dem Zeitpunkt t2 an innerhalb
der Zeit A t2 entladen. Der erste Entladungsstromkreis mit dem Transistor 12 und
dem Widerstand 13 ist zu dieser Zeit unwirksam, weil der Transistor 12 gesperrt
ist. Mit zunehmender Entladung des Kondensators 7 wird das Basispotential für den
Transistor 15 positiver, und das Emitterpotential folgt dieser Änderung. Üb erschreitet
zum Ende der Entladung hin die Spannung am Emitter die Schwellspannung von z. B.
+1ob, so fließt über die Zenerdiode 33 der Zenerstrom.
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Dadurch wird der Transistor 5 in die Leitpbase gesteuert. Über die
Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 5 und einen Widerstand 40 erhält die Basis
des Transistors 6 ein gegenüber ihrem Emitter negatives Potential, so daß auch der
Transistor 6 in den leitenden Zustand gelangt und die zweite bistabile Kippschaltung
2 ihren zweiten stabilen Zustand einnimmt. Damit wird das Relais zum Zeitpunkts3
erregt, und seine Umschalterr,,r2,r3 werden in die Schalterstellung b umgeschaltet.
Die Umschalterr9, r3 bewirken eine Stromrichtungsumkehr in dem Widerstand 29. Der
Reizstrom fließt von nun an entgegen der aus F i g. 2 ersichtlichen Pfeilrichtung.
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Der in die Schalterstellung b umgeschaltete Umschalter r1 des Umpolrelais
R schließt einen zweiten Ladestromkreis für den Kondensator 7, und zwar fließt diesmal
der Ladestrom von der Anschlußklemme 10 (+) über den Kondensator7, den Umschalter
rt (Schalterstellung b), einen Widerstand 41, die Diode 38, den Widerstand 39 und
die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 3 zu der Anschlußklemme 11 (ob). Die
in dem geschilderten Ladestromkreis
liegenden Schaltungselemente
bestimmen die Länge des Zeitabschnittes A t3.
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Mit zunehmender Aufladung des Kondensators 7 geht die Basisspannung
für den Transistor 15 nach Null, und die Emitterspannung folgt dieser Spannungsänderung.
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Damit steigt der Reizstrom +1 an, bis er zu einem Zeitpunkt t4, zu
dem der Kondensator 7 aufgeladen ist, seinen Höchstwert +Il erreicht hat. Die zweite
bistabile Kippschaltung 2 behält ihren Zustand bei, in welchem sich beide Transistoren
5, 6 in der Leitphase befinden, denn der Transistor 30 bleibt leitend und der Transistor
35 gesperrt.
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Der Reizstrom +Il fließt so lange, bis die Schaltuhr zu einem Zeitpunkt
t5 in ihre Nullstellung zurückkehrt. Dann öffnen sich die Schalter sl und S2 Der
Schalter Sj schaltet das Emitterpotential für den Transistor 4 ab, wodurch beide
Transistoren 3, 4 gesperrt werden. Durch den gesperrten Transistor 4 wird gleichzeitig
der Transistor 30 gesperrt. Der sich mit dem Schalters gleichzeitig öffnende Schalters2
öffnet den Transistor 12, d. h., seine Emitter-Kollektor-Strecke wird verhältnismäßig
niederohmig. Da durch kann sich der vorher aufgeladene Kondenstator 7 über den Widerstand
13 und die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 12 entladen.
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Mit zunehmender Entladung des Kondensators 7 steigt das Emitterpotential
des Transistors 15 an, und der Reizstrom +It verringert sich. Sobald das Emitterpotential
größer als die Schwellspannung der Zenerdiode 33 ist~ dieser Zustand ist zu einem
Zeitpunkt t6 erreicht~, erhält der Transistor 35 einen Basisstrom, der ihn in den
leitenden Zustand steuert.
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Der leitende Transistor 35 sperrt den Transistor 5 und dieser den
Transistor 6 der zweiten bistabilen Kippschaltung 2. Dadurch gelangt die zweite
Kippschaltung in ihren ersten stabilen Zustand, und das Umpolrelais R wird trotz
geschlossenen Schalters 55 wieder stromlos.
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Die Schalter rl, r2, r3 werden in ihre Ausgangslage geschaltet, wodurch
der Widerstand 29 für einen in Pfeilrichtung fließenden Reizstrom vorbereitet wird.
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Die Widerstände und der Kondensator der Stromsteuerungs- und Umpolungseinrichtung
gemäß Fig.2 haben beispielsweise die aus der Zeichnung ersichtlichen Werte.
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Die Schaltuhr gemäß F i g. 4 funktioniert folgendermaßen: Mit einem
Drehknopf 45, der auf dem freien Ende einer Schaltuhrwelle 46 sitzt, kann ein in
dem Uhrengehäuse 47 untergebrachtes Federwerk
in Pfeilrichtung aufgezogen werden.
Eine Frontwand 48 des Therapiegerätes trägt eine ringförmige Zeitskala 49 für die
an dem Therapiegerät einstellbare Behandlungsdauer (t0 bis t6 in F i g. 1). Eine
Markierung 50 des Drehknopfes 45 wird beim Aufziehen der Schaltuhr mit dem der jeweils
gewünschten Behandlungsdauer entsprechenden Skalenstrich (z. B.
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20 Minuten) der Zeitskala zur Deckung gebracht.
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Mit dem Drehen des Drehknopfes 45 wird gleichzeitig eine auf der Schaltuhrwelle
46 reibschlüssig befestigte Steuerscheibe 51 mitgenommen. Sobald die Schaltuhrwelle
beim Aufziehen der Schaltuhr aus ihrer Ruhestellung herauskommt, werden die Schalter
Si und 52 betätigt, d. h. geschlossen. Dies geschieht mittels eines auf der Schaltuhrwelle
sitzenden Nockens. Gleichzeitig gelangen die Schalter 55 und #o' das sind z. B.
zwei feststehende Mikroschalter 52, 53, deren Betätigungselemente 54 in der Nullstellung
der Schaltuhr in eine axiale Nut 55 am Umfang der Schaltscheibe 51 eingreifen, in
einen Zustand, in welchem der Schalters5 geöffnet und der Schalter 56 in seine Schalterstellung
b umgeschaltet wird. Zur Vorwahl des Zeitpunktes to (halbe Behandlungszeit), zu
dem die Schalter s5 und s6 erneut betätigt werden sollen, dient die Einstellscheibe
56.
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Diese Scheibe sitzt lose auf der Schalteruluwelle 46 und kann entgegen
der Kraft einer Druckfeder 57 in Richtung auf die Frontwand 48 bewegt werden. Wird
die Einstellscheibe 56 in Richtung der Frontwand gedrückt und entgegen der Aufzugsbewegung
der Schaltuhr, d. h. entgegen der Pfeilrichtung, so weit gedreht, bis ihre Markierung
58 mit dem der z. B.
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halben Behandlungsdauer (z. B. 10 Minuten) entsprechenden Skalenstrich
zur Deckung kommt, so wird die Steuerscheibe 51 über einen radial nach außen gerichteten
Arm 59, der an dem freien Ende einer die Einstellscheibe tragenden Führungshülse
60 sitzt und dann mit einem axialen Zapfen 61 der Steuerscheibe 51 in Eingriff kommt,
mitgenommen.
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Läuft die aufgezogene und eingestellte Schaltuhr ab, so erreicht
die Steuerscheibe 51 bereits nach der z. B. halben Behandlungszeit, also zu dem
Zeitpunkts2, ihre Ausgangsstellung, in der die Betätigungselemente 54 der Mikroschalter
52, 53 wieder in die axiale Nut gleiten, wodurch die Schalter derart betätigt werden,
daß der Schalters5 geöffnet wird und der Schalter s6 in die Schalterstellung a gelangt.
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Erst bei Ablauf der Schaltuhr, d. h. zu dem Zeitpunkt t5, der annähernd
dem Ende der Behandlungszeit entspricht, erreicht auch die Schaltuhrwelle 46 wieder
ihre Ausgangsstellung, in welcher sich die Schalter sl und s2 öffnen.